PEDAGOGICKÁ FAKULTA MASARYKOVY UNIVERZITY Katedra německého jazyka a literatury Deutsche STILISTIK mit Aufgaben für das Erweiterungsstudium „Lehramt Deutsch“ Tomáš Káňa Brno 2008 Tato publikace vznikla s podporou výzkumného záměru MSM 0021620823. BEREICHE FÜR DIE STAATSPRÜFUNG 1) Funktionale, soziale, territoriale und sprachhistorische Differenzierung des Stils 2) Makrostilistische und mikrostilistische Merkmale ausgewählter Textsorten der deutschen funktionalen Stile INHALT 1) Gegenstand der Stilistik 2) Stellung der Stilistik in der Philologie 3) Gesichte der Stilistischen Forschung 4) Stilistische Terminologie a. Stil b. Stilem c. Makrostilistisches Merkmal d. Mikrostilistisches Merkmal 5) Aufteilung deutscher Texte nach einigen stilistischen Hauptmerkmalen a. Historische Gliederung i. aus der Sicht der literarischen Epochen ii. aus der synchronen Sicht b. Territoriale Gliederung i. Territoriale Gliederung der Standardvarianten des Deutschen ii. Territoriale Gliederung der heutigen deutschen Dialekte/ Mundarten c. Soziale Gliederung d. Funktionale Gliederung/ Funktionale Stile i. Alltagssprache ii. Amtstil/ öffentlicher Stil iii. Wissenschaftlicher Stil iv. Publizistischer Stil v. Belletristischer Stil 6) Textsortenstilistik a. Lebenslauf b. Gutachten, Empfehlungsschreiben, Rezension c. Heiratsanzeige, Glückwunschkarten 7) Übungen Stilistik, die: (tsch. stylistika/ sloh, engl. stylistics), Lehre über den (sprachlichen) Stil (= aus dem lat. stilus = Griffel) Aussprache [∫ti:l] oder [sti:l] 1) Gegenstand der Stilistik Wissenschaftliche Disziplin * befasst sich mit dem sprachlichen Stil * untersucht menschliche Äußerungen (Parole-Einheiten) * beschreibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede einzelner Texte * untersucht die Möglichkeiten der Variationen sprachlicher Äußerungen * (moderne Stilistik) beschreibende Disziplin 2) Stellung der Stilistik in den Wissenschaften * Philologische Disziplin (Philologie: Literaturwissenschaft + Sprachwissenschaft) * zwischen Literaturwissenschaft (Literaturwissenschaftliche Stilistik) und der Linguistik (Sprachwissenschaftliche Stilistik, Textsortenstilistik, Strukturalistische Stilistik, Pragmatische) (vgl. Göttert, 25ff.) * deckt alle sprachlichen Pläne ab (von der Phonetik bis zur Textlinguistik) * schöpft aus allen philologischen Disziplinen * Heute: Stilistik als Teil der Textlinguistik oder der Literaturwissenschaft (siehe Textlinguistik) Textsorten Aufteilung nach unterschiedlichen Kriterien: Art der Kodierung gesprochen x geschrieben Präsens der Kommunikationspartner monologische x dialogische Hauptziel narrative x argumentative x direktive x appellative Öffentlichkeitsgrad öffentliche x halböffentliche x private x geheime Stil (mehrere Möglichkeiten) 4) Stilistische Terminologie * kein eigenes Beschreibungsapparat * keine eigene Terminologie (bis auf 2 Ausnahmen) a) Stil: * Stil ist Entscheidung[1] * allgemein: * eine Art von Durchführung des menschlichen Handelns - z.B. Baustil, Benehmen/ Verhalten... sprachlich: * „... die sozial relevante Art der Durchführung von Handlung mittels Text oder interaktiv als Gespräch.