Bc. Marcela Budná, UČO 84551 1.6.2014 8) Grammatikvermittlung: 8.1 Erklären Sie, wie sich die Lerner-Grammatik von der Linguistischen Grammatik unterscheidet. Linguistische Grammatik - ein Regelsystem, sprachwissenschaftliche Beschreibung eines Regelsystems -> die Merkmale siehe Tabelle unten. Lerner-Grammatik - auch „pädagogische“ Grammatik genannt, bedeutet die Auswahl von Elementen, die den kommunikativen Zwecken dienen -> die Merkmale siehe Tabelle unten. LINGUISTISCHE GRAMMATIK LERNER-GRAMMATIK Totalität (Ausnahmen von der Regel besonders wichtig) Auswahl Abstraktheit (der Beschreibung/ Darstellung) Konkretheit/ Anschaulickeit (der Abbildung/ Darstellung) Kürze (der Darstellung) Ausführlichkeit (der Darstellung der als wichtig erkannten Elemente) Keine Lernpsychologische Vorgaben/ Rücksichten Lernpsychologische Kategorien Verstehbarkeit Behaltbarkeit Anwendbarkeit 8.2 Nennen Sie die wichtigsten didaktischen Prinzipien der Grammatikvermittlung und erklären Sie den Unterschied zwischen dem induktiven und dem deduktiven Verfahren der Grammatikvermittlung. Prinzipien der Grammatikvermittlung Ø Grammatik als Werkzeug sprachlichen Handelns - nicht nur die Vermitlung grammatischer Formen, sondern auch die kommunikative Funktion der Grammatik, Verstehensleistung, Kontext- und situationsangemessener Ausdruck als Verstehensleistung. Ø Berücksichtigung der Muttersprache - Das Erlernen einer Fremdsprache erfolgt vor dem Hintergrung der Muttersprache. Beim Grammatikunterricht sollten die Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit der Muttersprache gezeigt und nach den Mustern aus der Muttersprache gelernet werden. Ø Äußerung und Text als Gegenstand der Sprachbeschreibung - Es reicht nicht aus, zum Erfassen einer grammatischen Struktur in ihrer kommunikativen Funktion die Analyse auf der Wort- und Satzebene. Als Grundlage werden die kontextbezogene Äußerungen, aus denen die Grammatikstruktur klar ist, gehalten. Ø Lerner sprechen und handeln in einem sinvollen Kontext als sie slebst und nicht als Lehrwerkfiguren - Das eigentliche Ziel des Grammatikunterrichtes ist nicht das Erlernen korrekter Formen, sondern Strukturen „der intentions- und situationsadequäte Gebrauch diese Mittel durch den Lernenden.“ Diese Mittel sollten in authentischen Sprech- und Schreibsituationen verwendent werden. Ø Visuelle Lernhilfen - Die abstrakte Inhalte können besser erinnert werden, wenn sie mit visuellen Impulsen kombiniert werden (Tabellen, konkrete und abstrakte Symbole, farbliche Markierungen, usw.) Verfahren der Grammatikvermittlung -> 2 Möglichkeiten zur Grammatikvermittlung: * Deduktives Lernen - Darbietung durch den Lehrer. 1. Abstraktion als Ausgangspnkt und Bewußtmachung des Regelhaften, Geben der Regel 2. Geben eines Musters zur Veranschaulichung der Regel. * Induktives Lernen - selbstständlich durch den Lernenden erschlossen. 1. Veranschaulichung der grammatischen Erscheinung im Mustersatz 2. Ertse Festigung durch imitative Verwendung der grammatischen Erscheinung durch: - Nachsprechen des Musters in verschiedenen Variationen des Übungsschwerpunktes. - Antworten auf gezielte Fragen des Lehrers. - Analaogiebildung durch Austausch bereits geläufiger Elemente des Mustersatzes. 3. Festigung durch analoges Verwenden des Materials nach dem Muster (ohne Kenntnis der Regel). 4. Bewusstmachung des Begelhaften, formelhafte Verallgemeinerung, Isolierung und Differenzierung 5. Aktivierung des Musters durch analoges und differenzierendes Verwenden des Sprachmaterials (mit Kenntnis der Regel). Das induktive Lernverfahren verläuft in 3 Phasen: Sammeln à Ordnen à Systematisieren 8.3 Äußern Sie sich dazu, welche Übungsformen für die Grammatikvermittlung in den oft benutzten Lehrwerken typisch sind? Übungsformen - In den modernen Lehrwerken werden die handlungsorientierten und spielerischen Übungen verwendent, aber auch die traditionellen Übungsformen (z. B. Einsetz- oder Ergänzungsübungen). Die Prinzipien der Mehrkanaligkeit und Vernetzung stehen im Vordergrund; für jede Phase der Grammatikvermittlung werden unterschiedliche Übungen zur Verfügung gestellt. 8.4 Definieren Sie den Begriff „kommunikative Grammatik“. Kommunikative Grammatik - Das Verwenden von Grammatik bzw. vorformulierten Phrasen und Sätzen in einem kommunikativ sinnvollen Kontext, in kommunikativen Sprechspielen oder das Verwenden vorher geübter Regeln bzw. Äußerungen in authentischen kontrollierten kommunikativen Situationen - Grammatisch richtiges Sprechen lernt man nicht dadurch, dass man schriftliche Grammatikregeln in künstlichen Kontexten schriftlich übt, sondern indem man Grammatik kommunikativ lernt, lernt, grammatische Elemente zu hören und die Gelegenheit bekommt, mit grammatisch richtigen Sätzen zu kommunizieren. 8.5 Praktische Aufgabe: Finden Sie im Lehrwerk „Deutsch mit Max“ eine Übung zur Grammatikarbeit und nennen Sie die konkreten Unterrichtsziele. Übung: Präsens der unregelmäßigen Verben Sozialform: Einzelarbeit Lernmaterialien: Deutsch mit Max a1-2, Einheit 1 Ziel: Vermittlung/ Festigung/ Wiederholung/ Automatisierung Sprachniveau: A1 Beispiel: Ergänze Sätze - wähle die richtige Form des Verbs. 8.6 Wird die Grammatik induktiv oder deduktiv vermittelt und warum? Zur Übung (s. Punkt 8.5.) INDUKTIV - Festigung durch analoges Verwenden des Materials nach dem gelernten Muster - Bewusstmachung des Regelhaften - Differenzierendes Verwenden des Sprachmaterials Quellennachweis Janíková, Věra. Didaktik des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache. Eine Einführung. Brno, 2011. S.53-55 Fišarová Olga Zbranková Milena. Deutsch mit Max a1-2, Einheit 1., Wiederholungstest, S. 57 Schmidt, Reiner. Das Prinzip einer Lerner-Grammatik. Zugänglich [online]. [zit. 2014-04-05]. URL: . Tschirner, Erwin. Kommunikative Grammatik oder wie man lernt, grammatisch richtig zu sprechen. Zugänglich [online]. [zit. 2014-04-011]. URL: