X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1020 Thurmair, Maria und Eva-Maria Willkop (Hg.)4866 20034867 Am Anfang war der Text. 10 Jahre Textgrammatik der deutschen Sprache. München: iudi- cium.4868 Tönshoff, Wolfgang4869 19954870 Fremdsprachenlerntheorie. Ausgewählte Forschungsergebnisse und Denkanstöße für die Unterrichtspraxis. Fremdsprachenlerntheorien. Fremdsprache Deutsch, Sondernummer4871 1995: 4Ϫ15.4872 Tschirner, Erwin4873 20014874 Kompetenz, Wissen, mentale Prozesse: Zur Rolle der Grammatik im Fremdsprachenunterricht. In: Hermann Funk und Michael Koenig (Hg.), Kommunikative Fremdsprachendi-4875 daktik Ϫ Theorie und Praxis in Deutsch als Fremdsprache. Festschrift für Gerhard Neuner4876 zum 60. Geburtstag, 106Ϫ25. München: iudicium.4877 Tschirner, Erwin4878 20104879 Grammatikerwerb. In: Makiko Hoshii, Goro Christoph Kimura, Tatsuya Ohta und Marco Raindl (Hg.), Grammatik lehren und lernen im Deutschunterricht in Japan Ϫ empiri-4880 sche Zugänge, 13Ϫ29. München: iudicium.4881 VanPatten, Bill und Jessica Williams (Hg.)4882 20064883 Theories in Second Language Acquisition. London: Routledge. Wegener, Heide4884 20054885 Komplexität oder Kontrastivität der L2 Ϫ worin liegt das Problem für DaZ/DaF? ODVZeitschrift, Publikationen des Oraner Deutschlehrerverbands 12, 91Ϫ114 (Online verfüg-4886 bar).4887 Willkop, Eva-Maria4888 20034889 Anwendungsorientierte Textlinguistik. Am Beispiel von Textsorten, Isotopien, Tempora und Referenzformen. German as a Foreign Language 3: 83Ϫ110 [www.gfl-journal.de].4890 Wolff, Armin und Renate Riedner (Hg.)4891 20034892 Grammatikvermittlung, Literaturreflexion, Wissenschaftspropädeutik, Qualifizierung für eine transnationale Kommunikation. Materialien DaF 70. Regensburg: FaDaF.4893 Christian Fandrych, Leipzig (Deutschland)4894 113. Wortschatzerwerb und -vermittlung4895 1. Überblick und Desiderate4896 2. Mentales Lexikon4897 3. Lexikalische Einheit4898 4. Semantisierung4899 5. Systematische Wortschatzvermittlung4900 6. Lernerorientierung4901 7. Literatur in Auswahl4902 1. Überblick und Desiderate4903 Empirische Forschung zum L2-Wortschatzerwerb des Deutschen hat, wie Eckerth,4904 Schramm und Tschirner im Jahr 2009 rückblickend feststellen müssen, wenig Aufmerk-4905 samkeit gefunden. Man muss weiter konstatieren, dass vereinzelt vorliegende deutsch-4906 113. Wortschatzerwerb und -vermittlung 1021 sprachige Arbeiten wie die von Peleki (2008) zwar den Begriff im Titel tragen, aber an- 4907 dere Ziele verfolgen; Ott (1997) hingegen interessiert zwar die Veränderung des Lexikons 4908 jugendlicher DaZ-Lerner, kann jedoch keine gesicherten Aussagen über die Einfluss- 4909 faktoren machen Ϫ der Forschung fehlt letztendlich ein „führendes Theoriemodell“ 4910 (Schmidt 2002: 336), dem die vielen fragmentierten Einzelstudien zuarbeiten könnten. 4911 Die besten Einführungen und Überblicksdarstellungen für unser Thema bleiben die 4912 englischsprachigen (Nation 2001; Schmitt 2000; Thornbury 2002; vgl. Bahns 2004; Bohn 4913 1999), wichtige Reviews erscheinen in englischen und US-amerikanischen Zeitschriften 4914 (Schmitt 2008; Laufer 2009). Erst allmählich finden sich wieder kompakte Veröffentli- 4915 chungen zu Fragen von Wortschatzerwerb und -vermittlung im deutschsprachigen For- 4916 schungskontext (Kühn 2000; Tschirner 2004). In diesem Beitrag sollen, ohne strikte Tren- 4917 nung in Erwerbs- und Vermittlungsperspektive, die in vielen der qualitativen und auch 4918 quantitativen Designs zusammenfallen, neuere Arbeiten vorgestellt werden, die Litera- 4919 turüberblicke vermitteln und wichtige Bedingungen für erfolgreichen (gesteuerten) Wort- 4920 schatzerwerb nennen. 