II Bildung der Vergangenheitsformen 1. Die Vergangenheitsform wird mit den Hilfsverben haben bzw. sein im Konjunktiv II (wäre, hätte) und dem Partizip Perfekt gebildet: Infinitiv Vergangenheit im Konjunktiv II haben ich hätte gehabt, du hättest gehabt ... sein ich wäre gewesen, du wär(e)st gewesen ... arbeiten ich hätte gearbeitet, du hättest gearbeitet ... bleiben ich wäre geblieben, du wär(e)st geblieben ... kommen ich wäre gekommen, du wär(e)st gekommen ... ziehen ich hätte gezogen, du hättest gezogen ... 2. Den drei Vergangenheitsformen des Indikativs steht nur eine Vergangenheitsform h iti\ Hans kam. Hans ist gekommen. Hans war gekommen. Konjunktiv ii Hans wäre gekommen. Ill Das Passiv im Konjunktiv II Indikativ Gegenwart ihm wird geholfen Vergangenheit ihm wurde geholfen ihm ist geholfen worden ihm war geholfen worden } Konjunktiv II ihm würde geholfen ihm wäre geholfen worden 1 Konjugieren Sie die folgenden Verben in der Gegenwarts- und Vergangenheitsform des Konjunktivs II. 1. rechnen 3. abreisen 5. ausschalten 7. lernen 2. arbeiten 4. sollen 6. telefonieren 8. klettern 2 Ebenso. 1. nehmen 3. schlagen 5. fliegen 2. essen 4. schließen 6. abfahren 7. frieren 9. rufen 8. erfahren 10. weggehen 3 Ebenso. 1. dürfen 2. denken 3. wissen 4. umbringen 5. absenden 4 Setzen sie die Verben in die entsprechende Form des Konjunktivs II. 1. du stehst 7. sie redeten 13. er handelt du hast gestanden sie hatten geredet er handelte 2. es verdirbt 8. er freute sich 14. ihr wandert es verdarb er hat sich gefreut ihr seid gewandert 3. sie widerstehen 9. sie wollen reden 15. ich fasse zusammen sie widerstanden sie wollten reden ich fasste zusammen 4. wir grüßten 10. ich will 16. du reist ab wir hatten gegrüßt ich habe gewollt du bist abgereist 5. sie wird verhaftet 11. er schneidet 17. ich musste abreisen sie wurde verhaftet er hat geschnitten ich habe abreisen müssen 6. du erwiderst 12. sie klingeln 18. sie wurden geschlagen du hattest erwidert sie klingelten sie sind geschlagen wor- den § M—CktafiaiJí:h des Konjunktivs II I Irreale Wunschsätze a) Er ist nicht gesund. Er wünscht sich: Wenn ich doch gesund wärel Wäre ich doch gesund! b) Die Freunde sind nicht mitgefahren. Wir wünschen: Wenn sie nur (oder: doch nur) mitgefahren wären! Wären sie nur (oder: doch nur) mitgefahren! c) Hans belügt mich immer. Ich wünsche mir: Wenn er mir doch die Wahrheit sagte (oder: sagen würde)\ d) Ich habe Evas Adresse vergessen und wünsche mir: Wüsste ich doch (oder: bloß) ihre Adresse! 1. Der irreale Wunschsatz kann mit wenn eingeleitet werden. Dann steht das Verb am Ende des Satzes. Wird er ohne wenn gebildet, steht das Verb am Anfang des Satzes. 2. Der irreale Wunschsatz muss mit doch, bloß, nur oder doch nur ergänzt werden. 3. Am Ende des Wunschsatzes steht ein Ausrufezeichen (!). 1 Bilden sie Wunschsätze in der Gegenwartsform. Sie kommt nicht zurück. Wenn sie doch zurückkäme! Es ist so heiß. Wenn es doch nicht so heiß wäre! 1. Der Bus kommt nicht. 4. Ich muss lange warten, (so lange) 2. Es ist hier so dunkel. 