“[2] * Äußere und innere Organisation eines Textes (i.w.S.), die sich v.A. anhand von synonymen sprachlichen Mitteln von anderen Texten mit gleichem „Inhalt“ unterscheidet; * variable Realisierung eines Textinvariants * (Textinvariant: äußere und innere Struktur einer Textsorte, oft auch sprachlich universal geltend) tschechisch: „sloh“ b) Stilem - abstrakte Einheit des sprachlichen Stils, ein „Invariant“ - eine Einheit der „Langue“ (vgl. Phonem, Morphem, Lexem...) - eine (stilistisch) variable Einheit im Text Beispiel: Invariant: „Anrede in einem Brief“ Hochgeehrte Frau Maier;, Sehr geehrte Frau Maier; Werte Frau Maier; Liebe Frau Maier; Hallo Maier, Hi Maier; Servus Maier… (unterstrichen: Realisierungen eines Stilem = stil. Mittel) c) „Makrostil“ - äußerer und inhaltlicher Aufbau des Textes INHALT · Ziel des Textes o Informieren o Überzeugen o Drohen o Bitten o inneren Druck Abbauen (Emphase-Abbau)...... · Situationskontext o Rahmenbedingungen für das Kommunikat (Umgebung/ Umfeld) o Vorwissen der Kommunikationspartner o ... · Verhältnis der Kommunikationspartner o Bekannte o Unbekannte o gleichwertig o hierarchisiert o altersunterschiedlich/ -gleich · Kommunikationskanal o mündlich o schriftlich o (elektronisch) · Öffentlichkeitsgrad des Textes o öffentlich o halböffentlich o privat o geheim · Genre (siehe Literaturwissenschaft) o Gedicht Lyrik Epik Drama o Roman, Novelle Bildungsroman Kriminalroman, etc. o Drama ÄUSSERER AUFBAU · Gliederung o Bänder o Kapitel o Absätze o Sätze -- o Kopf o Datum o Anrede o Unterschrift...... · Gebundenheit der Sprache o gebundene (Reim, Rhythmus) o nicht gebundene · Schriftbild o Schriftbild - Schriftbild - Schriftbild - Schriftbild · Layout o z.B. Schlagzeile, Untertitel, Bilder, Schriftgröße (Täglich Alles, Blesk...), Seitenumbruch, Zeilenabstand... d) „Mikrostil“ - kleine Stilelemente auf jeder sprachlichen Ebene Einige Beispiele: LEXIKOLOGIE · Synonymie in weiterem Sinne o Opposition o Hyperonymie SYNTAX · Wiederholung von syntaktischen Strukturen · Hypotaxe x Parataxe · Parenthese · Anakolut · analytische oder synthetische Ausdrucksweise (Hilsenraths Buch x ein Buch von Hilsenrath) MORPHOLOGIE · Tempus o Ich stand sein Geburtshaus x hat ... gestanden ... ist gestanden o Präsens historicum (Aber, oh weh! Was drückt da meine rechte Schulter??) · Modus o Ich bücke dir Kuchen x Ich würde für dich Kuchen Backen. o Es wäre nett, wenn´s gingert. x wenn es gehen würde · Genus o s Fanta x e Fanta o Könntest du bitte die Tür aufmachen? x Mach bitte die Tür auf! · Steigerungsgrad (z.B. fälschlich beim Elativ) o die optimalste Lösung; das 100%-igste Bier... · ältere Konjugations- oder Deklinationsformen o in unserem Hause x in diesem Falle... o geschienen x gescheint... PHONETIK · Aussprache o Auslaut: lustig [-ig: -ich, -ik, -isch] o Anlaut: China [k-, tsch-, sch-] Suprasegmentalia - weisen eher auf regionale Stile o Betonung: Mathematik, Kaffee o Intonation o Lautstärke etc. 5) Aufteilung deutscher Texte nach einigen stilistischen Merkmalen a) Historische Gliederung (Makro- und Mikrostilistische Elemente) i) Epochenstile (Auswahl) * Mittelalterlicher Stil * Renaissance Stil * Stil des Humanismus, Aufklärung * Barockes Stil * Romantismus * Expressionismus * Modernismus * Post-Modernismus * etc. (siehe v.a. Literaturwissenschaft) ii) Historische Gliederung aus der heutigen Sicht (nur Mikrostilistische Elemente) · Archaismen - Erlaucht, Vetter, Oheim, Gemach, von dannen gehen, tafeln, speisen... · Historismen - Leibeigener, Morgengabe, Zepter, Telegraph, Telegramm, (bereits auch Schallplatte, Tonband, Magnetophon, D-Mark, Schilling)... · Neologismen und „Modewörter“ - Chat, chatten, Klick, cool, E-Carte, Vorteilscarte, Vignette („Autobahnpickerl“) · Ephemeriden - hamstern, Trümmerfrau, FDJ, Die Mauer, Ost-Block, Perestroika, Mohrhuhn... b) Territoriale Gliederung i) Territoriale Gliederung der Standardvarianten des Deutschen Deutsch = plurizentrische Sprache = mehrere gleichwertige Varianten · Bundesdeutsch/ „Binnendeutsch“ - „Teutonismen“ · Österreichisches Deutsch - Austriazismen · Schweizer Deutsch/ „Schwyzerdütsch“ - Helvetismen ii) Territoriale Gliederung der heutigen deutschen Dialekte/ Mundarten · Niederdeutsch - noch relativ schwach erhalten z.B. Friesisch, Mecklenburgisch, Brandenburgisch · Mitteldeutsch - noch erhalten Thüringisch, Sächsisch · Oberdeutsch - relativ gut erhalten: Allemanisch (z.B. Schwäbisch), Bairisch, Ost-Bairisch (österreichische Dialekte) c) Soziale Gliederung * Hochdeutsch/ Standarddeutsch/ „Schriftsprache“ - Norm (öffentlicher Verkehr, Presse, Publizistik, Belletristik) * Umgangssprache - Allgemein verständliche Kommunikationsvariante des Deutschen, regionale Unterschiede (Nord-/Südgefälle, D-A-CH), (Alltagssprache in der Öffentlichkeit, z.T. Presse u. Publizistik) * Fachsprache/ Slang („Ideolekte“, Wissenschaft) * Dialekte („Ideolekte“, private Alltagssprache) Tabelle: Vergleich der Stilschichtung des Deutschen und Tschechischen DEUTSCH TSCHECHISCH · Hochdeutsch/Schriftsprache/ Hochsprache/ Standardsprache/ Gemeinsprache - Bundesdeutsche Variante - Schweizerische Variante - Österreichische Variante („ORF-Deutsch“) · spisovná čeština · hovorová čeština (mluvená varianta spisovné češtiny) · regionale Umgangssprachen · obecná čeština (na Moravě interdialekty) · Dialekte (Mundarten) - Niederdt. - Mitteldt. - Oberdt. · Soziolekte - Fachsprachen/ Slang/ Jargon - Rotwelsch/ Argot · dialekty (nářečí) - východoč. - západoč. - (…) - morav. · sociolekty - odborný slang/ žargon/ hantýrka - argot d) Funktionale Gliederung - Prager Schule - Gliederung nach dem Hauptziel des Textes, dem die einzelnen Stileme zugrunde liegen i) Alltagssprache + mündliche Texte - Einkauf, Telefongespräch... + schriftliche Texte - privater Brief, Notiz, Hinweis... ii) Amtsstil/ öffentlicher Stil + mündliche Texte - Gerichtsverfahren, (Lautsprechanlagen-) Durchsagen... + schriftliche Texte - Verfassung (Gesetze), Meldezettel, Aushang... iii) Wissenschaftlicher Stil + mündliche Texte - (Vor-) Lesung, Vortrag + schriftliche Texte - Fachartikel, Aufsatz, Fachbericht, Studie... iv) Publizistischer Stil + mündliche Texte - Talkshow, Rundfunk- und Fernsehnachrichten und Durchsagen... + schriftliche Texte - Zeitungs- und Zeitschriftentexte i.w.S. v) Belletristischer Stil + mündliche Texte - Sprechspiel, Liedertexte/ Lyrics... + schriftliche Texte - Gedichte, Romane, Feuilletons ... 