4921 Es fehlen (Longitudinal-)Studien zum Wortschatzerwerb, die empirisch Lernprozesse 4922 und Lernprodukte aufeinander beziehen; weder die Zweitspracherwerbsforschung noch 4923 die Forschung im gesteuerten Spracherwerbskontext kann bislang, von relativ wenigen 4924 Ausnahmen abgesehen, empirisch begründete Aussagen über subjektive Lernerfahrungen 4925 (von Input zu Intake: Verarbeitung, Speicherung, Verwendung lexikalischer Einheiten; 4926 learnerbility) vorlegen. Es mangelt Ϫ auch im anglo-amerikanischen Kontext Ϫ an dis- 4927 kursanalytischen Untersuchungen, die ein zutreffendes Bild der Unterrichtswirklichkeit 4928 vermitteln; das unterrichtsinduzierte Konzept der „Vokabel“ könnte, dies ein beunruhig- 4929 ender Gedanke, „als ein wenig geeigneter Rahmen für eine Weiterentwicklung des fremd- 4930 sprachlichen mentalen Lexikons“ (Knapp-Potthoff 2000: 302, 296) interpretiert werden: 4931 „Ja, Wörter, die lernt man ja auch nicht. Wörter fliegen einem zu. Nur Vokabeln kann 4932 man lernen.“ 4933 2. Mentales Lexikon 4934 Wortschatz spielte in vielen älteren Unterrichtsmethoden keine Rolle (vgl. Zimmerman 4935 1997). Das in den 1990er Jahren zunehmende Interesse an der Wortschatzarbeit gründet 4936 auf Forschungsergebnissen aus mehreren Bereichen: Die lexikalische Semantik und mit 4937 ihr eine korpusbasierte Lexikographie haben Erkenntnisse zur Struktur des Wortschatzes 4938 und ihrer Aufbereitung in Wörterbüchern (Konzept des Lernerwörterbuchs) bereitgestellt 4939 (vgl. Art. 23). Die kommunikativ-interkulturelle Didaktik und die Orientierung auf die 4940 Lernenden und ihr kulturspezifisches Vorwissen haben dazu beigetragen, die dominante 4941 Grammatikorientierung in der Fremdsprachendidaktik zu relativieren. Schließlich stell- 4942 ten die Kognitive Psychologie und die Psycholinguistik/Kognitive Linguistik (vgl. Boers 4943 und Lindstromberg 2008) den sprachverarbeitenden Lerner unter prozessualen Aspek- 4944 ten heraus. 4945 Nach dem Paradigmawechsel in der Psychologie, einer der wichtigsten Referenzwis- 4946 senschaften, hin zur Kognitionswissenschaft wird Gedächtnis dynamisch gefasst und als 4947 Struktur (funktional getrennte Speicher) und konstruktiver Prozess (Ordnungen erken- 4948 nen und schaffen, interaktive Gehirnhemisphären) verstanden. Lexikalisches Wissen wird 4949 demnach im mentalen Lexikon gespeichert, das die lexikalischen Einheiten der Sprache, 4950 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1022 ihre Verstehens- und Verwendungsprinzipien enthält. Interlexematisch lassen sich Ver-4951 netzungen der lexikalischen Einheiten in unterschiedlichen Beziehungsnetzen wie Be-4952 griffs-, Wort-, syntagmatischen Netzen, Wortfamilien, Klang- und affektiven Netzen so-4953 wie Sachnetzen nachweisen (Kielhöfer 1994).4954 Intralexematisch sind die lexikalischen Einheiten als komplexe Datenstrukturen mit4955 ihren getrennten, aber interdependenten Komponenten repräsentiert. Eine systematische4956 Konzeption lexikalischer Kompetenz findet sich bei Nation (2001: 27), der, differenziert4957 nach rezeptivem und produktivem Wissen, in Wissen über Form, Bedeutung und Ge-4958 brauch unterscheidet: gesprochene und geschriebene Form, Form und Bedeutung(en),4959 Konzept und Referenten, Assoziationen/Konnotationen, grammatische Eigenschaften,4960 Kombinierbarkeit mit anderen lexikalischen Einheiten, pragmatische Gebrauchsbedin-4961 gungen.4962 Wortschatzerwerb ist, wie Kognitionspsychologie und Zweitspracherwerbsforschung4963 nahelegen, ein rekursiver Prozess der Umordnung von Gedächtnisbesitz (McLaughlin4964 1990), und die Kenntnis einer lexikalischen Einheit ist beschreibbar als eine kontinuierli-4965 che Annäherung an eine vollständige Repräsentation im mentalen Lexikon. Wortschat-4966 zwissen kann nach Henriksen (1999) anhand der drei miteinander verbundenen Dimen-4967 sionen partielles > präzises Verstehen, zunehmende intra-/interlexematische Wissensver-4968 netzung sowie rezeptive > produktive Beherrschung operationalisiert werden. Eine4969 vollständige Kenntnis aller Komponenten ist in der L2 Ϫ wie auch in der L1 Ϫ nicht4970 erwartbar, sie kann als Kontinuum modelliert werden unter Einbezug von Fossilisierung,4971 Restrukturierung des Wissensbestandes und auch Vergessen.4972 Das forschungsmethodologische Problem, eine solche „depth of knowledge“ (284)4973 longitudinal zu bestimmen, ist ausführlich bei Schmitt (1998) nachzulesen (vgl. Read4974 2004 aus