[1198] XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1 136. Die Funktion von Medien im Deutsch als Fremd-2 und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht3 1. Begriff4 2. Was gehört dazu?5 3. Medien und Methoden6 4. DaF und die digitalen Medien7 5. Primat der Didaktik8 6. Literatur in Auswahl9 1. Begri10 Den Begriff Medien trifft man in unterschiedlichen Disziplinen, und entsprechend unter-11 schiedlich sind die Vorstellungsweisen, die mit ihm einhergehen. Ein Linguist versteht12 unter einem Medium zunächst die gesprochene oder geschriebene Substanz, in der Spra-13 che vorkommt; durch das Medium wird also die physikalische Vermittlung der Botschaft14 realisiert. In einem weitgefassten Medienbegriff kann eine Brille ein Medium sein, wenn15 man Medien als kompensatorische Mittel für körperliche Beschränktheiten auffasst. In16 den Kommunikationswissenschaften wird Medien zumeist auf die technischen Mittel be-17 zogen, die dazu beitragen, Botschaften an ein potentiell unbegrenztes Publikum zu ver-18 mitteln, der Fokus liegt hier traditionell auf der Beschäftigung mit Massenmedien.19 Die unterschiedlichen Vorstellungsweisen von Medien sind verbunden mit der Analyse20 unterschiedlicher Ausschnitte von Welt mit unterschiedlichen Methoden. Entsprechend21 problematisch ist die direkte Übernahme eines geistes- oder sozialwissenschaftlichen Me-22 dienbegriffs in die Didaktik. Nähme man z. B. die sprachwissenschaftliche Auffassung23 von der physikalischen Vermittlung von Botschaften als Ausgangspunkt, dann wäre in24 der Fremdsprachendidaktik alles unter Mediengesichtspunkten zu betrachten. Über-25 nähme man hingegen die Fokussierung auf Massenmedien, dann spielten Medien in der26 fremdsprachendidaktischen Diskussion nur in bestimmten Teilbereichen eine Rolle.27 Die fremdsprachendidaktische Mediendiskussion hat sich aber nicht zu fragen, ob sie28 eher in der Tradition von Shannon und Weaver (1949), McLuhan (1964) oder wem auch29 immer steht. Sie kann nicht einfach aus einer linguistischen, medienwissenschaftlichen,30 semiotischen oder kommunikationswissenschaftlichen Perspektive abgeleitet werden,31 sondern muss selbst bestimmen, welcher Blick auf die Medien für ihren Gegenstandsbe-32 reich Lehren und Lernen von fremden Sprachen von Relevanz ist. Ein fremdsprachendi-33 daktisches Medienverständnis hat als Ausgangspunkt die Idee von Medien als Mittlern,34 die dafür sorgen, dass Wissen und Fertigkeiten erworben werden. Für das Fremdspra-35 chenlernen sind Medien sowohl Transporteure von Information als auch Vehikel der36 Kommunikation. Behandelt werden müssen deshalb auf der einen Seite die Bereitstellung37 und die Gestaltung von Medienarrangements, auf der anderen Seite die Integration von38 Medien in Lehrprozesse und die Verwendung von Medien durch die lernenden Indivi-39 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1199 duen. Ein Blick auf all diese Aspekte ist notwendig, um zu vermeiden, dass Medien 40 einseitig z. B. nur als Vermittlungsinstrumente gesehen werden. 41 Für eine angemessene Einschätzung der Funktion von Medien für das Fremdspra- 42 chenlernen ebenfalls notwendig ist eine Unterscheidung im Hinblick auf deren Verwen- 43 dung innerhalb oder außerhalb des zielsprachigen Raums. Wer Deutsch als Fremdspra- 44 che außerhalb des deutschsprachigen Raums lernte, für den war eine gute Medienausstat- 45 tung traditionell wichtiger als für jemanden, der Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache 46 innerhalb des deutschsprachigen Raums lernte (vgl. zu den Implikationen dieser Unter- 47 scheidung Rösler 1994: 5Ϫ13), da ihm der lebensweltliche unmittelbare Zugang zur deut- 48 schen Sprache und zur deutschsprachigen Welt fehlte. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts 49 nimmt der Teil des Lebens, der medial bestimmt ist, zu, so dass auch für die Lernenden 50 außerhalb des deutschsprachigen Raums natürliche mediale Interaktionen in deutscher 51 Sprache verstärkt zum Alltag gehören (können), dennoch ist die Unterscheidung von 52 unmittelbarer Erfahrung des deutschsprachigen Raums vs. stärker durch Medien vermit- 53 telter Zugang zu diesem für eine zielgruppenangemessene Gestaltung des Deutschlernens 54 weiterhin von großer Bedeutung. 55 2. Was gehört dazu? 56 Auch mit einer Konzentration auf die fremdsprachendidaktische Perspektive auf die Me- 57 dien ist nicht eindeutig festzuhalten, was alles zu Medien dazugehört und wie man sie 58 kategoriell unterteilen kann. Das wird deutlich, wenn man zwei Überblicksartikel aus 59 fremdsprachendidaktischen Handbüchern gegenüberstellt. 60 In der ersten Auflage dieses Handbuchs wurde von Schwerdtfeger (2001) beschrieben, 61 wie der Begriff Unterrichtsmedien ab Anfang der 1960er Jahre in der deutschen fremd- 62 sprachendidaktischen Diskussion den Begriff Unterrichtsmittel zu ersetzen begann. Als 63 für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache relevante Medien angeführt wurden: 64 Lehrbuch; Bilder, Photographien, Diapositive, Filmstreifen; Tonband/-kassetten, Schallplatte, Radiosendungen, Sprachlabor; Tonfilme, Fernsehfilme, Fernsehsendungen, Videofilme; Computer und Multimedia (Schwerdtfeger 2001: 1018). Diese Medien wurden dort in technische und nichttechnische sowie in visuelle, auditive 65 und audiovisuelle Medien unterteilt. Interessant ist an dieser Aufstellung, dass mit dem 66 Lehrbuch zwar ein didaktisches Printmedium angeführt wird, dass aber Massenmedien 67 in Printform wie Zeitungen und Zeitschriften nicht vorkommen, obwohl sie didaktisch 68 ebenso relevant sein können wie auditive oder audiovisuelle Massenmedien. 69 In Praktische Handreichungen für den Fremdsprachenlehrer stellt Jung derartigen Klas- 70 sifizierungen ein seiner Auffassung nach „vom Lerner her konzipiertes Medienkatego- 71 riensystem“ (Jung 2006a) entgegen: 72 Printmedien (Lehrbücher, Lektüren, Zeitung, Lexika), Massenmedien (Briefmarke, Plakat), XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1200 Produktmedien (Audioplayer […] DVD-Player) Leer- und Transportmedien (Telefon, Internet […] Tafel), Prozessmedien (Rundfunk, Fernsehen, […] Anrufbeantworter), Speichermedien (Audiorecorder, Videorecorder), Interaktionsmedien (Lehrmaschine, Computer). (Jung 2006a: 233, Hervorhebung im Original Ϫ dr)73 Es ist wenig sinnvoll, einen eingeführten Begriff wie Massenmedien, bei dem die Sprach-74 gemeinschaft an Rundfunk, Fernsehen usw. denkt, lediglich für Briefmarken und Plakate75 zu verwenden, aber diese überhaupt mit aufzuführen, ist sinnvoll, denn Personen und76 Sachen, die auf einer Briefmarke abgebildet sind, haben für Jung eine gute Chance, „sich77 im kollektiven Gedächtnis der Nation einzunisten oder zu verfestigen“ (Jung 2006b: 240),78 und können von daher durchaus einen Beitrag zur Landeskundevermittlung leisten. Die79 mit diesen beiden zitierten Aufstellungen angedeutete Unterschiedlichkeit der Vorstellun-80 gen von dem, was unter fremdsprachendidaktischen Gesichtspunkten alles zu den Me-81 dien gehört, macht es erforderlich, dass man bei der Rezeption von Texten zur Medien-82 nutzung immer genau schauen muss, über welche Medien im jeweiligen Text konkret83 geredet wird. Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden die gedruckten Komponenten84 eines Lehrwerks, also z. B. Lehrbuch, Arbeitsbuch, Lehrerhandbuch oder Glossar nicht85 weiter behandelt, vgl. dazu den Art. 137.86 3. Medien und Methoden87 Seit der Erfindung des ersten Schallaufzeichnungsgerätes existiert die Möglichkeit,88 Fremdsprachenlernenden gesprochene Sprache sprechzeitunabhängig zur Verfügung zu89 stellen. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Aufnahmen für den90 Fremdsprachenunterricht produziert (vgl. Schwerdtfeger 2001: 1020). Mit der Bereitstel-91 lung von sprachlichen Daten auf Tonträgern war es zum einen möglich, Lehrwerktexte92 auch akustisch zu realisieren und den Lernenden ein Sprachvorbild zu liefern. Erstmalig93 konnte so theoretisch auch die gesprochene Sprache anhand von gespeichertem Material94 im Selbststudium erworben werden, außerdem war es möglich, muttersprachliche95 Sprachvorbilder und unterschiedliche Dialekte oder Soziolekte ins Klassenzimmer zu96 bringen, die eine einseitige Gewöhnung der Lernenden an das Sprachvorbild des Lehrers97 verhindern konnten. Lernende konnten diese Vorbilder imitieren, gleichzeitig war es mit98 Aufzeichnungsgeräten aber auch möglich, die Lernenden in ihren Versuchen, die Ziel-99 sprache auszusprechen, aufzunehmen, so dass Vergleiche zwischen Vorbild und Lernerre-100 alisierung möglich waren, ein Verfahren, das vor allem im Sprachlabor intensiv genutzt101 wurde. Seit Aufkommen von Sprachlabor und audiolingualer Methode gehören Tonträ-102 ger zum selbstverständlichen Bestandteil eines Lehrwerks. Geändert haben sich über die103 Jahre die Verwendungsweisen dieser Tonträger. Zu Kassetten, die entweder im Sprachla-104 bor für Drillübungen verwendet wurden, oder die Lehrwerktexte medial mündlich reali-105 sierten, ist mit Beginn der Hörverstehensdidaktik (vgl. als Überblick Dahlhaus 1994)106 eine weitere didaktische Einsatzmöglichkeit hinzugetreten: Akustisch realisierte Texte107 werden mit Hilfe bestimmter Aufgaben als zu verstehende Texte behandelt, die nicht108 Wort für Wort bearbeitet werden müssen.109 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1201 3.1. Das Sprachlabor und die audiolinguale Methode 110 In einem Sprachlabor traf ein Lerner zumeist auf einen auf Tonband bzw. Kassette aufge- 111 zeichneten Text, der Arbeitsanweisungen und zumeist auch Lösungsbeispiele enthielt. 112 Die Übungen enthielten Pausen, in die der Lerner eine mündliche Reaktion sprechen 113 konnte. Eine vierphasige Übung zum Beispiel besteht aus Aufgabe, versuchter Antwort 114 des Lerners, richtiger Antwort und Wiederholung der Antwort. Zu den Sprachlabor- 115 übungen gehören Hör- und Diskriminierungsübungen, Übungen zum Hörverstehen, 116 Nachsprechübungen und Übungen zur gelenkten Sprachproduktion vor allem in Form 117 von Strukturübungen (pattern drills), die nach Art der vom Lerner vorzunehmenden 118 Manipulation des Sprachmaterials klassifiziert werden konnten als Austauschübungen, 119 Veränderungsübungen, Analogieübungen, Ergänzungsübungen oder Übersetzungsübun- 120 gen (vgl. Nübold 2006: 301Ϫ302). 121 Das Sprachlabor kam Anfang der 1960er Jahre in die deutschen Schulen, bereits Mitte 122 der 1970er Jahre wurde die Frage, ob es sich um eine Fehlinvestition handele, diskutiert, 123 ab Anfang der 1990er Jahre ist das Sprachlabor in den öffentlichen Schulen kaum noch 124 vorhanden. Der Einzug des Sprachlabors in die Klassenzimmer war mit dem Glauben 125 an die Überlegenheit einer bestimmten allgemeinen Methode verbunden, das Auftauchen 126 der audiolingualen Methode wurde als Verbesserung des Fremdsprachenlernens gesehen. 127 Die zweifelsohne vorhandenen Vorteile wie die Individualisierung des Übens und die 128 große Sprechzeit pro Lerner innerhalb einer Unterrichtseinheit traten bald hinter einer 129 Kritik zurück, die auf die Überforderung der Lernenden im Hinblick auf die Selbstkor- 130 rektur, die Starrheit der Unterrichtsgestaltung (ganze Stunden im Sprachlabor, starrer 131 Ablauf, Vereinzelung der Lernenden), die Formfokussierung usw. verwies. Und so fest 132 war die Verbindung von Sprachlabor und audiolingualer Methode, dass trotz differen- 133 zierter Versuche, über das Drillen hinausgehende Verwendungsweisen des Sprachlabors 134 zu diskutieren (vgl. z. B. Krumm 1975), eine veränderte Einschätzung der Bedeutung der 135 audiolingualen Methode und der mit ihr verbundenen linguistischen und psychologi- 136 schen Ansätze Strukturalismus und Behaviorismus auch zur Abwertung der Sprachlabor- 137 arbeit generell führte: Die kommunikative Wende Mitte der 1970er Jahre führte zu einem 138 Statusverlust des Sprachlabors. Gefragt wurde nicht, ob die überdimensionierten Erwar- 139 tungen an das Sprachlabor auf die Einschätzung der Funktionalität bestimmter Übungen 140 für das Lernen reduziert werden müssten, stattdessen repräsentierte das Sprachlabor nun 141 einen falschen Ansatz, der zu überwinden war. Man kann inzwischen spekulieren, ob 142 mit der Wiederentdeckung der Chunks in der Fremdsprachendidaktik zu Beginn des 21. 143 Jahrhunderts auch eine Wiederentdeckung des repetitiven Übens im Sprachlabor einher- 144 gehen wird. Da das Sprachlabor inzwischen als Teilbereich eines Multimedialabors gese- 145 hen werden kann, das weitaus mehr kann, als nur Übungen zur Verfügung zu stellen, 146 kann es sein, dass die Grundidee des Sprachlabors Ϫ ohne methodische Überhöhungen, 147 sondern reduziert auf seine Funktionalität Ϫ wieder eine Rolle spielen könnte. 