MASARYK-UNIVERSITÄT BRNO PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur Bildungssystem – Abitur in der Tschechischen Republik und in D-A-CH Theorieteil Projekt: Reálie německy mluvících zemí 2 NJ2MP_2REP Klára Fidriková (327482) Eva Kuklová (237415) Kateřina Matějíčková (327290) Im ersten – theoretischen – Teil unserer Projektarbeit werden wir uns mit den Bildungssystemen in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz und in der Tschechischen Republik beschäftigen. In jedem Kapitel werden wir immer denselben [DEL: Plan befolgen :DEL] [INS: Aufbau verfolgen. :INS] . Zuerst werden wir das Schulsystem in jedem Land kurz vorstellen. Dann werden wir uns [DEL: schon :DEL] auf alle möglichen Wege konzentrieren, die zum Erwerb des Abiturs führen. Im Zusammenhang mit dem Abitur werden wir uns vor allem darum bemühen, die Abiturprüfung und ihren Verlauf in [INS: den :INS] einzelnen Ländern nahezubringen. 1. Deutschland 1.1Allgemein über das Bildungssystem Das deutsche Bildungswesen besteht aus vier Bildungsbereichen: · aus dem Primarbereich, den die meistens vierjährige Grundschule darstellt, · aus dem Sekundarbereich I, der durch die Hauptschule, Realschule, das Gymnasium und die Gesamtschule repräsentiert wird, · aus dem Sekundarbereich II, zu dem die gymnasiale Oberstufe und alle berufsbezogenen Schularten gehören und · aus dem tertiären Bereich, der Universitäten und verschiedene Hochschulen beinhaltet. Dieser allgemeine Bildungsgang wird meistens in allen Bundesländern respektiert, obwohl jedes Land dazu berechtigt ist, dieses Bildungsmodell zu modifizieren und sein eigenes Schulsystem zu bilden (z. B. neue Schularten zu errichten oder schon existierende Schularten zu umbenennen). Alle Bundesländer bemühen sich aber darum, ihre Bildungssysteme möglichst [DEL: viel zu vereinigen :DEL] [INS: stark zu vereinheiltichen :INS] , damit einzelne Schulabschlüsse gegenseitig anerkannt werden können und die Durchlässigkeit zwischen den Schularten gewährleistet wird.[1][IH1] 1.2 Wege zum Abitur In Deutschland werden das „klassische Abitur“ und auch das so genannte „Fachabitur“ unterschieden. Insgesamt beinhalten diese zwei Begriffe drei Typen der Reifeprüfung. Unter dem Begriff „Fachabitur“ werden die Fachhochschulreife und die Fachgebundene Hochschulreife verstanden. Die Allgemeine Hochschulreife wird als „Abitur“ bezeichnet.[2] Zum Erwerb dieser drei Abschlussqualifikationen führen [DEL: von ersten Schulabschlüssen :DEL] verschiedene Wege. Im Rahmen des Sekundarbereichs I erhalten einen der ersten Schulabschlüsse die Schüler der Hauptschulen, deren grundlegende allgemeine Bildung in der neunten Jahrgangsstufe mit einem Hauptschulabschluss beendet wird. Falls die Schüler (in einigen Ländern) noch ein freiwilliges zehntes Schuljahr an dieser Schulart besuchen, wird ihnen dann der so genannte Erweiterte Hauptschulabschluss erteilt. In derselben Jahrgangsstufe beenden die Schüler ihr Studium an den Realschulen und ihre erweiterte allgemeine Bildung wird mit dem Realschulabschluss oder auch mit der so genannten Mittleren Reife abgeschlossen. An der Gesamtschule, die drei Bildungsgänge (die Hauptschule, Realschule und das Gymnasium) integriert, haben die Schüler die Möglichkeit, nach ihren Leistungen den entsprechenden Abschluss zu erwerben – entweder den Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder auf Grund ausgezeichneter Studienleistungen und der Fortsetzung des Studiums bis zum 13. Schuljahr auch das Abitur.[3] Was das Gymnasium betrifft, das eine vertiefte allgemeine Bildung gewährt und „[…] das auch den Sekundarbereich II umfasst, wird am Ende der Sekundarstufe I in der Regel kein Abschlusszeugnis ausgestellt, sondern die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erteilt.