testtheoretischer Sicht). In vielen Studien Ϫ und im Unterricht? Ϫ wird Wort-4975 schatzerwerb vorschnell mit Kenntnis der Bedeutung von Einzelwörtern, zusammen mit4976 ihrer gesprochenen und geschriebenen Form, gleichgesetzt.4977 Bei der Modellierung des mentalen Lexikons wird heute davon ausgegangen, dass4978 Mutter- und Fremdsprache(n) interagieren und in einem flexiblen und dynamischen Spei-4979 chersystem repräsentiert sind (Taylor 2005). Neue Daten werden immer mit Rückgriff4980 auf das vorhandene Welt- und Sprachwissen verarbeitet (Lutjeharms 2003). Aus den4981 vorliegenden Erkenntnissen der Kognitiven Wissenschaft und der psycholinguistischen4982 Forschung folgt, dass behaltensgerechte Operationen des Klassifizierens, Koordinierens,4983 Assoziierens, die mehrkanalige, ganzheitliche kognitiv-affektive Semantisierung und die4984 erste Sprache als Lernhilfe in die Wortschatzvermittlung einzubeziehen sind. Weitgehend4985 selbständig Ordnungen im Wortschatz zu entdecken und zu schaffen, fördert den Ausbau4986 des subjektiven mentalen Lexikons; und je vielfältiger eine lexikalische Einheit vernetzt4987 ist, desto besser kann sie abgerufen werden. Selbst Wörter, die auf den ersten Blick dafür4988 ungeeignet scheinen, lassen sich merk-würdig machen, indem sie mit Geschichten ver-4989 knüpft und gedächtniswirksam aufgeladen werden.4990 3. Lexikalische Einheit4991 Wenn hier von lexikalischen Einheiten die Rede ist, verweist dies darauf, dass infolge der4992 Erarbeitung großer Korpora der Wort-Begriff um die Konzeption von Mehrworteinhei-4993 ten (lexical units, Bogaards 2001; formelhafte Sequenzen, Aguado 2002; formulaic se-4994 113. Wortschatzerwerb und -vermittlung 1023 quences, Schmitt 2004) notwendig ergänzt werden muss. Entsprechend wird unter theore- 4995 tischen und unterrichtspraktischen Perspektiven die strikte Trennung in die beiden Berei- 4996 che Grammatik und Lexik in letzter Zeit auf Basis von Prinzipien kognitiver Linguistik 4997 (vgl. Ellis 2008) zunehmend in Frage gestellt, disziplinäre Überschneidungen von gram- 4998 matischer Theoriebildung, Lexikologie und Phraseologie werden unter Begriffen wie 4999 Konstruktionen (Siepmann 2007) und Chunks (Handwerker und Madlener 2009) disku- 5000 tiert. Im Fremdsprachenunterricht sind solche Syntagmen aufgrund der traditionellen 5001 Orientierung auf das Wort ein verbreitetes Lernersprachenproblem (Lütge 2002). Lewis 5002 hat früh und radikal einen lexical approach (1993) postuliert, der auf „grammaticalised 5003 lexis, not lexicalised grammar“ (vi) abzielt und explizite Grammatikvermittlung ab- 5004 lehnt Ϫ was seine Akzeptabilität sehr erschwert hat. 5005 4. Semantisierung 5006 Der Terminus Semantisierung (Bedeutungserklärung) bezeichnet in der fremdsprachendi- 5007 daktischen Literatur die Erklärung lexikalischer Einheiten (Wort, Phrasem) durch den 5008 Lehrer, während die von der Kognitionspsychologie beeinflusste Zweitspracherwerbsfor- 5009 schung und Psycholinguistik unter dem Begriff der Semantisierung die Verarbeitung 5010 durch den Lernenden in den Mittelpunkt stellen. Spricht man von Semantisierungspro- 5011 zess, so wendet man sich gegen unidirektional aufgefasste Konzepte von Bedeutungsver- 5012 mittlungen, die eine InputϭOutput-Konzeption vertreten. 5013 Die Erstsemantisierung bekommt durch die enge Beziehung zwischen Verstehen/ 5014 Behaltenseffekten und verarbeitungsgerechter Strukturierung des Input ihren besonderen 5015 Stellenwert in der Wortschatzvermittlung. Das Repertoire von Erklärungsverfahren um- 5016 fasst nichtsprachliche und ein-/zweisprachige Verfahren (Bohn 1999). Auf Kulturspezifik 5017 und Herstellen landeskundlicher Bezüge ist dabei besonders Wert zu legen. Durch exemp- 5018 larischen Verweis auf die kulturelle Markiertheit lexikalischer Einheiten soll eine kultur- 5019 spezifische Begriffsbildung (Müller 1994) beim Lerner angeregt werden. Eigen- und 5020 fremdkulturelles Verstehen kann bewusst gemacht werden, indem landeskundlich rele- 5021 vante Bezüge berücksichtigt werden (Wollert 2002). Lerner sollen dazu befähigt werden, 5022 eigene Strategien zu entwickeln und Hypothesen über konventionalisierte und kontextu- 5023 elle Gebundenheit von Begriffen aufzustellen (Luchtenberg 2000). 5024 In die Empfehlungen für Erklärungsverfahren sind empirisch ermittelte Konsti- 5025 tutiva von Semantisierungsdiskursen in Alltags- und Unterrichtskommunikation (Kom- 5026 pensationsstrategien, Aushandlungen, Eigensemantisierungen) und Aussagen zu Ein- 5027 flüssen multimodaler Kodierung (Köster 1994: 2000) noch nicht systematisch auf- 5028 genommen worden. Zur Vorbereitung auf lexikalische Notsituationen in natürlichen 5029 Kontaktsituationen sollten Lerner in die Lage versetzt werden, Erklärungen anzufordern 5030 und durchzuführen. Umschreibungstechniken (Verwendung von unscharfen Hyperony- 5031 men), Erklärungsverfahren und Gesprächsstrategien als interaktive Verfahren der Ver- 5032 ständnissicherung sind zu üben. Dies impliziert eine Beteiligung der Lerner an der Bedeu- 5033 tungsaushandlung in einsprachigen Semantisierungsphasen (vgl. engagement, Schmitt 5034 2008). 5035 Die Wahl eines oder mehrerer Verfahren hängt von den Eigenschaften der lexikali- 5036 schen Einheit und den konkreten Lernervoraussetzungen ab; didaktische Reflexionen der 5037 Erklärungsverfahren, Begründungen für Auswahl, Frequenz und Zuordnung zu lexikali- 5038 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1024 schen Einheiten fehlen noch. Von den Lehrern intuitiv eingesetzte Mehrfacherklärungen5039 scheinen in der Praxis üblich und auch sinnvoll zu sein (Köster 1994; de Florio-Hansen5040 1994), sie machen den unterschiedlichen Lernern Angebote, aus denen sie entsprechend5041 ihrer Dispositionen wählen können. Angesichts der Komplexität eines zu lernenden5042 Wortschatzes und einer Forschungslage mit fragmentierten und nicht immer eindeutigen5043 Ergebnissen empfiehlt Schmitt (2008) allgemein, bei der Wortschatzarbeit Faktoren wie5044 hohe Kontaktfrequenz, gerichtete Aufmerksamkeit und intensive Beschäftigung mit den5045 lexikalischen Einheiten zu berücksichtigen.5046 5. Systematische Wortschatzvermittlung5047 Systematische Wortschatzarbeit, schon früher ein „Stiefkind“ (Neuner 1991: 77) der For-5048 schung und Unterrichtspraxis und bis heute im Fremdsprachenunterricht stark vernach-5049 lässigt, soll inzidentellen (beiläufigen) und intentionalen Erwerb zusammenbringen, die5050 als komplementäre Prozesse zu verstehen sind. Intentionaler Erwerb findet während der5051 Bearbeitung kommunikativer Aufgaben statt, die kontextuell, situativ und in Sinnzusam-5052 menhängen eingebettet auf Textbasis erfolgt, wenn die Aufmerksamkeit auf lexikalische5053 Probleme gerichtet ist. Neben solcher textgebundener Kontextualisierung stehen, in ihrer5054 Wirksamkeit in letzter Zeit hervorgehoben (vgl. Laufer 2009), dekontextualisierte sog.5055 formfokussierende Übungen (Laufer 2005), die zielgerichtete Erweiterungen (rich instruc-5056 tion) und Wiederholungen ermöglichen.5057 Inzidenteller Erwerb (Lesen, Hören) führt zu rezeptiver Verfügbarkeit der Bedeutung,5058 nur produktive Aufgaben führen zum produktiven Erwerb, haben aber auch Effekte auf5059 den rezeptiven Erwerb (Mondria und Wiersma 2004). Forschungsergebnisse belegen,5060 dass der rezeptive Wortschatz immer größer als der produktive ist (Webb 2008) und auch5061 stärker zunimmt (Laufer 1998). Der flexible Abstand zwischen rezeptivem und produkti-5062 vem Wortschatz könnte allerdings Ϫ weitergedacht Ϫ von den Erwerbsbedingungen ab-5063 hängig sein: in einem DaF-Kontext wird ein umfangreicherer produktiver Wortschatz5064 erworben, in einem DaZ-Kontext ein umfangreicherer rezeptiver Ϫ eine interessante For-5065 schungshypothese.5066 5.1. Übungen5067 Wortschatzübungen dienen dem Erkennen und Wiedererkennen Ϫ der rezeptive Wort-5068 schatz wurde gegenüber dem produktiven stark aufgewertet (Neuner 1991) Ϫ, der5069 Bedeutungserschließung, dem Behalten und gezielten Abrufen, dem situations- und in-5070 tentionsgerechten Verwenden von unbekannten oder bereits geübten