IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche236 23. Wortschatz2658 1. Begriffsbestimmungen2659 2. Wortschatz in der Sprache2660 3. Wortschatz im Kopf2661 4. Wörter lernen und erwerben2662 5. Literatur in Auswahl2663 1. Begri sbestimmungen2664 Der Wortschatz ist die Gesamtmenge aller Wörter einer Sprache oder einer Person zu2665 einem bestimmten Zeitpunkt. So spricht man vom Wortschatz des Deutschen im2666 20. Jahrhundert oder vom Wortschatz von Goethe, d. h. von der Gesamtmenge aller in2667 seinen Werken vorkommenden Wörter. Wörter lassen sich onomasiologisch definieren,2668 von der Bedeutung ausgehend, oder semasiologisch, von den Wortformen her. Eine ono-2669 masiologische Herangehensweise geht von Konzepten aus und fragt, wie eine bestimmte2670 Sache oder ein bestimmter Begriff einzelsprachlich ausgedrückt wird. Konzepte können2671 sowohl innerhalb einer Sprache wie auch sprachenübergreifend durch ein Wort ausge-2672 drückt werden oder durch eine Gruppe von Wörtern. So entspricht dem deutschen Ein-2673 zelwort Kartoffel die französische Wortgruppe pomme de terre. Ebenso kann die Bedeu-2674 tung aus dem Leben scheiden mit dem Wort sterben oder mit der Wortgruppe den Geist2675 aufgeben ausgedrückt werden. Diese Wörter oder Wortgruppen, denen eine Bedeutung2676 zugewiesen werden kann, nennt man Lexikalische Einheiten oder Lexeme. Die semanti-2677 schen Grundeinheiten, auf die sich Lexeme beziehen, werden Sememe genannt. Möchte2678 man Wörter von Wortgruppen unterscheiden, nennt man nur erstere Lexeme und letztere2679 Phraseme oder Phraseologismen. Geht man semasiologisch vor, also von den Wortfor-2680 men her, fragt man, welche Wortformen sich zu einem Lexem verbinden. Die Wortfor-2681 men gehe, gehst, ging, gegangen gehören z. B. zum Lexem gehen. In der Sprachstatistik2682 werden Wortformen auch Types genannt und die laufenden Wortformen eines Textes,2683 also alle Wörter, die dieser Text enthält, Tokens. Ein weiterer Begriff, der teilsynonym2684 mit Lexem ist, ist der Begriff Lemma. Als Lemmata werden Wörterbucheinträge bezeich-2685 net, sowie die Einträge (Wörter) im mentalen Lexikon, die Wörter im Kopf.2686 Zwischen Wörtern gibt es viele Verbindungsmöglichkeiten, die Sprechern der Sprache2687 bewusst sind und deren Kenntnis ihre lexikalische Kompetenz ausmachen. Wörter, die2688 nach gewissen Gesetzmäßigkeiten gemeinsame oder gegensätzliche Merkmale aufweisen,2689 fasst man zu Wortfeldern zusammen. Dazu gehören teilsynonyme Abstufungen eines2690 Konzepts wie weise, klug, gescheit, intelligent, schlau, listig, gerissen, antonymische Felder2691 wie Leben Ϫ Tod, damals Ϫ jetzt, groß Ϫ klein, Hyperonymie (Oberbegriff) bei Möbel2692 zu Tisch und Schrank, Hyponymie (Unterbegriff) bei Schreibtisch und Esstisch zu Tisch,2693 sowie syntagmatische Felder wie blond Ϫ Haar, fällen Ϫ Baum, Nase Ϫ riechen. Letztere2694 Verbindungen werden auch Kollokationen genannt. Kollokationen sind Wörter, die häu-2695 fig miteinander auftreten und die in einem syntaktischen Zusammenhang miteinander2696 stehen, wie z. B. in den oben aufgeführten Kollokationen als Adjektiv und Substantiv,2697 als Verb und Objekt oder als Subjekt und Verb.2698 23. Wortschatz 237 Die Wissenschaft, die sich mit dem Wortschatz befasst, nennt sich Lexikologie oder 2699 lexikalische Semantik. Mit Mehrwortverbindungen wie vor Anker gehen, die Zähne put- 2700 zen beschäftigt sich die Phraseologie. Die Lexikographie schließlich befasst sich mit der 2701 Wörterbuchschreibung. 