6) Textsortenstilistik a) Lebenslauf Funktionaler Stiltyp: öffentlicher Verkehr Makrostruktur Ziel: Überzeugen und Informieren (hängt vom Zweck und Anforderungen ab). Wenn als Anlage zu Bewerbungen - Hauptziel: Überzeugen Medium: schriftlich Relation: Adressat immer nur passiv Öffentlichkeitsgrad: halböffentlich 2 Typen: tabellarische Form ausformulierte Form Tabellarischer Lebenslauf: meistens Maschine geschrieben; in Sonderfällen auch handgeschrieben Gestaltung: Name wohnhaft/ Wohnort links Jahreszahlen, rechts Informationen über Ereignisse (chronologisch!) Bibliographie (“Schriftenverzeichnis”) rechts unten: Unterschrift Inhalt: vom Zweck abhängig als Anlage zu Bewerbung Ausbildungs- und Bildungslaufbahn bisherige Praxis erhaltene Zeugnisse bisherige Erfahrungen mit besonderer Hinsicht auf relevante Praxis ggfs. Teilnahmen an Tagungen, Kursen etc. veröffentlichte Beiträge Ausformulierter Lebenslauf: meistens handgeschrieben (für Graphologen) formale Form wird immer in der Anzeige/Anforderung festgelegt In logischen Absätzen: geb. am, in als Tochter/Sohn... Schulbesuch von... bis... in... Matura Aufnahmeprüfung an die Uni, Studium, Studienabschluss Praxis jetzige Tätigkeit Veröffentlichungen Teilnahmen an Tagungen etc. Familie, Wohnort, Hobbys In..., am... Unterschrift Mikrostrukturen: ausschließlich Standardsprache (ggfs. Variante anpassen) Tabellarischer Lebenslauf: Nominalphrasen (Verteidigung der Magisterarbeit zum Thema: ..., Bewertung: gut) oder adjektivische Konstruktionen (geboren in..., wohnhaft:...) keine vollständigen Sätze, deshalb ohne Punkt! allgemeinverständliche Abkürzungen möglich (WS, SS, Jh., Doz., ...) Ausformulierter Lebenslauf: vollständige Sätze, abwechslungsreiches Vokabular (nicht besuchte, besuchte...), volle Ausführung der Abkürzungen (MU, WS, SS), abwechslungsreiche Satzkonstruktionen (nicht dann habe ich, und dann besuchte ich...) wenn in Handschrift: lesbar! Aufgaben 1) Bilden Sie mögliche Kollokationen Kindergarten besuchen Schule verlassen Gymnasium abschließen Universität machen Hochschule ablegen Studium bestehen Kurs auf... gehen Prüfung in... gehen Lehre zu... gehen Praktikum an... studieren Ausbildung absolvieren Nachhilfestunden verlegen vorverlegen geben 2) Bilden Sie Nominalphrasen zu diesen Verbindungen. z.B. Studium abschließen → Studienabschluss 3) Ordnen Sie die Notenskala: gut 1) ungenügend 2) schlecht 3) genügend 4) befriedigend 5) ausgezeichnet 6) lobenswert mit Auszeichnung zufriedenstellend mangelhaft ausreichend 4) Suchen Sie deutsche und österreichische Äquivalente zu den tschechischen Lexemen. základní škola střední škola učiliště střední průmyslová škola maturita státní zkouška diplomová práce student gymnázia zkouška na V zápočet index studijní kruh praxe (na škole) promoce bakalářská práce b) Empfehlungsschreiben Funktionaler Stiltyp: öffentlicher Verkehr Makrostruktur Ziel: Überzeugen Medium: schriftlich Öffentlichkeitsgrad: halböffentlich Gestaltung: Briefkopf, bzw. beide Adressen Überschrift: Empfehlungsschreiben Text in Absätzen Datum Name des Autoren/ der Autorin Unterschrift Inhalt: Woher kenne ich die Person Welche Leistungen hat sie vollbracht Warum eignet sie sich für die Stelle - Begründung Zusammenfassung der eigenen Meinung - Empfehlung Mikrostrukturen: ausschließlich Standardsprache ausformulierte Sätze, wobei auch Stichpunkte möglich sind (z.B. bei Aufzählung der positiven Seiten) superlativische Formulierungen Aufgabe 1) Schreiben Sie ein Empfehlungsschreiben für einen Schüler/ eine Schülerin, der/ die sich als Au-Pair in einem deutschsprachigen Land bewerben will. c) Gutachten Funktionaler Stiltyp: öffentlicher Verkehr; Wissenschaft (Rezension: öffentlicher Verkehr; Belletristik) Makrostruktur Ziel: Informieren über positive und Negative Seiten einer Festschrift Medium: schriftlich Öffentlichkeitsgrad: halböffentlich, öffentlich Gestaltung: Name des Verfassers/ der Verfasserin und Titel des begutachteten Werkes Name des Verfassers / der Verfasserin des Gutachten/ der Rezension Text in Absätzen Inhalt: Beschreibung des Werkes - Inhalt, Form Pro und Kontra Polemik mit dem Autor/ der Autorin des begutachteten Werkes Eigene Stellungnahme des Autoren/ der Autorein des Gutachtens/ der Rezension Zusammenfassung: empfiehlt der Autor des Gutachtens das Werk (zum Lesen, Anschauen, zum weiteren Verfahren, wie z.B. Verteidigung...) Mikrostrukturen: ausschließlich Standardsprache Mehrdeutigkeiten meiden passende Ausdrücke aktive Sätze (die Autorin behauptet..., wobei ich der Meinung bin, dass...) Aufgabe 1) Schreiben Sie eine Rezension an einen Film, den Sie in der letzten Zeit gesehen haben. d) Anzeigen Funktionaler Stiltyp: öffentlicher Verkehr; Alltagssprache Makrostruktur Anzeigetypen: Heirats-/ Hochzeitsanzeige, Geburtstagsanzeige, Todesanzeige/ Parte, Abschiedsanzeige, Beförderungsanzeige... Ziel: Informieren ggfs. Einladen Medium: schriftlich (mündliche Version auch möglich) Öffentlichkeitsgrad: öffentlich, halböffentlich oder privat (je nach der Art) Gestaltung: Graphische Gestaltung wichtig - Bilder, Rahmen, Schrift etc. Inhalt: Beschreibung des Geschehens: was ist passiert, was geschieht, wann, wo Anregung zur Handlung (Teilnahme an einer Kundgebung, Kondolenz/ Glückwunschkarte schreiben etc.) Mikrostrukturen: gehobene Standardsprache bis Dialekt (je nach Typ) ausformulierte, sowohl als auch elliptische Sätze Stichpunkte möglich einfallsreicher Formulierungen Aufgabe 1) Schreiben Sie eine Abschiedsanzeige für ihre Kollegen (Sie ziehen um und wechseln den Arbeitsplatz) e) Glückwunsch(karten) Funktionaler Stiltyp: Alltagssprache, ggfs. öffentlicher Verkehr Makrostruktur Anzeigetypen: Heirats-/ Hochzeitsanzeige, Geburtstagsanzeige, Todesanzeige/ Parte, Abschiedsanzeige, Beförderungsanzeige... Ziel: über eigene Anteilnahme informieren („Ausgleichsakt“[3]) Medium: schriftlich, mündlich Öffentlichkeitsgrad: privat Gestaltung: Anrede Text Unterschrift (ggfs. auch Bilder und graphische Finessen) Inhalt: zu welchem Anlass eigene Empfindungen Mikrostrukturen: gehobene Standardsprache bis Dialekt (je nach Typ) ausformulierte Sätze einfallsreicher Formulierungen Aufgabe 1) Schreiben Sie eine Glückwunschkarte zur Sponsion ihrer Kollegin. Übungen 1) Schreiben Sie den folgenden Abschnitt als ein Dramawerk. 