STAUNEN UND GENIESSEN WerW.rfrau ßen zu lassen. Verzagtheit macht sich breit. Ein Zurück gibt es nicht, denn auch früher war nicht alles gut. Wo und wie können wir also mit dem Aufhören anfangen? „Wir sind im falschen Leben, da können wir uns nicht einfach so ^ausstellen'", sagt Gronemeyer und spielt damit auf die zum Sprichwort gewordene Aussage des deutschen Philosophen Theodor W. Adorno an, dass es kein richtiges Leben im falschen gebe. „Aber wir können Abseitse gründen, in denen wir uns dem Arbeitsmarkt und dem geltenden Wahnsinn entziehen. Anstatt immer komplexere Zusammenhänge aufzutürmen, müssen wir Einfachheit, Entflechtung und Schlichtheit kultivieren", rät sie. Der „Klaustrophobie der verwalteten Welt zu entfliehen", dazu ruft sie auf. Sie selbst sei nach wie vor keine gute „Aufhörerin", gesteht die Autorin, die heute in einer 400-Seelen-Gemeinde in der Nähe von Wiesbaden wohnt. Für das größte Privileg ihres Lebens hält sie die Tatsache, eine Armutskindheit erlebt zu haben. Das gebe ihr die Sicherheit, mit viel weniger auskommen zu können, als ihr im Moment zur Verfügung steht. Alle Weltverbesserungsversuche würden notwendigerweise in Frustration enden, meint Gronemeyer. Ein entrüstetes „Es reicht!" sei eine weitaus bessere Motivation für das Aufhören als Moral und Sorge. Es sei Zeit, hellhörig zu werden, denn im Hören unterbrechen wir unser Tun. Wir halten inne, Hände und Füße sind still. Wir sind bereit zu empfangen. Worauf aber müssen wir hören, wenn wir aufhören wollen, aufbegehren gegen das Zuviel? Nicht auf die Einflüsterungen zu hören, die einem die Sicherheitsängste zuraunen, empfiehlt die Sozial- und Erziehungswissenschaftlerin, sondern vielmehr auf die Stimme der Freiheitssehnsucht und die Freude an dem, was in der Reichweite des eigenen Handelns liegt. * Irizeps Charme Was Frauen wirklich interessiert. iXü auch im Abo „ maxima-' Ihr Kunden- & Frauenmagazin exklusiv bei MERKUR BIPA i ADEG 1 www.facebook.com/maxima.magazin www.maxima