5. Ich habe nicht viel Zeit, (etwas mehr) 3. Ich habe Angst, (nicht solche 6. Der Zug fährt noch nicht ab. (doch Angst) schon) 2 Bilden Sie Wunschsätze in der Vergangenheitsform. Du hast mir nicht geschrieben, wann du kommst. Wenn du mir doch nur geschrieben hättest, wann du kommst! 1. Du hast mir nicht gesagt, dass du Urlaub bekommst. 2. Ich habe nicht gewusst, dass du nach Spanien fahren willst. 3. Ich habe keine Zeit gehabt Spanisch zu lernen. 4. Du hast mir nicht geschrieben, was du vorhast. 5. Ich habe nicht genug Geld gespart um mitzufahren. 3 Bilden Sie mit den Sätzen der Übungen 1 und 2 Wunschsätze ohne „wenn' 4 Bilden Sie Wunschsätze mit oder ohne „wenn". Achten Sie auf die Zeit! 1. Ich kann nicht zu der Ausstellung fahren. 2. Du hast mich nicht besucht, als du hier warst. 3. Er ist bei diesem schlechten Wetter auf eine Bergtour gegangen. 4. Er ist nicht hier geblieben. 5. Ich bin nicht informiert worden. 6. Ich darf nicht schneller fahren. 7. Ich werde von der Polizei angehalten. 8. Wir müssen noch weit fahren, (nicht mehr so weit) 9. Wir sind noch lange nicht da. (bald da) 10. Er schenkte der Stadt sein ganzes Vermögen. 11. Mein Bruder war nicht auf der Party. 12. Er hatte keine Zeit zu kommen. 5 Bilden Sie Wunschsätze. Er arbeitet langsam, (schneller) a) Wenn er doch schneller arbeitete! b) Wenn er doch nicht so langsam arbeitete! Sie spricht undeutlich, (deutlicher) Die Fernsehsendung kommt spät. (früher) Der Busfahrer fährt schnell. (langsamer) 4. Ich verdiene wenig Geld, (mehr) 5. Er stellt das Radio laut, (leiser) 6. Das Zimmer ist teuer, (billiger) II Irreale Bedingungssätze (Irreale Konditionalsätze) 1 • Wenn ich genug Geld habe, baue ich mir ein Haus. Dies ist ein realer Bedingungssatz, d.h.: Ich spare und eines Tages werde ich bauen. Es handelt sich um einen realen Plan. Wenn ich genug Geld hätte, baute ich mir ein Haus (oder: würde ... bauen). Dies ist ein irrealer Bedingungssatz, d.h.: Ich habe nicht genug Geld, ich kann nicht bauen; aber wenn ... - ein irrealer Plan, ein Wunschtraum. Hier steht der Konjunktiv II im Haupt- und Nebensatz. 2. Wenn ich Zeit hätte, käme ich zu dir. Ich käme zu dir, wenn ich Zeit hätte. Wenn ich gestern Zeit gehabt hätte, wäre ich zu dir gekommen. Der Nebensatz mit wenn kann vor oder hinter dem Hauptsatz stehen. Hätte ich Zeit, (so) käme ich zu dir. Der Bedingungssatz kann auch ohne wenn gebildet werden. Dann rückt das Verb an die erste Stelle. Der Hauptsatz kann mit so oder dann eingeleitet werden; er steht dann immer hinter dem Bedingungssatz. Was machtet ihr, wenn jetzt ein Feuer ausbräche? Hättest du mich gestern besucht, wenn du Zeit gehabt hättest? Wenn der Bedingungssatz eine Frage enthält, steht der wenn-Satz hinten. Er musste ein Taxi nehmen, sonst wäre er zu spät gekommen. Man musste ihn ins Krankenhaus bringen, andernfalls wäre er verblutet. Nach sonst oder andernfalls steht häufig der Konjunktiv II, und zwar in einem Hauptsatz, in dem auch die Umstellung möglich ist: Er musste ein Taxi nehmen, er wäre sonst zu spät gekommen. Es wäre mir