SC4BK_ CJNJ Němčina pro sociální pedagogy Jednosemestrální kurz pro kombinované studium oboru Speciální pedagogika, 5 konzultací za semestr = 15 x 45 minut výuky Autor: Marie Mészárosová Jazyková úroveň: B1 Themen des Semesters: 1. Ich und die anderen Menschen – Biographien, 2. Multikulturalität im Leben der Leute 3. Die heutige Familie – Frauenrollen, Männerrollen 4. Leben auf der Straße Grammatik des Semesters: 1. Wortbildung 2. Morphologie: Verben und Verbformen, Adjektive, Substantive 3. Syntax: Hauptsatz, Nebensatz, Satzgefüge, Konnektoren Gramatická příručka ke studiu a procvičování gramatických jevů: http://www.mein-deutschbuch.de/lernen.php?menu_id=1#anfang Abschluss des Semesters 1. Mündliche Präsentation: Mein aktuelles Thema aus dem Fach Sozialpädagogik 2. Abschlusstest: Leseverstehen, Schreiben, Wortschatz, Grammatik A. Ich und die anderen Menschen – Biographien: 1. Lesen Sie die Kurztexte A bis F. Über welche Themen sprechen die Leute? Notieren Sie: A. Wohnsituation, B. ___________________ C. ____________________ D. _______________________ E. _______________________ F.__________________ A. Ich bin in einer Kleinstadt in Norddeutschland aufgewachsen. Dann habe ich viele Jahre in Herne gelebt und gearbeitet. Vor zwei Jahren bin ich wegen einer neuen Stelle nach Wien gekommen. Ich wohne jetzt in einem Appartementkomplex mit lauter kleinen Singel-Wohnungen. Vielleicht ... B. Ich bin seit drei Jahren geschieden und alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter. Sie heißt Klara und ist vier Jahre alt. Manchmal … C. Im Winter gehe ich am liebsten zum Skilaufen und im Sommer manchmal wandern. Aber eigentlich ist Fußball meine große Leidenschaft. Ich gehe ziemlich oft ins Stadion, wenn mein Verein spielt. Meine Freunde beschweren sich zwar manchmal, wenn ich am Wochenende schon wieder unterwegs bin, aber so langsam werden auch sie zu Borussia-Fans. Wenn … D. Meine Muttersprache ist eigentlich italienisch. Allerdings bin ich schon als Kind nach Stuttgart gezogen und spreche deshalb auch fließend deutsch. Es ist schön, sich in zwei Sprachen zu Hause zu fühlen. In welcher Sprache ich träume, weiß ich gar nicht so richtig. Ich glaube, das wechselt. Und … E. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung als Schornsteinfeger gemacht. Zurzeit arbeite ich in einem kleinen Betrieb. Die Arbeit finde ich super. Die meisten Leute freuen sich, mich zu sehen, weil sie immer noch glauben, dass ein Schornsteinfeger Glück bringt. Aber … F. Ich bin Berlinerin, ganz klar. Hier leben Menschen aus allen Ecken der Welt und das lässt alle Lebensstile zu. Hier fühle ich mich einfach wohl, das ist meine Heimat. Wenn ich woanders bin, vermisse ich Berlin immer. Aber … (Lesetexte aus Aspekte 1, Lehrbuch) 2. Ordnen Sie die Fotos den Texten zu. A. B. C. D. E. F. 3. Wählen Sie einen Text aus, schreiben Sie ihn zu Ende und stellen sie Ihre Person vor. 4. Stellen Sie sich vor. Schreiben Sie zu jedem Thema einige Sätze über sich selbst. B. Multikulturalität im Leben der Menschen: 1. Mit welchen Ländern verbinden Sie folgende Bilder? Grüne Felder im Appenzel, im Hintergrund das Säntismassiv 2. Lesen Sie den Anfang des Textes „Kindheit und Jugend in Australien“ über Kim Baumann. Kim Baumann Kindheit und Jugend in Australien Den folgenden Text über ihre Kindheit hat Kim Baumann 1992 geschrieben. Sie war damals 17 Jahre alt. Kürzlich musste ich auf einem Prüfungsformular meine Nationalität angeben. Auf dem Blatt war nur sehr wenig Platz zum Schreiben. Ich schrieb so eng wie möglich: Kim Baumann, Nationalität: australisch – schweizerisch – vietnamesisch. 