2702 2. Wortschatz in der Sprache 2703 Der Wortschatz einer Sprache lässt sich in einen Allgemeinwortschatz und eine Vielfalt 2704 von varietätentypischen Wortschätzen, insbesondere Fachwortschätzen, unterteilen. Der 2705 Allgemeinwortschatz des Deutschen wird auf ca. 500.000 Lexeme geschätzt, die Fach- 2706 wortschätze zusammen auf mindestens zehn Millionen (Lehrndorfer 1996: 123). Die 2707 Übergänge zwischen Allgemeinwortschatz und varietätentypischen Wortschätzen sind 2708 fließend. Der in Wörterbüchern erfasste allgemeinsprachliche Wortschatz ist im Wesentli- 2709 chen durch die Literatur bestimmt. Varietätentypische Wortschätze sind regional, dia- 2710 chron, sozial und gruppenbezogen geprägt. Dazu gehören dialektale Wortschätze (Schwä- 2711 bisch, Bairisch, Österreichisch, Hessisch, Obersächsisch, Schweizerisch, Niederdeutsch 2712 u. a.), historische Wortschätze (Sprache der Reformation, des Barock, der Aufklärung 2713 u. a.) und Gruppensprachen (Jäger, Fischer, Landwirtschaft, Haushalt u. a.). Zu den 2714 Gruppensprachen zählt man auch die Spezialwortschätze von Institutionen (Politik, Ver- 2715 waltung, Recht), Wissenschaft (Linguistik, Mathematik, Chemie, Philosophie, Wirtschaft 2716 u. a.) und Technik (Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Regelungstechnik u. a.) (Reich- 2717 mann 1989: 1395). 2718 2.1. Allgemeinwortschatz 2719 Der Allgemeinwortschatz des Deutschen umfasst ca. 500.000 Bedeutungen in ca. 250.000 2720 Lemmata (Lehrndorfer 1996: 123). Nach Wiegand (1989: 2135) beträgt der Anteil der 2721 Fachlexik am 168.000 Lemmata umfassenden Duden Großwörterbuch der deutschen 2722 Sprache mindestens 35 %. Die standardsprachliche deutsche Alltagssprache umfasst 2723 ca. 35.000 Lemmata, die Kernlexik der deutschen Standardsprache 70.000 Lemmata und 2724 die Kernlexik sowie die zentrumsnahe Peripherie (dialektale, fachsprachliche und dia- 2725 chrone Varietäten) umfassen ca. 100.000 Lexeme (Wiegand 1989: 2127Ϫ29). 2726 Die deutsche Standardsprache ist im 19. Jh. aus der deutschen Schriftsprache entstan- 2727 den (Wiegand 1989: 2105). Ihre Lexik ist kodifiziert und weist eine geregelte Heterogeni- 2728 tät auf (regionale Varietäten, insbesondere Österreichisch, Schweizerdeutsch, bundes- 2729 deutsche Varietäten). Sowohl Standardschriftsprache wie Standardsprechsprache haben 2730 ein hohes Prestige und sind durch die Medien, öffentlichen Institutionen und das Bil- 2731 dungswesen geprägt. Die Standardsprechsprache wird beim informellen Sprechen bevor- 2732 zugt und dringt immer mehr in die öffentliche und institutionelle Kommunikation ein. 2733 Beide Varietäten, Standardschreib- und Standardsprechsprache stellen die Basis der Lite- 2734 ratursprache und aller weiteren überregionalen kulturellen Produktionen dar. Sie stehen 2735 in ständigem Kontakt mit den deutschen Fach- und Wissenschaftssprachen und mit an- 2736 deren Sprachen, insbesondere dem Englischen (Wiegand 1989: 2105). Die Lexik der Stan- 2737 dardsprache erweitert sich deshalb vor allem auf der Basis des gesprochenen Deutsch, 2738 der Fach- und Wissenschaftssprachen und des Englischen. 