II. Investment Banking 1. Investment Banking versus Commercial Banking 2. Grundzüge Investment Banking 3. Venture Capital 4. Mergers & Acquisitions 5. Sales & Trading Unterschiedliche Bankensysteme II.1. Investment Banking versus Commercial Banking Kontinentaleuropa Anglo-amerikanischer Raum Universalbankensystem Trennbankensystem Hausbankenkonzept: Alle Finanzdienstleistungen aus einer Hand Glass Steagall Act von 1933 Trennung - Einlagen und Kredite (Commercial) - Wertpapier (Investment) - Versicherungen (Insurance) Seit Mitte achtziger Jahre: Hinwendung zum Investment Banking 1999: Aufhebung durch Financial Modernization Act Unterscheidung Commercial/Investment Banking II.1. Investment Banking versus Commercial Banking BankKapitalgeber Kapitalsucher Kapitalgeber Kapitalform Funktion Marktrisiko Commercial Banking Investment Banking v. a. Sparer ,,Retail Banking" Einlagen, Kredite Entscheidungsträger Kontrolleur Übernahme durch Bank v. a. institutionelle Kunden ,,Wholesale Banking" Wertpapiere Berater Analyst Weitergabe am Markt Quelle: Achleitner (2000), S. 11 Übernahme der Grundfunktionen II.1. Investment Banking versus Commercial Banking Transformationsfunktion Losgrößen: Commercial Banking Fristen: Liquidität Risiken: Übernahme Informationsfunktion Daten: Entscheidung: Investment Banking Weitergabe Asset & Liability Management: Bodenansatz an Mitteln für langfristige Kredite Strukturierung der Titel bzw. Wertpapiere entsprechend Angebotund Nachfrageprofil Markteinschätzung für eigene Geschäfte nutzen Research mit Handlungsempfehlung für Kunden Entwicklungsperspektiven für Investmentbanken II.1. Investment Banking versus Commercial Banking n Wettbewerb zuungunsten Commercial Banks - Keine adäquaten Preise für Risikoübernahme - Bereitschaft der kapitalsuchenden Unternehmen zur Öffnung gegenüber Markt - Bündelung der Nachfrage durch Pensionskassen, Versicherungen und Fonds - Gewandeltes Anlageverhalten der Privatkunden - Technischer Fortschritt zur Durchführung insbesondere des Retail Banking n Wettbewerb zuungunsten Direktgeschäft zwischen Kapitalgeber und -sucher - Neutralität bei der Informationsverarbeitung - Strukturierungskompetenz für Produkte Typen von Investmentbanken II.2. Grundzüge Investment Banking Bulge Bracket Major Bracket Submajor Bracket Boutique Wirehouse Research Firms Breite Geschäft Präsenz Größe Reputation Kunden Volles Spektrum Teil- spektrum Fokus- sierung Struktu- rierung Broker- tätigkeit Informa- tionen Global Global/ national National/ regional National/ regional Regional Global/ national Groß Groß bis mittel Mittel bis klein Klein Mittel Mittel bis klein Ausge- zeichnet Sehr gut Gut Ausge- zeichnet/g ut Unter- geordnet Sehr gut Volles Spektrum Volles Spektrum Fokus- sierung Industrie Retail- kunden Zielgruppe individuell Quelle: Achleitner (2000), S. 15 Konzentrationsmaße bei Finanzinstrumenten II.2. Grundzüge Investment Banking Top 5 Häuser in % Emission Anleihen Emission von Aktien Konsortialführung 36,1 40,9 33,0 38,5 17,1 13,9 36,5 29,8 20,3 1994-1996 1997-19991991-1993 Derivativgeschäft 11,8 20,4 42,5 38,3 26,6 2000-2002 23,8 Quelle: BIZ (2003), S. 157, Konsortialführung nur 1993, Derivativgeschäft nur 2000-2001. Systematisierung des Investment Banking II.2. Grundzüge Investment Banking Eng: Aktivitäten auf den Kapitalmärkten Weit: Investment Banking ist What Investment Banks do Geschäftsfelder Instrumente Kunden Geschäftsfelder im Investment Banking II.2. Grundzüge Investment Banking Verwaltung Vermögen Struktu- rierung Unternehmen Corporate/ Structured Finance Spezial- finan- zierungen Venture Capital Gründung, Beteiligung Geschäftsfeld Finanzierung durch Wertpapiere Handel/ Platzierung Wertpapiere Fokus: Kapitalnachfrage Kapitalangebot Sales & Trading Mergers & Acquisitions Asset Management Capital Markets Instrumente II.2. Grundzüge Investment Banking n Eigenkapital n Fremdkapital n Derivate n Währungen n Rohstoffe n Immobilien Kundengruppen II.2. Grundzüge Investment Banking n Industrieunternehmen n Institutionelle Investoren n Financial Institutions n Öffentliche Organisationen n Wohlhabende Privatkunden n Kleine Privatkunden n Tätigkeit auf eigene Rechnung Venture Capital: Begriff II.3. Venture Capital n Bereitstellung von Kapital im Rahmen der Außenfinanzierung eines Unternehmens n Aus Sicht des Unternehmens - Erweiterte Finanzierungsbasis zur Verwirklichung der Unternehmensziele - Bereitstellung von Managementunterstützung und Kapitalmarkt Know-how n Aus Sicht des Investors - Renditeerzielung - Anlagehorizont mit Ausrichtung auf spätere Veräußerung Beteiligungsmöglichkeiten II.3. Venture Capital Investor Unternehmen Pool von Unternehmen Direkte Beteiligung Indirekte Beteiligung Projektgesellschaften (z. B. Abschreibungsgesellschaften) Börsennotierte Venture Capital-Gesellschaften Venture Capital Fonds Quelle: Obst/Hintner (2000), S. 1005 Auflegung/Management für Kunden Partizipationsformen II.3. Venture Capital Investor Unternehmen Pool von Unternehmen Direkte Beteiligung Indirekte Beteiligung Projektgesellschaften (z. B. Abschreibungsgesellschaften) Börsennotierte Venture Capital-Gesellschaften Venture Capital Fonds Investment Banking Principal Investment Finanzierungsphasen II.3. Venture Capital Beteiligung Start up Expansion MBO/ MBI Spin off Early Stage Later Stage (Private Equity) Quelle: Obst/Hintner (2000), S. 1008 Seed Bridge Financing Exitkanäle II.3. Venture Capital Trade Sale: Verkauf an industrielle, strategische Investoren Buy Back: Rückkauf durch Altgesellschafter Going Public: Börseneinführung des Unternehmens Secondary Purchase: Verkauf an andere Finanzinvestoren Mergers & Acquisitions: Übersicht II.4. Mergers & Acquisitions Übertragung Eigentumsrechte Transfer Leitungsund Kontrollbefugnisse Akquisition (Takeover) Strategische Allianzen Desinvestition (Divestiture) Merger (Fusion) Joint Venture Spin-Off Konsolidierung Split-Up/-Off Equity Carve Out Asset DealShare Deal Wesen Ziele Formen und Ablauf eines Unternehmensverkaufs II.4. Mergers & Acquisitions Analyse Situation Zielsetzung Verkauf Vorbereitung Equity Story, Unternehmensbewertung Informationsmemorandum Auswahl Interessenten Long list potenzieller Käufer Short list: Ansprache durch Kurzprofil Verhandlung Confidentiality Agreement, erstes Angebot Data Room, erste Due Diligence Überarbeitetes Angebot, Bid Auction Letter of Intent, detaillierte Due Diligence Closing Abschluß Vertrag Zahlung Kaufpreis Neuorientierung Umsetzung neue Strategie Vor- phase M&A Trans- aktion Abschluß phase Aspekte für Investmentbanken II.4. Mergers & Acquisitions Expertise: Optimierung des Prozessmanagements Einbringung von Fachkompetenz Sparringspartner- und Moderationsfunktion Wettbewerber: Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Rechtsanwälte Firmeneigene M&A-Abteilungen Interessenkonflikte: Exklusivität bei Mandatsübernahme ,,Chinese Walls" zu Sales & Trading Zielkonflikte Privatisierungen II.4. Mergers & Acquisitions Divergierende Interessenlagen Typische Privatisierungsoptionen Fiskal- politik Ordnungs- politik Sozial- politik Struktur- politik Gesetzlicher/ regulatorischer Rahmen Restruktu- rierung/ Rechts- formwechsel Privatisierungs- vorhaben Ggf. vorher Markttest Mehrheitsvs. Min- derheits- verkauf IPO vs. Trade Sale Strategische vs. Finanz- investoren Sales & Trading: Sekundärmarkt II.5. Sales & Trading Equities Foreign Exchange CommoditiesFixed Income n Handel mit bestehenden Finanztiteln bzw. Ansprüchen auf Finanztitel n Rechtlich: Änderung der Eigentumsverhältnisse n Wirtschaftlich: Prozess der Ressourcenallokation - Fungibilität durch Liquidität - Geringere Kapitalkosten für Emittenten Aktien Devisen RohstoffeRenten Struktur und Funktion II.5. Sales & Trading Sales Beratung und Vertrieb der Produkte bei institutionellen Kunden Brokerage Kauf und Verkauf der Produkte für die Kunden gegen Provision Market Making Stellung von Kursen in einem Produkt auf eigenes Risiko Proprietary Trading Eigenhandel auf Tendenz bzw. zur Arbitrage Ver- trieb Eigen- position Ablauf eines Aktienverkaufs II.5. Sales & Trading Analyse Vertrieb Ausführung Research Salesperson Trading Desk Research Portfolio Manager Trading Desk Bank Fonds Interne Beur- teilung Kauf- empfehlung mit Eckdaten Coverage Aktie Empfehlung bei Morning Meeting Kauf- interesse Erteilung Order Aus- führung Order Quelle: nach Achleitner (2000), S. 671 Risikomanagement im Eigenhandel II.5. Sales & Trading Marktrisiko Kredit- und Ausfallrisiko Kursniveau Aktien Zinsniveau/-struktur Fremdwährung Volatilität Bonität Liquidität Gegenpartei Operation Mark-to-market Value-at-risk Aufbau Limitsystem Bedeutung im Investment Banking II.5. Sales & Trading n Handelserträge als wesentlicher Beitrag zum Ergebnis im Investment Banking n Umfassende Informationen über Entwicklungen, Mechanismen und Akteure im Handel mit Finanztiteln n Stärkere Platzierungskraft am Primärmarkt durch - Marktadäquate Preisfindung bei Neuemissionen - Kontinuierliche Kontakte zu institutionellen Kunden - Vertrautheit mit Marktpflege und Kursstabilisierung