2) Formulieren Sie den Sprechpart des Mandarins modern. Vierzehnter Brief Telefongespräch (...) „Hier spreche ich“, sagte ich, „Ihr nichtswürdiger Diener und Knecht Kao-tai, der schmutzige Mandarin, nicht mehr wert, als mit Füßen von Ihrer erhabenen Schwelle vertrieben zu werden.“ Ich machte zwei Verbeugungen und eine halbe, obwohl sie das durch das Te-lei-fong gar nicht sehen konnte. Sie lachte und sagte: „Ach, wie geht es Ihnen. Sind Sie noch im Lande?“ Ich machte eine weitere Verbeugung und sagte: „Jawohl, ich habe nach wie vor die Ehre, unter einem Himmel mit Ihrer erlauchten Gegenwart, Dame Pao-leng nebst ehrwürdiger Katze, zu weilen, und schätze mich glücklich, den Honigwohllaut Ihrer Stimme durch das Gerät Te-lei-fong zu hören. Erlauben Sie Ihrem Knecht die Frage an Sie zu richten, ob Sie im Augenblick das weithinleuchtende bunte Wellenkleid zu tragen belieben?“ (...) (Herbert Rosendorfer: Briefe in die chinesische Vergangenheit) 3) Entscheiden Sie, was an dem folgenden E-Mail (stilistisch) falsch ist. 4) Schreiben Sie ein E-Mail, in dem Sie sich für die Möglichkeit Ihrer Teilnahme an einer Konferenz bedanken. Sehr geehrte lieber Herr Michael Beil, liebe Frau Martina Jahn und liebe Frau Birgit Seemann, Grossen menschlichen Dank fuer Ihre Briefe, fuer Ihre Kultur im vollen Sinne dieses Wortes, fuer die Moeglichkeit, den Verkehr mit Ihnen zu geniessen, weil ich bis jetzt diese Genugtuung hege. Das war ein Event in meinem Leben und wie ich vermute, nicht nur in meinem. Ueber Sie und unseren Briefwechsel erzaehle ich in meinen Unterrichtsstunden und Vorlesungen. Gestatten Sie mir Ihnen zu zwei unseren Feiertagen zu gratulieren: zum Tag der Sowjetarmee (d.h. der Tag der Maenner ) und zum 8. Maerz (d.h. der Tag der Frauen)!!! Entschuldigen Sie bitte, wenn ich etwas falsch gemacht habe ( aber so was gab es)! Was die Post anbetrifft, habe ich zweimal Stipendienvereinbarung geschickt. Ich habe zwei Quittungen als Beweis. Mit sehr freundlichen und unendlich herzlichen Gruessen Ihre Dr. Dozentin fuer germanische Philologie Berowa Ljuba Literaturquellen und -hinweise Göttert, Karl-Heinz/ Jungen, Oliver: Einführung in die Stilistik. München: Fink, 2004. Fleischer, Wolfgang/ Michel, Georg/ Starke, Günter: Stilistik der deutschen Gegenwartsprache. Frankfurt/M.: Lang, 1993. Sandig, Barbara: Stilistik - Sprachpragmatische Grundlegung der Stilbeschreibung. Berlin - New Yoirk: de Gruyter, 1978. Malá, Jiřina: Einführung in die deutsche Stilistik. Brno: Masarykova univerzita, 1996. Čechová, Marie et al.: Stylistika současné češtiny. Praha: ISV, 1997. Sprachgebrauch in Österreich: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichisches_Deutsch IDS-Korpus ČNPK - Česko-německý paralelní korpus Rosendorfer, Herbert: Briefe in die chinesische Vergangenheit. 5., überarb. Aufl.. - München: Nymphenburger Verl.-Handlung , 1991. ________________________________ [1] Göttert, 13. [2] Sandig [3] Engel