2739 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche238 Der Allgemeinwortschatz lässt sich auf unterschiedliche Weise erfassen: onomasiolo-2740 gisch, d. h. auf der Basis von Wortbedeutungen, und semasiologisch, auf der Basis von2741 Wortformen. Dies entspricht zugleich einer Produktions- (vom Begriff zum Wort) und2742 einer Perzeptionsperspektive (vom Wort zum Begriff). Einen onomasiologischen Zugriff2743 bieten z. B. Dornseiff (2004) sowie Thesauri und andere Synonymwörterbücher. Eine2744 semasiologische Herangehensweise wird von allgemeinen Wörterbüchern gewählt sowie2745 von Fremdwörterbüchern, Aussprachewörterbüchern u. a. Der Allgemeinwortschatz lässt2746 sich weiterhin nach zeitlichen Kriterien gliedern (Neologismen, Archaismen) sowie nach2747 Häufigkeitskriterien (Grundwortschatz, Aufbauwortschatz). Ferner lässt er sich nach2748 grammatischen Merkmalen gliedern, insbesondere nach Wortarten (Substantive, Verben2749 u. a.), nach Merkmalen von Wortarten (Valenz von Verben, Substantiven oder Adjekti-2750 ven), nach Wortbildungsmustern (Komposition, Derivation) und nach weiteren syntag-2751 matischen Kriterien (Phraseologismen, Kollokationen). Schließlich lässt er sich nach2752 pragma- und soziolinguistischen Kriterien wie Textsorten, Gruppensprachen und Regis-2753 ter einteilen.2754 2.2. Grundwortschatz2755 Aus der Lernperspektive sind häufigkeitsorientierte Herangehensweisen besonders inte-2756 ressant. Die häufigsten Lexeme decken einen Großteil der laufenden Wörter (Tokens)2757 eines Textes ab, die häufigsten 1000 Lexeme des Deutschen ca. 73 %, die häufigsten 20002758 Wörter ca. 79 %, die häufigsten 4000 Wörter ca. 84 % und die häufigsten 8000 Wörter2759 ca. 87 % (Tschirner 2009). Als untere Grenze für eine allgemeine Hör- und Lesekompe-2760 tenz wird ein Wortschatzstand von 5000 bis 9000 Lexemen (Schmitt 2008) angesehen, für2761 die Studierfähigkeit in einer Fremdsprache setzt man ein Minimum von 10.000 Lexemen2762 (Hazenberg und Hulstijn 1996) an.2763 Die Qualität einer Häufigkeitsliste hängt von der Qualität des Korpus ab, auf dem2764 sie aufbaut. Wichtige Qualitätsmerkmale eines Korpus für die Erarbeitung eines Grund-2765 wortschatzes sind seine Textsorten und seine sprachliche Regionen übergreifende Ausge-2766 wogenheit, sein Umfang und seine Aktualität (Tschirner 2005: 137). Ein weiteres wichti-2767 ges Kriterium für die Aufnahme in einen Grundwortschatz ist neben der Frequenz eines2768 Wortes seine Dispersion, d. h. in wie vielen unterschiedlichen Texten des Korpus es auf-2769 taucht. Das Produkt aus Frequenz und Dispersion wird auch als Gebrauchswert bezeich-2770 net (Koesters Gensini 2009: 199). Eine aktuelle, empirisch erarbeitete Liste der häufigsten2771 5000 Wörter des Deutschen ist in Jones und Tschirner (2006) und Tschirner (2008a) zu2772 finden, ein Grundwortschatz, der auf diesen Listen aufbaut, ist Tschirner (2008b).2773 2.3. Fachwortschatz2774 Zu jedem Fach, zu jeder akademischen Disziplin und zu den meisten beruflichen Diszipli-2775 nen gibt es Fachwörterbücher und damit einen speziellen Fachwortschatz. Wiegand2776 (1989: 2206) schätzt, dass seit 1945 mindestens 3000 Fachwörterbücher erschienen sind.2777 Der Fachwortschatz des Deutschen wird auf mindestens 10 Millionen Wörter geschätzt.2778 Dazu gehören Wissenschaftssprachen (Chemie, Biologie, Medizin, Philosphie u. a.), Tech-2779 23. Wortschatz 239 niksprachen (Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Gießereitechnik u. a.), Institutionen- 2780 sprachen (Politik, Verwaltung, Recht), Handwerk und Gewerbe (Gartenbau, Landwirt- 2781 