“[4][IH2] Einzelne Schulabschlüsse bestimmen bedeutsam den weiteren Studienweg vor. Es gibt nämlich unterschiedliche Schularten, die [DEL: dank dieser drei wichtigsten deutschen Schulabschlüsse besuchen :DEL] [INS: besucht :INS] werden können und die dann für den Erwerb der entsprechenden Abschlussqualifikation – der Allgemeinen Hochschulreife, der Fachgebundenen Hochschulreife oder der Fachhochschulreife – bestimmend sind. Zum Schlüsselschulabschluss wird in diesem Fall die Mittlere Reife, die als Voraussetzung für den Besuch verschiedener Schularten dient und die die breiteste Palette der Möglichkeiten zum Ablegen der Reifeprüfung bietet.[IH3] Die Allgemeine Hochschulreife wird an folgenden Schularten erteilt: · in der gymnasialen Oberstufe, die als Aufbauform des Gymnasiums gilt und den schnellsten Weg zum Abitur darstellt, · am beruflichen Gymnasium / Fachgymnasium, · an der Berufsoberschule (unter gewissen Voraussetzungen), · an der Fachoberschule (unter gewissen Voraussetzungen). Zu den besonderen Voraussetzungen, die erwähnt wurden, gehören im Falle der Fachoberschule der Besuch der dreizehnten Jahrgangsstufe und der Nachweis der Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache. An Berufsoberschulen wird für den Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife eine zusätzliche Abschlussprüfung in einer zweiten Fremdsprache verlangt. Die Fachgebundene Hochschulreife kann man an folgenden Schularten erwerben: · an der Berufsoberschule, · an der Berufsfachschule, · an der Fachoberschule, falls die Schüler die dreizehnte Jahrgangsstufe besuchen. Was den dritten Typ des Abiturs betrifft, die Fachhochschulreife, ist ihr Ablegen vor allem an Fachoberschulen und Berufsfachschulen, manchmal auch am Fachgymnasium möglich.[5] Zwischen der Allgemeinen Hochschulreife, der Fachgebundenen Hochschulreife und der Fachhochschulreife bestehen bestimmte Unterschiede, die schon im [DEL: vorstehenden :DEL] [INS: vorigen :INS] Absatz skizziert wurden. Den höchsten Schulabschluss stellt die Allgemeine Hochschulreife dar, die in der dreizehnten Jahrgangsstufe erworben wird und die (im Unterschied zur Fachgebundenen Hochschulreife) Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache voraussetzt. Dann folgt die Fachgebundene Hochschulreife, die wieder in der dreizehnten Jahrgangsstufe erteilt wird und die für die Schüler bestimmt ist, die Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprachen nicht nachweisen können. Die Fachhochschulreife ist die niedrigste Abschlussqualifikation, die die Schüler schon in der zwölften Jahrgangsstufe erreichen können.[6] [DEL: Es ist zu erinnern, dass der Erwerb einer dieser Abschlussqualifikationen mit der einzelnen Schulart eng zusammenhängt. :DEL] 1.3 Abiturprüfung und ihr Verlauf Die konkrete Form der Abiturprüfung und ihr Verlauf gehören völlig in [INS: die :INS] Zuständigkeit einzelner Bundesländer. Es gibt also unterschiedliche Regelungen für die Durchführung von Abiturprüfungen. Trotzdem bemühen sich die Bundesländer „[…] um einheitliche Lehrpläne, um ein Zentralabitur und einheitliche Prüfungen“[7], in[DEL: :DEL] dem sie sich über die von der Kultusministerkonferenz (KMK) vereinbarten Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) einigen.[8] In diesem Kapitel möchten wir nur kurz den Verlauf der Fachhochschulreifeprüfung vorstellen, dann würden wir gern unsere Aufmerksamkeit vor allem auf die Anforderungen und den Verlauf des klassischen Abiturs (der Allgemeinen Hochschulreife) lenken. Die Fachhochschulreife kann außer [INS: an den :INS] oben genannte[INS: n :INS] [DEL: r :DEL] Schularten auch noch in der gymnasialen Oberstufe erworben werden. Sie wird für die Schüler bestimmt, die ihr Studium in der zwölften Jahrgangsstufe beenden wollen. Die Prüfung besteht aus dem schulischen und dem berufsbezogenen Teil:[INS: :INS] [INS: :INS] [INS: Meine genaue Korrektur endet hier. Bis auf die wenigen Anmerkungen ist das sprachlich, im Aufbau, inhaltlich sowie auch im Umgang mit den Zitaten SEHR GUT!!! :INS] · Der schulische Teil basiert auf den Schulleistungen des Schülers. Seine Schulergebnisse werden in Punkten ausgedrückt und die werden dann in eine Durchschnittsnote umgerechnet. · Der praktische Teil kann die Form eines Jahres- oder Eineinhalbjahresberufs-praktikums oder abgeschlossener Berufsausbildung haben.