1. Geistige Behinderung 1. Beantworten Sie folgende Fragen: a) Was fällt Ihnen bei dem Begriff Behinderung alles ein? b) Welche Arten der Behinderung unterscheiden wir? c) Haben Sie selbst Verwandte oder Bekannte, die Behindert sind? 2. Geistige Behinderung. Lesen Sie den folgenden Text und entscheiden Sie, ob die anschließenden Aussagen richtig oder falsch sind: Was ist geistige Behinderung und andere allgemeine Informationen „Es ist gar nicht so leicht zu definieren, was eine geistige Behinderung ist. Jedenfalls ist es keine Krankheit, wie oft geglaubt wird. Geistige Behinderung bedeutet in erster Linie eine intellektuelle Beeinträchtigung, die die Gesamtentwicklung und Lernfähigkeit mehr oder weniger stark beeinflusst. Die Ursachen für geistige Behinderung sind vielfältig und häufig noch immer nicht klar auszumachen. Es gibt genetisch bedingte, angeborene geistige Behinderung wie zum Beispiel das Down-Syndrom, früher Mongolismus genannt. Hier liegt das Chromosom Nr. 21 dreimal statt zweimal vor – eine Laune der Natur. Viele andere, weniger bekannte Syndrome, die zum Teil erblich bedingt sind, gehen ebenfalls mit einer geistigen Behinderung und nicht selten auch mit körperlichen Beeinträchtigungen einher. Einige Stoffwechselkrankheiten und Sauerstoffmangel sowie andere Komplikationen während der Geburt können geistige Behinderung verursachen. Früher führten auch Impfschäden häufig dazu, was heute kaum noch der Fall ist. In der Statistik heißt es, dass 3% aller Kinder in irgendeiner Form behindert zur Welt kommen. 2% aller Kinder werden während der Schwangerschaft oder der Geburt geschädigt. Die meisten Behinderungen entstehen erst im Verlauf des späteren Lebens. (in: Menschen mit geistiger Behinderung in unserer Gesellschaft, Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung) Entscheiden Sie, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind. a) Geistige Behinderung ist eine geistige Krankheit. R F b) Es ist immer noch nicht ganz klar, warum Menschen geistig behindert werden. R F c) Impfschäden sind heutzutage nicht mehr eine der Ursachen zu einer geistigen Behinderung. R F d) Die meisten Behinderungen entstehen schon während der Schwangerschaft oder der Geburt. R F 3. Intelligenz. Was ist Ihrer Meinung nach Intelligenz? Versuchen Sie eine Definition zu formulieren. „Intelligenz (von lat. intellegere = verstehen, wählen zwischen; von lat. inter =zwischen und legere = lesen, wählen) ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive[1] Leistungsfähigkeit des Menschen. Es gibt keine von allen Psychologen geteilte, eindeutige Definition von Intelligenz. Stattdessen existieren verschiedene Intelligenzmodelle.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz, Zugriff 6.9.2011) „Der Intelligenzquotient (IQ) ist eine Kenngröße zur Bewertung des allgemeinen intellektuellen Leistungsvermögens (Intelligenz) eines Menschen. /…/ Die meisten Menschen haben einen IQ von 85 bis 115. Je höher oder niedriger der IQ ist, desto seltener finden sich Menschen, die einen ähnlichen IQ besitzen.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenzquotient, Zugriff 6.9.2011) In wiefern hängt Ihrer Meinung nach Intelligenz mit Behinderung zusammen? 4. Einteilung der Geistigen Behinderung.[2] Bilden Sie vier Gruppen und lesen Sie in der Gruppe jeweils einen Absatz (A, B, C oder D) und fassen Sie für das restliche Seminar die wichtigsten Informationen kurz zusammen: A) Leichte Geistige Behinderung: IQ 50-55 bis ca. 70 85% der geistig behinderten Personen. „Debilität“ Früher in den USA als „schulfähig“ klassifiziert. Im Vorschulalter (bis 5 Jahre) werden soziale und kommunikative Fertigkeiten entwickelt, Unterscheidung von Kindern ohne geistige Behinderung oft erst später. Sensomotorik nur minimal beeinträchtigt. Bis zur Adoleszenz können Schulkenntnisse bis etwa zur 6. Klasse erworben werden. Können im Erwachsenenalter gewöhnlich für sich selbst sorgen, können aber auch der Unterstützung bedürfen. Sie leben selbständig oder in betreuten Einrichtungen. B) Mittelschwere Geistige Behinderung IQ 35-40 bis 50-55 10% der geistig behinderten Personen. „Imbezillität“ Früher in den USA als trainierbar klassifiziert. Erwerben in früher Kindheit kommunikative Fähigkeiten. Profitieren von beruflichem und sozialem Training und können unter leichter Aufsicht