schaft, Textilwesen, Telekommunikation, Haushalt u. a.) und Wirtschaftssprachen. Fach- 2782 wortschatz taucht auch in fachbezogenen (Bedienungsanleitungen, Werkzeugkataloge, 2783 Beipackzettel) und populärwissenschaftlichen Vermittlungstexten auf und dringt dadurch 2784 auch in die Allgemeinsprache ein. 2785 Neben den Fachwortschätzen selbst, deren Umfang pro Fach oder Disziplin ca. 1000 2786 Fachwörter umfasst (Nation 2001: 12), gibt es eine fächerübergreifende allgemeine oder 2787 alltägliche Wissenschaftssprache, deren Wortschatz sich aus dem Allgemeinwortschatz 2788 speist, der ihm gegenüber jedoch klarer umrissene Bedeutungen hat. 2789 Fachwörter zeichnen sich zwar im Allgemeinen durch Merkmale wie Klarheit, Exakt- 2790 heit, Eindeutigkeit, Genauigkeit, Explizitheit, Wohldefiniertheit und Kontextunabhän- 2791 gigkeit aus, doch hat sich in der jüngsten Fachsprachenforschung auch gezeigt, dass 2792 Merkmale wie Synonymie, Homonymie und Polysemie, wie sie in der Allgemeinsprache 2793 gang und gäbe sind, auch im Fachwortschatz vorkommen. Eine wichtige Quelle fach- 2794 sprachlicher Neubildungen sind Metaphorisierungen, die Übertragung von Teilen einer 2795 Wortbedeutung aufgrund von Ähnlichkeitsbeziehungen auf ein neues Denotat. So wer- 2796 den Teile von Gegenständen, die oben sitzen, oft als Kopf bezeichnet, Teile, die herausra- 2797 gen als Nase, Teile, die gebeugt sind, als Knie, Teile, die sehen können, als Auge, Teile, 2798 die etwas umhüllen, als Mantel, und Teile, die etwas bedecken, als Kappe. Weitere Quel- 2799 len sind Wortbildungen, insbesondere Komposita (Anhängerbremskraftregler), Entleh- 2800 nungen aus anderen Sprachen, zur Zeit vor allem aus dem Englischen, und Umdeutun- 2801 gen (Fraas 1997: 435Ϫ37). 2802 2.4. Wortbildung, Neologismen 2803 Die Wortbildung stellt im Deutschen eine Hauptquelle für die Erweiterung des Wort- 2804 schatzes in allen Teilgebieten dar, sowohl im Grundwortschatz, im Allgemeinwortschatz 2805 als auch im Fachwortschatz. So beruhen 61 % aller Substantive sowie 74 % aller Verben 2806 unter den häufigsten 8100 Lexemen des Deutschen auf Wortbildung (Tschirner 2009). 2807 Bei Neologismen ist der Anteil noch höher. 83 % der Neologismen im Wörterbuch der 2808 Deutschen Gegenwartssprache (Klappenbach und Steinitz 1978) beruhen auf Wortbildung 2809 (Sparmann 1979). Besonders beim Substantiv ist die Wortbildung reich entfaltet, wäh- 2810 rend beim Verb die Phraseologisierung stärker ausgebaut ist (jmdn. auf Hochtouren brin- 2811 gen, am Ball bleiben) (Barz 2002: 1665Ϫ1666). Zu den Wortbildungsmitteln gehören 2812 Komposition, Derivation, Konversion und Reduktion. 2813 Bei Substantiven entstehen die meisten neuen Wörter als Komposita zweier oder meh- 2814 rerer Substantive (Armutsflüchtling, Wohnungseigentumsanlage). Sehr produktiv ist bei 2815 Substantiven weiterhin die Derivation mit dem Suffix -er an verbalen, substantivischen 2816 und Mehrwortbasen, -ung an verbalen und Mehrwortbasen sowie -heit und -keit an ad- 2817 jektivischen Basen (Barz 2002: 1670Ϫ71). Weniger häufig, aber immer noch produktiv 2818 sind Wortbildungen, die auf Syntagmen (Besitzstandswahrer, Wenigverdiener) zurückge- 2819 hen, auf Konfixe wie Tele-, Bio- und Öko- sowie auf die Konversion komplexer Partizi- 2820 pien und Adjektive zu substantivischen Personenbezeichnungen (der/die Alleinerziehende, 2821 der/die Erwerbstätige). 