DACH(L)-Landeskunde Geschichte der Landeskunde Landeskunde vor den 1980ern • Landeskunde der einzelnen deutschsprachigen Länder – meist nur anekdotisch, nicht systematisch in die Lehrwerke integriert • Themen: Sitten und Gebräuche, Institutionen, Topografisches oder bestimmte sprachliche Besonderheiten 1990 • „ABCD-Thesen zur Rolle der Landeskunde im Deutschunterricht“ Primäre Aufgabe der Landeskunde Vermittlung der Landeskunde Früher: Vermittlung von Informationen über Tatsachen und Zahlen Nach ABCD-Thesen: Entwicklung von Fähigkeiten, Strategien und Fertigkeiten im Umgang mit fremden Kulturen Früher: Beschränkung auf eine deutschsprachige Region Nach ABCD-Thesen: Propagation des Prinzips DACH, bzw. DACHL (internationale Autokennzeichen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, Liechtensteins) Prinzipien der DACH(L)-Landeskunde • Materialien aus dem gesamten deutschen Sprachraum folgen den kommunikativen bzw. thematischen und methodischen Anforderungen des Unterrichts • Lernende lernen, dass in DACH unterschiedliche Aussprachestandards (Aussprachemerkmale) existieren; DACH Materialien beinhalten leichte regionale Färbungen bei Hörtexten → Entwicklung von flexiblen Verstehensmöglichkeiten im rezeptiven Bereich • DACH-Landeskunde im Konzept von Mehrsprachigkeit – Deutsch als Fremdsprache wird nicht als Einzelphänomen verstanden, sondern als Bestandteil einer multikulturellen Welt • Lehrmaterialien Lehrwerke (seit Anfang 1980er Jahren) mit DACH-Prinzip Stufen, Ziel (2008), Aspekte (2007), Mittelpunkt (2007) Themen: Alltagsthemen, Darstellung von Persönlichkeiten aus Geschichte und Wissenschaft, Kunst und Kultur Dimensionen (2002, 2003, 2006) – systematischster DACH-Ansatz Themen: • Informationsaktivitäten • Realienkunde (historische Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede) • Hörverstehensaufgabenmit SprecherInnen aus verschiedenen DACH-Regionen • dialektaler Sprachgebrauch • journalistische und lit. Texte, Fotos, Interviews aus dem Alltag • • Ziele und Unterrichtsmethoden des Landeskundeunterrichts in Nachbarländern • das landeskundliche Lernen findet vor allem in interkulturellen Kontaktsituationen statt • Ähnlichkeiten und Unterschiede der Soziokultur zweier Länder werden herausgearbeitet • Orientierungswissen zu den Kulturen der deutschsprachigen Länder wird geboten • • Typische Aktivitäten „interkulturelle Sensibilisierung“ • nationale, regionale, soziale Unterschiede der Lebenswelten in den DACH-Ländern • Quellen für Vergleiche von Menschen- und Weltbildern: Sprichwörter, Redewendungen, traditionelle Geschichten • Quellen für kulturelle Phänomene: Vorurteile, Klischees, Stereotypen • Quellen für interkulturelle Erkenntnisse: Vergleich von Assoziationsnetzen zu Begriffen wie z.B. Straße, Brot, Spiel, Freiheit, Bildung, Reichtum; Lernende gewinnen Offenheit für neue Interpretationen und Erfahrungen • • Typische Aktivitäten „thematische Recherche“ • projektorientiert (Bearbeitung, Interpretation, Kategorisieren, Vergleichen, Kontrastieren und Generalisieren des Themas) • lernerorientiert • Ziel: Orientierungswissen (Fakten, Interpretationen und Wertungen) • Thema: interessant, thematisch offen, sprachlich ergiebig und kulturell differenzierbar (Grenzen, Brücken) • Form des Themas - Dokumente, Filme, Fotos, lit. Texte, Lieder usw. • authentische Materialien – Internet dient als Quelle • Präsentation der Ergebnisse: Essay, Wandzeitung, Webseiten, Diashow, Collage, Nachrichten, Radiosendung, Umfrage, Kurzfilm, Talkshow, Theater, Brettspiel • • Hauptprinzipien der DACH-Landeskunde 1.Sensibilisierung für intrakulturelle Probleme des DACH-Raumes (intrakulturell = innerhalb eines Kulturbereichs ) 2.Arbeiten mit kulturellen Varietäten •Vergleiche zwischen den deutschsprachigen Ländern •intra-intrakulturelle Differenzen (Unterschiede innerhalb Regionen eines DACH-Landes, z.B. Ost-West-Problematik) • •