Soziolinguistik, die: untersucht das Spannungsverhältnis von institutionell festgelegten sprachlichen -^-Normen und dem natürlichen ^-Sprach-gebrauch im sozialen Bedingt! ngsgefiige von Gruppen und Kommimikationsgemeinschaften. Ihr zentrales Anliegen ist die deskriptive und evaluative Differenzierung einer Einzelsprache in -^Varietäten, die nach den Parametern Person (^•Idiolekt), Raum (^Dialekt), Gruppe Sozio-lekl). Kodifizierung (Standard), Situation (^-Re-gister), generationsspezifische Identität (Stil) und Kontakt (z.B. -»Pidgin- und -»Kreolsprache, Ethnolekt) erfolgt (Dittmar 1997). In der Manifestation einer Varietät (konzeptionell mündlich vs. konzeptionell schriftlich) können sich diese Dimensionen überschneiden. Daher muss für jede soziolinguistische Untersuchung der Varietätenraum festgelegt werden, z.B. „Stil der Generation zw. 12 und 18 J." im „Dialektgebiet Unterfranken" in einer „informellen Redesituation" ohne „Kodifizierung" im „Kontakt mit Sprechern des Deutschen als Zweitsprache". Das kommunikative Verhalten von Sprechern wird korpuslinguistisch (Lexikon, Phonetik/Phonolo-gie, Morpho-Syntax, Semantik, Pragmatik) im IST-Gebrattch beschrieben und je nach gewählter normativer Orientierung in Bezug auf seine angemessene praktische Nutzung bewertet. Schwerpunkte der modernen S. sind Beschreibungen des gesprochenen Deutsch als a) überregionale Standardvarietät, b) Substandard (Dialekte, Soziolekte), c) identitätsspezifische (Stil) und d) situacionsspezifische (Register) Sprechweisen. Aktuelle Untersuchungen widmen sich vor allem den hybriden kommunikativen Praktiken von zweisprachigen Migrantengruppen und den Prozessen der SubStandardisierung ehemals regelhafl ausgeprägter lokaler und regionaler Dialekte. Die realexistierenden kommunikativen Praktiken von Sprechern einer Einzelsprache sollten die Lerner des Deutschen als Fremdsprache nicht selber verwenden müssen, aber ihre gu- te passive Kenntnis erhöht erheblich ihre Chancen als Hörer in der alltäglichen Kommunikation an unterschiedlichen Orten in der Verständigung erfolgreich zu sein. Amnion, U./Dittmar. N./Mattheier, K./Trudgill, P.. HrsK (2004-2006), Soziolinguistik. Bin Internationales Handbuch der Wissenschaft von Spreche und Gesellschaft. Bd 1-3 Berlin. - Dittmar, N. (1997), Grundlagen der Soziolinguistik. Ein Arbeitsbuch mit Aufgaben, Tübingen. -Dittmar, N./Schmidt-Regener, I. (2001). .Soziale Varianten und Normen", in: Heibig, G./Götze L./Henna G /Krumm, H.-J. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Em Internationales Handbuch. Bd. 1. Berlin, 520-532. Norbert Dittmar