3. Was meinen Sie? Wer ist Kim Bauman? Was ist an ihr besonders? Äußern Sie Vermutungen über diese Frau: Kim schreibt, dass sie drei Nationalitäten hat. Dann ist sie vielleicht in … aufgewachsen. Es kann sein, dass sie ihre Kindheit in … verbracht hat, denn … Ich kann mir gut vorstellen, dass Kim zuerst in … Ich vermute, dass ihre Mutter … Wahrscheinlich ist es so: Kims Vater kommt aus … 4. Lesen Sie den Text weiter und erzählen Sie dann über das Leben von Kim: Und hier beginnt meine Geschichte: Mein Vater ist Schweizer, meine Mutter Vietnamesin. In Australien, in einem neuen Land, gründeten meine Eltern eine Familie und bekamen drei Töchter. Als Kind aus einer bikulturellen Ehe erlebe ich das Zussammenleben immer wieder als eine große Vielfalt mit viel Abwechslung und Farbe. Ein Beispiel dafür ist unser Haushalt. Im Haus sind viele Bilder und Möbelstücke aus dem Fernen Osten, doch draußen im Garten wachsen Geranien und Tulpen, was eher in der Schweiz üblich ist. Sogar im Kühlschrank zeigen sich die verschiedenen Kulturen: ein Stück Schweizer Emmentaler, abgepackte australische Pies und tief gefrorene Frühlingsrollen für kleine Imbisse. Im Haus hört man auch verschiedene Sprachen: Englisch ist der Normalfall, aber wenn wir frech sind, dann schimpfen unsere Eltern auf Deutsch oder auf Vietnamesisch. Als ich noch ein kleines Kind war, fühlte ich, dass ich „anders“ war. Meine Gesichtszüge zeigen asiatische und europäische Spuren. Weil mich die Jungem wegen meiner Nase hänselten, trug ich drei Nächte lang eine Klammer auf der Nase. Australien ist meine Heimat, ich spreche die Sprache dieses Landes, ich habe hier meine Kindheit und die erste Schulzeit verbracht und meine ersten Freundschaften geschlossen. Ich fühle mich hier zu Hause. Und doch möchte ich auch die anderen Teile in mir kennen lernen. Ich fahre daher immer wieder gern zu meinen Großeltern, die in der Schweiz wohnen. Und wenn ich mal erwachsen bin, dann möchte ich auch Vietnam besuchen, um noch eine andere Dimension von mir kennen zu lernen. Die verschiedenen Welten, in denen ich aufgewachsen bin, haben mich geprägt. Ich versuche zu akzeptieren, dass in mir drei Kulturen vereinigt sind. 5. Kennen Sie ähnliche Familien? 6. Wie geht das Leben von Kim weiter? Lesen und hören Sie: Leben in Europa und in den USA Mit 18 verlässt Kim Baumann Australien, das Land, in dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat. Sie zieht in die Schweiz, wo sie zuerst Chemie und dann Medizin studiert. Nach Abschluss des Medizinstudiums arbeitet sie als Assistenzärztin in New York und macht verschiedene Reisen. Sie bessucht unter anderem auch Vietnam, die Heimat ihrer Mutter. Vor kurzem hat sie eine Stelle als Ärztin für Innere Medizin in einem Krankenhaus in der Nähe von Bern bekommen. Kim, als du 17 Jahr alt warst, hast du geschrieben, dass das Zusammenleben in deiner Familie voll Farbe und Abwechslung war. Wie siehst du das heute? - Von meinen Eltern, denen ich dafür sehr dankbar bin, habe ich Toleranz im Zusammenleben mit anderen Menschen gelernt. Verschiedene Kulturen sind verschiedene Welten und in einer bikulturellen Ehe haben wir diese Unterschiede vielleicht stärker gespürt. Wie hast du das gespürt? - In der Erziehung zum Beispiel: Meine Eltern hatten nicht immer die gleiche Vorstellung von Kindererziehung. … 7. Welche Erfahrungen in der Kindheit waren für Sie persönlich besonders wichtig? Wie sehen Sie das heute? Waren Ihre Eltern streng? Was haben Sie als Kind erlebt? Was war für Sie als Kind wichtig? Meine Eltern waren … Meine Mutter war … Ich habe als Kind … Als ich drei Jahre alt war, habe ich … Besonders wichtig war für mich, dass … Entscheidend war, dass … Heute finde ich, dass … 8. Lesen Sie den Text „Bikulturelle Ehen und Bezeihungen“ und notieren Sie wichtige Informationen: Bikulturelle Ehen und Bezeihungen Mit der Globalisierung und der Migration nimmt die Zahl bikultureller Partnerschaften ständig zu. In Deutschland sind 4 % der Einheimischen mit Ausländern verheiratet. In Frankreich ist jede fünfte Ehe bikulturell, das sind 20 %, und in der Schweiz sind es etwa 35 %. Fast jeder dritte Schweizer heiratet eine Ausländerin, fast jede vierte Schweizerin einen Ausländer. 