NEPRO©LO JAZYKOVOU ANI GRAFICKOUO ÚPRAVOU! Bemerkungen zur Graphik: Beispiele und Angaben zu Übungen werden in Kursivschrift angegeben. Synonyme Fachbezeichnungen werden über Querstrich "/" geschrieben; in Klammern werden ergänzende Informationen angegeben, wichtige Angaben sind durch Fettschrift hervorgehoben. Mit einem Asterix ("*") werden sprachlich unübliche oder inkorrekte Beispiele markiert. Stellung der Wortbildung in der Linguistik Die Wortbildungslehre ist eine Sprachwissenschaftliche Disziplin, die beschreibt, wie "die Wörter einer Sprache strukturiert sind und wie neue Wörter gebildet werden". (Metzler, 794) Traditionell gehört die Problematik der Wortbildung (WB) zum Gegenstand der Lexikologie, denn sie befasst sich mit Lexemen. Gleichzeitig überschneidet sich der Forschungsbereich der WB mit der Grammatik (v.a. Morphologie und Syntax), weil: 1) die Entstehung neuer Wörter gewissen Regeln unterliegt; 2) sie "(neben der Syntax) ein Ausdruck sprachlicher Kreativität ist: Mit einem begrenzten Inventar von Elementen und Regeln lässt sich eine unbegrenzte Menge von neuen Kombinationen erzeugen". (Lewandowski, 1254f.) Die Grammatik ist ein geschlossenes System, wobei das Lexikon ein offenes System der Sprache darstellt. Aufgabe: Wie stellen Sie siech ein offenes und geschlossenes System vor? Die WB lässt sich natürlich von der Bedeutung der Wörter nicht trennen. Daher hängt die Wortbildungslehre auch mit der Semantik zusammen. Die Ergebnisse der Wortbildungsprozesse können zu einem festen Bestandteil des Wortschatzes werden (sie werden "lexikalisiert"), oder sie bleiben als einmalige Erscheinungen in einem Text. Soweit wirkt sich die WB auch auf den Stil der konkreten Texte (Forschungsbereich der Stilistik). Das Wort Das Wort "Wort" stellt eine komplizierte linguistische Einheit dar. Eine Definition des Wortes gibt es nicht. Es werden jedoch prototypische Merkmale des Wortes erstellt, wie: ist relativ frei, kann Betonugsträger sein, im Text kann es von anderen Wörtern durch Pause (mündlich), bzw. Lehrzeichen (schriftlich) abgegrenzt werden kann usw., es ist eine intuitive Einheit. Jedes Wort besteht aus einem Formativ (Das ist die "physische" -- lautliche oder schriftliche Form.) und einem Semem (der Inhalt/die Bedeutung des Wortes). Entstehung neuer Wörter Zuerst ist auf den Basisunterschied zwischen einem Wort und einem Lexem hinzuweisen: ein Wort ist eine intuitive Einheit der Sprache. Es ist ein geschlossenes lautliches (oder graphisches) Gebilde: z. B.: Jux, der, rundlich, fünfzehn, besonderer, Fernsehen... Ein Lexem ist in erster Linie eine untrennbare Einheit von einer Form und Inhalt. (Ungeachtet dessen, wie diese Form ausschaut.) In einer konkreten Aussage realisieren sich die Lexeme als Lexe und rufen in unserem Gedächtnis eine mehr oder minder genaue Vorstellung, von dem, "WORÜBER geredet wird". (Angenommen, dass wir die Sprache verstehen.) Dieses "WAS" zu jedem Lex eines Lexems nennt sich Denotat. Der wichtigste Unterschied zwischen einem Wort und einem Lexem besteht nämlich darin, dass Lexeme (besser gesagt ihre lautliche oder graphische Seite = Formative) aus mehreren Wörtern bestehen können und dass Lexeme "lexikalisiert" sind, d.h. ein Bestendteil des Wortschatzes einer Sprache sind. Z. B. im Satz "Hier ist der Österreichische Rundfunk" ist "der Österreichische Rundfunk" eine (konkrete) mediale Anstallt in Österreich (=ein Denotat, ein Lex), es sind allerdings drei Wörter. (Oder vier: [rund-funk]?) Offiziell heißt die Anstallt "Österreichischer Rundfunk" (zwei Wörter), üblicherweise wird sie auf ORF gekürzt: (Ein Wort?) Es handelt sich allerdings in allen drei Fällen um eine und dieselbe "Sache". Wesentlich ist, dass bei der Entstehung dieser Anstallt die österreichische Regierung vor der frage stand, wie sie sie benennen soll. Die Beweggründe für die Entscheidung (bereits 1957) sind bis heute ersichtlich: das Wort "Rundfunk" hat es schon seit der 1920-er Jahre gegeben. Damals wurde es als neues Wort geprägt: "Funk, der in die Runde ausgestrahlt wird."(DUDEN-Herkunftswörterbuch, S. 604) Es trifft also die Realität der Anfänge der Radiowellenübertragung. "Rundfunken" hat es allerdings schon mehrere gegeben, deswegen wurde ein klassifizierendes Attribut "österreichischer" hinzugefügt. Und weil die ganze Bezeichnung so umständlich lang ist, wurde sie kurz nach ihrer Entstehung zum ORF gekürzt. Beide Varianten sind ein festes Bestandteil des deutschen Lexikon. Die Beweggründe für die Entstehung neuer Bezeichnungen (und dadurch auch neuer Wörter und Lexeme) nennt sich in der Linguistik Motivation/Motiviertheit. Es gibt drei Basisarten der Motivierung: Phonetische/Ikonographische -- Nachahmung der Laute, der Bilder (z.B.: Uhu, grunzen, pechschwarz) Morphologische -- Analogiebildungen (arbeiten -- Arbeiter, lehren -- Lehrer, lesen -- Leser, wobei das "-er" als Suffix für die Bezeichnung des Handelnden steht, im Falle von Spülmaschine, Nähmaschine, Waschmaschine etc. werden analog die Geräte durch das Wort "Maschine" gebildet. Bei der morphologischen Motivation sind die "vorhandenen Elemente Träger der Motivbedeutung" (Schippan, 97) Semantische -- Unter diese Kategorie fallen sämtliche inhaltliche Wandel ohne Formativänderung. Sie werden meist als "Bedeutungsübertragung" bezeichnet. Es handelt sich vor allem um metaphorische und metonymische Übertragungen. (Mehr dazu im Fach "Lexikologie".) Als Ergebnis des Motivationsprozesses kann ein neues Lexem entstehen. Nach der Art und Weise, wie es entstanden ist unterscheiden wir: 1. Neuprägung 2. Übertragung 3. Entlehnung 4. Wortbildung Neuprägung Bei der Neuprägung/Neuschöpfung entstehen ganz neue Formative der Lexeme. Es handelt sich um eine neue, einmalige Kombination der Laute und/oder Morpheme die bisher in der Sprache nicht existiert haben. Auf den ersten Blick sind diese nicht motiviert: Handy, Roboter, Mohrhuhn. In der Tatsache werden auch diese motiviert: Handy -- Hand und Anlehnung an das engl. "handy" (etwas handliches); Roboter -- aus dem tsch., wo es übrigens auch als Neuprägung gegolten hat, motiviert durch "robit"; Mohrhuhn (ein Computerspiel) -- es handelt sich um eine Jagt nach einer virtuellen Henne. Nicht motivierte Neuprägungen werden selten lexikalisiert, denn der Aufwand sie in der Sprachkommunität durchzusetzen ist sehr hoch. So bemühte sich zum Beispiel Anfang der 90-er Jahre die tschechische Firma Eurotel darum, dass die tschechische Bezeichnung für das mobile Telefon "Eurotel" heißt. Die Bevölkerung hat sich anders entschieden und hat das englische "mobil" entlehnt (bzw. die Bezeichnung "mobilní telefon" abgekürzt). Dies sei ein Beispiel dafür, dass die Benutzer der Sprache andere Möglichkeiten für die Erweiterung des Wortschatzes bevorzugen. Übertragung Eine sehr häufige Vorgangsweise bei der Suche nach neuen Benennungen für neue Erscheinungen ist die Modifikation des Inhalts eines Lexems. So entsteht z. B. aufgrund der metaphorischen Übertragung die Polysemie. (Er geht. x Die Uhr geht. Elfriede Jelinek (die Schriftstellerin) hat am Wochenende Nachrichten über ihren möglichen Wechsel von Rowohlt zum Berlin Verlag bestätigt... x Übertreibungen sind bei Jelinek (in den Büchern von Jelinek) allerdings nicht klamaukhafter Selbstzweck (IDS Mannheim) Entlehnung Der überhaupt häufigste Weg bei der Suche nach neuen Benennungen ist die Schöpfung aus dem Wortgut fremder Sprachen. Beispiele für diese Vorgangsweise findet man schon im Germanischen und zieht sich durch die ganze Geschichte der deutschen Sprache. Nur die Sprachen aus denen geschöpft wurde haben mehrmals gewechselt. Der Standardwortschatz wird allerdings nicht nur durch Entlehnungen aus den fremden Sprachen bereichert, sondern auch aus den "tieferen" Schichtebenen der eigenen Sprache -- aus den Mundarten, aus dem Slang... (Sprit, Festplatte,...) Wortbildung Die Wortbildung stellt eine gesonderte Rolle beim Suchen nach neuen Lexemen. Sie schöpft nämlich aus dem schon existierendem Gut der Wörter und Morpheme und bildet so neue Wörter, die dann lexikalisiert werden können. Die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten von allen Wörtern und Morphemen scheint unendlich zu sein. Aktuell neu gebildete Wörter sind auch ein Zeichen von sprachlicher Kreativität der Autoren. Aus der Sicht der lexikalischen Wortbildungslehre bestehen die deutschen Texte (und dadurch auch das ganze Lexikon/Wortschatz der deutschen Sprache) aus Lexemen, die folgende Erscheinungsformen einnehmen können: Einfache Lexeme (s Simplex, Pl. Simplizia) -- Lexeme mit nur einem Wortstamm und ohne lexikalische Ableitungsaffixe. Z.B.: Buch, reden, bis, dunkel. Grammatikalische Affixe spielen hier keine Rolle, deswegen betrachten wir als Simplizia auch: Bücher, geredet, dunklere. (Die meisten Simplizia bilden den Kern des Wortschatzes.) Komplexe Lexeme -- werden 1) entweder durch Kombinationen von mehreren Lexemen gebildet, die dann zu einem neuen Lexem werden (Idiome wie z.B. den kürzeren ziehen; feste Wortverbindungen wie z.B. Roter Veltliner) 2) oder es sind Kombinationen von Wortbildungselementen (Kombinationen von Wörtern oder Wortstämmen und lexikalischen Affixen). Abkürzungen -- sind "rationalisierte" Formative der ursprünglichen Lexeme, z.B. "z.B." für "zum Beispiel" oder "ggfs." für "gegebenenfalls". Viele Benennungen (nicht nur im Deutschen) entstehen als Ergebnis eines Wortbildungsverfahrens. Dies kann entweder als eine Kombination der schon in der Sprache existierenden Elemente (Komposition und explizite Derivation), oder als Kürzung dieser Elemente (Kontraktion), ggfs. als ein einfacher Wortartwechsel (Konversion). Tabelle: Möglichkeiten des Wortbildungsverfahrens DUDEN Grammatik, Mannheim, Leipzig, Wien Zürich 1984. +--------------------------------------------------------------------------------------------+ | Wortbildung | | | | aa | |-v ae | |--------------------------------------------------------------------------------------------| | Ausdruckserweiterung | einfache Überführung | Ausdruckskürzung | |---------------------------------------+------------------------+---------------------------| | -v | -v | -v | | | | | | Kombination | -v | -v | | | | | | aa ae | -v | -v | |---------------------------------------+------------------------+---------------------------| | Wort + Wort | Wort + Affix | -v | -v | | | | | | | -v | -v | -v | -v | |--------------------+------------------+------------------------+---------------------------| | Komposition | Derivation | Konversion | Kontraktion | +--------------------------------------------------------------------------------------------+ (vgl. DUDEN Grammatik, Mannheim, Leipzig, Wien Zürich 1984) Bei der Ausdruckserweiterung ist nun darauf hinzuweisen, dass die Wortbildungselemente auch fremder Ursprungs seien können. (z.B. abchecken, Verkehrsservice, Quasiwissenschaftler) Bei der Suche nach neuen Benennungen kommt es aber häufig vor, dass mehrere Möglichkeiten der Nomination (Neuprägung, Übertragung, Entlehnung oder Wortbildung) kombiniert werden. Morphologische Analyse Für das Verständnis der Prinzipien der jeweiligen Wortbildungsart ist das Können der morphologischen Analyse notwendig. In der Wortbildungswissenschaft spielen lediglich lexikalische Wortbildungselemente eine Rolle. Diese sind: Wort, Wortstamm, Affixe und Fugenelemente. Komposition Pensionsversicherungsanstalt Pension|s|versicherung|s|anstalt Wort 1 Fuge Wort 2 Fuge Wort 3 Kinderbeihilfe Kind|er|beihilfe Wort 1 Fuge Wort 2 ehrwürdig ehr|würdig Wortstamm 1 Wort 2 Derivation Versicherung ver|sicher|ung Präfix Wort(stamm) Suffix Anstallt an|stal |t Präfix Wortstamm Suffix Gebirge Ge|birg |e ae Wortstamm aa ae Zirkumfix aa Konversion Leben leben (Verb) -> das Leben (Subst.) Wort Wort Gang gegangen (Verb) -> Gang (Subst.) Wortstamm Wort(stamm) rauchen Rauch (Subst.) -> rauchen (Verb) Wort(Stamm) Wortstamm dank Dank (Subst.) -> danken (Verb) Wort(stamm) Wortstamm ae dank (Präposition) Wort Aufgabe: Suchen im Text eine Neuprägung und ein Wort, das in übertragenem Sinne verwendet wurde. Unterstreichen Sie alle Entlehnungen aus dem Englischen. Suchen Sie eine Kombination von einem deutschen Wort und einem Fremdwort. N00/DEZ.63416 Salzburger Nachrichten, 21.12.2000; Die Gameboy-Generation: Inzwischen schreiben wir fast schon 2000, und während sich Vater immer noch mit einem Notebook abschleppt, hat Mutter längst erkannt, dass Organizer fast das selbe können, aber in jede