Wiener Kaffeehaus mit Orchester im Garten Cafe Capita, gestallet von Adolf l.oos Cafe Grienstadl, vorn lini;s Iiofmannsthal Treffpunkt: Das Wienet Kaffeehaus Mit dar sog. Ilingstrußenüru beginnt auch eine neue Phase des Wiener Kaffeehauses. In den neuen Hauten entsteht auch ein neuer Kalfechausslil: die Raum liehkeiten sind größer, eine Spur vornehmer, vielleicht auch etwas snobistisch, jedenfalls im Ganzen auIwendiger. Und allmählich gewinnt jedes Kaffeehaus seine Stammkundschaft, treffen einander bestimmte Kreise der Gesellschaft in bestimmten Cafes - so /.. B. die Politikerin] »Landtmann«. Unberührt davon bleiben die Traditionen des - Cafe Spcrl in der Gumpcndorlcr Straße, wo die Maler ihren Stammsitz haben, und des »Raimund« beim Vbikstheater,wo man die Theaterleute findet. 1899 kommt ein neues Kaffeehaus, das von Adolf Tooserbaute »Cafe Museum«, hinzu, das rasch zum Treffpunkt der seceatiot listischen Künstler wird. Doch es gibt nicht nur das Kaffeehaus großen Stils; in der Vorstadl hat sich ein Kaffeehaus eigenen Typs entwickeil. das »Tschc-cherl«- ein bescheidenes Etablissement für den kleinen Mann und auf seine Bedürfnisse zugeschnitten. Doch auch in der Vorstadl gibt es Ende der Jahrhundertwende elwas Neues: Das Volkskaff ee-haus«, ein Treffpunkt der kleinen Angestellten, Kornrnis, Weißnäherinnen, Modistinnen u.a.,die weil weg von ihrer Wohnungarbeilen und hier ihre Mittagspause ver- Oberkellner im l'ralcniitrtsliaiis bringen. Für ein paar Heller bekommen sie hausgemachte Strudel und Milchkaffee; sogar in der Inneren Sladt etablieren sich solche »Volks kal'fechüuser«. Die Geschichte des Wiener Kaffeehauses beginnt um — 17. Jänner 1685, als der Armenier Johannes Diodato das Privileg erhält, Kaffee zu sieden. Doch das Geschält florierte nicht besonders, und Diodato ging nach Budapest, geriet dorl in Schwierigkeilen und zog nach Venedig Im fahre 1700 erhielt daraufhin sein Landsmann Isaak de Luca die kaiserliche Konzession, und das Kaffeehaus erlebte seine erste Blütezeil: 1711 gab es bereils elf konzessionierte Kaflccsiedcr in Wien. Friedenspreis für Alfred H. Fried 10. Dezember. Gemeinsam mit dem Niederländer Tobias Michael Asser erhält der aus Wien stammende 47jährige Pazifist Alfred Hermann Fried den Friedensnobelpreis. Beide Preisträger haben sich, sodas Osloer Komitee, um die Verbreitung der Idee einer Weltfriedensordnung verdient gemacht. Fried hatte 1892 die Deutsche Friedensgesellschaft gegründet, gab allerdings bald seine Hoffnung auf ein allgemeines Abrüsten auf und setzt sich verstärkt Kl r die Schaff ungeiner internationalen Organisation ein. die dazu dienen soll, das Prinzip der militärischen Stärke als politisches Drohmittel einer zwischenstaatlichen Konirolle zu unterwerfen. Alfred H. fried 16173914