65 % der ausländischen Partner bzw. Partnerinnen von Schweizern stammen aus europäischen Ländern, 35 % sind aus nicht-europäischen Ländern. Interessant ist auch die Tatsache, dass bikulturelle Beziehungen etwas stabiler sind als andere: 45% der Ehen zwischen Schweizerinnen und Schwizern werden wieder geschieden, aber nur 39 % der Ehen, bei denen einer der Partner aus dem Ausland kommt. Was ist bei bikulturellen Paren anders? In diesen Beziehungen verlässt oft eine Person ihr Heimatland und damit auch ihre Familie und die Freunde und lebt dann mit dem neuen Partner oder der Partnerin zusammen. Nach dem ersten Stadium der Verliebtheit können daher schnell Probleme auftauchen, mit denen die beiden nicht gerechnet haben. Gründe für Probleme sind vor allem Geld und Arbeit, Sprache und Kommunikation, Heimweh und psychisches Wohlbefinden, aber auch die Religion. Dazu kommen oft Probleme mit den Behörden, z. B. wegen der Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Wenn ein Ausländer oder eine Ausländerin am neuen Ort keine Arbeit findet, kann dies das Gleichgewicht in der Beziehung schnell stören. Vor allem Männer haben oft Probleme, wenn sie von ihrer Partnerin finanziell abhängig sind. Daher kann eine gute Arbeit und ein offenes Klima am Arbeitsplatz die Integration in einer neuen Umgebung sehr positiv beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Sprache. Es entstehen schnell Konflikte, wenn die Partner einander sprachlich nicht verstehen, wenn einer der beiden die Sprache der andersen Person bzw. die Sprache der Umgebung nicht so gut beherrscht. Für die Kinder dagegen kann eine bikulturelle Ehe, in der die Eltern verschiedene Sprachen sprechen, eine Chance sein. Sie lernen meist ohne Probleme mehrere Sprachen. Viele Menschen, die in eine neue Welt auswandern, denken oft an ihre Heimat und werden dabei traurig. Sie haben ihre alte Welt im Kopf noch nicht verlassen. Gegen Heimweh hilft ein soziales Netz mit neuen Freunden und Freundinnen. Auch die Integration in einen Sportverein, wo meist ein offenes Klima herrscht, kann helfen. Wichtige Faktoren für die Integration sind auch religiöse Werte und Vorstellungen. Insgesamt kann man sagen, dass für viele bikulturelle Paare das Zusammenleben in einem neuen Land eine große Chance sein kann. Vor allem dann, wenn beide bereit sind, offen auf die Probleme der neuen Umgebung und die Probleme des Partners oder der Partnerin einzugehen. 9. Notieren Sie Positives und Negatives in bikulturellen Bezeihungen: Positives: Negatives: 10. Sprechen Sie über den Inhalt des Textes und äußern Sie Ihre Meinung über das Thema: Im Artikel heißt es, dass in … Erstaunlich ist, dass in der Schweiz … Im Vergleich zu Deutschland heiraten die Franzosen fünfmal mehr … Im Text steht, dass Schweizer Männer vor allem Frauen aus … 11. Lesen Sie die Texte A – C und hören sie dann ihre Partner, wer passt zu wem? Was sagen die Leute über ihre Beziehungen? Florence ist mit einem Schweizer verheiratet. Sie haben sich … Sie erzählt, dass es für sie am Anfang nicht … Heute … A. Am Anfang war das Leben in der Schweiz für mich schwierig. Wenn du hier als Mann eine Schweizer Frau zum Kafee einlädst und dann bezahlen willst, dann kann es vorkommen, dass sie das nicht akzeptiert. Das war für mich am Anfang kompliziert. Aber heute verstehe ich das besser: Viele Schweizerinnen wollen von ihren Männern unabhängig sein And selbständig leben. Das finde ich nicht schlecht. Erika und ich kennen übrigens in Luzern sehr viele Ausländerinnen und Ausländer, denen es hier gut gefällt. Es gibt in unserem Bekanntenkreis auch viele Freunde aus Lettland, mit denen wir oft Kontakt haben. Mikelis Cipulis, 37, Luzern B. Wenn ich mich im Büro geärgert