Handtasche passen. Termine, Adressen und E-Mail ein Klacks, und mit den kleinen Tasten kommt sie, heimlicher Gameboy-Übung sei Dank, wunderbar zurecht. Was ist das nur für eine verspielte Gesellschaft. Fast scheint es, als ob wir in den letzten Dekaden ausgerechnet dank dieser mathematischsten aller Erfindungen, dem Computer in seinen vielen Spielarten, vor lauter Spiel überhaupt nicht mehr zum Ernst des Lebens kommen (wollen). Während Pädagogen darüber klagen, dass die Kleinen vor dem Schirm verkommen und Hausaufgaben nur noch downloaden, klagen Chefs über Mohrhuhn & Co. und suchen nach Wegen, wie sie den ungebändigten Spielgeist wieder in die Disziplin geordneter Betriebe zwängen können. Schon mehren sich die Arbeitgeber- Studien, die Millionen-Verluste vorrechnen: Verspielt durch unproduktiv vertane Zeit. Tatsächlich wird es schwieriger zu sagen, wo Spiel aufhört und der so genannte Ernst des Lebens anfängt. Vor allem die Informationsgesellschaft hat eine ungeahnte Spielwelle ausgelöst. Aber was scheinbar so unproduktiv ist wie Tetris (der Spieleklassiker mit den Bausteinen), war für viele eine Fingerübung im Umgang mit neuer Technologie. Während das Spiel längst von den Festplatten verschwunden ist, sind die erlernten Fertigkeiten geblieben. Quelle: IDS-Mannheim.de, 18.2.05 Produktivität der Wortbildungsarten In jeder Sprache sind mehrere Wortbildungsarten produktiv. Aufgrund der unterschiedlichen morphologischen Typologie der Sprachen werden in verschiedenen Sprachen unterschiedliche Wortbildungsarten bevorzugt. Die Produktivität der Kontraktion/Kürzung ist in allen Sprachen sehr hoch, denn sie entspricht der Bestrebung nach der sprachlichen Ökonomie. Vergleich der Produktivität einzelner Wortbildungsarten in 3 Sprachen +--------------------------------------------------------------------------------------------+ | DEUTSCH | TSCHECHISCH | ENGLISCH | |-------------------------------+------------------------------+-----------------------------| |Kürzung |Kürzung |Kürzung | |-------------------------------+------------------------------+-----------------------------| |Komposition |Derivation |Konversion | |-------------------------------+------------------------------+-----------------------------| |Derivation |Komposition |Derivation | |-------------------------------+------------------------------+-----------------------------| |Konversion |Konversion |Komposition | +--------------------------------------------------------------------------------------------+ Aufgabe: Vergleichen Sie die unterschiedlichen Wortbildungsarten in parallelen Texten. +--------------------------------------------------------------------------------------------+ |Die Wette mit dem Rad |Sázka o kolo |The Wheel Bet | | | | | |Von dem Rad, das neben dem |O kole, co visí vedle draka, |The wheel hanging next to the | |Drachen hängt, erzählt man, |se vypráví, a to prý je jistá |dragon is said to be made by | |und es soll wirklich wahr |pravda, ¾e ho vyrobil lednický|Birk, a wheelwright from | |sein, dass es der Stellmacher |koláø Birk. Jednoho sluneèného|Lednice. The following story | |Birk aus Lednice anfertigte. |kvìtnového dne roku 1638 se |is said to be based on fact: | |An einem sonnigen Maitag im |jako obvykle se¹li v lednické |One sunny day in May 1638 some| |Jahre 1638 trafen sich die |hospodì po práci sousedé na |friends gathered in a Lednice | |Nachbarn wie üblich in der |dou¹ek vína. Nechybìl mezi |inn to have a draught of wine | |Lednitzer Gaststätte zum |nimi ani Jiøí Birk, koláøský |after work, as usual. Jiøí | |Schluck Wein. Es fehlte hier |mistr, který byl svým umem |Birk was among them, a | |auch Georg Birk nicht, der |vyhlá¹en po celém okolí. Slovo|master-wheelwright who was | |Stellmachermeister, der in der|dalo slovo, kdy¾ tu najednou |famed for his skill far and | |ganzen Umgebung durch sein |se ozval Birkùv hlas: "Oè se |wide. In the course of the | |Können berühmt war. Ein Wort |vsadíte, sousedé, ¾e ráno o |gossip, Birk`s cheerful voice | |gab das andere, und da erklang|¹esti hodinách, jak vyjde |rang out, saying: "What do you| |die Stimme von Birk: "Was gilt|slunce, porazím v lese strom, |bet, neighbours, that at six | |die Wette, Nachbarn, wenn ich |udìlám z nìho kolo a je¹tì ten|o'clock in the morn, at | |um sechs Uhr morgen, sobald |den je dokutálím do Brna, døív|sunrise, I shall fell a tree | |die Sonne aufgeht, einen Baum |ne¾ se zavøou mìstské brány." |in the forest, make a wheel, | |im Wald fälle, ein Rad davon |V¹ichni se mu smáli a klidnì |and a roll it to Brno within | |mache und es noch an demselben|se s ním vsadili o dvanáct |that same day, before they | |Tag nach Brünn rolle, ehe die |tolarù. Vìøili, ¾e se to |close the city gates?" They | |Stadttore geschlossen werden."