33. Interkulturelle Kommunikation aus linguistischer Perspektive 331 House, Juliane 6842 2006b 6843Text and context in translation. Journal of Pragmatics 38: 338Ϫ358. House, Juliane 6844 2009 6845Translation. Oxford: Oxford University Press. Jakobson, Roman 6846 1960 6847Linguistics and Poetics. In: Thomas Sebeok (Hg), Style in Language, 350Ϫ377. Cambridge, MA: MIT Press. 6848 Koller, Werner 6849 1992 6850Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Heidelberg: Quelle & Meyer. Koller, Werner 6851 1995 6852The Concept of Equivalence and the Object of Translation Studies. Target 7: 191Ϫ122. Nida, Eugene 6853 1977 6854Translating means communicating. A sociolinguistic theory of translation. In: Muriel Saville-Troike (Hg.), Linguistics and Anthropology, 213Ϫ229. Washington: Georgetown 6855 University Press. 6856 Ortega y Gasset, Jose´ 6857 1960 6858Miseria y Esplendor de la Tranduccio´n. Elend und Glanz der Übersetzung. Ebenhausen: Langewiesche-Brandt. 6859 Juliane House, Hamburg (Deutschland) 6860 33. Interkulturelle Kommunikation aus linguistischer 6861 Perspektive 6862 1. Einleitung 6863 2. Von der Gegebenheit kultureller Differenzen zum „doing culture“ 6864 3. Schlussfolgerungen 6865 4. Literatur in Auswahl 6866 1. Einleitung 6867 Die ersten systematischen Debatten und Untersuchungen zur Kommunikation zwischen 6868 Mitgliedern verschiedener Kulturen und Sprachen setzten in der Sprachwissenschaft in 6869 den 1980er Jahren ein: Zentral war hierbei u. a. der Einfluss der Ethnographie der Kom- 6870 munikation (Gumperz und Hymes 1972), die sich mit der Erforschung von Kommunika- 6871 tion im kulturellen Kontext befasst und untersucht, wie Sprechen eingesetzt wird, um 6872 bestimmte Handlungen durchzuführen, soziale Identitäten herzustellen und gesellschaft- 6873 liche Wissenskonzepte zu aktivieren. Vor diesem Hintergrund entstanden erste Analysen 6874 authentischer Kommunikationssituationen zwischen Mitgliedern verschiedener Kulturen 6875 (Gumperz 1982; Gumperz und Cook-Gumperz 1982; Erickson und Schultz 1982; Hin- 6876 nenkamp 1989; Blommaert und Verschueren 1991; Günthner 1993; Scollon und Scollon 6877 1995; Kern 2000; Di Luzio, Günthner und Orletti 2001; Birkner 2001; Kotthoff 2002). 6878 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche332 Ferner spielte im deutschsprachigen Kontext neben den Arbeiten von Knapp und6879 Knapp-Potthoff (1985, 1990), Knapp, Enninger und Knapp-Potthoff (1987) und denen6880 der kontrastiven Pragmatik (Blum-Kulka, House und Kasper 1989) vor allem die Funkti-6881 onale Pragmatik eine herausragende Rolle für die Etablierung des Forschungsfelds der6882 Interkulturellen Kommunikation (Rehbein 1985; Redder und Rehbein 1987; Koole und6883 ten Thije 1994; Ehlich 1996).6884 In enger Verknüpfung mit der Kulturanthropologie, der Ethnologie, der Kultursozio-6885 logie und der Fremdsprachenforschung entwickelte sich die Erforschung Interkultureller6886 Kommunikation zu einem empirisch ausgerichteten Forschungsfeld, das sich u. a. mit6887 folgenden Aspekten interkultureller Begegnungen befasst:6888 Ϫ Aspekte des Fremdverstehens;6889 Ϫ Verstehensprobleme und Missverständnisse in der Interkulturellen Kommunikation6890 und deren Ursachen;6891 Ϫ kulturspezifische Konventionen der Kontextualisierung von Bedeutung (wie der Mar-6892 kierung von Höflichkeit, Konventionen der (In)Direktheit, der Kontextualisierung6893 von Emotionen etc.);6894 Ϫ interkulturelle Begegnungen in institutionellen Kontexten (beispielsweise vor Gericht,6895 im medizinischen Bereich, im Hochschulbereich, in der Schule etc.);6896 Ϫ kulturspezifische Realisierungsweisen kommunikativer Handlungen (wie Begrüßun-6897 gen, Danksagungen, Nichtübereinstimmungen, Fragen, Komplimente, Ablehnungen6898 etc.);6899 Ϫ kulturspezifische Konventionen bei der Handhabung kommunikativer Gattungen6900 bzw. von Textsorten (z. B. unterschiedliche Konventionen in wissenschaftlichen Gat-6901 tungen, divergierende Konzepte institutioneller Textsorten