2822 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche240 Die meisten Adjektive entstehen durch die Suffigierung von Substantiv-, Verb- und2823 Adjektivbasen, vor allem mit den Suffixen -bar bei Verben (planbar, begehbar) und -ig,2824 -isch und -lich bei Substantiven (verständig, organisch, ehrenamtlich). Häufig sind auch2825 Komposita mit einem Adjektiv, oft in der Form eines Partizip I oder II, als Zweitglied2826 (ofenfrisch, sonnengereift, umweltschädigend, gefriergeeignet) (Barz 2002: 1671) sowie mit2827 stark reihenbildenden Adjektiven wie freudig (risikofreudig), freundlich (hautfreundlich),2828 fest (waschmaschinenfest), lustig (schaulustig), tüchtig (fahrtüchtig), würdig (diskussions-2829 würdig) als Zweitglied (Fandrych 1993: 280).2830 Bei Verben dominiert die Partikelbildung, auch bei Entlehnungen aus dem Englischen2831 (aufsprayen, einscannen, outsourcen) (Barz 2002: 1671). Zu den häufigsten Wortbildungs-2832 mustern sowohl bei Neuschöpfungen wie bei den häufigsten 8000 Wörtern gehören Deri-2833 vate mit den Präfixen ver-, be-, er- sowie den Partikeln an, aus, ab, ein und auf (Tschirner2834 2009). Produktiv ist weiterhin die Konversion von einfachen (kuren, schlagzeilen, urlau-2835 ben) und komplexen Substantiven (schleichwerben, zwangsversteigern, zweckentfremden)2836 (Barz 2002: 1671).2837 3. Wortschatz im Kop2838 Schätzungen darüber, wie viele Wörter Sprecher einer Sprache kennen, variieren zwi-2839 schen 10.000 und 50.000 Wörtern. Nach Nation (2001: 20) haben Universitätsabsolventen2840 einen Wortschatz von ca. 20.000 Wortfamilien. Unter Wortfamilie versteht er das Basis-2841 wort und alle transparenten Ableitungen, z. B. Arbeit und Arbeiter zu arbeiten oder Rech-2842 ner und Rechnung zu rechnen.2843 Wörter weisen verschiedene Merkmale auf, die auf unterschiedlichen Ebenen gespei-2844 chert sind und in der Sprachproduktion und -rezeption miteinander in Zusammenhang2845 gebracht werden. Man unterscheidet drei Ebenen: eine konzeptuelle (Begriff), eine mor-2846 phologisch-syntaktische (Lemma) und eine phonologisch-phonetische Ebene (Wort-2847 form). Man geht davon aus, dass diese Merkmale von Wörtern in unterschiedlichen men-2848 talen Speichern gespeichert sind: dem semantischen Lexikon, dem Lemmaspeicher und2849 dem Wortformenspeicher. Beim Sprechen und Hören werden diese Bestandteile mitei-2850 nander verknüpft (Schriefers und Jescheniak 2003: 252Ϫ253).2851 3.1. Rezeptive und produktive Prozesse2852 Beim Hören werden Wortformen wahrgenommen, die in ihre silbischen oder morpholo-2853 gischen Bestandteile zerlegt auditive Repräsentationen von Wortformen aktivieren. So2854 aktiviert die Wortform inakzeptabel sowohl die Wortform selbst, wie andere Wortformen,2855 die mit in- beginnen, inklusive Wortformen wie Indien, in denen in- kein Präfix, also kein2856 Morphem darstellt. Über zusätzliche Informationen wie Wortart, Funktion und weitere2857 Wortformen anderer Lemmata im Umkreis der gehörten Wortform wird die gesuchte2858 Wortform selektiert, die dann das dazugehörige Lemma aufruft. Das Lemma enthält2859 eine Verbindung zum Begriff sowie syntaktisch-morphologische Informationen wie Ge-2860 nus und Numerus bei Substantiven oder Konjugationsmuster und Argumentstruktur bei2861 Verben. Diese grammatischen Informationen helfen, andere Wortformen zu disambiguie-2862 ren, und erstellen über die Verknüpfung mit dem semantischen Speicher eine konzeptu-2863 elle Struktur, die