|koláøi nemù¾e podaøit a oni |all mocked him and duly placed| |Alle lachten und wetteten mit |lehce pøijdou k penìzùm. Birk |a bet of twelve thalers. They | |ihm locker um zwölf Taler. Sie|v¹ak byl opravdu mistr svého |believed that the wheelwright | |glaubten, dass es der |øemesla. Ne¾ na brnìnských |could not possibly succeed, | |Stellmacher nie schaffen |vì¾ích zaèali zvonit Ave |and that they would earn their| |könne, und sie leicht zum Geld|Maria, probìhl ®idovskou |money easily. Birk, however, | |kämen. Birk war jedoch ein |bránou a pøes Zelný trh na |was a real master of his | |richtiger Meister seines |radnici. Tam udivenému |craft. Before the bells on | |Handwerkes. Ehe von den |purkmistrovi odevzdal hotové |Brno's towers had rung Ave | |Brünner Türmen zum Ave Maria |kolo. A proto¾e kolo bylo |Maria he had passed the Jewish| |geläutet wurde, lief er durch |opravdu mistrovský kus, dal je|Gate, passed through the | |das Judentor und über den |purkmistr Gabriel Schramm |Vegetable Market and had | |Krautmarkt zum Rathaus. Dort |povìsit v radnièním prùjezdu. |reached the Town Hall. There | |übergab er das fertige Rad dem|Birk svou sázku vyhrál, ale |he presented the wheel to the | |verwunderten Bürgermeister. |dvanáct tolarù mu ¹tìstí |amazed Mayor of Brno. Since | |Und weil das Rad ein wahres |nepøineslo. V¹ichni vìøili, ¾e|the wheel was a true | |Meisterstück war, ließ es der |mu pøi práci pomáhal èert, a |masterpiece the Mayor, Gabriel| |Bürgermeister Gabriel Schramm |proto se mu zaèali vyhýbat. |Schramm, had it hung in the | |im Rathausflur aufhängen. Birk|Práce ubývalo, a¾ nakonec |town hall's carriage way. Birk| |gewann zwar seine Wette, aber |¹ikovný koláø zemøel v bídì. |won the bet but the twelve | |die zwölf Taler brachten ihm |Birkovo kolo, které si mù¾ete |thalers did not bring him good| |kein Glück. Alle dachten, dass|na Staré radnici prohlédnout, |luck. Everyone believed that | |ihm der Teufel bei der Arbeit |nám ho v¹ak pøipomíná dodnes. |he had been helped by the | |half, und fingen deshalb an, | |devil, and so people started | |den geschickten Stellmacher zu| |avoiding him. The orders dried| |meiden. Er hatte immer weniger| |up and the handy wheelwright | |zu tun, bis er schließlich in | |died a poor man. However, | |Armut starb. Aber Birks Rad, | |Birk`s wheel, still hanging in| |das Sie im Alten Rathaus | |the Old Town Hall, reminds us | |besichtigen können, erinnert | |of him to this day. | |uns bis heute an ihn. | | | | | | | | | | | | | | | +--------------------------------------------------------------------------------------------+ Komposition Die Komposition (auch Zusammensetzung genannt) ist die häufigste Wortbildungsart im Deutschen. (Die deutsche Sprache ist für ihre überlangen Komposita regelrecht weltweit bekannt: Im Guinnnes Buch der Rekorde findet man ein unglaublich langes Wort: Donaudampfsschiffahrtsaktiengenossenschftshauptquartier, das allerdings in der Zwischenkriegszeit auf einem Hausschild im Wiener II. Bezirk tatsächlich zu finden war.) Durch die Komposition entstehen komplexe Wörter, "die aus mindestens zwei freien Morphemen bestehen". (Metzler, 361) Diese Definition ist in der modernen Lexikologie umstritten, den "Himbeere" ist auch ein Kompositum, besteht aber aus einem unikalem Morphem "Him".