und gelernten lexi-5071 kalischen Einheiten. Der am meisten praktizierte Typ von Wortschatzübung ist das5072 Memorieren ein- oder zweisprachiger, durch sprachliche Kontexte erweiterter Vokabel-5073 gleichungen. Die bekannten Nachteile dieses Listenlernens führten zu intelligenteren5074 Übungstypen, denen sprachstrukturelle Ordnungsprinzipien zugrunde liegen oder bei de-5075 nen kognitionspsychologische Prinzipien des vernetzten, mehrkanaligen und individuel-5076 len Lernprozesses berücksichtigt werden; entsprechende Übungen (Ordnen, Visualisieren5077 und Assoziieren) ermöglichen bessere Behaltensleistungen. Bohn (1999) nimmt eine Klas-5078 113. Wortschatzerwerb und -vermittlung 1025 sifizierung in rezeptive, reproduktive und produktive Übungen vor, die auf die Unter- 5079 scheidung in einen Mitteilungs- und einen Verstehenswortschatz Bezug nimmt. Durch 5080 Variieren der Übungsformen (Bsp. Zuordnungs-, Substitutions-, Transformationsübun- 5081 gen, Sprachlernspiele) kann die Wortschatzvermittlung interessant und motivierend ge- 5082 staltet werden. 5083 5.2. Übungsmaterialien 5084 „Anscheinend ist es immer noch so, dass [in DaF-Lehrwerken, L.K.] eine systematische 5085 Darstellung und Vermittlung des WS nicht für so notwendig angesehen wird wie eine 5086 solche im Bereich Grammatik.“ (Bohn und Schreiter 2000: 91) Eine über das häufig 5087 unzureichende Angebot in Lehrwerken hinausgehende systematische Wortschatzarbeit 5088 ermöglichen nur wenige Übungsbücher. Das schmale Angebot reicht von sprachstruktu- 5089 ralistisch orientierten und stärker dem Pattern-Drill verpflichteten Übungsbüchern (Bsp. 5090 Buscha und Friedrich 1996) bis hin zu onomasiologisch/thematisch geordneten Materia- 5091 lien für den Grundwortschatz (GER-Niveaustufen A1 bis B1: Bsp. Fandrych und Tallo- 5092 witz 2002) mit auch mehrkanaliger Verarbeitung, affektiver Auseinandersetzung und 5093 eigenständigen Semantisierungsleistungen (Häublein et al. 1995). Die Übungsmaterialien 5094 beziehen sich fast ausschließlich auf den Grundstufenbereich, da hier bei Erarbeitung, 5095 Wiederholung und Erweiterung des Wortschatzes auf mehr oder weniger definierte Wort- 5096 schatzumfänge Bezug genommen werden kann. 5097 Das traditionelle, listenförmig geführte Vokabelheft ist ein „Vokabelfriedhof“ (Butz- 5098 kamm 2002: 260); elf Prinzipien für Wörterhefte (notebooks) haben Schmitt und Schmitt 5099 bereits 1995 vorgelegt, die in der Folge auch empirisch überprüft und durch Empfehlun- 5100 gen stärker lehrerseitiger Steuerung adaptiert worden sind (McCrostie 2007). Themenbe- 5101 zogene Wörterhefte sind bereits auf der Anfängerstufe möglich, können auf Universitäts- 5102 niveau beispielsweise als lernerautonome individuelle Wörterbücher geführt werden Ϫ 5103 mit dem zu berücksichtigenden Hinweis, dass nicht einmal Fremdsprachenstudierende 5104 in der Lage sind, ihre lexikalische Kompetenz selbstständig zu verbessern (de Florio- 5105 Hansen 2006). 5106 5.3. Wiederholung und Kontrolle 5107 In der methodischen Literatur und in den Lehrwerken wird der Aspekt der defizitären 5108 Behaltensleistungen sehr oft vernachlässigt, für die Bereiche der Systematisierung, Wie- 5109 derholung und (Selbst-)Kontrolle können Bohn und Schreiter (2000) nur wenige Lehr- 5110 werke positiv herausstellen. Nach den Phasen der Präsentation und des Übens folgt ge- 5111 wöhnlich als Abschluss und in unmittelbarem Anschluss Ϫ wie, nach welcher Zeitspanne 5112 definiert man „Erwerb“? Ϫ die Lernerfolgskontrolle; die Wortschatzerhaltung kommt 5113 dabei oft zu kurz. Neben die Vermittlung von Lernstrategien für die aktive Gestaltung 5114 des individuellen Lernprozesses (s. u.) tritt zwangsläufig die lehrergesteuerte, variations- 5115 reich anzulegende und auf intralexematische Komponenten und Teilnetze des mentalen 5116 Lexikons zielende Wiederholung eingeführter Lexik. Die Gedächtnisleistung wird vom 5117 Typ der Wiederholung (Verarbeitungstiefe, rezeptiver Ϫ produktiver Erwerb), von den 5118 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1026 