als verstandene Sprache wahrgenommen wird (Zwitserlood 2002: 103).2864 23. Wortschatz 241 Beim Sprechen verlaufen die Prozesse in die umgekehrte Richtung. Eine Sprechinten- 2865 tion ruft Begriffe auf, die wiederum Lemmata aktivieren. Die grammatische Information 2866 der Lemmata wird benutzt, um eine syntaktisch-morphologische Struktur zu generieren, 2867 die mit Hilfe weiterer Informationen in eine phonologische Struktur überführt wird, die 2868 wiederum mit Hilfe phonetischer Informationen an die Sprechwerkzeuge geschickt und 2869 ausgesprochen wird (Levelt 1989). 2870 Damit dieses System problemlos funktionieren kann, müssen die folgenden Bestand- 2871 teile von Wörtern im mentalen Lexikon gespeichert sein: auditive Schablonen, damit 2872 Wortformen erkannt werden können; artikulatorische Routinen, um Wörter auszuspre- 2873 chen; syntaktisch-intonatorische Informationen sowohl für die Rezeption wie für die 2874 Produktion; syntaktisch-morphologische Informationen ebenfalls für die Rezeption und 2875 Produktion; und Verknüpfungen zwischen Lemmata und Begriffen sowie zwischen Lem- 2876 mata und Wortformen. 2877 Wortformen und grammatische Eigenschaften sind redundant gespeichert. Häufige 2878 Wortformen von Lexemen, z. B. die Konjugationsformen von Verben sind direkt als au- 2879 ditive Wortformen und als Ausspracheroutinen gespeichert. Seltene Wortformen lassen 2880 sich oft durch einen morphologischen Handwerkskasten (Aitchison 1994: 166) erschlie- 2881 ßen (und werden dadurch dem Wortformenspeicher hinzugefügt). 2882 3.2. Das bilinguale mentale Lexikon 2883 Wenn zwei oder mehr Sprachen im Kopf aufeinander treffen, lassen sich folgende Szena- 2884 rien vorstellen. Die Lexika der unterschiedlichen Sprachen bilden (1) ein gemeinsames 2885 Lexikon (Komplexlexikon), (2) zwei oder mehr relativ autonome Lexika, (3) ein Kom- 2886 plexlexikon, das sich in zwei oder mehr Lexika ausdifferenziert, oder (4) zwei oder mehr 2887 Lexika, die immer dichter miteinander vernetzt werden (Schindler 2002: 41). Favorisiert 2888 werden heutzutage hybride Modelle (Raupach 1994), in denen unterschiedliche Reprä- 2889 sentationsformen koexistieren, verschmolzene (compound), koordinierte (co-ordinate) 2890 und sich teilweise überlappende mentale Lexika, zwischen denen vielfältige und kom- 2891 plexe Querverbindungen existieren (Schindler: 2002: 41). 2892 Einen gemeinsamen semantischen Speicher scheint es insbesondere für konkrete, häu- 2893 fige und etymologisch miteinander verwandte Wörter und Internationalismen zu geben 2894 sowie für Wörter, die sich auf einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund beziehen. Zwei 2895 oder mehr unterschiedliche Speicher werden angenommen für abstrakte, seltenere und 2896 nicht-verwandte Wörter, sowie für Wörter, die sich auf unterschiedliche kulturelle Hinter- 2897 gründe beziehen. Auch die Art, wie Wörter gelernt werden, bewirkt, ob sie eher in einem 2898 semantischen Speicher oder in getrennten Speichern angesiedelt werden. So werden Wör- 2899 ter, die in einem schulischen Kontext über Übersetzungsäquivalente gelernt werden, eher 2900 in einem gemeinsamen Speicher gespeichert sein und Wörter, die in der Zielsprachenkul- 2901 tur erworben werden, eher in einem getrennten (Taylor 2002: 1776Ϫ1777). 