[9] Weitere Anforderungen für den Erwerb der Fachhochschulreife an dieser Schulart werden dann näher in der Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II konkretisiert. Dieses Dokument ist aber auch vor allem für den Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife in der gymnasialen Oberstufe verbindlich. Die gymnasiale Oberstufe gehört zur Sekundarstufe II und umfasst die Jahrgangsstufen 11 – 13, bzw. 10/11 – 12. Die Dauer der gymnasialen Oberstufe hängt vom Typ des Gymnasiums ab. Falls die Schüler das neunjährige Gymnasium besuchen, wird ihnen das Abitur nach der Erfüllung aller Prüfungsanforderungen im dreizehnten Schuljahr erteilt. „Im achtjährigen Gymnasium – im Gegensatz zu neun Jahren – ist der Lernstoff gekürzt und die Fächer gebündelt“[10], so dass die Schüler die Abiturprüfung schon im zwölften Schuljahr ablegen. „Der Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife erfolgt zurzeit in der Mehrzahl der Länder noch nach Jahrgangsstufe 13 [neunjähriges Gymnasium]. Gegenwärtig findet jedoch in fast allen Ländern die Umstellung auf das achtjährige Gymnasium statt, in dem die Allgemeine Hochschulreife bereits nach Jahrgangsstufe 12 erworben wird.“[11] Diese Umstellung sollte in allen Bundesländern bis 2016 durchgeführt werden.[12] Aber da die Abiturprüfung in der Mehrheit der Bundesländer immer noch in der dreizehnten Jahrgansstufe abläuft, werden wir uns vor allem der „klassischen“ dreijährigen gymnasialen Oberstufe widmen. Sie gliedert sich in zwei Phasen, in eine einjährige Einführungsphase und eine zweijährige Qualifikationsphase. „Der Unterricht in der Qualifikationsphase bereitet auf die Prüfung zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife vor.“[13] Diese Qualifikationsphase soll den Schülern vor allem „[…] vertiefte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den basalen Fächern Deutsch, Fremdsprache und Mathematik“[14] gewähren. Die Pflicht- und Wahlfächer (außer Pflichtfächer Religionslehre und Sport) werden in drei Aufgabenfelder aufgeteilt: · in das sprachlich-literarisch-künstlerische Aufgabenfeld (Deutsch, Fremdsprachen, Kunst, Musik…), · in das gesellschaftswissenschaftliche Aufgabenfeld (Geschichte, Geographie, Philosophie, Politik, Wirtschaft), · in das mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Aufgabenfeld (Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik, technische Fächer).[15] In den letzten zwei Jahren (Qualifikationsphase) werden die Fächer in dem so genannten Kurssystem unterrichtet. Es beinhaltet halbjährige Kurse, die sich in Grundkurse und Leistungskurse teilen. Die Grundkurse führen zu einer grundlegenden Ausbildung, während die Leistungskurse ihren Absolventen eine vertiefte Ausbildung leisten sollen.[16] Die Abiturprüfung besteht aus vier oder fünf Prüfungsfächern. Unter ihnen müssen „[…] sich mindestens zwei Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau [Leistungskurse] und zwei der drei Fächer Deutsch, Fremdsprache und Mathematik befinden […]. Außerdem müssen alle drei Aufgabenfelder […] in der Prüfung vertreten sein.“[17] Die Schüler sollen: · mindestens drei schriftliche Prüfungsfächer und · mindestens ein mündliches Prüfungsfach bestehen. Der (aus drei Prüfungsfächern bestehende) schriftliche Teil beinhaltet mindestens zwei Leistungskurse, „[…] darunter mindestens eines der Fächer Deutsch, Fremdsprache, Mathematik oder eine Naturwissenschaft. In den schriftlich geprüften Fächern können zusätzlich auch mündliche Prüfungen angesetzt werden.