habe, dann spürt Monika das sofort. Für mich ist Monica die beste Frau der Welt. Sie ist die Frau, der ich sofort vertraut habe. Für unsere Bezeihung war es ein großer Vorteil, dass Monica fast perfekt Italienisch konnte. Meine Eltern waren zuerst sehr skeptisch, als ich ihnen von meiner Schweizer Freundin erzählte. Aber als sie Monica kennen gelernt haben, waren sie sofort mit unserer Heirat einverstanden. Manchmal diskutiere ich mit ihr übers Essen, das ist in Italien normal. Und die italienische Küche ist einfach die beste der Welt. Ich finde es nur schade, dass Monica noch keine Kinder will. Sie ist der Meinung, dass es noch zu früh ist. Paolo Rossi, 28, Rom C. Ich komme aus Namibia. Seit sieben Jahren bin ich mit einem Schweizer verheiratet, den ich in meiner Heimat kennen gelernt habe. Als ich zum ersten Mal in die Schweiz kam, war ich überrascht, wie klein das Land ist. Am Anfang war es hier für mich nicht einfach. Vor allem haben mir meine Freundinnen gefehlt, mit denen ich lachen konnte. Dazu kam, dass ich unsicher war, zum Beispiel beim Einkaufen. Und dann hatte ich auch Probleme mit dem Essen. Heute fühle ich mich hier wohl. Ich kümmere mich um die Kinder und den Haushalt und mein Mann Herbert verdient das Geld. Für mich war diese Aufteilung der Rollen klar. Wir lieben einender sehr, obwohl wir ab und zu auch streiten. Aber wir sehen uns nicht als Konkurrenten, sondern wir ergänzen uns. Florence Riedel, 36, Zürich (Lesetexte und Hörtexte: Optima B1, Lehrbuch) 12. Erklären Sie deutsch folgende Begriffe: die Kultur: die Nationalität: die Heimat: 13. Schreiben Sie zu den Verben Substantive: sich vorstellen sehen arbeiten fühlen sich entscheiden erziehen erleben sprechen 14. Finden Sie Antonyme (das Gegenteil): abhängig traurig offen schnell stabil psychisch interessant problemhaft positiv traurig offen C. Mann und Frau – typisch männlich, typisch weiblich: 1. Was wäre Ihr idealer Partner, Ihre ideale Partnerin. Sammeln Sie Kriterien. Diskutieren Sie. 2. Ergänzen Sie die Lücken in folgenden Aussagen: 1. ________________ sind pünktlicher als die Frauen. 2. ________________ sind eitler als die Männer, sie gucken oft in den Spiegel, müssen ihr Make-up auffrischen, ihre Frizur kontrolieren. 3. Man sagt, dass ____________________ leichter weinen. 4. _________________ sind bessere Autofahrer. 5. __________________ telefonieren länger. 6. __________________ können nicht einparken. 7. __________________ können nicht mehrere Dinge auf einmal machen. 8.Dafür haben ________________ die bessere Orientierung. 9.________________ können besser zuhören. 3. Stimmt das oder sind das alles nur Klischees? Welche Faktoren spielen im Unterschied zwischen Man und Frau eine Rolle? Lesen Sie dazu den folgenden Text: Sind es Gene und Hormone oder Erziehung und Umwelt, die den Mann zum Mann und die Frau zur Frau machen? Die Gender-Forschung eröffnet überraschende Einsichten in die Psyche der Geschlechter. Die zweijährige Lena lutscht am Holzauto und beobachtet fasziniert ihren ein Jahr älteren Bruder Florian, der mit Teddys und Puppen Geburtstagsfeier spielt. Ihre Eltern waren von Anfang an darauf bedacht, ihre Kinder nicht in geschlechtsspezifische Rollen zu zwängen. Sie sollten die Freiheit haben, möglichst viele Interessen zu entwickeln und ihre persönlichen Begabungen ungehindert zu entfalten. Trotzdem – auf die Frage, was Florian einmal werden möchte, antwortet er ohne zu überlegen: „Feuerwehrmann!