zeitlichen Intervallen (frühe, unmittelbare Wiederholungen sind behaltenswichtiger als5119 spätere) und der Anzahl der Wiederholungen bestimmt, die Nation (2001) im Bereich5120 von 5Ϫ20 sieht; solche experimentell gewonnenen Daten sind nicht unreflektiert in Emp-5121 fehlungen umzusetzen, belegen aber, dass es mehrere Begegnungen mit lexikalischen Ein-5122 heiten geben muss.5123 Eine umfassende Diskussion der Evaluation fremdsprachlicher Wortschatzkompetenz5124 hat bislang nur im englischsprachigen Forschungskontext stattgefunden, die einzige5125 DaF-Monographie von Bohn (1999) verzichtet auf die unterrichtliche Phase der Lerner-5126 folgskontrolle (Testen und Prüfen). Aguado (2004) verdeutlicht, dass die Gründe hierfür5127 in der Komplexität des Konstrukts Wortschatz und den damit einhergehenden testme-5128 thodischen Problemen (Bsp. discrete-point vs. task-based; Diskussion bei Read 2000) lie-5129 gen. Sie plädiert für eine Kombination von Einzelverfahren unter Einschluss lernerorien-5130 tierter Selbsteinschätzungs-Skalen.5131 6. Lernerorientierung5132 Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der gesteuerte Spracherwerbskontext beim5133 lexikalischen Lernen nur eine eher unbedeutende Rolle spielt Ϫ relativ wenige lexikali-5134 sche Einheiten werden pro Unterrichtseinheit präsentiert und geübt Ϫ, bekommt die5135 Forderung nach Lernerorientierung des Fremdsprachenunterrichts, mit den Stichworten5136 Maximierung des Inputs, selbstgesteuertes Lernen und eigenständiges Weiterlernen, ihre5137 spezielle Berechtigung gerade im Bereich der Wortschatzvermittlung. Die Lehrenden ha-5138 ben die Aufgabe, zum autonomen Lernen hinzuführen; sprachliche Erscheinungen sind5139 bewusst zu machen und Einsicht in Lernprozesse zu fördern, angemessene Lernstrategien5140 sind anzubieten, um den Prozess des individuellen Sprachenlernens zu unterstützen.5141 6.1. Lernstrategien5142 Zum empirisch abgesicherten Repertoire der Mnemotechniken gehören die wieder ernst-5143 genommenen Eselsbrücken, mentale Bilder und Mindmaps (Sperber 1989). Das Inferie-5144 ren der Bedeutung lexikalischer Einheiten aus dem schriftlichen/mündlichen Kontext ist5145 eine weitere effektive Strategie mit positiven Auswirkungen auf das Behalten, deren ein-5146 zelne Schritte allerdings den Lernern vermittelt werden sollten (Schmitt 2008; vgl. Wal-5147 ters 2004). Die vielen damit einhergehenden Überlegungen Ϫ muss der Text zu 95 %5148 bekannt sein, können nur Fortgeschrittene von dieser Strategie profitieren, wie viele Be-5149 gegnungen sind notwendig, wie müssen Kontexte aufgebaut sein, wie steuert man wieder-5150 holte Begegnungen mit lexikalischen Einheiten? (Nation 2001, Kap. 7) Ϫ sind noch nicht5151 abschließend beantwortet. Diese Form inzidentellen Erwerbs ist weiter, so Laufer (2005),5152 immer um Verfahren aufmerksamkeitssteuernden intentionalen Lernens zu ergänzen Ϫ5153 und sei es das Nachschlagen im Wörterbuch. Damit einher geht eine Strategie der Bedeu-5154 tungserschließung aufgrund des potentiellen Wortschatzes. Darunter wird die Fähigkeit5155 verstanden, über die gelernten lexikalischen Einheiten hinaus unbekannte Wörter unter5156 Ausnutzung des Sprachwissens inferieren zu können. Der potentielle Wortschatz umfasst5157 113. Wortschatzerwerb und -vermittlung 1027 interlinguale Parallelen (Internationalismen, Kognate) und intralinguale morphologische 5158 und strukturelle Parallelen (Wortbildung). 5159 Zu komplexeren Lernstrategien (Überblick bei Gu 2003) liegen mehrere empirische 5160 Studien vor, die ihre Effektivität nachweisen. Neveling (2004) kann zeigen, dass Wörter- 5161 netze eine behaltenseffektive Lernstrategie darstellen. Stork (2003) untersucht die Wirk- 5162 samkeit der „Vokabellernstrategien“ Auswendiglernen, Visualisierung der Wortbedeu- 5163 tung, Ausführung von Bewegungen sowie Schlüsselwortmethode und empfiehlt, sprach- 5164 lernerfahrenen Erwachsenen das letztgenannte Verfahren anzubieten; in seinem 5165 Forschungsüberblick konstatiert Ecke (2004) allerdings, dass nach „30 Jahren intensiver 5166 Forschung zum Potenzial der SW-Methode“ (224) immer noch aussagekräftige Untersu- 5167 chungen in unterrichtlichen Kontexten fehlen, was (auch) die Zurückhaltung der Praxis 5168 erklären könnte. Gemeinsam ist den Studien, dass sie auf Vermittlung und Training 5169 durch Lehrende drängen und Lernbewusstsein als Bedingung für Lernerautonomie (Neu- 5170 ner-Anfindsen 2005) formulieren. 