2902 4. Wörter lernen und erwerben 2903 Um einen Wortschatz von ca. 20.000 Wortfamilien im Alter von 22 Jahren zu haben, 2904 lernen Muttersprachler ca. 1000 Wortfamilien pro Jahr. Bereits Kinder haben einen sehr 2905 umfangreichen Wortschatz. Sechsjährige Kinder z. B. kennen bereits ca. 3000 Grundwör- 2906 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche242 ter und weitere 2000 davon abgeleitete Wörter, achtjährige Kinder kennen 4500 Grund-2907 wörter und weitere 5500 Derivate und zehnjährige Kinder haben einen Wortschatz von2908 ca. 7500 Grundwörtern und ein umfangreiches Wortbildungswissen von ca. 18.000 Deri-2909 vaten (Nation 2001: 366). Um so verwunderlicher ist es, dass Wortschatzwissen im Un-2910 terricht nach wie vor eine so geringe Rolle spielt, dass an deutschen Schulen beim Abitur2911 selbst nach acht Jahren Unterricht in der ersten Fremdsprache kaum mehr als 20002912 Wörter gewusst werden (Tschirner 2004).2913 Wörter lernen ist ein kumulativer Prozess. Das Wissen, das Sprecher einer Sprache2914 über ihre Wörter haben, ist umfangreich und wird sukzessive, vor allem durch die Ausei-2915 nandersetzung mit gesprochenen und geschriebenen Texten gelernt (Nation 2001). Man2916 unterscheidet zwischen explizitem und implizitem Wörterlernen. Das „Vokabelpauken“,2917 das man aus dem Fremdsprachenunterricht kennt, das aber auch Bestandteil des Lernens2918 von Fachwortschätzen ist, ist eine bekannte Form des expliziten Lernens, in dem beim2919 Lernen bewusst und absichtlich Wortformen mit Bedeutungen verbunden werden. Impli-2920 zites Lernen findet statt, wenn Bedeutungs- und Gebrauchsmuster sowie Konnotationen2921 und Assoziationen dadurch gelernt werden, dass man Wörter in Texten wahrnimmt. Ein2922 Großteil des Wortwissens wird implizit gelernt, vor allem durch Hören und Lesen2923 (Schmitt 2008).2924 4.1. Lexikalische Kompetenz (Arten von Wortwissen)2925 Wortwissen lässt sich nach Nation (2001: 27) in drei Kategorien einteilen, die wiederum2926 Unterkategorien aufweisen. Zu diesen drei Kategorien gehören Form (Phonetik/Graphe-2927 mik), Inhalt (Semantik) und Verwendung (Grammatik/Pragmatik). Diese Wissensberei-2928 che sind getrennt nach Produktion und Rezeption zu unterscheiden.2929 Zum Wortformenwissen gehört auf der rezeptiven Seite das Wissen darüber, wie sich2930 ein Wort anhört und wie es schriftlich fixiert ist, sowie auf der produktiven Seite, wie es2931 ausgesprochen oder geschrieben wird. Weiterhin gehört dazu ein Wissen darüber, wie2932 komplexe Wörter durch Wortbildung gebildet werden (Nation 2001: 40Ϫ47).2933 Zum begrifflichen Wissen gehört auf der rezeptiven Seite das Wissen darüber, welche2934 allgemeine Bedeutung ein Wort hat, welche Bedeutung es in einem konkreten Kontext2935 hat und welche Konnotationen und Assoziationen es hervorrufen soll. Auf der produkti-2936 ven Seite gehört dazu ein Wissen darüber, welches Wort man allgemein oder in einem2937 konkreten Kontext sowie mit welchen Assoziationen bei einer bestimmten Sprechinten-2938 tion auswählen sollte (Nation 2001: 47Ϫ55).2939 Zum Verwendungswissen gehört auf der rezeptiven Seite das Wissen darüber, welche2940 konjugierten oder deklinierten Wortformen in welcher Reihenfolge in einer Äußerung2941 welche grammatischen Zusammenhänge und Hierarchisierungen bewirken und welche2942 Wortformenzusammenstellungen welche pragmatischen Wirkungen (z. B. für Textsorten2943 und Register) haben sollen. Auf der produktiven Seite gehört dazu ein Wissen darüber,2944 welche Wortformen wie in Satzzusammenhängen