“. Und Lena trägt am liebsten rosa – wie es für ein kleines Mädchen eben typisch ist. Die Familie vermutet, dass sich trotz der neutralen Erziehung eben ganz früh zeigt, was mal ein Mann und was eine Frau wird. 4. Lesen Sie die Kurztexte A – E und schreiben Sie zu jedem Text seine Hauptausage: A. Es gibt Unterschiede in Genen und Gehirn. Bücher, die diese These beweisen wollen, verkaufen sich gut, etwa „Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können“ von Allan und Barbara Pease oder das „Eva-Prinzip“ von Eva Herman. Und ganz sachte drängt dieser Trend Frauen wieder zurück in die Kinder/Küche-Nische. Populäre Studien wollen belegen, dass bestimmte Verhaltensweisen und Begabungen durch die unterschiedlichen Gehirnstrukturen, Gene und Hormone von Mann und Frau unausweichlich festgelegt sein sollen. „Unterschiede im Gehirn von Mann und Frau sind tatsächlich vorhanden“, bestätigt der Wissenschaftler Gereon Fink. Auch Gene und Hormone, verantwortlich für das biologische Geschlecht, zeigen messbare Differenzen. Allerdings: Über typisch männliches oder weibliches Verhalten sagen sie wenig aus. Innerhalb der Geschlechter können die Unterschiede nämlich größer sein als zwischen Mann und Frau. „Wie ausgeprägt letztendlich typisch weibliche oder männliche Eigenschaften eines Menschen sind, hängt von viel mehr ab“, stellt Sozialpsychologin Andrea Abele-Brehm fest. B. Frauen legen viel Wert auf ihr Äußerliches.Sie leben lang.Frauen telephonieren länger und Schreiben schöner und verbringen lange zeit im Bad. Außerdem geben sie viel Geld für Kosmetik aus. Wie wird ein Mann ein Mann und wie wird die Frau zur Frau? - Der Verweis auf die unterschiedliche Biologie genügt als Erklärung nicht: XY-Chromosom beim Mann, XX-Chromosom bei der Frau sowie ein unterschiedlicher Hormonhaushalt – das soll es schon gewesen sein? Sicherlich nicht. Auf der Grundlage der biologischen Unterschiede spielen Vorbilder, Erziehungsmuster und gesellschaftliche Erwartungen eine maßgebliche Rolle. C. Mütter und Väter wissen es: Schon Säuglinge um die 18 Monate zeigen ein Rollenverhalten und erkennen, ob sich ihnen ein Mann oder eine Frau nähert – und reagieren darauf unterschiedlich. Mit rund dreieinhalb Jahren wissen die Kleinkinder bereits, ob sie männlich oder weiblich sind und richten sich darauf ein. Ihre Erziehung und Umgebung dient ihnen dabei als Vorbild. D. Im Vorschulalter hegen die Kinder oft hochgradig stereotype Meinungen über das zukünftige Mann- und Frau-Sein. Das kann sich zum Beispiel in den Berufswünschen äußern, welche die Kinder zu dieser Zeit haben. Nicht selten möchte „er“ Feuerwehrmann oder „Lokomotivführer“ werden, „sie“ zieht es zum Beispiel zum Ballett oder einer anderen als typisch weiblich geltenden Beschäftigung. E. Wenn Kinder solche Rollenmuster zeigen, ist es wichtig, dass sie diese im Verlauf ihrer Entwicklung verändern und anpassen – Frauen müssen Verhaltensweisen übernehmen, die in unserer Gesellschaft eher als männlich gelten, um sich in Schule, Ausbildung und Beruf durchsetzen zu können, Männer müssen hierfür und auch für die Partnerschaft/das Familienleben Verhaltensweisen übernehmen, die eher als weiblich gelten. D. Die heutige Familie, Familienformen, Rollenverteilung (http://www.familienhandbuch.phase4.de/cms/Familie.gif) 1. Lesen Sie den Kurztext. Welche Formen von Lebensgemeinschaften gibt es? Erklären Sie die gennannten Formen. Kennen Sie noch andere? Verschiedene Formen des Zusammenlebens Heute gibt es neben der traditionellen Familie viele verschiedene Formen von Lebensgemeinschaften (Alleinerziehende, Regenbogenfamilien, kinderlose Paare, Patchwork-Familien oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften), die rechtlich und gesellschaftlich anerkannt werden. „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des Staates“ (Artikel 6 des Grundgesetzes), das bedeutet eine besondere staatliche Förderung (z.B. Eltern- oder Kindergeld, Ehegattensplitting) und Unterstützung. Infotext 1: Verschiedene Formen des Zusammenlebens: alleinerziehender Vater (mit Säugling); muslimische Großfamilie; kinderloses Paar; Patchworkfamilie (mit Jugendlichen aus ester Ehe); Regenbogenfamilie (zwei Mütter) 2. Beschreiben Sie das Schaubild: 3. Schreiben Sie zu