“[18] Der mündliche Teil der Prüfung darf nur vom Fach gebildet werden, das nicht schriftlich geprüft wird. Die konkrete Prüfungsform und Prüfungsanforderungen für einzelne Fächer werden im für Bundesländer verbindlichen Dokument Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) geregelt. Auch eine besondere Lernleistung kann bei der Abiturprüfung berücksichtigt werden. Unter besonderen Lernleistungen werden in diesem Fall z. B. eine Jahres- oder Seminararbeit, die Teilnahme an einem Bundeswettbewerb, die Ergebnisse eines fachübergreifenden Projektes oder Praktikums verstanden.[19] In manchen Ländern kann diese besondere Lernleistung ein der Prüfungsfächer ersetzen. Was die Abiturnote betrifft, wird sie nicht nur von den Leistungen bei der Abiturprüfung bestimmt. Während der zwei letzten Jahre werden nämlich Leistungen der Schüler zuerst mit Noten, dann mit Punkten bewertet. Insgesamt handelt es sich um dreißig Noten (22 aus Grundkursen und 8 aus Leistungskursen), die mit Hilfe eines Punktesystems (wo Punkte den Noten von 1+ bis 6 entsprechen) in eine Punktezahl umgesetzt und umgerechnet werden. Zu diesen Punkten werden dann die in Punkten ausgedrückten Abiturnoten dazugerechnet, woraus eine Gesamtpunktezahl entsteht. Diese erreichte Gesamtpunktezahl wird dann auf Grund desselben Punktesystems wieder in eine Note umgerechnet, die die Abiturdurchschnittsnote des Schülers darstellt.[20] So wird die Endabiturnote nicht nur von den Leistungen an einem Tag, sondern auch von den Leistungen während der zwei letzten Schuljahre beeinflusst. Im Zusammenhang mit der Bemühung einiger Länder um eine einheitliche Abiturprüfung, wird in letzten Jahren über das so genannte Zentralabitur gesprochen. „Beim Zentralabitur werden die schriftlichen Prüfungsaufgaben von einer zentralen Behörde, meist dem Kultusministerium, vorbereitet. Das Zentralabitur wurde in allen Bundesländern außer Rheinland-Pfalz eingeführt.“[21] Der Sinn dieses Zentralabiturs besteht darin, dass die Schüler in einem Bundesland dieselben Anforderungen bei der Abiturprüfung erfüllen sollen. Unter einzelnen Bundesländern hebt sich aber die Realisierung der Abiturprüfungen weiterhin voneinander deutlich ab[22]: · In Bayern werden z. B. drei schriftliche Prüfungen realisiert. Das vierte Prüfungsfach wird mündlich (in Form einer 30-minütigen Prüfung) geprüft. Die Schüler erarbeiten noch eine „Facharbeit“, die dann mündlich präsentiert werden muss. · In Baden-Württemberg legen die Schüler die Abiturprüfung in Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprache ab. Der schriftliche Teil beinhaltet vier Fächer. Das fünfte Prüfungsfach hat die Form eines Kolloquiums mit Präsentation. Der Schüler schlägt eine Woche vor Prüfungstermin vier Themen vor, von denen der Prüfende ein Thema auswählt. Präsentation dieses Themas findet dann mündlich statt. · In Berlin und Brandenburg sollen die Schüler z. B. zentrale schriftliche Prüfungen ablegen, die aus Fächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik bestehen. · In Bremen ist das Abitur landeseinheitlich und wird in den Fächern Deutsch, fortgesetzte Fremdsprachen, Mathematik, Biologie, Chemie und Physik realisiert. Dazu werden vier Fächer (drei schriftlich, ein mündlich) geprüft. „Als fünfte Prüfungsaufgabe können die Schüler zwischen einer „besonderen Lernleistung“ – einer schriftlichen Arbeit mit anschließender mündlicher Prüfung – und einer Projektprüfung wählen.“[23] · In Hamburg besteht die Abiturprüfung wieder aus drei schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsfach. Dazu wird aber noch ein Kolloquium realisiert, für das sich die Schüler erst drei Wochen vor ihrem Prüfungstermin vorbereiten können. „Eine Woche vor der Prüfung geben sie eine Dokumentation über den viertelstündigen Ablauf ihrer Präsentation ab. An die Prüfung schließt dann ein 15-minütiges Fachgespräch an.