(Dieses ist zwar auf kennen Fall "frei", wir können uns jedoch vorstellen, dass dieses "Him" in der Geschichte auch einen semantischen Inhalt hatte. Das "Kluge - Etymologisches Wörterbuch" behauptet, dies sei früher die "Hinde" (Hirschkuh). Warum aber die Himbeere nach der Hirschkuh benannt wurde, also der Motivationsgrund bleibt jedoch unklar.) Weil solche "verwirrende" Komposita recht selten sind, können wir uns die Komposition vereinfacht als eine Wortbildungsart, die durch die Kombination von mindestens zwei Wörtern oder Wortstämmen entsteht, vorstellen. Die Komposition ist auch ein Zeichen der sprachlichen Ökonomie -- Satzphrasen werden "zusammengerückt" (z.B.: weißer Wein -> Weiswein, Tag der Woche -> Wochentag) Dabei ist darauf hinzuweisen, dass es bei der Komposition nicht nur zu einer Vereinfachung einer Satzphrase kommt, hier wird häufig die Wortbildungsart mit der Bedeutungsübertragung (Metapher, Metonymie) kombiniert: ein Schuh in die Berge -> Bergschuh; ein Schuh mit einem Stöckel -> Stöckelschuh; ein Schuh zum Skifahren -> Skischuh. Ein Handschuh ist aber kein Schuh: hier kam es zu einer metaphorischen Übertragung der Bedeutung "Schuh" = "Fußbekleidung" zur "Schuh" = "Bekleidung für die Hände". Übrigens eine Theorie (Duden) sagt, das das Wort "Schuh" ursprünglich "Schutzhülle" bedeutete. Damit wäre auch der "Handschuh" ein "Schuh". Ähnlich ist ein "Löwenzahn" kein "Zahn", wobei das Wort "Löwenzahn" unumstritten ein Kompositum ist, genauso wie die "Hochschule" keine "hohe Schule" ist, sondern eine Einrichtung für "hohe Bildung". Dementsprechend ist auch kein "Haupteingang" ein "Eingang des Hauptes oder in den Haupt", sondern der "wichtigste Eingang". Auch Kaiserwetter hat mit dem Kaiser wenig zu tun. Diese und ähnliche Komposita sind als Quasikomposita zu bezeichnen und stehen an der Grenze zwischen der Komposition und der Derivation. (Die Elemente an der ersten Stelle werden "Präfixoide" genannt.) Neben der Erweiterung des semantischen Gehalts werden mit Hilfe der Komposition auch Pluralformen zu Singularia Tantum gebildet (Eis -> Eissorten), und umgekehrt von Pluralia Tantum Singularformen (Eltern -> Elternteil). Und nicht zu letzt wird die Komposition als Mittel der Movierung (Hirsch -> Hirschkuh), und Kosenamenbildung (Laura -> Laura-Spatz) verwendet. Vielleicht sind gerade hier die bevorzugten Wortbildungsarten in den beiden Sprachen am deutlichsten zu sehen. Aufgabe: 1. Wie würden Sie die Personen auf Tschechisch anreden? Rudi-Bärli! Jana-Mausi! Lisi-Schatz! Sara-Spatz! Usch-Hasi! Laura-Affi! Nora-Engi! 2. Suchen Sie im rückläufigen Wörterbuch Tierbenennungen mit der unten angegebenen Base und finden Sie ihre tschechischen Äquivalente. -kuh -bulle -männchen -weibchen Klassifizierung der Komposita Für die synchrone Sprachwissenschaft ist die Klassifizierung der Komposita vor allem nach den morphologischen und syntaktisch-semantischen Kriterien wichtig. (In der diachronen Untersuchung stellen wir zwar fest, dass auch z.B. die Benennungen der Wochentagen als Komposita gebildet wurden -- wie z.B. Donnerstag = Tag des Donnergottes, synchron werden sie allerdings als Simplizia betrachtet. (vgl. Schippan, 119)) Morphologische Klassifizierung der Komposita Morphologisch werden Komposita nach der Wortart des Zweitgliedes klassifiziert. So werden substantivische (Lausbub), adjektivische (himmelblau), nummeralische (dreizehn), verbale (kennenlernen, maßregeln) und partikulare (nichtsdestoweniger, übermorgen) Komposita unterschieden. Syntaktisch-semantische Klassifizierung der Komposita Diese Klassifizierung basiert an den Beziehungen, die es innerhalb des Kompositums zwischen den einzelnen Gliedern gibt: Determinativkompositum Das Wort Schiebetüren besteht aus den lexikalischen Morphen [schieb] und [tür], einem grammatikalischen Morph [-en] (Pluralsuffix) und dem Fugenelement [-e-] Für die Wortbildung sind von Interesse vor allem die zwei lexikalischen Morphe [schieb] und [tür]. Das grammatikalische Morph [-en] überlassen wir den Morphologen und werden es mit gutem Gewissen ignorieren. Es ist jedem deutschen Sprachbenutzer auf den ersten Blick klar, dass es sich um eine Tür handelt, die durch das lexikalische Morph [schieb] spezifiziert wird. Dieser "Spezifikator" bestimmt die Tür und unterscheidet sie von der Flügeltür, Falltür, Klapptür, Schwenktür und Haustür, Wohnungstür etc. (Im