folgenden Adjektivem Substantive: traditionell rechtlich gesellschaftlich staatlich kinderlos verschieden besonders 4. Ergänzen Sie den fehlenden Artikel und schriben Sie zu den Substantiven entsprechende Verben: ______Anerkennung ______Schutz ______Förderung ______Unterstützung ______Erziehende 5. Lesen Sie den Text Rollenverteilung. Wie hat sich die Rollenverteilung in der Familie verändert? Nennen Sie Beispiele und sprechen Sie über Ihre Erfahrungen und Meinungen. Rollenverteilung Lange Zeit war innerhalb der Familie die Rollenverteilung zwischen Ehemann und -frau klar verteilt: Der Mann war berufstätig („ging arbeiten“) und sorgte für den Lebensunterhalt der Familie; die Frau war für Haushalt und Kinder zuständig. Mittlerweile haben sich diese Geschlechterrollen verändert (Gleichberechtigung, Emanzipation). Immer mehr Frauen sind berufstätig und tragen so zum Unterhalt der Familien bei. Umgekehrt übernehmen immer mehr Väter Erziehungsaufgaben (Elternzeit). 6. Welchen der folgenden Aussagen stimmen Sie zu, welchen nicht? Begründen Sie Ihre Meinung: A „Männer sollten immer die Hauptverdiener einer Familie sein. Und wenn Kinder da sind, sollten die Frauen die Verantwortung für den Haushalt übernehmen und zu Hause bleiben.“ Stimme zu, Stimme nicht zu, weil B „Dass Männer und Frauen in Deutschland gleichberechtigt sind, sieht man daran, dass die Deutschen eine Bundeskanzlerin haben.“ Stimme zu, Stimme nicht zu, weil C „Männer sind immer noch ganz klar im Vorteil. Zum Beispiel verdienen sie mehr als Frauen, die den gleichen Beruf ausüben. Das ist ungerecht.“ Stimme zu, Stimme nicht zu, weil D „Ob der Vater oder die Mutter die Betreuung ihrer Kinder übernehmen, kommt auf das Gleiche raus. Sie sollten die Berufs und Familienaufgaben gerecht aufteilen.“ Stimme zu, Stimme nicht zu, weil E „Es sollte mehr Frauen in politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen geben.“ Stimme zu, Stimme nicht zu, weil 7. Lesen Sie die drei Infotexte und schreiben Sie zu jedem Infotext sein Thema. Infotext 1 Generell werden Familien in Deutschland immer kleiner. In Westdeutschland (früheres Bundesgebiet) überwiegen zwar noch die Familien mit zwei minderjährigen Kindern (44 %). In den neuen Ländern und Berlin sind es jedoch nur noch 37%. Dort überwiegt die Ein-Kind-Familie (52 %), die in Westdeutschland einen Anteil von 39 % hat. Die Anteile der Familien mit drei und mehr Kindern liegen bei 17 bzw. 11 % (West- bzw. Ostdeutschland). Die Pluralisierung zeigt sich daran, in welchen Familien Kinder aufwachsen. In Westdeutschland sind 76 % und in Ostdeutschland 54 % der Eltern verheiratet. 6 % der Eltern im Westen und 19 % im Osten leben in Lebensgemeinschaften und 17 % bzw. 27 % sind Alleinerziehende. Infotext 2 Rollenverteilung Sowohl junge Männer als auch junge Frauen wünschen sich mehr Gleichberechtigung und haben zunehmend auf Gleichheit gerichtete Rollenvorstellungen. Dabei ist der Wunsch nach einer gleichberechtigten Rollenverteilung bei jungen Frauen noch immer stärker ausgeprägt als bei jungen Männern. Infotext 3 Die Frauen in Führungspositionen sind noch unterrepräsentiert. Dies gilt für die Wirtschaft stärker als für den öffentlichen Dienst. Nach Analysen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Jahr 2007 mit 27 Prozent in der Privatwirtschaft immer noch unterdurchschnittlich. Insgesamt ist festzustellen, dass der Frauenanteil in Führungspositionen mit der Größe des Unternehmens und auch mit der Höhe der Hierarchieebene im Unternehmen abnimmt: Frauen gelingt es eher, in kleinen und mittleren Unternehmen Führungspositionen einzunehmen. In Großkonzernen sind Vorstände und Aufsichtsräte fast ausschließlich männlich besetzt. E. Leben auf der Straße 1. Worüber sprechen die zwei Kurztexte. Schreiben Sie zu jedem Text wichtigste Inhaltspunkte: A. Tatsächlich helfen Staat und