angenehmer, er käme schon am Freitag. Es wäre besser gewesen, wir hätten vorher mit ihm gesprochen. Nach unpersönlichen, subjektiven Aussagen im Konjunktiv II, die meist mit einem Komparativ gebraucht werden, kann auch ein Hauptsatz stehen. IM Die Umschreibung des Konjunktivs II mit „würde" + Infinitiv (Wenn ich Karin fragte, berichtete sie mir von ihrer Tätigkeit.) Ein solcher Satz mit zwei schwachen Verben ist doppeldeutig. Er kann bedeuten: 1. jedesmal, wenn ich sie fragte ... (= Präteritum Indikativ) oder 2. Im Fall, dass ich sie fragen sollte ... (= Gegenwartsform Konjunktiv II). In diesen Fällen wählt man die Umschreibung mit würde + Infinitiv. Die doppelte Verwendung in Haupt- und Nebensatz sollte man aber vermeiden: Wenn ich Karin fragen würde, berichtete sie mir von ihrer Tätigkeit. Wenn ich Karin fragte, würde sie mir von ihrer Tätigkeit berichten. (Wenn sie mich zur Teilnahme zwängen, träte ich aus dem Verein aus.) Wenn sie mich zur Teilnahme zu zwingen versuchten, würde ich aus dem Verein austreten. Viele Formen der starken Verben im Konjunktiv II gelten als veraltet (z.B. träte, bäte, grübe); sie werden durch würde + infinitiv ersetzt. Sagen Sie, was besser wäre. Er kümmert sich nicht um sein Examen. Es wäre besser, wenn er sich um sein Examen kümmerte. Oder: ..., wenn er sich um sein Examen kümmern würde. 1. Der Angestellte kommt nicht pünktlich zum Dienst. 2. Der Angeklagte sagt nicht die volle Wahrheit. 3. Die Stadt baut keine Radfahrwege. 4. Der Hausbesitzer lässt das Dach nicht reparieren. Du kaufst keine neuen Reifen für dein Auto. Sie geht nicht zum Arzt und lässt sich nicht untersuchen. Er kauft sich keine neue Brille. Der Motorradfahrer trägt keinen Schutzhelm. Verwenden Sie die Sätze der Übung 6 und bilden Sie die Vergangenheitsform. Es wäre besser gewesen, wenn er sich um sein Examen gekümmert hätte. Verwenden Sie die Sätze der Übungen 6 und 7 folgendermaßen: (1) Es wäre besser, er kümmerte sich um sein Examen. Oder: ..., er würde sich um sein Examen kümmern. (2) Es wäre besser gewesen, er hätte sich um sein Examen gekümmert. Verbinden Sie die Sätze zu einem irrealen Bedingungssatz mit oder ohne „wenn". Achten Sie auf das Tempus! Er findet meine Brille nicht. Er schickt sie mir nicht. Wenn er meine drille fände, schickte er sie mir. Oder: ..,, würde er sie mir schicken. Ich habe von seinem Plan nichts gewusst. Ich habe ihn nicht gewarnt. Hätte ich von seinem Flan gewusst, hätte ich ihn gewarnt. Der Fahrgast hat keinen Fahrschein gehabt. Er hat vierzig Mark Strafe zahlen müssen. Der Ausländer hat den Beamten falsch verstanden. Er ist in den falschen Zug gestiegen. Die beiden Drähte berühren sich nicht. Es gibt keinen Kurzschluss. Es gibt nicht genügend Laborplätze. Nicht alle Bewerber können Chemie studieren. Ich bin nicht für die Ziele der De- monstranten. Ich gehe nicht zu der Demonstration. Du hast das verdorbene Fleisch gegessen. Dir ist schlecht geworden. Der Apotheker hatte keine Alarmanlage installiert. Die Diebe konnten unbemerkt eindringen und bestimmte Medikamente mitnehmen. Die Feuerwehr hat den Brand nicht sofort gelöscht. Viele Häuser sind von den Flammen zerstört worden, (nicht so viele) Vervollständigen Sie selbstständig die Bedingungssätze und verwenden Sie dabei den Konjunktiv II. 1. Wäre sie nicht so schnell gefahren, so .. 2. Hätte er nicht so viel durcheinander getrunken, so ... 3. Hätte er dem Finanzamt nicht einen Teil seines Einkommens verschwiegen, ... 4. Hätten wir nicht im Lotto gespielt, .. 5. Wäre er nicht auf die Party seines Freundes gegangen, ... 6. Hätten die Politiker rechtzeitig verhandelt, ... 7. Wäre der Bus pünktlich gekommen, so ... 8. Gäbe es keine Schreibmaschine, dann ... 9. Würde er aus dem Gefängnis fliehen, ... 10. Ginge ich in der Nacht durch den Stadtpark, ... Beantworten Sie selbstständig die Fragen mit einem irrealen Bedingungssatz. Was würden (vgl. § 54, III) Sie machen, wenn 1 Sie ihre Tasche (Brieftasche) mit allen Papieren verloren hätten? 2. Ihr Zimmer (Ihre Wohnung) plötzlich gekündigt würde? 3. Sie eine Million Mark im Toto gewonnen hätten? 4. in Ihrer Nähe plötzlich jemand um Hilfe riefe? 5. Sie von einer giftigen Schlange gebissen worden wären? Sie im Kaufhaus ein kleines Kind nach seiner Mutter schreien hörten? Sie bei einem Versandhaus einen Anzug bestellt und ein Fahrrad erhalten hätten? Sie zufällig auf der Straße ein Flugticket nach New York und zurück fänden? Bilden Sie Sätze mit „sonst" oder „andernfalls". Der Nachsatz steht bei dieser Übung immer in der Vergangenheitsform des Konjunktivs II. Er musste ein Taxi nehmen, (er / zu spät zum Bahnhof / kommen) Er mueete ein Taxi nehmen, sonst wäre er zu spät zum Bahnhof gekommen. 1. Er musste das Dach neu decken lassen, (ihm / das Regenwasser / in die Wohnung / laufen) 2. Gut, dass du endlich zurückkommst! (ich / dich / durch die Polizei / suchen lassen) 3. Die Forscher mussten den Versuch abbrechen, (es / eine Explosion / geben / und / die teure Apparatur / zerstört werden) 4. Sie nahm ihren Studentenausweis mit. (sie / den normalen Fahrpreis / bezahlen müssen) 5. Mein Nachbar hat mich in ein langes Gespräch verwickelt, (ich / nicht so spät / zu dir kommen) 6. In diesem Winter musste man die Tiere des Waldes füttern, (sie / alle / verhungern) 7. Es war schon spät, (wir / bei dir / vorbeikommen) 8. Er musste aufhören zu rauchen, (ihn / der Arzt / nicht mehr behandeln) 9. Man musste den Patienten an eine Herz-Lungen-Maschine anschließen, (er / nicht mehr / zu retten sein) 10. Der Arzt entschloss sich zu einem Luftröhrenschnitt, (das Kind / ersticken) 1 3 Bilden Sie irreale Bedingungssätze. Verwenden Sie für den eingeklammerten Satz die Umschreibung mit „würde". (Du erreichst einen günstigeren Preis.) Du handelst mit ihm. Du würdest einen günstigeren Preis erreichen, wenn du mit ihm handeltest. (Die alte Regelung gilt noch.) Dann ist alles viel leichter. Wenn die alte Regelung noch gelten würde, wäre alles viel leichter. 1. (Du fragst mir die Vokabeln ab.) Du tust mir einen großen Gefallen. 2. (Du holst mich von der Bahn ab.) Ich brauche kein Taxi zu nehmen. 