148 3.2. Der Einsatz visueller und audiovisueller Medien 149 Die Bedeutung der visuellen Medien hat Schwerdtfeger (2001) für das Fremdsprachenler- 150 nen wie folgt zusammengefasst: 151 XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1202 Visuelle Medien erregen und halten die Aufmerksamkeit der Lernenden. Sie sprechen die Emotionen der Lernenden an und vermögen so, die Lernenden zu sprach-152 lichem Handeln zu motivieren.153 Visuelle Medien schaffen einen Bezug zur gesprochenen und geschriebenen Zielsprache und vermögen, unbekannte mündliche und schriftliche Texte verständlich154 zu machen.155 Visuelle Medien vermögen, die regionalen und sozialen Spezifika der geschriebenen oder gesprochenen Sprache zu verdeutlichen.156 Gestik, Mimik und Körpersprache werden durch visuelle Medien als unverbrüchlicher Teil der zu lernenden Fremdsprache verdeutlicht.157 Visuelle Medien dienen als mnemotechnische Hilfe, d. h. sie fördern das Erinnerungsvermögen der Lernenden und unterstützen mündliche und schriftliche Äuße-158 rungen der Lernenden in der Fremdsprache. Sie erleichtern das Hörverstehen der159 zu lernenden Sprache.160 Visuelle Medien fördern die Erweiterung des Wortschatzes und stützen Struktur- übungen.161 Visuelle Medien eigenen sich zum Einsatz auf jeder Stufe des fremdsprachlichen Lernprozesses. (Schwerdtfeger 2001: 1023Ϫ1024)162 Eine Verstärkung der Tendenz zur Visualisierung zeigt sich in DaF seit der kommunikati-163 ven Wende, nicht zuletzt verbunden mit dem Namen Theo Scherling (vgl. Scherling und164 Schukall 1992), in der zunehmenden Visualisierung in Lehrwerken, durch Zeichnungen,165 die funktional und nicht ornamental sind, und durch Grammatikdarstellungen, die ver-166 suchen, Anschaulichkeit durch Visualisierung zu gewinnen. Mit dem Aufkommen der167 digitalen Medien ist diese Visualisierung einen Schritt vorangetrieben worden dadurch,168 dass zumindest in Ansätzen ersichtlich ist, welche Funktion animierte Grammatikdarstel-169 lungen übernehmen können (vgl. Roche und Scheller 2004).170 Am Beispiel des Einsatzes von Filmen zeigt Schwerdtfeger (2001), wie sich die didakti-171 sche Einstellung zu sich bewegenden Bildern änderte. Ehnert (1984: 7) zitierend weist sie172 darauf hin, dass traditionell Anforderungen an das Medium Film gestellt worden waren,173 die sich auf den Lernprozess bezogen und das Medium nicht in erster Linie als eigenstän-174 digen kulturellen Gegenstand betrachten wollten:175 das Bildobjekt soll sich möglichst ruhig verhalten oder nur langsam bewegen; bei schnellen Bewegungen muss die Einstellung entsprechend lang sein,176 die Perspektive soll möglichst einheitlich (Augenhöhe, keine Kamerafahrt) sein; es sollen nur wenige Einstellungen (Totale und Großaufnahme) erfolgen; der Zoom177 soll nicht oder wenig eingesetzt werden, und es sollen wenige Überblendungen178 stattfinden,179 die Einstellungen sollen 16 bis 20 Sekunden dauern. (Schwerdtfeger 2001: 1025) Demgegenüber beschreibt sie die Anforderungen an filmspezifische Übungen wie folgt:180 In den Übungen wird berücksichtigt, dass der Film eine vom Filmemacher konstruierte Wirklichkeit ist und damit nie Abbild einer wie auch immer gearteten181 Wirklichkeit.182 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1203 In den Übungen wird daher berücksichtigt, dass der Film eine Zeichenkomposition ist, in der in spezifischer Weise mit Zeit und Raum umgegangen wird. Filmspe- 183 zifische Zeichen sind z. B. Kameraeinstellungen, Schnitt, Kamerafahrt, Kamera- 184 perspektive, Töne, Musik, Farben, Licht etc. 185 In den Übungen steht die in den Filmen gesprochene Sprache also nicht isoliert im Zentrum, sondern immer nur eingebunden in das Gewebe aller anderen filmi- 186 schen Zeichen. 187 In den Übungen werden die Zeichen der Filmsprache, d. h. die speziellen filmischen Erzählungen mit den Deutungen, die die Betrachter ihnen geben, konfron- 188 tiert. 189 Die Deutungen der Lernenden sind eingebunden in ihre persönlichen emotionalen und kognitiven Prozesse, diesen wird in den Übungen Rechnung getragen. 190 So entstehen filmspezifische Wahrnehmungsübungen, in denen für die Deutungen von filmspezifischen Zeichen und nonverbalem Verhalten durch die Lernenden 191 immer auch der Ausdruck von Gefühlen für mündliche und schriftliche Aufgaben 192 im Mittelpunkt stehen (sic!). (Schwerdtfeger 2001: 1025) 193 Diese Gegenüberstellung zeigt, dass Film und Fernsehen in der Entwicklung der Didak- 194 tik der audiovisuellen Medien als eigenständige kulturelle Produkte Raum gewannen und 195 nicht mehr nur als Vehikel für zu lernende Sprache eingesetzt wurden. Zwei sich schein- 196 bar widersprechende Tendenzen sind seit Anfang der 1970er Jahre auszumachen: Obwohl 197 die Bilder nun schon seit mehr als hundert Jahren das Laufen gelernt haben, sind Filme, 198 die Sprachverwendung situiert in Kontexten zeigen und von daher sprachliches Material 199 hervorragend einführen könnten, im Unterricht oft ein Randphänomen; die meisten 200 Sprachkurse haben weiterhin das Lehrbuch und nicht den Film als ihr Ausgangsmedium. 201 Gleichzeitig hat es aber methodische Bewegungen gegeben, die mit einem erhöhten Ein- 202 satz von und vor allem mit der Kombination verschiedener Medien arbeiteten: die Arbeit 203 mit einem Medienverbund, den man heute vom Standpunkt der digitalen Medien aus 204 rückblickend den analogen Medienverbund nennt. In Frankreich entwickelte sich die 205 audio-visuelle, global-strukturelle Methode. Alles kam zum Einsatz: Kassetten, Dias, 206 Overhead-Projektor, Film, Fernsehen. Die Lernenden waren in Gefahr, medial überrollt 207 zu werden, und die Lehrenden konnten leicht auf eine Rolle als Medientechniker redu- 208 ziert werden, die Handlungsanweisungen aus Lehrerhandbüchern, die im Detail Vorge- 209 hensweisen vorschrieben, zu folgen hatten. Lernende, die über muttersprachliche Verglei- 210 che, kognitiv oder auch nur über die analytische Kraft des Notizenmachens lernten, 211 hatten in diesen durchorganisierten, multimedialen Sprachlernprogrammen ihre Schwie- 212 rigkeiten. Festzuhalten war jedoch zumindest anfänglich meist eine erhöhte Motivation 213 durch die zum damaligen Zeitpunkt noch sehr ungewohnte Medienüberflutung und die 214 entsprechend geschulten, von ihrem Medienlabor zunächst begeisterten Lehrer. Gleich- 215 zeitig lag in der durchgeplanten Konfrontation mit den unterschiedlichen medialen Re- 216 präsentationen von Zielsprache und -kultur auch der Kern des Scheiterns der analogen 217 Medienverbünde: Nicht nur wurden Lehrer vom Kabelsalat und den an sie herangetrage- 218 nen technischen Ansprüchen abgeschreckt, der minutiös geplante Ablauf des Unterrichts 219 widersprach auch den Vorstellungen eines annähernd selbstbestimmten Umgangs mit der 220 angebotenen Vielfalt. 