Hilfsorganisationen -auch die örtlichen Kirchen- dabei, diese Situationen zu ändern. Nur dazu sind sie auf die Mitarbeit der Bedürftigen angewiesen. Jahrzehntelangen Alkoholismus heilt man meistens nicht "über Nacht", die Lebensprobleme der Obdachlosen haben sich zu riesigen mentalen und objektiven Problembergen angestaut. Auch sind viele "als Person" schwer erreichbar, weil sie in ihrem Dasein größtenteils von Menschen Negatives erfahren haben, Traumata haben usw. B. Häufig sind in den bestehenden Unterbringungsheimen untragbare Verhältnisse anzufinden; Bewohner bestehlen sich, üben psychische und tätliche Gewalt gegen die Schwächeren aus... das ist ein Grund, warum viele nicht in der Gesellschaft anderer Obdachloser sein wollen - nebenbei führt das Elend anderer auch die eigene Situation schonungslos vor Augen.Viele Obdachlose haben schwere psychische Erkrankungen, die sie entweder in die Obdachlosigkeit trieben oder in dieser entstanden. Dazu gehören Psychosen, Angststörungen, Selbstaufgabe. E. Leben auf der Straße 1. Worüber sprechen die zwei Kurztexte. Schreiben Sie zu jedem Text wichtigste Inhaltspunkte: A. Tatsächlich helfen Staat und Hilfsorganisationen -auch die örtlichen Kirchen- dabei, diese Situationen zu ändern. Nur dazu sind sie auf die Mitarbeit der Bedürftigen angewiesen. Jahrzehntelangen Alkoholismus heilt man meistens nicht "über Nacht", die Lebensprobleme der Obdachlosen haben sich zu riesigen mentalen und objektiven Problembergen angestaut. Auch sind viele "als Person" schwer erreichbar, weil sie in ihrem Dasein größtenteils von Menschen Negatives erfahren haben, Traumata haben usw. B. Häufig sind in den bestehenden Unterbringungsheimen untragbare Verhältnisse anzufinden; Bewohner bestehlen sich, üben psychische und tätliche Gewalt gegen die Schwächeren aus... das ist ein Grund, warum viele nicht in der Gesellschaft anderer Obdachloser sein wollen - nebenbei führt das Elend anderer auch die eigene Situation schonungslos vor Augen.Viele Obdachlose haben schwere psychische Erkrankungen, die sie entweder in die Obdachlosigkeit trieben oder in dieser entstanden. Dazu gehören Psychosen, Angststörungen, Selbstaufgabe. 2. Lesen Sie den Text „Jugendliche auf der Straße“ und erzählen Sie, wo und wie Paul lebt: Jugendliche auf der Straße Es ist kalt in Berlin. Kein gutes Wetter, um in Socken durch die Straßen zu laufen. Meine Schuhe sind heute Nacht geklaut worden, sagt der 17-jährige Paul. Seine Freunde konnten ihm auch nicht helfen: Nur ein paar Plastiktüten und Wollsocken an den Füßen, so steht der Junge auf dem Alexanderplatz und friert. Hier steht ein Bus des Sozialamts. Hier gibt es eine warme Mahlzeit. Komm nachher zu uns ins Café, sagt die Sozialarbeiterin zu Paul, da werden wir schon Schuhe für dich finden. Paul isst seine Suppe und erzählt: „ch konnte mir mit 14 Jahren nicht vorstellen, wie es ist, gar nichts zu haben und obdachlos zu sein. Mit 15 habe ich es dann erfahren. Da bin ich von zu Hause abgehauen und habe schnell kapiert, was Sehnsucht ist. Ein eigenes Bett, eine Dusche, einen geregelten Tagesablauf, das hatte ich vorher fast alles, bis auf eine Familie. Meine Eltern hatten einfach keine Zeit für mich. Sie haben nicht gemerkt, wie schlecht es mir ging und dass ich mir den Frust mit Bier und Schnaps weggespült habe. Trotzdem mache ich meinen Eltern keine Vorwürfe. Ich hätte ja was sagen können. Die letzten Jahre habe ich auf der Straße gelebt: Je länger masn das macht, desto normaler wird es. Im Winter schlafe ich in U-Bahnstationen, im Sommer draußen im Park oder unter einer Brücke. Da treffe ich immer die gleichen Leute an. Eir helfen uns, wo es geht. Einmal haben wir zu fünft in einem leeren Haus geschlafen. Jeder hatte sein „Zimmer“ und wir haben das Essen und die Getränke, die wir organisiert haben, abends geteilt. Da gab es manchmal richtige „Festessen“. Nach drei Wochen wurde das Haus abgerissen und jeder ist wieder seinen Weg gegangen. Wenn alles gut geht, ziehe ich in zehn Tagen zu meinem Freund Tom. Er hat eine kleine Zweizimmerwohnung. Dann habe ich endlich wieder ein Dach über dem Kopf.