3. (Er spart viel Geld.) Er heizt etwas sparsamer. 4. Wir besuchen ihn. (Wir kennen seine Adresse.) (Sie richten ihn hin.) Das Volk empört sich gegen die Regierung. (Du liest das Buch.) Du weißt Bescheid. Man pflanzt in der Stadt Bäume. (Man verbessert die Luft und verschönert die Stadt.) (Ich kenne sein Geburtstagsdatum.) Ich gratuliere ihm jedes Jahr. IV Irreale Vergleichssätze (Irreale Komparationssätze) 1. Sie schaut mich an, als ob sie mich nicht verstünde. Sie schaut mich an, als ob sie mich nicht verstanden hätte. Der Vergleichssatz mit als ob oder als (seltener als wenn oder wie wenn) zeigt einen irrealen Vergleich: Sie schaut mich so an, aber in Wirklichkeit versteht sie mich oder hat mich wahrscheinlich verstanden. Er hat solchen Hunger, als hätte er seit Tagen nichts gegessen. Wird der Vergleichssatz mit als eingeleitet, steht das Verb direkt dahinter. 2. Im ersten Teil wird eine reale Feststellung geäußert; das Verb steht daher im Indikativ. 14 Bilden Sie irreale Vergleichssätze mit „als ob" oder „ als wenn". Der Junge tat so, (er / nicht laufen können) Der Junge tat so, als oh {als wenn) er nicht laufen könnte. 1. Der Angler tat so, (er / einen großen Fisch an der Leine haben) 2. Der Lehrer sprach so laut, (seine Schüler / alle schwerhörig sein) 3. Unser Nachbar tut so, (Haus und Garten / ihm gehören) 4. Der Junge hat die Fensterscheibe eingeschlagen, aber er tut so, (er / ganz unschuldig sein) 5. Gisela sprang von ihrem Stuhl auf, (sie / von einer Tarantel gestochen worden sein) (die Tarantel = giftige Spinne) Der Rennfahrer saß so ruhig hinter dem Steuer seines Rennwagens, (er / eine Spazierfahrt machen) Der Hund kam auf mich zugerannt, (er / mich in Stücke reißen wollen) Das Mädchen fuhr auf ihren Skiern so geschickt den Berg hinunter, (sie / das schon tausendmal geübt haben) 15 Bilden Sie mit der Übung 14 irreale Vergleichssätze mit „als". Der Junge tat so, als könnte er nicht laufen. 16 Ergänzen Sie die Vergleichssätze selbstständig. Verwenden Sie dabei den Konjunktiv II. 1. Der Politiker sprach so laut, als ob 6. Die Musik kam so laut und klar im Radio, als ... 2. Der Busfahrer fuhr so schnell, als 7. Der Koch briet so viel Fleisch, wenn ... als ... 3. Der Hotelgast gab so hohe Trink- 8. Der Zug fuhr so langsam, als ... gelder, als ... 9. Das Kind schrie so entsetzlich, als 4. Der Arzt machte ein Gesicht, als ... 5. Der Schriftsteller wurde gefeiert, als 10. Die Kiste war so schwer, als ... 1 7 Bilden Sie irreale Vergleichssätze. Ich fühle mich bei meinen Wirtsleuten so wohl wie zu Hause. Ich fühle mich bei meinen Wirtsleuten so wohl, als ob Ich zu Hause wäre. Er hatte sich in den Finger gestochen und schrie wie ein kleines Kind. Die Wirtin behandelte ihren Untermieter wie einen nahen Verwandten. Er sieht aus wie ein Bettler. Er gibt das Geld aus wie ein Millionär. Er bestaunte das Auto wie einer, der noch nie ein Automobil gesehen hat. (... Auto, als ob er ...) Er schaute mich verständnislos an. (nicht verstanden haben) Der Automechaniker stellte sich an wie