“[24] Wie sich aus oben erwähnten Informationen ergibt, läuft die Abiturprüfung in jedem Bundesland ein bisschen anders ab. Generell lässt sich deduzieren, dass in fast allen Bundesländern drei schriftliche und eine mündliche Prüfung stattfinden. Die Form der mündlichen Prüfung kann aber unterschiedlich sein und kann mit weiteren Anforderungen ergänzt werden. Trotzdem gehen die Bundesländer von Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) aus und ihre konkreten Prüfungsanforderungen für einzelne Fächer werden mit Rücksicht auf dieses verbindliche Dokument bestimmt. Um noch mehr objektive Vergleichbarkeit bei der Abiturprüfung zu erreichen, bemühen sich gegenwärtig einige Länder darum, den so genannten Aufgabenpool zu schaffen, der in Zukunft als die wichtigste Quelle für die Auswahl von Abituraufgaben bei der bundesweiten Abiturprüfung dienen sollte.[25] 2. Österreich 2.1 Allgemein über Bildungssystem Das Schulwesen in Österreich entspricht im Wesentlichen dem tschechischen Bildungssystem. Der Weg zur Ausbildung kann freiwillig im Kindergarten vom dritten Lebensjahr beginnen. Mit 6 Jahren beginnen österreichische Kinder die Volksschule zu besuchen, die vier Jahre lang dauert. Nach der Volksschule besuchen die meisten Kinder die Hauptschule oder einige wählen sich Unterstufe einer allgemeinen höheren Schule aus, die 8 Jahre lang dauert. Die Schulen, die in Österreich das Abitur ermöglichen, kann man in zwei Gruppen teilen – die Schulen für allgemein bildende Ausbildung und Schulen, die berufsbildende Ausbildung anbieten. Nach dem Abitur haben die Absolventen die Möglichkeit, an der Hochschule oder Universität zu studieren. Es ist auch wichtig zu betonen, dass das Bildungssystem in ganz Land einheitlich ist.[26] 2.2 Wege zum Abitur In Österreich gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man zur Reifeprüfung kommen kann. Die erste Art, wie man Reifeprüfung bestehen kann, ist die so genannte Allgemeine bildende höhere Schule (AHS), die durch Gymnasien repräsentiert wird und die acht Jahre lang dauert, weil sie in die Unterstufe und Oberstufe gegliedert wird. Es ist möglich, diese Schule sofort nach dem Abschluss der Volksschule besuchen zu beginnen. Diese Schule ist vor allem für die Studenten geeignet, die an der Universität oder an der Hochschule studieren wollen. Neben den Allgemeinen bildenden höheren Schulen können auch Berufsbildende höhere Schulen (BHS) besucht werden, die auch zum Abitur führen, die aber ein anderes System haben. Vom Antritt an diese Schule muss man obligatorisch einjährige Polytechnische Schule besuchen, die bessere Vorbereitung sichert. Aufgabe dieser Schule ist, nicht nur allgemeine Kenntnisse zu erweitern, sondern auch Fachkenntnisse zu entwickeln. Das Studium dauert 5 Jahre lang und wird mit der Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen. Berufsbildende mittlere Schule (BMS) ist ein nächstes Beispiel, wie man Reifeprüfung erreichen kann. Sie dient sowohl zur Allgemeinbildung als auch zur Erweiterung von Kompetenzen, die berufliche Tätigkeiten und Fähigkeiten der Schüler für ihren künftigen Beruf fordern. Das Studium an diesen Schulen dauert von eins bis vier Jahren. Die Reifeprüfung ist möglich zu bestehen, wenn man mindestens dreijähriges Studium absolviert.[27] Die BMS kann man nach unterschiedlichen Richtungen unterscheiden:[28] · Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege, Schulen für Sozialberufe, · Hotelfachschulen, Tourismusfachschulen, Handelsschulen, Modeschulen, · Land- und forstwirtschaftliche Fachschulen, · Fachschulen für wirtschaftliche Berufe. 2.3 Abiturprüfung und ihr Verlauf Die Reifeprüfung in Österreich besteht aus dem schriftlichen und mündlichen Teil. Um Reifeprüfung abzulegen, müssen alle Teile positiv bewertet werden. · Reifeprüfung an einer AHS[29]– es gibt zwei Arten, wie man Abitur bestehen kann. Ø Die Studenten legen entweder sieben Teilprüfungen, teils schriftlich, teils mündlich ab, oder sie absolvieren sechs Teilprüfungen (ebenso schriftlich und mündlich), die mit einer Fachbereichsarbeit versehen sind. Ø Der schriftliche Teil umfasst diese Fächer: Mathe, Deutsch, eine der Fremdsprachen bzw. auch Latein oder Griechisch, Physik, Geometrie u.a. Ø Der mündliche Teil besteht aus Pflichtgegenständen und falls auch die Fachbereichsarbeit geschrieben wird, sind eine mündliche Präsentation und eine Diskussion einer der weiteren Bestandteile. · Reifeprüfung an einer BHS[30] – der Aufbau ist vom bestimmten Schultyp abhängig und umfasst vier schriftliche und drei mündliche Teile. Ø Der schriftliche Prüfungsteil umfasst: Deutsch, Mathematik, eine lebende Fremdsprache und eine Projektarbeit, die dem konkreten Schultyp entspricht. Ø Die mündliche Prüfung wird nach spezifischen Gegenständen der einzelnen Schulen absolviert. 