“ 3. Welche Orte und Situationen gibt es im Text: Welche Personen: Welche Probleme und Lösungen: 4. Hören Sie, was die Sozialarbeiterin über Pauls Situation sagt und lösen Sie die Aufgaben: a. Die Sozialarbeiterin meint, dass Paul ein ganz besonderer Fall ist. R F b. Viele Menschen, die auf der Straße leben, glauben nicht an sich. R F c. Paul wartet jeden Tag auf den Bus und bleibt dann, bis der Bus wieder wegfährt. R F d. Jeden Tag suchen diese Menschen Geld für Nahrung. R F e. Die Sozialarbeiter helfen, wenn jemand wieder eine Wohnung sucht. R F f. Die Sozialarbeiterin zweilelt daran, dass Paul von der Straße weg kommt. R F 5. Lesen Sie den Infotext. Welche Informationen sind erstaunlich? Infotext In Deutschland gibt es zwischen 1500 und 2500 Jugendliche, die für eine bestimmte Zeit auf der Straße leben. Zwar sind das bei mehr als 80 Millionen Einwohnern nicht viele, trotzdem ist jeder Jugendliche ein Problem für sich. Die Jüngsten sind acht, die meisten 13 Jahre und älter. Es sind genauso viele Mädchen wie Jungen. Viele kommen aus ländlichen Gebieten und suchen die Anonymität der Großstädte. Sie flüchten vor Misshandlungen, Missbrauch und Vernachlässigung und leben meist von Bettelei, Prostitution oder Kleindiebstahl. Sie sinnd häufig unauffällig und stammen aus allen Gesellschaftsschichtenj. Sie träumen von einem normalen Leben und Geborgenheit. Die meisten möchten wieder zur Schule gehen, ein festes Zuhause haben oder eine Ausbildung beginnen.Text und (Lese-und Hörtext aus Optimal B1) 6. Warum nutzen die Straßenkinder keine legalen Möglichkeiten zum Gelderwerb? Straßenkinder Straßenkinder wissen nicht, ob sie heute satt werden und auch nicht wo sie nachts schlafen können. Um im Alltag auf der Straße zu bestehen, trinken sie Alkohol und nehmen Drogen. Für Straßenkinder gibt es legale aber auch illegale Möglichkeiten ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Straße bietet den Jugendlichen keine Sicherheit. So suchen sie ständig nach neuen Gelegenheiten, um an Geld zu kommen. Es gibt nur sehr wenige legale Möglichkeiten und aus diesem Grund werden viele von ihnen kriminell. Sie begehen Diebstähle, handeln mit Drogen oder verfallen der Prostitution, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.Schnell geraten die Jugendlichen in einen Teufelskreislauf, da sie mit den illegalen Gelegenheiten sehr schnell an Geld kommen. So werden gesetzlich erlaubte Möglichkeiten meist nicht mehr genutzt, da sie nicht effizient genug sind. 7. Wie arbeiten die Streetworker mit den Jugendlichen auf der Straße? Weg von der Straße Vereine versuchen, den Jugendlichen zu helfen und vermitteln zum Beispiel Notschlafstellen, Wohnheime oder einen eigenen Wohnraum. Zusätzlich beraten sie die Jugendlichen, sie unterstützen sie in ihrem harten Alltag und sie hören manchmal auch einfach nur zu. Diese sogenannten Streetworker begleiten sie zu Ämtern, Ärzten und versuchen zwischen den Jugendlichen und ihren Eltern zu vermitteln. Die Streetworker verfolgen das Ziel, die Jugendlichen von der Straße zu holen. Hierbei versuchen sie, das Vertrauen zu den Jugendlichen aufzubauen und gemeinsam mit ihnen einen Weg aus der Obdach- und Arbeitslosigkeit zu finden. Dies ist oft ein sehr langwieriger Prozess, da die Jugendlichen keine Perspektiven für die Zukunft mehr haben. Sie leben von Tag zu Tag, ohne an morgen zu denken. Zudem bedeutet die Straße für die Jugendlichen Freiheit und keine Verpflichtungen. Aus diesem Grund müssen sie oft erst von den Streetworkern davon überzeugt werden, dass es ein besseres Leben außerhalb der Straße für sie gibt.