Mannheimer Korpus gibt es 793 unterschiedliche "Türen" -- von der Aborttür bis zur Zwischentür.) Das lexikalische Morph [tür] bildet hier den Grund/die Basis des Kompositums, das Morph [schieb] bestimmt/determiniert die Basis und heißt "Determinant". Der Determinant kann auch komplex sein und selbst aus einem Kompositum bestehen: Stirnwandschiebetür Solche Komposita heißen Determinativkomposita. Hauptmerkmale der Determinativkomposita: - Sie bestehen aus einer Base/Grundwort und einem Determinant/Bestimmungswort. - Das Grund- und das Bestimmungswort sind nicht (nicht einmal theoretisch) austauschbar! - Die Base steht immer an der letzen Stelle im Kompositum. - Die Base bestimmt die Wortart, beim Substantiv auch das Genus. - Nach der Semantik der Base wird in den meisten Fällen das Kompositum einem Wortfeld zugeordnet. - Das Determinativkompositum lässt sich in eine syntaktische Konstruktion/Satzphrase, die aus Simplizia besteht, umwandeln. Z.B.: Hochhaus -> hohes Haus; Kindergeschrei -> Geschrei der Kinder; Kinderbetreuung -> Bettreuung der Kinder; Herrenhandschuhe -> Handschuhe für Herren; Indianerbuch -> Buch über Indianer; Stacheldraht -> Draht mit Stacheln, Vorstadt -> ein Ort vor einer Stadt... vgl. Duden-Grammatik 441ff Kopulativkompositum Das Wort Kinocafé besteht auch aus zwei Morphen [kino] und [café]. Dabei bestimmt hier das Morph [kino] nicht das zweite Glied [café], sondern ergänzt es durch ein gleichwertiges Merkmal. Es ist nämlich kein [café] mit [kino], sondern ein [café] und (gleichzeitig) ein [kino]. Solche Komposita sind im Deutschen viel seltener als die Determionativkjomposita. Wir finden sie in erster Linie in der Fachsprache. Hauptmerkmale der Kopulativkomposita: - Beide Glider des Kopulativkompositums sind gleichwertig. - Beide gehören zu einer Wortart und zu einer semantischen Klasse (z.B. Farbe: "Die rot-weiß-rote Fahne.") - Die Glieder sind theoretisch austauschbar (z.B.: Hemdhose -- Hosenhemd; Uhrenradio -- Radiouhr). Oft werden sie allerdings in einer festen Reihenfolge lexikalisiert. So würde z.B. niemand sagen *"Ein weißschwarzer Film." sondern nur "Ein schwarzweißer Film." - Das Kopulativkompositum lässt sich in eine feste kopulative Satzteilkonstruktion, die aus Simplizia besteht, umwandeln: "X und (gleichzeitig) Y". Possessivkomposita Neben den Determinativ- und Kopulativkomposita unterschieden viele Autoren (u.a. Fleischer, 1969 u.a.) auch Possessivkomposita. Sie zählen zu den Determinativkomposita, aber sie lassen sich nicht in eine Satzphrase umwandeln. Semantisch sind sie meist Metonymien (Synekdochen): z.B.: ein Schreihals ist kein *"schreiender Hals", sondern ein Mensch der viel schreit (Pars pro Totum). So sind viele Benennungen der Tieren oder Pflanzen entstanden: Löwenzahn, Rotkelche, Blauschwanz, Dickhäuter, Tausendfüßler, Nashorn um nur einige zu nennen. (Mehr dazu vgl. Fleischer, 1969, S. 98f) Hauptmerkmale der Possessivkomposita: - Die Glieder stehen zueinander in einer gleichen hierarchischen Position wie beim Determinativkompositum (Basis und Determinant) - Die Glieder sind nicht austauschbar. - Das Possessivkompositum lässt sich nicht in eine Satzphrase umwandeln. - Das Possessivkompositum ist immer ein Ergebnis des lexikalischen Bedeutungswandels. Fugenelemente Auch als Fugenzeichen oder Verbindungselemente bekannt sind keine Morpheme (an und für sich tragen sie im Kompositum keine Bedeutung -- Ausnahmen gibt es allerdings: Landmann x Landsmann). Aus der diachronen Sicht sind sie meistens Reste der Deklinationsendungen (Königshof -> des Königes Hof). Feste Regeln für den Einsatz der Fugenzeichen gibt es nicht, sie können auch regional bedingt unterschiedlich eingesetzt werden. Z.B.: Landesgericht (in Österreich) x Landgericht (in Deutschland); Zugsschaffner x Zugschaffner). Selbst Fleischer (S. 112) mahnt zum Zugriff zum Wörterbuch, falls wir uns nicht sicher sind, ob und welches Fugenzeichen einzusetzen ist. (Der Zugang zum elektronischen Korpus kann ein wahrheitsgetreueres Bild liefern.) Im deutschen überwiegt die Nahtloseverbindung: 2/3 aller Komposita werden ohne Fugenelement realisiert: Rundgang, Pestsäule, fünfzehn, fernsehen... Aus