3. Die Schweiz 3.1 Allgemein über das Bildungssystem Das Schulsystem in der Schweiz unterscheidet sich in den einzelnen Schweizer Kantonen deutlich mehr als das Bildungswesen in den deutschen Bundesländern. „Die Hauptverantwortung für die Bildung liegt bei den Kantonen, die aber bei einer gemeinsamen Konferenz auf Bundesebene über Rahmenlehrpläne und Anerkennungen abstimmen.“^^[31] In der Schweiz gibt es fünf bis sechs Schulstufen. Die Kinder haben die Möglichkeit, einen Kindergarten von vier bis sechs Jahren zu besuchen. In diesem Fall handelt es sich um die Vorschulstufe. Nach dem fakultativen Kindergarten folgt die obligatorische Schulzeit, die zwei Stufen hat. Die Primarstufe, die der deutschen Grundschule entspricht, besuchen die Kinder mit sechs Jahren und sie dauert von vier bis sechs Jahren lang und ist in den öffentlichen Schulen kostenlos. Daran schließt sich die Sekundarstufe I an, die die Schüler mit neun Jahren besuchen und die von drei bis fünf Jahren lang dauert. Nach dem Abschluss der Sekundarstufe I endet die obligatorische Schulpflicht (vgl. mit dem Bild im Anhang). 3.2 Wege zum Abitur Die Schüler können ihr Studium weiter an der Sekundarstufe II fortsetzen, dazu gehören die Berufslehre und höhere Mittelschulen, die nach drei Jahren mit dem Abitur oder der Matura enden. Die Studenten besuchen im Rahmen ihrer beruflichen Grundausbildung zuerst Berufsschulen und dazu noch Betriebe oder Lehrwerkstätte. „Nach dem Lehrabschluss kann in einer Berufsmaturitätsschule eine technische, kaufmännische, gewerbliche oder gestalterische Berufsmatura abgelegt werden. Diese vier Berufsmaturitätstypen werden zur Zeit weiter präzisiert.“^^[32] Es gibt auch die Diplommittelschulen. Die führen nicht zum Abitur, sondern allgemeine Bildung vermitteln und können gut für das medizinische, soziale, pädagogische oder gestalterische Studium vorbereiten. 3.3 Abiturprüfung und ihr Verlauf Das Gymnasium ist eine gute Wahl für die Studenten, die an der Universität gehen möchten. „Es gab fünf Typen Gymnasien, die gemäß der Rahmenverordnung ab August 1995 durch ein flexibleres System von Wahlfächern und Pflichtfächern ersetzt wurden (Schwerpunktbildung). Das Abitur wird in neun Fächern abgelegt, in sieben Grundlagenfächern und zwei Wahlfächern. Zusätzlich wird auch eine größere Maturaarbeit bewertet. Die gymnasialen Maturitäten gelten als Ausweise der allgemeinen Hochschulreife und ermöglichen die Weiterbildung an Hochschulen.“^^[33] 4. TSCHECHISCHE REPUBLIK 4.1 Allgemein über das Bildungssystem In der Tschechischen Republik bietet man für die Eltern die freiwillige Möglichkeit an, ihren Kindern den Besuch der Kinderkrippe oder später auch des Kindergartens zu gewähren. Mit sechs Jahren beginnen alle Kinder obligatorisch die neunjährige Schulpflicht zu absolvieren. Nach der Grundschule gibt es mehrere Richtungen, die die tschechischen Jugendlichen einschlagen können. Entweder entscheiden sie sich für das Studium, das mit dem Abitur abgeschlossen wird (das Gymnasium oder eine Fachschule), oder wählen sie sich lieber eine Berufsschule, die überwiegend mit einer Berufsprüfung abgeschlossen wird. Nach der erfolgreichen Abiturprüfung können die Absolventen eine Universität, Hochschule oder Fachhochschule studieren.