5171 6.2. Lernerwörterbücher und Minima 5172 Wenn Lernerautonomie, die möglichst eigenständige Aneignung der Fremdsprache und 5173 unabhängige Informationsbeschaffung, ein zentrales Element und Ziel der L2-Didaktik 5174 ist, dann bekommt die Arbeit mit Lernerwörterbüchern einen besonderen Stellenwert. 5175 Das Nachschlagen wird als Lernstrategie in empirischen Studien und Praxisempfehlun- 5176 gen übereinstimmend positiv bewertet. Die empirische Wörterbuchbenutzungsforschung 5177 hat aber gezeigt, dass Lerner nicht in der Lage sind, das Wörterbuch als Hilfsmittel 5178 beim Lernen einer Fremdsprache effektiv zu nutzen (Tono 2001). Wörterbucharbeit sollte 5179 immer integraler Bestandteil der Wortschatzarbeit sein; einmal, um lexikalische Probleme 5180 bei Texterschließung und Textproduktion mit Hilfe eines einsprachigen Lernerwörter- 5181 buchs wie des zu seiner Zeit in Deutschland völlig neuartigen Großwörterbuch Deutsch 5182 als Fremdsprache (Götz, Haensch und Wellmann 1993; im Jahr 2009 befinden sich insge- 5183 samt 11 Lernerwörterbücher auf dem Markt) lösen zu können; Übungsanregungen ste- 5184 hen bereit (Bsp. Schaeder 2000). Zum anderen kann es auch als Lernwörterbuch einge- 5185 setzt werden, das aufgrund der internen Struktur der Einträge, der vielfachen Vernetzung 5186 und der onomasiologischen Anreicherung ein reiches Informationspotential bietet (Lü 5187 2007) und systematische Wortschatzarbeit unterstützt. 5188 Aufgrund lernerorientierter Überlegungen Ϫ Auswahlkriterien sind Brauchbarkeit, 5189 Verstehbarkeit und Lernbarkeit (Neuner 1991) Ϫ und angesichts veralteter und metho- 5190 disch fragwürdiger Grundwortschatzsammlungen (Schnörch 2002) war ein allgemeinver- 5191 bindlicher, traditionell frequenzdeterminierter Grundwortschatz nicht mehr zu rechtferti- 5192 gen. Die Entwicklungen der Korpuslinguistik ermöglichen es aber jetzt, die Diskussion 5193 um Minima (Tschirner 2005) und um den systematischen Einsatz von Korpusdaten (Bsp. 5194 mündliche Sprache) in DaF/DaZ voranzutreiben. 5195 7. Literatur in Auswahl 5196 Aguado, Karin 5197 2002 5198Formelhafte Sequenzen und ihre Funktionen für den L2-Erwerb. Zeitschrift für Angewandte Linguistik 37: 27Ϫ49. 5199 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1028 Aguado, Karin5200 20045201 Evaluation fremdsprachlicher Wortschatzkompetenz: Funktionen, Prinzipien, Charakteristika, Desiderate. Fremdsprachen Lehren und Lernen 33: 231Ϫ250.5202 Bahns, Jens5203 20045204 Was gibt’s Neues in der Wortschatzdidaktik? Fremdsprachen Lehren und Lernen 33: 192Ϫ212.5205 Boers, Frank und Seth Lindstromberg (Hg.)5206 20085207 Cognitive Linguistic Approaches to Teaching Vocabulary and Phraseology. Berlin: Mouton de Gruyter.5208 Bogaards, Paul5209 20015210 Lexical units and the learning of foreign language vocabulary. Studies in Second Language Acquisition 23: 321Ϫ343.5211 Bohn, Rainer5212 19995213 Probleme der Wortschatzarbeit. Berlin: Langenscheidt. Bohn, Rainer und Ina Schreiter5214 20005215 Wortschatzarbeit in den Sprachlehrwerken Deutsch als Fremdsprache: Bestandsaufnahme, Kritik, Perspektiven. Germanistische Linguistik 155Ϫ156: 57Ϫ98.5216 Buscha, Annerose und Kirsten Friedrich5217 19965218 Deutsches Übungsbuch. Übungen zum Wortschatz der deutschen Sprache. Berlin: Langen- scheidt.5219 Butzkamm, Wolfgang5220 20025221 Psycholinguistik des Fremdsprachenunterrichts. 3. Auflage. Tübingen: Francke. de Florio-Hansen, Inez5222 19945223 Vom Reden über Wörter. Vokabelerklärungen im Italienischunterricht mit Erwachsenen. Tübingen: Narr.5224 de Florio-Hansen, Inez5225 20065226 Vom Umgang mit Wörtern. Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von Fremdsprachenstudierenden. In: Dirk Siepmann (Hg.), Wortschatz und Fremdsprachenlernen, 145Ϫ191.5227 (Beiträge zur Fremdsprachenvermittlung, Sonderheft 9). bb: bb.5228 Ecke, Peter5229 20045230 Die Schlüsselwort-Mnemonik für den fremdsprachigen Wortschatzerwerb: Zum Stand der Forschung. Fremdsprachen Lehren und Lernen 33: 213Ϫ230.5231 Eckerth, Johannes, Karen Schramm und Erwin Tschirner5232 20095233 Review of recent research (2002Ϫ2008) on applied linguistics and language teaching with specific reference to L2 German (part1). Language Teaching 42: 41Ϫ66.5234 Ellis, Nick C.5235 20085236 Phraseology. The periphery and the heart of language. In: Fanny Meunier und Sylviane Granger (Hg.), Phraseology in Foreign Language Learning and Teaching, 1Ϫ13. Amster-5237 dam: John Benjamins.5238 Fandrych, Christian und Ulrike Tallowitz5239 20025240 Sage und schreibe. Übungswortschatz Grundstufe Deutsch in 99 Kapiteln. Stuttgart: Ernst Klett International.5241 Götz, Dieter, Günther Haensch und Hans Wellmann (Hg.)5242 20035243 Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Das einsprachige Wörterbuch für alle, die Deutsch lernen. Neubearbeitung. Berlin: Langenscheidt (1993).5244 Gu, Peter Yongqi5245 20035246 Vocabulary Learning in a Second Language: Person, Task, Context and Strategies. Teaching English as a Second or Foreign Language 7(2): 1Ϫ25 (Online).5247 Handwerker, Brigitte und Karin Madlener5248 20095249 Chunks für DaF. Theoretischer Hintergrund und Prototyp einer multimedialen Lernumgebung (inklusive DVD). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.5250 113. Wortschatzerwerb und -vermittlung 1029 Häublein, Gernot, Martin Müller, Paul Rusch und Lukas Wertenschlag 5251 1995 5252Memo. Wortschatz- und Fertigkeitstraining zum Zertifikat Deutsch als Fremdsprache. Lehrund Übungsbuch. Berlin: Langenscheidt. 5253 Henriksen, Birgit 5254 1999 5255Three dimensions of vocabulary development. Studies in Second Language Acquisition 21: 303Ϫ317. 5256 Kielhöfer, Bernd 5257 1994 5258Wörter lernen, behalten und erinnern. Neusprachliche Mitteilungen 47: 211Ϫ220. Knapp-Potthoff, Annelie 5259 2000 5260Vokabeln im Kopf. In: Claudia Riemer (Hg.), Kognitive Aspekte des Lehrens und Lernens von Fremdsprachen. Cognitive Aspects of Foreign Language Learning and Teaching. Fest- 5261 schrift für Willis J. Edmondson zum 60. Geburtstag, 293Ϫ307. Tübingen: Narr. 5262 Köster, Lutz 5263 1994 5264Semantisierungsprozesse im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Eine Analyse von Bedeutungserklärungen im Unterricht mit fortgeschrittenen Lernern. Frankfurt a. M.: Lang. 5265 Köster, Lutz 5266 2000 5267Wort-Erklärungen und Semantisierungsprozesse. Germanistische Linguistik 155Ϫ156: 195Ϫ208. 5268 Kühn, Peter (Hg.) 5269 2000 5270Wortschatzarbeit in der Diskussion. (Themenheft von Germanistische Linguistik 155Ϫ156). Laufer, Batia 5271 1998 5272The development of passive and active vocabulary in a second language: same or different? Applied Linguistics 19: 255Ϫ271. 5273 Laufer, Batia 5274 2005 5275Focus on Form in Second Language Vocabulary Learning. 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Deutsch als Fremdsprache 28: 76Ϫ83.5308 Neuner-Anfindsen, Stefanie5309 20055310 Fremdsprachenlernen und Lernerautonomie. Sprachlernbewusstsein, Lernprozessorganisation und Lernstrategien zum Wortschatzlernen in DaF. Baltmannsweiler: Schneider Verlag5311 Hohengehren.5312 Neveling, Christiane5313 20045314 Wörterlernen mit Wörternetzen. Eine Untersuchung zu Wörternetzen als Lernstrategie und als Forschungsverfahren. Tübingen: Narr.5315 Ott, Margarete5316 19975317 Deutsch als Zweitsprache. Aspekte des Wortschatzerwerbs. Eine empirische Längsschnittuntersuchung zum Zweitspracherwerb. Frankfurt a. M.: Lang.5318 Peleki, Eleni5319 20085320 Migration, Integration und Sprachförderung. Eine empirische Untersuchung zum Wortschatzerwerb und zur schulischen Integration von Grundschulkindern. München: Meiden-5321 bauer.5322 Read, John5323 20005324 Assessing Vocabulary. 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