221 XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1204 4. DaF und die digitalen Medien222 Sprachlabor und analoge Medienverbünde sind Belege dafür, dass sich bereits im Verlauf223 des 20. Jahrhunderts eine zunehmende Medialisierung des Fremdsprachenlernens fest-224 stellen lässt. Im 21. Jahrhundert zeigt sich die zunehmende Medialisierung der Lebens-225 verhältnisse, die auch Konsequenzen für das Fremdsprachenlernen hat, im Kontext der226 digitalen Medien unter anderem an den folgenden Tendenzen:227 Ϫ Die klassischen Massenmedien erleiden einen Bedeutungsverlust, neue Leitmedien228 etablieren sich.229 Ϫ Das klassische Sender-Empfänger-Verhältnis ist spätestens seit Web 2.0 durch den230 sogenannten user generated content austauschbar.231 Ϫ Die Medienbotschaften erreichen einen immer größeren Anteil an der Konstruktion232 von Wirklichkeit, die Fiktionalitätsgrenze wird immer häufiger unkenntlich.233 Ϫ In der Bildungsdebatte hat das Konzept der multiliteracy (vgl. New London Group234 1996) als Leitkonzept den traditionellen Schriftspracherwerb abgelöst.235 Diese veränderte gesellschaftliche Mediennutzung führt für die Fremdsprachendidaktik236 zu interessanten neuen Angeboten. Es kommt zunächst zu einem motivationalen Extra-237 profit beim Einsatz eines neu auftretenden Mediums, der wie schon beim analogen Medi-238 enverbund auch bei den digitalen Medien vorhanden ist, aber nur kurzfristig anhält:239 „Der motivationale Anreiz durch die Medienverwendung im Unterricht hat sich zu allen240 Zeiten in dem Maße relativiert, in dem das Medium ohnehin Teil des Alltags wurde und241 damit nichts Außergewöhnliches mehr war“ (Funk 2000: 14).242 Deshalb muss in der fremdsprachendidaktischen Diskussion die Befassung mit der243 Funktionalität des Medieneinsatzes an erster Stelle stehen: Der Einsatz digitaler Medien244 ist dann sinnvoll, wenn er sinnvoll ist. Weder eine Überhöhung des Einsatzes digitaler245 Medien durch ein trivialisiertes Autonomiekonzept (vgl. Rösler 1998; Hess 2001 und246 Schmenk 2008) noch ein an den Lernerinteressen (vgl. Hess 2003) vorbei konzipierter247 Medieneinsatz helfen Lernenden beim Deutscherwerb. Man sollte also nicht aus dem248 Vorhandensein der Medien didaktische Konzepte für deren Anwendung entwerfen, son-249 dern fragen, welchen Beitrag die Medien zur Lösung von Fragen leisten, die sich der250 Fremdsprachendidaktik generell stellen. Die Diskurshoheit liegt also bei der Didaktik,251 nicht bei den Bastlern von Anwendungen. Neue Ideen für den Medieneinsatz können252 das Lehren und Lernen von Fremdsprachen beflügeln, sie können aber auch didaktische253 Rückschritte bedeuten, wenn die Begeisterung für den Medieneinsatz die didaktische254 Reflexion und die Aufnahme der didaktischen Diskussion zum jeweiligen Gegenstand255 ausblendet.256 4.1. Digitales Lehrmaterial: Übungstypen und Feedback257 Mit dem Aufkommen des Computers wurde versucht, diesen für das Üben von Forma-258 spekten zu verwenden. In gewisser Weise erfolgte damit eine Wiederaufnahme der Kon-259 zeption des Sprachlabors: Individualisiert konnten die Lerner sich besser einem Lern-260 problem widmen als im Klassenverband. Aufgrund der programmiertechnischen Gege-261 benheiten und der sich entwickelnden Autorensoftware war dieses Üben zunächst eine262 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1205 relativ eingeschränkte Angelegenheit: Lückenübungen, Umformungsübungen, Drag and 263 Drop-Zuordnungsübungen, also insgesamt geschlossene Übungen zur Sicherung des 264 Formbestandes, dominierten die erste Runde der computergestützten Sprachvermittlung, 265 für die sich die englische Abkürzung CALL (computer assisted language learning) durch- 266 setzte (vgl. als Überblick Chapelle 2001). Aus der Perspektive der Fremdsprachendidak- 267 tik bedeutete dies zunächst einen Rückschritt hinter die Vielfalt bereits vorhandener 268 Übungsformate, nach dem verbreitetsten Autorenprogramm konnte man von einer Hot- 269 Potatoisierung der digitalen Übungswelt sprechen. 270 Ein besonderes Problem dieser Übungen stellte die Rückmeldung an den Lerner dar. 271 Im Gegensatz zum klassischen Sprachlabor, das dem Lerner eine richtige Antwort lie- 272 ferte, die dieser selbst vergleichen und erneut nachsprechen konnte, besitzt der Computer 273 als seinen größten Vorteil die Interaktivität: Rückmeldungen auf die Eingabe der Lerner, 274 das sogenannte Feedback, sind möglich. Das Programm muss dabei auf die Eingaben 275 eines Lerners in einer vorprogrammierten Weise reagieren. Diese Rückmeldung wird in- 276 nerhalb des Programms durch den Abgleich von Mustern organisiert: Die Eingabe des 277 Lerners wird mit vorgegebenen Mustern verglichen, je nach erkanntem Muster wird eine 278 vorher festgelegte Antwort ausgegeben. Im einfachsten Fall generiert das Programm die 279 Meldung Die Antwort ist nicht richtig, wenn vom Lerner nicht genau die antizipierte 280 Eingabe eingegeben wurde. Ob dieser lediglich einen Tippfehler gemacht, Groß- und 281 Klein- oder Getrennt- und Zusammenschreibung verwechselt hat oder tatsächlich einen 282 schweren Verstoß gegen die Regeln der deutschen Morphologie begangen hat, würde in 283 diesem Fall nicht erfasst. Diese Art der Programmierung Ϫ die ihre schlimmste Variante 284 in der Fehlermeldung Einige der eingegebenen Antworten sind falsch hatte, wonach alle 285 Antworten der Lernenden verschwanden Ϫ ist offensichtlich didaktisch nicht befriedi- 286 gend. 287 Wie gut oder schlecht ein automatisch generiertes Feedback ist, hängt davon ab, wie 288 arbeitsintensiv und sorgfältig die Antizipationen der Programmersteller sind. CALL- 289 Übungen müssen durchaus nicht so schlecht sein, wie man sie häufig im Netz antreffen 290 kann: Zumindest bei geschlossenen Übungen sind die Eingaben der Lernenden bis zu 291 einem bestimmten Umfang antizipierbar, Flüchtigkeitsfehler können von Kompetenzfeh- 292 lern unterschieden und mit unterschiedlichen Rückmeldungen versehen werden. Die 293 Feedbacks können sich dadurch unterscheiden, dass sie zur Selbstkorrektur anregen oder 294 dass sie die Korrektur selbst durchführen, dass sie auf Quellen verweisen usw. Wichtig 295 für die Sicherung der Qualität des Feedbacks ist also die Frage, wie viel Zeit und Energie 296 in diesen auf der Oberfläche zunächst unsichtbaren Teil des Programms investiert werden 297 (vgl. Rösler 2007: 177Ϫ194). Bei offenen Aufgaben, bei denen die Lernenden einen eige- 298 nen Text eingeben, versagt die programmierte Analyse jedoch; hier können für automa- 299 tisch generierte Feedbacks nur Musterlösungen angegeben werden, oder die Texte werden 300 an einen menschlichen Korrektor, der online zur Verfügung steht, weitergeleitet. Einen 301 qualitativen Fortschritt kann das Feedback hier erst erreichen, wenn künstliche Intelli- 302 genz und Fremdsprachendidaktik in Kooperation treten, wenn die mächtigen Analyse- 303 werkzeuge der Sprachtechnologie dazu verwendet werden, Lernereingaben ernsthaft zu 304 analysieren und auf die Fehler in angemessener Weise zur reagieren (vgl. als Beispiel 305 Heift 2001 und als Überblick Gamper und Knapp 2002). 