TEXT 1 Kurioser Polizei-Notruf in Linz Ein erst vier Jahre alter Bub hat sich gestern telefonisch an die Linzer Polizei gewandt. Er wollte über den Notruf 133 Hilfe organisieren, weil ihm das Essen seiner Oma nicht geschmeckt hat. Verzweifelter Hilferuf Hilfeschreie eines kleinen Kindes am Telefon alarmierten die Linzer Polizei am Montag. Nach den Hilferufen wurde sofort wieder aufgelegt. Eine Funkstreife machte sich sofort auf den Weg zur Urheberadresse des Anrufes, um nach dem Rechten zu sehen. Überraschte Großmutter Dort öffnete eine überraschte Großmutter den Beamten. Es stellte sich rasch heraus, dass der Anruf wohl von dem Enkelkind kommen musste. Das Kind hat sich geweigert das Mittagessen, Zwetschkenknödel, zu essen. Der Kleine hat auch mit einem Anruf bei der Polizei gedroht, falls er die Knödel essen müsse. Gemeinsam mit der Oma machten sich die Beamten auf die Suche nach dem inzwischen verschwundenen Buben - er wurde aber bald hinter einem Vorhang, unter dem zwei kleine Füße hervorlugten, entdeckt. Zwetschkenknödel verweigert Schnell klärte sich die Lage. Der Dreikäsehoch wollte partout nicht die Zwetschkenknödel seiner Oma essen, und in seiner Verzweiflung wählte er die Notrufnummer der Polizei und rief um Hilfe. Mit viel gutem Zureden, und vor allem dem Argument, dass er als zukünftiger Polizist groß und stark werden müsse, ließ sich der Kleine von den Beamten doch noch zum Verzehr der Zwetschkenknödel überreden. Quelle: ORF.ON am 01.10.2002 TEXT 2 Als ich durch den Wald der 6 Millionen fuhr, hatte ich eine Panne. Wußte nicht, was das war. Hab zu mir gesagt: „Ilzig Finkelstein! Was ist das nur? Hast den Jeep doch erst reparieren lassen?“ Hab zu mir gesagt: „Bis man ihn abschleppt und wieder instandsetzt, ist der Krieg längst vorbei!“ Hab zu mir gesagt: „Und die Klagemauer längst erobert!“ Hab zu mir gesagt: „Dieser verdammte Wald! Und diese verdammten Bäume! Die sind dran schuld!“ Hab zu mir gesagt: „Die 6 Millionen!“ Hab zu mir gesagt: „Das ist Pech!“ Hab mich gefragt: „Und wer wird die Klagemauer erobern?“ Hab zu mir gesagt: „Ein Jude! Kein anderer darf sie erobern!“ Hab mich gefragt: „Bist du den kein Jude?“ Hab zu mir gesagt: „Du bist einer ... aber nicht vom Standpunkt dieser Bäume ... dieser 6 Millionen!“ Hab zu mir gesagt: „Weil sie allein die Wahrheit wissen!“ ... Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. S.432f. TEXT 3 O99/APR.48983 Neue Kronen-Zeitung, 18.04.1999, S. 18; Ein lyrischer Filmer. In: IDS-Korpus Des is mei neues Hobby. I drah an Naturfülm, fülm de blühenden Gebüsche und wart jetzt auf irgend a fesche Frau, de was so liab is und bei so an Gebüsch einen Zweig pflückt Des wirkt unhamlich lyrisch, den Fülm reich i dann ein, und wann de Frau, auf de i wart, guat spült, kriagts vielleicht sogar an Oscar. Sag i zum Cerwenka: ,Da kummt grad a junge Frau aus unsern Haus, de kriagt demnächst an Oskar. Sie is im sechsten Monat schwanger und wüll des Kind, wanns a Bua wird, Oskar taufn. Sie rechnet hundertprozentich damit, daß an Buam kriagt; sie hat nämlich in der ,Kronan Zeidung glesn, daß ma an Buam kriagt, wamma sehr vül Salz ißt. Jetzt ißt sie seit Monaten sehr vül Salz und rechnet dadurch mit an Buam. Oskar wülls eahm deshalb taufn, weil der Vater angeblich a gewisser Herr Oskar is. Wanns nach mir gingert, sollterts den Buam eigentlich KOLIBRI taufen. I bin nämlich gar net sicher, ob des Kind net von KOhlnmann, von LIchtmann oder vom BRIaftrager is. Sagt der Cerwenka: ,Des is ma wurscht, von wem des Madl a Kind kriagt. Sie is guat beinand, und i werds ersuchn, daß sie einen Zweig von einem blühenden Gebüsch pflückt. Des fülm i, weil des wirkt lyrisch. I reds jetzt an, vielleicht pflückt sie für mich einen Zweig. Drauf hat der Cerwenka die werdende Mutter angredt, und die hat sich bereiterklärt, den Zweig zu pflücken, wann ihr der Cerwenka dafuar a Krüagl Bier zahlt, sie hat nämlich durch den vüln Salzgenuß immer an unhamlichen Durscht. TEXT 4