für sich selbst sorgen. Schulkenntnisse können kaum über das Niveau der 2. Klasse hinaus erworben werden. Während der Adoleszenz können Schwierigkeiten, soziale Konventionen zu berücksichtigen, die Beziehungen zu Gleichaltrigen beeinträchtigen. Arbeiten in betreuten Werkstätten oder verrichten auf dem freien Arbeitsmarkt ungelernte oder angelernte Arbeiten unter Aufsicht. Leben gewöhnlich in betreuten Einrichtungen. C) Schwere Geistige Behinderung IQ 20-25 bis 35-40 3-4% der geistig behinderten Personen „Ausgeprägte Imbezillität“ Erwerben in der frühen Kindheit keine oder nur wenige Fähigkeiten der sprachlichen Kommunikation. Lernen im Schulalter sprechen und grundlegende Selbstversorgungsfertigkeiten. Einige für das Leben wichtige Wörter können durch Training erkannt werden. Können als Erwachsene unter enger Aufsicht einfache Arbeiten durchführen. Passen sich gut an das Leben in der Gemeinschaft an in Wohnheimen oder in der Familie. D) Schwerste Geistige Behinderung IQ unter 20 bzw. 25 1-2% aller geistig behinderten Personen. „Idiotie“ Bei der Mehrzahl liegt ein bekannter neurologischer Krankheitsfaktor zugrunde. Schon in der frühen Kindheit erhebliche Beeinträchtigungen der Sensomotorik. Ständige Hilfe und Aufsicht sowie individualisierte Beziehung zu einer Pflegeperson ermöglichen Entwicklung von Motorik, Eigenständigkeit und Kommunikationsfähigkeit durch geeignetes Training. Einige können in beschützten Einrichtungen einfache Arbeiten verrichten. Ergänzende Informationen: Einteilung der Intelligenz nach dem Entwicklungsalter Entwicklungsstand bei geistiger Behinderung: leichte geistige Behinderung: 15 Jahre mittlere und schwere geistige Behinderung: 6 Jahre schwerste geistige Behinderung: 18 Monate 5. Ausstieg aus dem Thema, Diskussion. Wählen Sie sich eine der Zitierungen aus und versuchen Sie mit zwei Sätzen Ihre Meinung zu formulieren, die Sie dem Seminar auch präsentieren. „Eine Person ist nicht behindert, sondern sie wird erst behindert! Die Auswirkungen einer Behinderung werden wesentlich mitgeprägt von den Möglichkeiten, die die Gesellschaft anbietet oder behinderten Menschen vorenthält.“ „Ein Mensch ohne Macke ist Kacke!“ GRAMMATIK – DAS PERFEKT 1. a) Ergänzen Sie das fehlende Hilfsverb Die Ablehnung behinderter Menschen hat leider eine lange Tradition. Beispielsweise ……….. schon Aristoteles geschrieben: „Was aber die Aussetzung oder Auferziehung der Neugeborenen betrifft, so sei es Gesetz, kein verkrüppeltes Kind aufzuziehen.“ Im Mittelalter …………… man Menschen mit Behinderung zur Belustigung auf Jahrmärkten zur Schau gestellt und vorgeführt. Auch die Theologie ……………. sich über die „Wechselbälger des Teufels“ ausgelassen. Viele Naturvölker ……………….. behinderte Neugeborene getötet, weil sie das Dämonische und Böse verkörpert ………………. . Sogar noch heute gibt es Stämme in Afrika, die behindertes Leben sofort nach der Geburt umbringen. (in: Menschen mit geistiger Behinderung in unserer Gesellschaft, Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung) b) Unterstreichen Sie das Partizip Perfekt in allen Sätzen und ergänzen Sie mündlich die richtige Infinitivform. 2. Ergänzen Sie Partizip Perfekt: Manfred Beslé ist stolz darauf, was aus ihm ………………… ……………… ist (werden). Trotzdem tut es weh, wenn er an früher denkt: „Ich habe ja Entwicklungsprobleme ………………….. (haben), weil ich als Kind eine Überdosierung Vitamine ………………. (bekommen) habe. Ich bin oft im Krankenhaus ………………. (sein) bin erst mit sieben …………………. (laufen). Das haben mir meine Geschwister ………………… (beibringen). Dem 34-Jährigen gefällt seine Heimatstadt Berlin sehr gut. Dort hat es schon immer ……………… (wohnen) und vom siebten bis zum 20. Lebensjahr die Sonderschule ……………….. (besuchen). Danach hat er in einer Werkstatt für behinderte Menschen …………………………… (anfangen), die sich Jugendwerkheim …………………… (nennen) hat. Seit 1991 ist er in der Produktion, unter anderem im Bereich Verpackung, der Berliner Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt. (in: Menschen mit geistiger Behinderung in unserer Gesellschaft, Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung) ________________________________ [1] kognitiv = die Erkenntnis betreffend, erkenntnismäßig (Duden, Fremdwörterbuch) [2] Quelle: http://www.medizin.uni-tuebingen.de/ppkj/Download/Geistige_Behinderung.pdf (Zugriff 6.9.2011)