306 Im Gegensatz zu klassischem Lehrmaterial, das durchgehend sichtbar ist, ist für die 307 Einschätzung der Qualität von digitalem Lehrmaterial eine Analyse des Feedbacks, also 308 von etwas an der Oberfläche zunächst Unsichtbarem, von besonderer Wichtigkeit. Not- 309 XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1206 wendig ist deshalb eine systematische Lehrmaterialanalyse auch von digitalem Lehrmate-310 rial (vgl. Roche 2003), die stärker rezeptionsanalytisch als die traditionell eher werkana-311 lytische Lehrwerkanalyse der Printwerke sein muss (vgl. Rösler 2008: 376Ϫ377).312 4.2. Digitales Lehrmaterial: lehrwerkbegleitend und lehrwerkunabhängig313 Neben die alleinstehenden Übungen der Anfangsphase von CALL traten relativ schnell314 digitale Komponenten von Lehrwerken; kaum ein DaF-Lehrwerk kommt heute ohne315 digitale Begleitung aus, entweder dadurch, dass CDs mit Übungen und Aufgaben ange-316 boten werden und/oder dadurch, dass Online-Aktivitäten zur Verfügung gestellt werden.317 Über die formbezogenen geschlossen Übungen hinaus kann das lehrwerkbegleitende318 digitale Material Projektvorschläge, landeskundliche Materialien etc. liefern, die sowohl319 im Hinblick auf den möglichen Umfang (ausführliche Bildersammlungen, Audio- und320 Videodateien) als auch im Hinblick auf Aktualität dem klassischen Lehrwerk überlegen321 sind, allerdings nur, wenn sie nach den gleichen Qualitätsstandards gepflegt werden wie322 klassische Print-Lehrwerke.323 Über die Begleitung von printgeleiteten Lehrwerken durch digitales Material hinaus324 entwickelt sich eine Diskussion darüber, ob und wie weitgehend in Zukunft der gesamte325 Lehrwerkbereich digitalisiert wird. Dies kann zum einen bedeuten, dass mit einem Kon-326 zept wie Lehrwerk on demand durch das Zusammenspiel von zentraler und peripherer327 Materialproduktion eine größere Zielgruppen- und Lernzielgenauigkeit von Lehrwerken328 erreicht wird (vgl. Rösler 2006a), zum anderen wird gefragt, ob Lehrwerke insgesamt329 nur noch digitalisiert als Online-Lehrwerke zur Verfügung stehen werden. Das zum Zeit-330 punkt der Niederschrift dieses Beitrags für DaF am weitesten fortgeschrittene Projekt in331 diesem Bereich ist Deutsch-Uni Online (vgl. Roche 2008).332 Auf der Ebene der Materialentwicklung ist aus der anfänglichen Diskussion um das333 Design einzelner Übungen eine über die interaktiven Qualitäten von komplexen Materi-334 alarrangements geworden, über das angemessene Feedback auf fehlerhafte Lernereinga-335 ben und über die Frage, wie adaptiv digitales Lehrmaterial sein kann, d. h., wie und wie336 weitgehend das Programm einen Lernenden so modellieren kann, dass es als Reaktion337 auf sein Verhalten in Übungen, bei der Nutzung von Hilfsangeboten usw. sich ihm durch338 individualisierte Hilfestellungen, Vorschläge für Übungen und Texte usw. anpassen und339 ihn so gezielt unterstützen kann.340 4.3. Chancen und Risiken der Arbeit mit authentischen Materialien341 Das Üben von Formen und das Bereitstellen von Material ist aber nur ein Teilbereich der342 Diskussion um das Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien. Das online verfügbare343 didaktisierte Material stellt nur einen kleinen Teil der im Internet vorhandenen Materia-344 lien dar, und man kann über dessen Relevanz durchaus unterschiedlicher Meinung sein:345 zumindest bei vielen geschlossenen Übungen und besonders bei als PDF-Dateien zur346 Verfügung gestellten Arbeitsblättern scheint sich der Vorteil der Digitalisierung auf die347 schnelle Distribution zu beschränken.348 Im Gegensatz dazu scheint die schier unendliche Menge von vorhandenen Texten,349 Bildern, Filmausschnitten usw. im Netz für das Fremdsprachenlernen eine Art Schlaraf-350 fenland darzustellen. Die Suche nach authentischen Texten, die seit der kommunikativen351 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1207 Wende ein hohes Gut für die Fremdsprachendidaktik sind, für das einst eigene didakti- 352 sche Zeitschriften wie Authentik gegründet wurden, ist einfacher geworden. Besonders 353 durch den digitalen Transport auditiver und audiovisueller Materialien haben auch weit 354 vom Zielsprachenland entfernte Klassenzimmer einen schnellen Zugriff auf Hör- und 355 Hörsehtexte, was sich u. a. in der wachsenden Beliebtheit von Podcasts zeigt. Die jeweils 356 aktuellen Nachrichtensendungen aus Radio und Fernsehen sind ebenso abrufbar wie 357 spezielle Internetdienste; YouTube u. ä. liefern von Individuen gedrehte Filme oder Aus- 358 züge aus professionellen Produktionen, immer mehr authentische Stimmen von Mutter- 359 sprachlern und Deutschlernenden stehen den Lehrenden und Lernenden zur Verfügung. 360 Diese Vielfalt produziert neue Herausforderungen für die Fremdsprachendidaktik. 