pragmatischen Gründen wird die Naht/Fuge durch einen Bindestrich gekennzeichnet: Wort-Art ("Wortkunst", nicht Wortart als gram. Kategorie) Hoch-Zeit (besonders Ereignis, Ereignis der besondern Art) Hoch-Deutsch (das "höchste Deutsch" im Unterschied zur "Schriftsprache") Ich-Roman; Er-Form... Obligatorisch steht der Bindestrich in Komposita mit: Abkürzung KFC-Filiale, ORF-Sendungen, DB-Infopoint Eigenname Rembrandt-Ausstellung Duden-Reihe Geislerova-Prüfung Das Fugenelement richtet sich meistens nach dem Wesen des Bestimmungswortes/Determinants Einige Regeln: Die meisten Fugenelemente finden wir in Substantivkomposita. Einige wenige dann in den adjektivische und in adverbialen Komposita. In Verbalkomposita kommen sie nicht vor. Keine Fugenelemente - nach einem Adjektiv: Altbürgermeister, Rotkäppchen, Jungbunzlau, Rundfunk - nach Ableitungen auf "--er" (deverbative Berufsbezeichnungen und Tätigkeitssubstantive): Lehrerzimmer, Mauererlehrling, Sprecherstimme, Leserbrille (aber! x Lesebrille, Sonnenbrille), Rednerpult Fast keine Fugenelemente (zu 80-90%) - nach einem Verb, dabei entfällt die Infinitivendung "-en": Schreib-, Näh-, Bohrmaschine, schreibfaul, Sprechstunde, Gehweg... Die restlichen 10-20% nach einem Verb, dessen Stamm auf "-d, -g,- b" endet: hier kommt das Fugenelement "-e-" vor: Bindemittel, Anlegeplatz, Zeigefinger, Reibelaut, (aber!: Reibeisen) In 2/3 der Komposita kommt nach einem Substantiv kein Fugenelemente vor: Autoreisezug, Türknauf, Buchbinder, Bahnfahrkarte, Wasserscheide, Kopfpolster..." Fugenelemente: Die häufigsten Fugenelemente sind --(e)s- und --(e)n-. "-(e)s-" Nach --ling und --tum Lieblingsautor, Säuglingspflege, Reichtumssteuer, Altertumsforschung... Nach --en bei Konversionen aus Verben sehenswert, lebenslustig,... Nach Instititutsbezeichnungen auf --at Magistratsgebäude, Dekanatsprüfung,... Nach Fremdwörtern auf --um Museumsquartier Nach Bildungen mit dem Präfix Ge- Gesprächsanalyse, - situation, - partner; Gebirgszug, Gebrauchsanweisung... Fast nach allen Feminina auf "-heit/ -keit, -schaft, -ung, -ion, -ität, -at, -ut" Gesundheitsberatung, lustigkeitshalber, Genossenschaftsvorstand, Währungsunion, Pensionsversicherung, Identitätskrise, Heiratsurkunde, Armutsgrenze "-(e)n-" Nach substantivischen Determinanten, die schwach dekliniert werden ("-n" im Gen., Dat., Akk. Sg.): rabenschwarz, Zeugenaussage, Professorenstimme, Nervensäge, Dornenstrauch... Nach konsonantisch auslautenden Feminina: Nachrichtenmagazin, Tatendrang... Nach einigen Tierbezeichnungen: Hahnenkamm, Schwanennest, Starenzug, Storchenbein, Straußenfeder Nach "Sonne" Sonnenfinsternis, -brand, -creme Viel seltener als die Fugenelemente --(e)s- und --(e)n- sind die Fugenzeichen --e- und --er-. "-e-" Nach Substantiven, deren Plural mit "--e" gebildet wird, bleibt dieses "--e" als Fugenelement: Hundehütte, Mäusefalle, Tagebuch, Schweinefett "-er-" Nach Substantiven, deren Plural auf "--er" endet, bleibt dieses auch als Fugenelement: Kinderbuch, Hühnerei, Bildermacher, -rahmen, Eierspeis... Dieses Fugenelement hat sich noch seine morphologische Funktion beibehalten (hier kann man es als Morphem betrachten) denn es kann den Plural vom Singular des Determinants unterscheiden: Blattspinat x Blätterlaus; Brettspiel x Bretterwand In adjektivischen oder adverbialen Komposita vor -lei, -ding, -maßen, -seits: allerlei, allerdings, einigermaßen, allerseits, väterlicherseits... Fugenelemente sind zwar kleine (und auf den ersten Blick vielleicht auch unwichtige) Elemente. In einigen Fällen können sie aber tückisch sein und ihre falsche Interpretation kann zu Missverständnissen, ja sogar zur kuriosen Desinterpretationen führen: R97/DEZ.104014 Frankfurter Rundschau, 031.12.1997, S. 19, Ressort: N; Steinerne Monumente erinnern an die Herrschaft der Römer in Mainz, der: Die Säule hatte, in etwa 2000 Trümmer zerschlagen, nahe dem Zollhafen fünf Meter tief im Boden gelegen. Sicher war sie im vierten Jahrhundert dem Bildersturm des Christentums zum Opfer gefallen - als das Ende der Römerherrschaft gekommen war. Quelle: IDS-Mannheim *Bilder|s|turm (falsch) Bilder|sturm (richtig)