Funktionale Grammatikbeschreibung - Workshop Astrid Leithner & Doris Wildmann – Zentrum für Translationswissenschaft Universität Wien Spracheninterview mit Roman Ja, sag Roman, welche Sprachen sprichst du eigentlich? Roman Ja, ich sprech Deutsch, ein bisschen Wienerisch, und Englisch und ein bisschen Französisch ist mir noch übrig geblieben und ja, so mittelmäßig Spanisch. Ja, und abgesehen von Deutsch und Wienerisch: Wo hast du die gelernt? Roman Ja, Englisch hab ich in der Schule gelernt, ganz lang, und ich denk, das ist auch ganz gut mein Englisch, weil ich auch eine sehr engagierte Lehrerin hatte und bei uns zu Hause auch Englisch gefördert worden ist – und Französisch hab ich auch in der Schule gelernt und dann auch noch an der Uni. Da ist trotzdem leider nicht wahnsinnig viel davon übrig geblieben – und Spanisch hab ich mir selbst später in Kursen beigebracht und war auch vier Wochen einmal in Spanien in einem Intensivkurs, um da das noch ein bisschen zu verbessern Und wenn du jetzt nach Frankreich fährst – wie geht’s dir dann mit dem Französisch? Roman Eher schlecht, im Kopf entstehen die Sätze, und ich glaub’ ich kann dann auch ganz schöne formen, aber dann sag’ ich einen und dann antworten die irgendwas und dann bin ich meistens schon – ja- am Ende meiner Weisheit Verstehst du das dann nicht, oder... Roman Ja, oft versteh’ ich es schon, aber ich kann dann nicht so richtig antworten und dann verhedder ich mich und das war es dann irgendwie Und wie fühlt sich das dann an? Roman Nicht gut, gar nicht gut, also ich hab nur eine Anekdote, die fällt mir gleich ein, als ich bei meinem letzten Frankreichaufenthalt öfter einmal Baguette gekauft hab’ und der Bäcker halt dann mich immer irgendwas gefragt hat, und ich hab immer mit „si“ geantwortet, bis er mich am zweiten oder dritten Tag dann eben gefragt hat, ob ich denn aus Italien kommen würde, weil ich immer „si“ sag’, also, ja, ich fühl’ mich da ein bisschen hilflos Und mit Spanisch? Roman Mit Spanisch ist es irgendwie besser. Da kann ich zwar auch vieles nicht, und bin auch nicht immer hundertprozentig sicher – aber irgendwie hab ich das Gefühl, da trau ich mich einfach mehr. auch mehr reden, oder? Roman auch mehr reden, ja. Da hab ich einfach weniger Angst, was falsch zu machen. Also bei Französisch ist mir wahrscheinlich so lange eingebläut worden, dass man, wenn man was sagt, das halt richtig sagen muss, und... Funktionale Grammatikbeschreibung - Workshop Astrid Leithner & Doris Wildmann – Zentrum für Translationswissenschaft Universität Wien in der Schule jetzt, oder? Roman ...in der Schule, ja – und im Sprachkurs war das halt nicht so, da ist es halt wichtig gewesen, sich irgendwie verständigen zu können und daher denk’ ich, hab’ ich einfach einen lockereren Zugang zu Spanisch als zu Französisch Und gibt’s noch Sprachen, die du gern lernen würdest? Roman Mhm. ja, irgendwo würde ich gerne nochmal eine slawische Sprache lernen, also vielleicht Bosnisch/Kroatisch/Serbisch. Nachdem ich ja Lehrer bin wäre das auch ganz gut um ein bisschen Kontakt zu den Schülern zu haben. Ich könnt’ mir auch Slowakisch vorstellen, Ungarisch fänd’ ich spannend, nur leider hab’ ich mit dem Land nicht so viel zu tun, das würd’ sich irgendwie nicht lohnen – und nachdem ich gern mal nach Japan fahren würde, würde ich gerne mal Japanisch lernen, wenigstens ein bisschen... OK, danke! Roman Danke, auch. Aufgabenstellungen: • Überlegen Sie, welche unterschiedlichen Funktionen die Lernenden in diesem Text suchen könnten. • Überlegen Sie eine Anweisung, die (auch) die Funktion des X beinhaltet, sodass Lernende ohne Grammatikkenntnisse dieses X auf der Basis des „Verstehens“ indentifizieren können. • Sortieren Sie die Ergebnisse der Suche, wenn dies möglich/sinnvoll erscheint. • Welche Regularitäten können die Lernenden anhand der Suche entdecken?