361 Während die Eingeschränktheit von Material vor dem Aufkommen des Internet je nach 362 Sichtweise als Zensur oder qualitätssichernde Maßnahme von Verlagen beschrieben wer- 363 den konnte, erlaubt die Anarchie des Netzes die Verbreitung beliebiger und beliebig vieler 364 Texte. Dies bedeutet, dass die Qualitätssicherung auf die Rezipienten verschoben ist. 365 Waren für einen Fremdsprachenlerner außerhalb des deutschsprachigen Raums zuvor 366 der Lehrer und das Lehrwerk sowie, wenn er Glück hatte, eine gut ausgestattete Biblio- 367 thek und ein guter Kurzwellenempfänger seine von einer Redaktion oder einem Lektorat 368 kontrollierten Hauptinformationsquellen, so ist er bei Texten aus dem Internet darauf 369 angewiesen, die Quellen durch seine eigene Medienkompetenz angemessen einschätzen 370 zu können. Für die Didaktik gilt: Die Arbeit mit authentischen Materialien aus dem 371 Internet muss so durch auf die jeweiligen Stadien des Spracherwerbs zugeschnittene Auf- 372 gabenstellungen und Vermittlungen von Strategien begleitet werden, dass die Lernenden 373 erfolgreich mit diesen umgehen können. Dies kann z. B. bedeuten, dass bereits im sehr 374 frühen Anfangsunterricht stark gesteuerte Ausflüge ins Netz unternommen werden, bei 375 denen die Zahl der anzusteuernden Seiten begrenzt ist, die Aufgabenstellung nur selekti- 376 ves Lesen erfordert und die schriftliche oder mündliche Mitteilung der gefundenen Lö- 377 sung mit dem vorhandenen sprachlichen Können möglich sein muss (vgl. dazu ausführli- 378 cher Rösler 2007: 160Ϫ168). Ebenso wie im traditionellen Fremdsprachenunterricht in 379 Bezug auf die erste Arbeit mit Ganzschriften, auf die Arbeit mit Filmen usw. ist auch 380 bei der Arbeit mit Texten aus dem Internet also dafür zu sorgen, dass das über die 381 Lehrwerkprogression hinausgehende Arbeiten mit authentischen Texten mit Aufgaben- 382 stellungen verbunden ist, die dafür sorgen, dass Lernende so früh und so erfolgreich wie 383 möglich mit zielsprachlichem Material umgehen lernen. 384 Neben der Vielfalt des vorhandenen Materials ist dessen Aktualität ein weiterer 385 Grund für die Arbeit mit dem Internet, vor allem dann, wenn es um landeskundliche 386 Inhalte im weitesten Sinne geht. Entsprechend haben sich für diesen Bereich eine Reihe 387 von Aufgabentypen herausgebildet, z. B. WebQuests, bei denen Lernende eine bestimmte 388 Aufgabe durch das Aufsuchen von Seiten im Netz lösen müssen, oder kooperative Spiele 389 wie z. B. Odyssee (vgl. Grätz 1999), bei der Gruppen von Lernenden ihren eigenen Stand- 390 ort anderen Lernenden in verrätselter Form präsentieren und den anderer Gruppen erra- 391 ten müssen (vgl. zur Vielfalt von Aufgaben für den DaF-Unterricht unter Einbeziehung 392 des Internets Biechele et al. 2003). 393 4.4. Kooperatives Lernen 394 Die schnelle Überwindung von Zeit und Raum führt dazu, dass das fremdsprachendi- 395 daktisch bewährte Konzept der Klassenpartnerschaften quantitativ ausgeweitet werden 396 XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1208 kann. Für Kooperationsprojekte aller Art gilt auch weiterhin der Satz, dass es egal ist,397 in welchem Medium man sich nichts zu sagen hat, wenn man sich nichts zu sagen hat.398 Wie bei den klassischen Kooperationsprojekten sind also auch bei digitalen Kooperati-399 onsprojekten die Fragen der Inhalte, der Rahmenbedingungen der beteiligten Institutio-400 nen usw. zuerst zu klären, die Bereitstellung von Kommunikationskanälen allein hilft we-401 nig.402 Reinhard Donath, einer der deutschen Pioniere des kooperativen Lernens mit digita-403 len Medien, hat dies in seinen zehn goldenen Regeln für die digitale Projektarbeit (http://404 www.schule.de/englisch/tipps_neu.htm) festgehalten, die im folgenden in einer sprachlich405 leicht überarbeiteten Fassung wiedergegeben werden:406 1. Partnerlehrkraft langfristig vor Projektbeginn suchen.407 2. Zeit Ϫ Thema Ϫ Erwartungen Ϫ Wünsche mit Partnerlehrkraft intensiv koordinie-408 ren und dabei mit der Partnerlehrkraft „ins Gespräch“ kommen, sich kennen lernen.409 3. Projekt und Zeitrahmen der Lerngruppe vorstellen: Ideen sammeln, Neugier wecken,410 Thema/Themen festlegen, Interessen formulieren.411 4. Absprachen mit Lerngruppe zur Organisation der Arbeit im Projekt: Gruppen bil-412 den, Gruppenregeln, Ansprechpartner in der Gruppe; E-Mail-Adressen für die Grup-413 pen und/oder individuelle Lerner im Netz einrichten; alle E-Mails werden als Kopie414 (CC) an Lehrkraft geschickt.415 5. Ständige Kommunikation mit Partnerlehrkraft, mindestens einmal pro Woche.416 6. Lernertagebücher führen lassen (was wurde in den Gruppen gemacht, was wurde417 gelernt, welche Methoden sind benutzt worden, neu gelernte Wörter, unbekannte418 Wörter und Strukturen), Zwischenberichte über den Stand der Arbeit im Plenum.419 7. Unterschiedliche Meinungen von allen ins Plenum einbringen lassen, austauschen,420 nicht bewerten, sondern Gründe für das Andere, Neue, Unbekannte, Verstörende421 finden. Wie gehe ich damit um, was bedeutet das für mich?422 8. Ergebnisse zusammenfassen: Reader Ϫ Webseiten Ϫ Poster Ϫ Ausstellung im Klas-423 senraum/Flur, andere Lerngruppen einladen und Ergebnisse vor Publikum präsentie-424 ren.425 9. Evaluation: Was habe ich gelernt, was war für mich neu/verstörend, wie habe ich426 das mit meiner Partnerin/meinem Partner gelöst; wie habe ich methodisch gearbeitet,427 wie möchte ich weitermachen?428 10. Auswertung mit der Partnerlehrkraft: Verlauf des Projektes inhaltlich und metho-429 disch reflektieren; Was haben wir voneinander, miteinander und bei diesem Projekt430 gelernt? Wollen wir so ein Projekt noch einmal machen? Was machen wir dann ge-431 nauso, was machen wir anders?432 Kooperationsprojekte sind durch die technischen Möglichkeiten häufiger realisierbar ge-433 worden, sowohl solche zwischen Deutschlernenden und Deutschlernenden, Deutschlern-434 enden und Muttersprachlern als auch zwischen Deutschlernenden und zukünftigen435 Deutschlehrern, die in Kooperationsprojekten als Tutoren fungieren (vgl. Tamme 2001).436 Die Zunahme derartiger Projekte ging mit einer Zunahme der Beforschung einher (vgl.437 z. B. die Beiträge in O’Dowd 2007 sowie Belz und Thorne 2006). Die Beschleunigung438 der Interaktionsmöglichkeiten bringt dabei nicht nur Vorteile, sondern kann auch zu439 einer stärkeren Oberflächlichkeit oder gar zu einem interkulturellen Aneinandervorbeire-440 den und zu interkulturellen Missverständnissen führen, wenn die Kooperationen nicht441 sorgfältig vorgeplant sind (vgl. dazu Müller-Hartmann 2000; Belz und Müller-Hartmann442 2003 oder O’Dowd und Ritter 2006).443 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1209 Dass Kooperationen durch die digitalen Medien leichter initiierbar geworden sind, 444 zeigt sich neben den Klassenkorrespondenzen vor allen Dingen am Tandem-Konzept 445 (vgl. Brammerts und Little 1996), das inzwischen im Internet auf eine gut entwickelte 446 Kontaktbörse verweisen kann. Die Grundkonstellation des Tandem hat sich dabei nicht 447 verändert: Weiterhin kommunizieren Personen, die Experten für ihre eigene Sprache 448 sind, in gemeinsam ausgehandelter Weise miteinander, weiterhin gibt es kein klassisches 449 Lehr-Lernverhältnis. Geändert hat sich die Form des Austausches, die zunächst über E- 450 Mail, inzwischen per Skype oder vielleicht demnächst in virtuellen Welten stattfindet. 