einer, der noch nie einen Motor auseinander genommen hat. (... sich an, als ob er ...) Der Chef sprach mit dem Angestellten wie mit einem dummen Jungen. V Irreale Folgesätze (Irreale Konsekutivsätze) Es ist zu spät, als dass wir noch bei ihm anrufen könnten. Ich hab' das Tier viel zu gern, als dass ich es weggeben könnte. Der Folgesatz bezieht sich meist auf ein Adverb mit (viel) zu oder allzu (= Verstärkung). zu zeigt an, dass etwas über die Grenze des Möglichen oder Erträglichen hinausgeht, so dass die im o/s-Satz genannte Folge nicht eintreten kann. Daher steht dieser Teilsatz mit als dass im Konjunktiv II. Er hat so viel Zeit, dass er das ganze Jahr verreisen könnte. Die im Nebensatz mit so ..., dass genannten Folgen werden nicht eintreten; sie sind irreal. Der Nebensatz steht daher im Konjunktiv II. Er ging weg, ohne dass er sich verabschiedet hätte. Im ohne doss-Satz ist die erwartete Folge nicht eingetreten. Der Nebensatz steht daher meist im Konjunktiv II. 18 Bilden Sie irreale Folgesätze mit „zu ..., als dass". Die Versuche sind zu teuer. Man kann Die Versuche sind zu teuer, als dass ma 1. Der Schwimmer ist mit 32 Jahren schon zu alt. Er kann keine Spitzenleistungen mehr erbringen, (noch) 2. Diese Bergwanderung ist zu gefährlich. Ihr könnt sie nur mit einem Seil machen, (ohne Seil) 3. Die Tour ist zu weit. Sie können die Strecke nicht an einem Tag schaffen. 4. Die Wanderer sind viel zu müde. Sie wollen nicht mehr tanzen, (noch) 5. Das Hotel ist zu teuer. Wir können dort nicht wohnen. sie nicht unbegrenzt fortsetzen. n sie unbeqrenzt fortsetzen könnte. Der Wind ist zu kalt. Das Laufen macht keinen Spaß mehr, (noch ... würde) Die Mathematikaufgabe ist zu schwierig. Die Schüler können sie nicht lösen. Das Bild ist zu groß. Ich will es mir nicht ins Zimmer hängen. Die Reise ist zu anstrengend. Ich werde sie nicht mehr machen. (noch einmal ... würde) Das Fernsehprogramm ist viel zu langweilig. Ich sehe es mir nicht an. 10. 19 Setzen Sie die Sätze 1-5 der Übung 18 ins Präteritum und bilden Sie Folgesätze. Die Versuche waren zu teuer. Man konnte sie nicht unbeqrenzt fortsetzen. Die Versuche waren zu teuer, als dass man sie unbeqrenzt hätte fortsetzen kön- 20 Bilden sie irreale Folgesätze mit „so ..., dass". Achten Sie auf das Tempus! Die Straßenbahn fuhr (fährt) so langsam, (man / ebensogut laufen können) Die Straßenbahn fuhr [fährt] so ianqsam, dass man ebensoqut hätte laufen können (laufen könnte). 1. Die Sonne schien so warm, (man / im Badeanzug auf der Terrasse liegen können) 2. Sein Geschäft geht so gut, (er / es ganz groß ausbauen können) 3. Die Terroristen hatten so viele Waffen, (man / eine ganze Kompanie Soldaten damit ausrüsten können) 4. Der Sportwagen ist so teuer, (man / zwei Mittelklassewagen / sich dafür kaufen können) Die Höhle hat so viele Gänge, (man / sich darin verlaufen können) Das Haus, in dem er wohnt, ist so groß, (drei Familien / darin Platz finden) Das Gift wirkt so stark, (man / mit einem Fläschchen / eine ganze Stadt vergiften können) Der Mond schien so hell, (man / Zeitung lesen können) 21 Bilden Sie Sätze mit „ohne dass". Achten Sie auf das Tempus! Sie waren oft hier in Wien. Sie haben uns nicht ein einziges Mal besucht. Sie waren oft hier in Wien, ohne dass sie uns ein einziges Mal besucht hätten. Der Arzt überwies den Patienten ins Krankenhaus. Er hat ihn nicht untersucht. Ein Onkel sorgte für die verwaisten Kinder. Er hat kein Wort darüber verloren. Ein ausländischer Konzern kaufte die Fabrik. Es wurde nicht lange über den Preis verhandelt, (es fällt weg!) Die Tochter verließ das Elternhaus. Sie schaute nicht noch einmal zurück. Er wanderte nach Amerika aus. Er hat nie wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben, (ohne dass er jemals wieder) Luft und Wasser werden von gewissen Industriebetrieben verschmutzt. Diese werden dafür nicht zur Verantwortung gezogen. Sie hat uns geholfen. Wir haben sie nicht darum gebeten. Er verschenkte seine wertvolle Münzsammlung. Es hat ihm keinen Augenblick Leid getan. VI Weitere Anwendungsbereiche des Konjunktivs II Beinah(e) wäre das ganze Haus abgebrannt! Fast hätte ich den Bus nicht mehr erreicht. Sätze mit beinah(e) oder fast drücken aus, dass etwas schon Erwartetes doch nicht eingetreten ist. Man gebraucht die Vergangenheitsform des Konjunktivs II. Ich hätte dich besucht, aber ich hatte deine Adresse nicht. Der Bus ist noch nicht da; dabei hätte er schon vor zehn Minuten kommen müssen. Zur Unterscheidung von Realität und Irrealität. Sollte es wirklich schon so spät sein? Würdest du mir tatsächlich Geld leihen? In Fragen, die man stellt, wenn man etwas nicht recht glauben will. Wären Sie so freundlich mir zu helfen? Könnten Sie mir vielleicht sagen, wie ich zum Bahnhof komme? Eine höfliche Bitte oder Aufforderung, die man in Form einer Frage äußert. Würden Sie mir bitte einen Gefallen tun? Würden Sie vielleicht gegen zehn Uhr noch mal anrufen? Oft gebraucht man bei der höflichen Bitte die Umschreibung mit würde + Infinitiv. Zum Einkaufen dürfte es jetzt zu spät sein. (Wie alt schätzt du Gisela?) Sie dürfte etwa zwanzig sein. Wenn man seine Vermutung sehr vorsichtig äußern will, verwendet man dürfen im Konjunktiv II. So, das wär's für heute! (Morgen geht's weiter.) Das hätten wir geschafft! Zum Ausdruck, dass ein Teil eines Sachverhalts (hier einer Arbeit) beendet ist. Ich glaube, dass ich ihm in dieser Lage auch nicht helfen könnte. Ich meine, dass er sich endlich ändern müsste. Eine Unsicherheit über einen Sachverhalt kann man auch im Konjunktiv II ausdrücken. Im Hauptsatz stehen Verben wie annehmen, glauben, denken, meinen. Ich kenne keinen anderen Arzt, der dir besser helfen könnte. Ich wüsste kein Material, das härter wäre als ein Diamant. Der Konjunktiv II steht gelegentlich in Relativsätzen mit einem Komparativ, die von einem negativen Beziehungssatz abhängen. Üben Sie den Konjunktiv II der Vergangenheit nach „beinah(e)" oder „fast". Hast du das Haus gekauft? Nein, aber beinah (fast) hätte ich es gekauft. Oder: Nein, aber ich hätte es beinah (fast) gekauft. 1. Hast du dein Geld verloren? 