etc.);6902 Ϫ die Rolle prosodischer und non-verbaler Mittel in interkulturellen Kommunikations-6903 situationen (z. B. Tonhöhenverlauf, Akzentuierung, Lächeln, Lachen, Schweigen etc.);6904 Ϫ das Entstehen neuer sprachlicher Formen bzw. die Herausbildung neuer Muster in6905 interkulturellen Kontexten (Sprachmischungen, Hybridbildungen etc.);6906 Ϫ die Herstellung von Status- und Machtverhältnissen in interkulturellen Kommunika-6907 tionssituationen;6908 Ϫ Lerner- und Interimsprachen in der Interkulturellen Kommunikation.6909 Bezeichnend für die sprachwissenschaftlichen Studien der letzten Jahre ist, dass sie sich6910 von dem vereinfachten Modell der Übertragung eigenkultureller Konventionen auf Inter-6911 aktionen mit Angehörigen anderer Kulturgemeinschaften ebenso verabschiedet haben6912 wie von der Aufstellung kontextlosgelöster Aussagen über das scheinbar fremdkulturelle6913 Verhalten. Stattdessen zeichnen sie sich primär durch folgende Thesen, Charakteristika6914 und Fragestellungen aus:6915 Ϫ Kritik an der Vorstellung homogener, abgeschlossener Kulturen sowie an der Annahme6916 einer eindimensionalen Beziehung zwischen Kultur und sprachlichem Verhalten: In der6917 Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff wie auch mit dem Verhältnis von Sprache,6918 Kommunikation und Kultur wird Kultur nicht länger als „ein dem Interaktions-6919 prozess aufgepfropftes Etwas“ verstanden, sondern gilt als integraler Bestandteil jeder6920 menschlichen Interaktion. (Siehe hierzu detaillierter Ehlich [1996]; Günthner [1999];6921 Di Luzio [2001]; Kotthoff [2002] sowie das 2006 herausgegebene Themenheft „Lingu-6922 istik und Kulturanalysen“ der Zeitschrift für Sprachwissenschaft [Günthner und6923 Linke 2006].) Kulturelle Prozesse manifestieren sich in der Praxis der Bedeutungsaus-6924 33. Interkulturelle Kommunikation aus linguistischer Perspektive 333 handlung, d. h. in semiotisch vermittelten Darstellungsformen, die soziales Handeln 6925 zum Ausdruck bringen (Günthner 1999; Di Luzio, Günthner und Orletti 2001; Kott- 6926 hoff 2002). 6927 Ϫ Kulturelle Zugehörigkeit wird folglich nicht einfach als „gegeben“ betrachtet, sondern 6928 Fragen nach der interaktiven Herstellung kultureller Zugehörigkeiten und kultureller 6929 Differenzen stehen im Vordergrund dieser Ansätze: Wann kann eine Kommunikations- 6930 situation auf der Grundlage welcher Voraussetzungen überhaupt als „interkulturelle“ 6931 Situation betrachtet werden? Bzw. welche interaktiven Verfahren verwenden Intera- 6932 gierende, um die Begegnung als „interkulturell“ zu konstruieren (Sarangi 1994; 6933 Günthner 1999, 2007b; Di Luzio, Günthner und Orletti 2001; Kotthoff 2002)? 6934 Ϫ Es wird veranschaulicht, wie in interkulturellen Kommunikationssituationen aufgrund 6935 kulturspezifischer Kontextualisierungsverfahren Bedeutung kommuniziert wird und wel- 6936 che Rolle indexikalische Zeichen (wie Prosodie, Anredeformen, Codeswitching, Diskur- 6937 spartikeln etc.) bei der Kontextualisierung kultureller Zugehörigkeiten und Differenzen 6938 spielen (hierzu u. a. Erickson und Schultz 1982; Gumperz 1982, 2001; Günthner 1993; 6939 Scollon und Scollon 1995; Kern 2000; Birkner 2001; Di Luzio, Günthner und Or- 6940 letti 2001). 6941 Ϫ Vorliegende Studien, die von der interaktiven Herstellung kommunikativer Bedeu- 6942 tung ausgehen, sind stark empirisch ausgerichtet. Mittels linguistischer Detailstudien 6943 (Sequenzanalysen) untersuchen sie, wie kulturelle Unterschiede und Differenzen inter- 6944 aktiv hergestellt und zu welchen Zwecken diese situativ aufgebaut werden. 6945 Ϫ Interkulturelle Kommunikation wird nicht kontextlosgelöst betrachtet, sondern in der 6946 kommunikativen Praxis und damit im betreffenden Kontext. Da kulturelle Zugehörig- 6947 keiten bzw. Unterschiede keine statischen, kontextfreien Einheiten darstellen, sondern 6948 interaktiv durch die alltäglichen, kontextspezifischen Handlungen der Mitglieder er- 6949 zeugt werden, liegt der Fokus neuerer Arbeiten der interkulturellen Kommunikations- 6950 forschung auf situierten diskursiven Praktiken (u. a. Redder und Rehbein 1987; Auer 6951 und Kern 2001). 