[34] 4.2 Wege zum Abitur Wie ist schon oben angeführt, haben tschechische Kinder zwei Möglichkeiten, um das Abitur zu erreichen. Die eine Art ist das Gymnasium, wo man allgemeine Ausbildung gewinnt und die andere Art stellen die Fachschulen dar, die nicht nur allgemeine Ausbildung anbieten, sondern auch Erweiterung von den praktischen Fähigkeiten, die sie in ihrem Beruf geltend machen werden. Als Beispiel kann man folgende Typen anführen.[35] 4.3 Abiturprüfung und ihr Verlauf Im Jahre 2011 ist in der Tschechischen Republik zum ersten Mal das so genannte staatliche Abitur verlaufen. Diese neue und lang planierte Form des Abiturs hat viele Probleme mitgebracht, denn das ganze System wurde mehrmals verändert. Das System wurde in einen Gesamtteil und einen Profilteil geteilt, wobei der Gesamtteil von dem Staat bestimmt wurde und der Profilteil von dem Direktor der bestimmten Mittelschule. Der staatliche Gesamtteil umfasst sowohl 2 Pflichtfächer, die die Studenten obligatorisch erfüllen müssen (Tschechisch und eine Fremdsprache oder Mathematik) als auch höchst 3 freiwillige Prüfungen, die aus verschiedensten Fächern absolviert werden können (Tschechisch, Fremdsprache, Sozialkunde, Biologie, Physik, Geschichte, Kunst u.a.). Der ganze Profilteil und Angebot an Fächern wird von dem Direktor der Mittelschulen bestimmt.[36] Es ist zu ergänzen, dass an den Fachmittelschulen auch eine praktische Abiturprüfung bestehen werden muss (z.B. an den Hotelfachschulen, Krankenpflegeschulen). ________________________________ [1] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:26-32. [2] vgl. Der zweite Bildungsweg: Nachholen von Schulabschlüssen (Internetquelle). [3] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:113-114, 123. [4] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:123. [5] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:31-32, 129-131, 136-137. vgl. Bundesagentur für Arbeit 2007:8. [6] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:31-32. vgl. Der zweite Bildungsweg: Nachholen von Schulabschlüssen (Internetquelle). [7] Luscher 2006:98. [8] vgl. Abitur (Internetquelle). [9] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2012:16-18. vgl. Fachabitur: Was ist das und wie bekommt man es? (Internetquelle). [10] Luscher 2006:100. [11] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:32-32. [12] vgl. Abitur (Internetquelle). [13] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2012:7. [14] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2012:5. [15] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:125. [16] vgl. Der zweite Bildungsweg: Nachholen von Schulabschlüssen (Internetquelle). [17] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:128. [18] Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2012:12. [19] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2012:14. vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:128. [20] vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2012:12-13. vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2011:128. [21] Abitur (Internetquelle). [22] vgl. Abitur in Deutschland (Internetquelle). [23] Abitur in Deutschland (Internetquelle). [24] Abitur in Deutschland (Internetquelle). [25] vgl. Deutsche Schüler machen künftig Zentralabitur light (Internetquelle). [26] vgl. Mynarik 2006:62. [27] vgl. Bildung [28] vgl. Berufsbildende mittlere Schulen (Internetquelle). [29] vgl. Bildungs-ABC 2008:1. [30] vgl. Bildungs-ABC 2008:2. [31] Das Schweizer Schulsystem (Internetquelle). [32] Homolová1997: 98. [33] Homolová 1997: 98. [34] vgl. Vzdělávací systém v ČR (Internetquelle). [35] vgl. Vzdělávací systém v ČR (Internetquelle). [36] vgl. Nová maturita (Internetquelle). ________________________________ [IH1]Anmerkung zur Zitierweise: Wenn Sie sich im gesamten Absatz (1.1) auf diese Quelle beziehen, dann müssen Sie das in der FuBnote nennen: Zu Angaben im Kapitel 1.1 vgl. …Es bietet sich in so einem Fall auch an, die FuBnote am Beginn des Absatzes zu setzen. [IH2]Ich denke, dass Sie diesen Absatz weglassen können. [IH3]nicht verständlich!