451 4.5. Von der alleinstehenden Übung zur multimedialen webbasierten 452 Lernumgebung 453 Zu beobachten ist beim Einsatz digitaler Medien für DaF die paradoxe Situation, dass 454 man sowohl eine Tendenz zur weitergehenden Individualisierung des Lernens als auch 455 zur weiteren Verbreitung kooperativen Lernens beobachten kann (vgl. Rösler 2006b). 456 Von den ersten alleinstehenden CALL-Übungen auf dem Computer zu webbasierten 457 multimedialen Lernumgebungen hat das Fremdsprachenlernen mit digitalen Medien in 458 kurzer Zeit einen weiten Weg zurückgelegt. Begrifflich wird auf die neue Vielfalt zum 459 einen weiterhin mit CALL referiert, parallel dazu hat sich CMC (computer mediated 460 communication) als Terminus etabliert, der anzeigt, dass zwischen der Digitalisierung von 461 Lernmaterial und den Möglichkeiten, Sprachlernende und Lehrende auf verschiedenste 462 Weise miteinander interagieren zu lassen, zu trennen ist. Wie rasant die Entwicklung ist, 463 zeigt ein Blick auf die nur sechs Jahre auseinanderliegenden Publikationen Platten (2003) 464 und Biebighäuser und Marques-Schäfer (2009), die sich mit dem Potential von Chats für 465 DaF beschäftigten. Stand im Artikel von 2003 noch das Design eines didaktischen Chat- 466 Raums im Mittelpunkt und war der Chat dort eindeutig ein getipptes Gespräch, so wer- 467 den im Artikel von 2009 Daten aus diesem Text-Chatraum mit Daten aus einem Voice- 468 Chat in der virtuellen Welt Second Life kontrastiert. Die technologische Entwicklung hat 469 es in kürzester Zeit möglich gemacht, den Chat vom Text Chat, einer medial schriftli- 470 chen, konzeptionell eher mündlichen Textsorte (vgl. Rösler 2007: 58Ϫ61), in eine mediale 471 und konzeptionelle Mündlichkeit, den Voice-Chat, zu überführen, der für das Thema 472 Förderung mündlicher Sprachproduktion im Fremdsprachenunterricht eine ganz andere 473 Rolle spielen kann als die getippten Dialoge im Text-Chat. 474 Die multimedialen Lernumgebungen gestatten heute die Zusammenführung unter- 475 schiedlicher Medien in das eine Medium; unterschiedliche Wahrnehmungskanäle der Ler- 476 nenden können zugleich angesprochen, Inhalte gleichzeitig in geschriebener oder gespro- 477 chener Sprache, mit und ohne filmische und musikalische Realisierung präsentiert wer- 478 den. Durch Voice over IP können die Lernenden miteinander und mit Muttersprachlern 479 weltweit sprechen, Videokonferenzen führen oder sich in Gestalt von Avataren in virtuel- 480 len Welten treffen. Waren Kooperationsprojekte zunächst auf den Austausch per Mail 481 beschränkt, steht inzwischen Kooperationswilligen z. B. in Lernplattformen über Mail, 482 Text-Chat und Voice over IP hinaus ein reiches Repertoire an synchronen und asynchro- 483 nen Mitteln zur Kommunikation zur Verfügung: Whiteboards, Foren, Wikis, Blogs, Mind- 484 mapping-Programme usw. Im Gegensatz zur getippten Mündlichkeit in Chats sind Wikis, 485 Blogs und andere Online-Schreibaktivitäten tatsächlich technische Möglichkeiten, im 486 XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1210 DaF-Unterricht das Schreiben und sogar das kooperative Schreiben zu fördern (vgl. z. B.487 Ballweg 2008 oder Würffel 2008).488 Seit dem Aufkommen von Orten des kooperativen Schreibens ebenso wie von Pod-489 casts, Social Software usw., also seit der mit dem Schlagwort Web 2.0 zusammengefassten490 Entwicklung, gehört es immer mehr zur Lebenswelt eines Teils der Menschheit, sich im491 Netz zu präsentieren und Beziehungen in Web 2.0-Anwendungen virtuell zu pflegen.492 Dies kann auch in Sprachlernkontexten dazu führen, dass die Lernenden selbstbestimmt493 Inhalte (multimedial) präsentieren und mit einem real existierenden Publikum kommuni-494 zieren (vgl. als Beispiel Schmidt 2009). Die Geschichte der Fremdsprachendidaktik ist495 voll von derartigen Versuchen, der Fremdbestimmung im Klassenzimmer durch inhaltli-496 che Selbstbestimmung entgegenzuwirken, z. B. mit an Freire, Freinet und Rogers anklin-497 genden emanzipatorischen oder gruppendynamischen Konzepten. Wie bei diesen ist auch498 bei Versuchen im Kontext der digitalen Medien abzuwägen, wo die Gefahr einer Verabso-499 lutierung der inhaltlichen Selbstbestimmung besteht, die den Spracherwerb behindern500 könnte, und wo aufregende Publikationsmöglichkeiten im Netz problematisch sein kön-501 nen. Ein Lerner, der in einem Blog in einem sprachlich wenig fortgeschrittenen Zustand502 einen Text publiziert, kann sehr stolz darauf sein, dass er mit der Welt kommuniziert503 und dass die Welt ihm Kommentare schickt. Dieser Eintrag im Blog kann aber aufgrund504 seines Öffentlichkeitscharakters auch gegen ihn verwendet werden, wenn später evtl. ein505 Personalchef sich um die Sprachkompetenz eines Bewerbers kümmert. Die gesellschaftli-506 che Debatte um die Neujustierung des Verhältnisses von Privatheit und Öffentlichkeit,507 die durch die digitalen Medien aufgekommen ist, ist auch für den Einsatz der digitalen508 Medien im Fremdsprachenunterricht ein relevantes Thema: Es ist jeweils abzuwägen, ob509 und wie weit die Motivation schaffende Möglichkeit, sich real der Welt mitzuteilen von510 der didaktischen Schutzfunktion eines Lehrenden, dafür zu sorgen, dass sich Schüler511 nicht bloßstellen, gerahmt werden muss.512 5. Primat der Didaktik513 Die Verbesserung von Kommunikationsmöglichkeiten und das Vorhandensein multime-514 dialen Lernmaterials bilden lediglich die Voraussetzung für eine Veränderung des Fremd-515 sprachenlernens, sie selbst sind diese Veränderungen nicht. Das Deutschlernen durch516 Kontakte in virtuellen Lernumgebungen oder mit Texten und Videos aus dem Netz ist517 unter didaktischen Gesichtspunkten kein neuer Gegenstand, sondern die technologisch518 neu gestaltete Verlängerung der existierenden Diskussionen um Begegnungslernen und519 die Rolle von authentischen Texten im Unterricht. Die seit den 1970er Jahren geführte520 Diskussion um authentisches vs. progressionsgeleitetes Material im Klassenzimmer im521 Anfängerbereich z. B. hat sich durch das Internet nicht qualitativ verändert; verändert522 haben sich die Menge des Angebotes und vor allem die leichte Erreichbarkeit von ziel-523 sprachigen Texten und Sprechern.524 Die Fremdsprachendidaktik tut deshalb gut daran, zurückliegende Phasen der Medi-525 eneuphorie genau zu betrachten, um zu vermeiden, strukturell gleiche Fehler aufs Neue526 zu begehen. Die anfängliche Euphorie für die neuen CALL-Übungen spiegelt schließlich527 die ursprüngliche Euphorie für das Sprachlabor, die für die komplexen digitalen Multi-528 media-Lernumgebungen die für die analogen Medienverbünde aus der Hochzeit der529 136. Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht 1211 kommunikativen Didaktik. Solange der Blick der Didaktiker auf das Lehren und Lernen 530 des Deutschen fokussiert bleibt und vor allem solange das Lernen mit neuen Medien 531 durch empirische Forschung wie z. B. von Schmidt (2007, kooperatives Arbeiten mit 532 individualisierender Lernsoftware), Würffel (2008, Strategien bei der Arbeit mit digitalem 533 Selbstlernmaterial) und Scheller (2009, animierte Grammatikdarstellung) begleitet wird, 534 besteht die Chance, dass weder durch immer schöner blinkende Geräte noch durch fun- 535 kelnde allgemeine Konzepte, die die neuen Medien für die Durchsetzung eines schon 536 wieder neuen Paradigmas missbrauchen, dem Fremdsprachenlernen im Namen einer 537 technologischen Entwicklung Lehr- und Lernweisen aufgezwungen werden, die für die 538 jeweils konkreten Lernenden nicht angemessen sind. 539 6. Literatur in Auswahl 540 Ballweg, Sandra 541 2008 542„Wann ist die nächste Sprechstunde?“ Ϫ Betreuung und Beratung im Online Writing Lab. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht [Online] 13(1): 18 S. 543 Belz, Julie A. und Steven L. Thorne (Hrsg.) 544 2005 545Internet-Mediated Intercultural Foreign Language Education. Boston: Heinle. Belz, Julie A. und Andreas Müller-Hartmann 546 2003 547Teachers as intercultural learners: negotiating German-American telecollaboration along the institutional faultline. The Modern Language Journal 87(1): 71Ϫ89. 548 Biebighäuser, Katrin und Gabriela Marques-Schäfer 549 2009 550Text Chat und Voice Chat. Eine Analyse der Chat-Angebote des Goethe-Instituts in JETZT Deutsch lernen und in Second Life. Informationen Deutsch als Fremdsprache 5: 551 401Ϫ428. 552 Biechele, Markus, Dietmar Rösler, Stefan Ulrich und Nicola Würffel 553 2003 554Internet-Aufgaben Deutsch als Fremdsprache. Stuttgart: Klett. Brammerts, Helmut und David Little (Hg.) 555 1996 556Leitfaden für das Sprachenlernen im Tandem über das Internet. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer. 557 Chapelle, Carol A. 558 2001 559Computer Applications in Second Language Acquisition. Cambridge: Cambridge University Press. 560 Dahlhaus, Barbara 561 1994 562Fertigkeit Hören. Berlin: Langenscheidt. Ehnert, Rolf 563 1984 564Video im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. In: Hellmut Binder und Hartmut Schröder (Hg.), Video im allgemein- und fachsprachlichen Deutschunterricht, 5Ϫ14. Jyväskyla 565 (Reports from the Language Center). (Zitiert nach Schwerdtfeger 2001). 566 Funk, Hermann 567 2000 568Schnittstellen Ϫ Fremdsprachenunterricht zwischen ,alten‘ und ,neuen‘ Medien. In: Erwin Tschirner, Hermann Funk und Michael Koenig (Hg.), Schnittstellen: Lehrwerke zwischen 569 alten und neuen Medien, 13Ϫ28. Berlin: Cornelsen. 570 Gamper, Johann und Judith Knapp 571 2002 572A review of intelligent CALL-systems. Computer Assisted Language Learning 15(4): 329Ϫ342. 573 Grätz, Ronald 574 1999 575Odyssee Ϫ ein interkulturelles E-Mail-Suchspiel. Fremdsprache Deutsch 21: 25. XIII. Medien als Lehr-Lernmaterialien1212 Heift, Trude576 2001577 Intelligent language tutoring systems for grammar practice. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht. [Online], 6(2): 15 S.578 Hess, Hans Werner579 2001580 Online learning systems as mediation between cyberspace and learner. Why (and how) teachers (and not primarily students) should become ‘autonomous’. German as a Foreign581 Language 1: 29Ϫ42.582 Hess, Hans Werner583 2003584 Lerner als Kunden. Informationstechnologie im Alltagseinsatz. Deutsch als Fremdsprache 40(1): 14Ϫ23.585 Jung, Udo O. H.586 2006a587 Was der Fremdsprachenunterricht von den Medien erwarten darf. In: Udo O.H. Jung (Hg.), Praktische Handreichungen für Fremdsprachenlehrer, 231Ϫ235. Frankfurt a. M.:588 Lang.589 Jung, Udo O. H.590 2006b591 Massenmedien: Briefmarken und Plakate. In: Udo O. H. Jung Udo O. H. (Hg.), Praktische Handreichungen für Fremdsprachenlehrer, 240Ϫ245. Frankfurt a. M.: Lang.592 Krumm, Hans-Jürgen593 1975594 Das Sprachlabor im kommunikativen Fremdsprachenunterricht. In: Udo O.H. Jung und Marlis H. Haase (Hg.), Fehlinvestition Sprachlabor? Beiträge zu einem konstruktiven595 Sprachunterricht mit technischen Medien, 29Ϫ38. Kiel: Schmidt und Klaunig.596 McLuhan, Marshall597 1964598 Understanding Media: The Extensions of Man. New York: McGraw Hill. Müller-Hartmann, Andreas599 2000600 Wenn sich die Lehrenden nicht verstehen, wie sollen sich dann die Lernenden verstehen? Fragen nach der Rolle der Lehrenden in global vernetzten Klassenräumen. In: Lothar601 Bredella, Herbert Christ und Michael K. Legutke (Hg.), Fremdverstehen zwischen Theorie602 und Praxis, 275Ϫ301. Tübingen: Narr.603 New London Group604 1996605 A pedagogy of multiliteracies: designing social futures. Harvard Educational Review 66(1): 60Ϫ92.606 Nübold, Peter607 2006608 Vom Sprachlabor zum Multimedia-Sprachlabor. In: Udo O. H. Jung (Hg.), Praktische Handreichungen für Fremdsprachenlehrer, 299Ϫ304. Frankfurt a. M.: Lang.609 O’Dowd, Robert (Hg.)610 2007611 Online Intercultural Exchange. An Introduction for Foreign Language Teachers. 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Tübingen: Narr. 657 Schmidt, Torben 658 2009 659Mündliche Lernertexte auf der 2.0.-Bühne Ϫ Mediale Inszenierungen im Englischunterricht am Beispiel eines Schulpodcast-Projekts. Forum Sprache 1: 24Ϫ42 660 Schwerdtfeger, Inge C. 661 2001 662Die Funktion der Medien in den Methoden des Deutsch als Fremdsprache-Unterrichts. In: Gerhard Helbig, Lutz Götze, Gert Henrici und Hans-Jürgen Krumm (Hg.), Deutsch 663 als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch, 1017Ϫ1028. Bd. b. (Handbücher zur 664 Sprach- und Kommunikationswissenschaft 19.1Ϫ2). Berlin/New York: de Gruyter. 665 Shannon, Claude E. und Warren Weaver 666 1949 667The Mathematical Theory of Communication. Urbana: University of Illinois Press. Tamme, Claudia 668 2001 669E-Mail-Tutorien: eine empirische Untersuchung E-Mail-vermittelter Kommunikationen von Deutschstudierenden und Deutsch-als-Fremdsprache-Lehrenden in der Ausbildung. 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