Die Baccalaureat-Arbeit Thema – Ziel – Problemstellung – Methode Brigitte Sorger Erste Schritte l Themenbereich wählen l Rahmenthema wählen l BetreuerIn ansprechen – Grundzüge der Arbeit festlegen l Formular zur Arbeit ausfüllen / abgeben Themenbereich l Sprachwissenschaft / Linguistik / angewandt Lingusitik l Sprachlehrforschung / Lerntheorie- und Lernpsychologie / Erziehungswissenschaften l Spracherwerbsforschung / Zweitsprachenerwerbsforschung l Literaturwissenschaft l Kultur- und Landeswissenschaft l Übersetzungswissenschaft l (Phonetik) l (Sprachgeschichte) l (Geschichte) Rahmenthema l Detailbereich aus dem Themengebiet l z.B. Vorschläge vom schwarzen Brett l eigene Ideen: Formular zur Vereinbarung mit dem / der Betreuer/in der Baccalaureatarbeit l PROJEKT BAKALÁŘSKÉ PRÁCE l Název bakalářské práce: l Popis problému, který bude řešen: l Cíl bakalářské práce: l Metody zpracování bakalářské práce: l Seznam literatury a pramenů: Projektformulierung l WAS – Thema l WARUM – Ziel l WIE – Methode Wozu eine Baccaulareatarbeit? l „Vypracováním bakalářské práce má student prokázat schopnost samostatně využívat teoretické a metodologické poznatky získané během studia a aplikovat je při řešení konkrétního tématu. […]“ (Němec/Šedinová: Doporučení, zdroj: http://www.ped.muni.cz/wstud) Was lernt man? l Vertiefung in ein Thema l Wie man Informationen beschafft und auswählt l Welche Methoden dafür geeignet sind l Wie man diese Informationen verarbeitet und bewertet l Wie man die Informationen und die eigenen Überlegungen anderen Menschen effektiv mitteilt wann ist eine Arbeit wissenschaftlich Umberto Eco – wann ist eine Arbeit wissenschaftlich im weitesten Sinne? - 4 Bedingungen: l Der Untersuchungsgegenstand muss so eindeutig formuliert sein, dass auch Außenstehende erkennen können, um was es geht. l Die Aussagen über das Untersuchungsobjekt sollen neu sein oder es von einer anderen Seite her beleuchten, als dies in bisherigen Publikationen geschehen ist. l Die Untersuchung muss für andere von Nutzen sein l Die Arbeit muss Kriterien enthalten, mit denen die aufgestellten Hypothesen verifiziert oder falsifiziert werden können. Thema – WAS? Was ist ein Thema und wie muss es formuliert sein? l steckt den Fragenraum ab, in dem sich die Arbeit bewegt und den es abdeckt. l stellt klar, ob ein Prozess oder ein Ergebnis beschrieben wird! Was das Thema nicht ist: l keine Zusammenfassung oder These l keine Gliederung in einem Satz l keine Begriffsammlung l keine Inhaltsangabe l keine Antwort auf die (noch zu stellende) Frage Problemstellung – Fragestellung l Konkretisierung des Themas, theoretischer + praktischer Teil l erste Schwerpunkte werden angegeben, l was ist es nicht! l erste Gliederung kann enthalten sein l Einbettung in den wissenschaftlichen, fachlichen Kontext, Anknüpfungspunkte l Erwartungen in Bezug auf die Ergebnisse der Untersuchung Hypothese oder konkrete Frage Rahmenthema: Die Rolle des Lehrenden im Projektunterricht Hypothese 1: Der Lehrende wird zum Berater / Moderator Hypothese 2: Der Lehrende gibt die Strukturen vor Hypothese 3: Die SchülerInnen sind mit der neuen Freiheit überfordert Hypothese 4: Die Lehrenden können die Kontrolle / Steuerung nicht abgeben Ziel meiner Arbeit - WARUM? Sinn der Arbeit, was will ich wissen / untersuchen? l meine Beweggründe l mein Bezug zum Thema l Anknüpfungspunkte in der Fachliteratur l keine Zielformulierung ohne VERB! Vorgangsweise: l Problem / Fragestellung definieren l einordnen, in welchen Teilbereich des Faches die Problemstellung gehört: – Sprachwissenschaft / Linguistik / angewandt Lingusitik – Sprachlehrforschung / Lerntheorie- und Lernpsychologie / Erziehungswissenschaften – Spracherwerbsforschung / Zweitsprachenerwerbsforschung – Literaturwissenschaft – Kultur- und Landeswissenschaft – Übersetzungswissenschaft l Hypothese bilden l Festlegen, mit welcher/n Methode/n die Hypothese überprüfbar ist – logischer Aufbau der Vorgehensweise! l Methode genau definieren (ein kurzes Kapitel oder Einleitung), spezifizieren; Fachliteratur zur Methodik Forschungsmethoden – WIE? Grundregel: die einzelnen Untersuchungsschritte sind so darzustellen, dass ein anderer Forscher die vorliegende Studie exakt wiederholen kann (wissenschaftstheoretisch gilt, dass eine Forschung wiederholbar und überprüfbar sein muss!) Forschungsmethoden zwei große Gruppen, die sich grundsätzlich unterscheiden: 1.) empirisch-analytische Methoden – Daten erheben und analysieren 2.) hermeneutische Methoden hermeneutische Methoden l Wird auch bezeichnet als „die Kunst der Interpretation“ von Worten oder Texten l Hermeneutik = vom griech. Hermes – Übermittlung des Götterwortes - hermeneutike, „Kunst der Auslegung“, Verdolmetschung, Erklärungskunst – die Lehre vom Verstehen, vom Begreifen geisteswiss. Gegenstände Einsatz hermeneutischer Methoden l v.a. in den Sozialwissenschaften und der Pädagogik, Geisteswissenschaften (Literatur) l Betrachtet Texte aus verschiedenen Perspektiven – z.B. Autor, Adressat, aber auch Handlung, Ereignisse, Personen, etc. – Analyse des Textes – Verstehen und Erklären des Textes und Zusammenhanges empirisch-analytische Methoden l Daten erheben und analysieren l empirisch = griechisch – „auf Erfahrung bezogen“ – allerdings wissenschaftlich nachvollziehbar l Methoden: Beobachtung, Befragung, Test, Experiment, etc. empirische Methoden l statistische / quantitative Methoden der Datenerhebung a.) Daten erheben, sortieren und auswerten b.) Statistische Umfragen oder Erhebungen l qualitative Methoden qualitatives Interview, Beobachtung, Befragung (schriftlich, mündlich; Interview, Fragbogen,...), Experiment, Aktionsforschung statistische / quantitative Methoden I a.) Daten erheben, sortieren und dann auswerten. z.B. im linguistischen aber auch literarischen Bereich, indem ein Phänomen mit Beispielen belegt wird (z.B. aus dem Korpus, oder durch Textstellen), diese entsprechend geordnet und dann interpretiert werden. Die so erhobenen Daten können quantitative oder qualitative Daten sein (Statistik oder Texte) statistische / quantitative Methoden II b.) Statistische Umfragen oder Erhebungen: z.B. zum Lernverhalten, Vorwissen über ein Land (LK), wie oft pro Woche wird geprüft, ......- ist dann ein Teil der theoretischen Arbeit, kann z.B. die Angaben aus der Literatur in der Praxis bestätigen qualitative Methoden I l qualitatives Interview - offene Fragen, Tagebücher, Reflexionen werden geschrieben – und dann in vergleichbare Raster gebracht, also auch wieder statistisch bearbeitet – gehört somit also eigentlich zu den quantitativen Methoden. qualitative Methoden II l oder, die Daten gehören zu Fallbeispielen – einige wenige werden genau in ihrer subjektiven Einzelsituation genau untersucht!!!! Dies möglichst umfassend, um alle Rahmenbedingungen zu erfassen. z.B. eine methodisch-didaktische Arbeit kann sich bei 2-3 Kindern einer Klasse mit dem genauen Lernverhalten befassen – versucht dann alles zu erfassen, befragt also die LehrerIn, die Eltern, Mitschüler, geht mit nach Hause, etc., um ein möglichst gutes Gesamtbild zu erhalten – innerhalb dieses Gesamtbildes wird dann eine Interpretation angelegt. Informationsbeschaffung l Theoretische Literatur zum Thema (Fachliteratur, Fachzeitschriften, Nachschlagewerke, etc.) - Exzerpte l Arbeiten, die schon zum Themenbereich geschrieben wurden l Untersuchung / Daten / Quellen – richtige Auswahl der Daten ist entscheidend