zu verwenden sind (Grammatik), wel-2945 che Wörter mit welchen anderen Wörtern verwendet werden müssen, wenn man idioma-2946 tisch richtig sprechen möchte (Kollokationen), welche Wörter in welchen Kontexten ver-2947 wendet werden können (Registerrestriktionen) und welche Wörter welche Assoziationen2948 im Hörer hervorrufen werden oder sollten (Nation 2001: 55Ϫ58).2949 23. Wortschatz 243 Insgesamt handelt es sich um mindestens 18 unterschiedliche Arten von Wissen, die 2950 kumulativ gelernt werden, vor allem indem Wörter in kommunikativen Kontexten erfah- 2951 ren werden. Manches kann auch explizit gelernt werden, vieles aber muss implizit erfah- 2952 ren werden und ist damit Häufigkeitsverteilungen unterworfen. 2953 4.2. Wortschatzlernziele 2954 Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass für den effektiven Gebrauch einer Spra- 2955 che ein umfangreicher Wortschatz notwendig ist: 8000 bis 9000 Wortfamilien, um zu 2956 lesen, und 5000 bis 7000 Wortfamilien für ein effektives Verständnis medial gesprochener 2957 Texte (Film und Fernsehen, Reden, Vorträge, Diskussionen) (Schmitt 2008). Desweiteren 2958 genügt es nicht, Vokabelgleichungen zu lernen, sondern das gesamte Wortschatzwissen 2959 (s. 4.1.) muss sukzessive gelernt werden, damit die Wörter im Kontext verstanden und 2960 gebraucht werden können. Nimmt man diese Ergebnisse ernst, müssen Wortschatzlern- 2961 ziele deutlich ehrgeiziger formuliert werden, als sie es jetzt sind, und es muss eine Wort- 2962 schatzdidaktik entwickelt werden, die Lernern hilft, sich einen großen und umfangrei- 2963 chen Wortschatz bereits auf den unteren Niveaus anzueignen: ca. 3000 Wörter bis B1, 2964 5000 Wörter bis B2 und ca. 10.000 Wörter bis C2 (Tschirner 2009). Wichtig ist, dass diese 2965 Wörter nicht beliebig aus dem Wortschatzpool herausgefischt werden, sondern nach ihrer 2966 Häufigkeit und ihrem Vorkommen in Texten. 2967 Die folgenden Merkmale eines Wortschatzlernprogramms werden als besonders hilf- 2968 reich angesehen: Häufigkeit des Auftauchens einer bestimmten Vokabel; ihr bewusstes 2969 Wahrnehmen; die Absicht, sie zu lernen; die Notwendigkeit, sie zu lernen (z. B. für einen 2970 Vokabeltest); sowie das Arbeiten mit und Benutzen der Vokabel in inhaltlichen Zusam- 2971 menhängen (Schmitt 2008: 339). Je mehr man mit einer Vokabel macht, desto besser 2972 prägt sie sich ein. Wörterlernen ist z. B. effektiver, wenn man die richtige Bedeutung aus 2973 mehreren Bedeutungen auswählen muss, als wenn man die richtige Definition liest (Huls- 2974 tijn 1992); wenn man das Wort im Wörterbuch nachschlagen muss, als wenn man es aus 2975 dem Kontext erraten soll oder es in einer Fußnote erklärt wird (Luppescu und Day 1993; 2976 Hulstijn, Hollander und Greidanus 1996); wenn man es in einem Aufsatz benutzt, als 2977 wenn man es nur liest (Hulstijn und Trompetter 1998); und wenn man nach dem Lesen 2978 Wortschatzübungen macht, als wenn man nur liest (Paribakt und Wesche 1997). 2979 5. Literatur in Auswahl 2980 Aitchison, Jean 2981 1994 2982Words in the mind: An introduction to the mental lexicon. Zweite Aufl. Oxford/Cambridge, M.A.: Blackwell. 2983 Barz, Irmhild 2984 2002 2985Die Wortbildung als Möglichkeit der Wortschatzerweiterung. In: D. Alan Cruse, Franz Hundsnurscher, Michael Job und Peter Rolf Lutzeier (Hg.), 1664Ϫ1676. Bd. 1. 2986 Cruse, D. 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