2. Bist du betrogen worden? 3. Bist du verhaftet worden? 4. Ist das Flugzeug abgestürzt? 23 Äußern Sie Zweifel in Ihrer Frage. 5. Hast du dein Geschäft verkaufen müssen? 6. Ist das Schiff untergegangen? 7. Seid ihr zu spät gekommen? 6. Hat er mich mit Absicht falsch informiert? - Nein, er hat nur wieder mal nicht aufgepasst. 7. Ist der Zug wirklich schon abgefahren ? -Ja, der ist schon weg. 8. Hat der Zeuge sich wirklich nicht geirrt? - Nein, seine Aussage entspricht so ziemlich den Tatsachen. 9. Hat er seine Steuererklärung wirklich ungenau ausgefüllt? -Ja, die Angaben waren unzutreffend. Ist sie wirklich erst 17? -Ja, das stimmt. Sollte sie wirklich erst 17 sein? - Ja, das c 1. Ist dieses Haus wirklich für 100 000 Mark zu haben? -Ja, das stimmt. 2. Hat er wirklich die Wahrheit gesagt? - Nein, das war nicht die Wahrheit. 3. Ist er wirklich in schlechten finanziellen Verhältnissen? - Ja, das trifft leider zu. 4. Habe ich für diesen Pelzmantel wirklich 100 Mark zu viel bezahlt? -Ja, das stimmt annähernd. 5. Hatte der Sultan wirklich 90 Kinder? - Nein, es waren nur etwa 50. Ist sie wirklich erst 17? -Ja, das stimmt. Sollte sie wirklich erst 17 sein? - Ja, das dürfte stimmen. 24 Bilden Sie höfliche Fragen. Nehmen Sie das Paket mit? Würden Sie bitte das Paket mitnehmen? könnten Sie bitte das Paket mitnehmen? Würden Sie so freundlich sein und das Paket mitnehmen? (... das Paket mitzunehmen?) Dürfte ich Sie bitten das Paket mitzunehmen? Würden Sie mir den Gefallen tun und das Paket mitnehmen? (... das Paket mitzunehmen?) 1. Schicken Sie mir die Waren ins Haus? 2. Wo ist die Stadtverwaltung? 3. Wie komme ich zum Krankenhaus? 4. Reichen Sie mir das Salz? 5. Geben Sie mir noch eine Scheibe Brot? 6. Bringen Sie mir noch ein Glas Bier? 7. Helfen Sie mir den Wagen anzuschieben? 8. Wird der Eilbrief heute noch zugestellt? (... mir sagen, ob ...) 9. Kommen Sie gegen 5 Uhr noch mal vorbei? 10. Nimmst du dieses Päckchen mit zur Post? 25 Sagen Sie, was unter anderen Umständen möglich wäre. Zu Fuß kannst du den Zug nicht mehr erreichen; (mit dem Taxi / noch rechtzeitig zur Bahn kommen) Zu Fuß kannst du den Zug nicht mehr erreichen; mit dem Taxi könntest du noch rechtzeitig zur Bahn kommen. 1. Ohne Antenne kannst du das Programm von Bayern III nicht empfangen; (mit Antenne / du / es gut hereinbekommen) 2. Hier müssen alle Kraftfahrzeuge langsam fahren; (ohne diese Vorschrift / es / viele Unfälle geben) 3. Leider ist unser Auto kaputt; (sonst / wir / heute ins Grüne fahren) 4. Ohne Licht darfst du abends nicht Rad fahren; (sonst / dir / ein Unglück passieren) 5. Du brauchst unbedingt eine Waschmaschine; (damit / du / viel Zeit sparen) 6. Du machst dir keine genaue Zeiteinteilung; (sonst / du / viel mehr schaffen) 7. Diesen Ofen benutzen wir nur in der Übergangszeit; (im Winter / wir / das Haus damit nicht warm bekommen) 8. Die Arbeiter müssen zur Zeit Überstunden machen; (die Firma / andernfalls / die Liefertermine nicht einhalten) 9. Hier darfst du nicht fotografieren; (du / wegen Spionage verhaftet werden)