6952 Ϫ In interkulturellen Kommunikationssituationen werden jedoch keineswegs nur eigen- 6953 kulturelle Kommunikationskonventionen eingebracht, sondern es entstehen auch si- 6954 tuationsspezifische „inter- bzw. transkulturelle Phänomene“ (hybride Sprechweisen, 6955 Mischformen etc.), die weder den Konventionen der einen noch der anderen kulturel- 6956 len Gruppe entsprechen (Günthner 1993, 1999; Koole und ten Thije 1994). Interkultu- 6957 relle Kommunikationssituationen zeigen durchaus eigene Dynamiken, die zu grenz- 6958 überschreitenden neuen Kommunikationsformen führen können. 6959 Themenstellungen wie sprachliche Heterogenitäten, „performances“, die Konstruktion 6960 sprachlicher Identitäten sowie kulturspezifische Ideologien zum Sprachgebrauch reprä- 6961 sentieren somit wichtige aktuelle Fragestellungen der interkulturellen Kommunikations- 6962 forschung. 6963 2. Von der Gegebenheit kultureller Di erenzen zum 6964 doing culture 6965 Lange Zeit wurden in den Sozialwissenschaften soziale Faktoren Ϫ wie auch kulturelle 6966 Zugehörigkeit, Fremdheit etc. Ϫ als objektive Daten betrachtet, die gesellschaftlich ge- 6967 geben sind. Wie jedoch diese „Tatsachen“ produziert werden, wie gesellschaftliche Wirk- 6968 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche334 lichkeit durch menschliche Handlungen erzeugt wird und damit auch wie kulturelle Zu-6969 gehörigkeit bzw. Differenzen sozial konstruiert wird, rückte erst mit stärker interaktiv6970 ausgerichteten Ansätzen der Sozialforschung in das Blickfeld der Analysen.6971 Sozialkonstruktivistische Ansätze betrachten kulturelle Differenzen oder gar „Fremd-6972 heit“ nicht etwa als gegebene Eigenschaft bzw. als objektives Verhältnis zweier Personen6973 oder Gruppen zueinander, sondern als Resultat einer interaktiven Erzeugung und6974 Zuschreibung (Hahn 1994; Günthner 1999): Kulturelle Zugehörigkeiten und Abgrenzun-6975 gen sind nicht einfach (aufgrund verschiedener Muttersprachen, Pässe, Geburtsorte,6976 Hautfarben etc.) vorhanden, sondern sie werden interaktiv produziert, fokussiert, bestä-6977 tigt oder aber irrelevant gesetzt. Für eine sprachwissenschaftliche Erforschung interkultu-6978 reller Kommunikationssituationen impliziert dies eine Zuwendung zur detaillierten6979 Beschreibung und Analyse derjenigen kommunikativen Umstände, unter denen kultu-6980 relle Differenzen interaktiv erfahren werden, und damit eine konkrete Analyse diskursi-6981 ver Praktiken der Aktualisierung von Fremdheit. Aufgabe der Interkulturellen Kommu-6982 nikationsforschung ist es, aufzuzeigen, inwiefern Kultur eine für die Teilnehmenden rele-6983 vante Kategorie ist, bzw. wie sie diese zu welchem Zweck relevant setzen. Der Prozess6984 der Konstruktion von Kultur, von kulturellen Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden6985 wird somit selbst zum Untersuchungsgegenstand, und die analytische Frage verschiebt6986 sich von „was sind die (gegebenen) kulturellen Differenzen?“ zu „was tun die Interagie-6987 renden, um kulturelle Differenzen bzw. Zugehörigkeiten interaktiv relevant zu setzen und6988 wie setzen sie diese relevant?“. Da kulturelle Tatsachen als situativ von den Interagieren-6989 den erzeugt gelten, redet man Ϫ im ethnomethodologischen Sinne Ϫ vom Prozess des6990 „doing culture“ (Günthner 1999; Günthner und Luckmann 2001, 2002).6991 Solche Prozesse des „doing culture“ möchte ich im Folgenden anhand von zwei Bei-6992 spielen veranschaulichen. Diese sollen verdeutlichen, wie Sprache und Sprechen im Kon-6993 text kultureller Praktiken verwendet werden, wie kulturelle Gruppen sich sprachlich kon-6994 stituieren und wie kulturelle Zugehörigkeiten interaktiv erzeugt werden.6995 2.1. Zur Konstruktion kultureller Di erenzen über stereotype6996 Zuschreibungsver ahren6997 Eine wesentliche Strategie zur Konstitution kultureller Zugehörigkeiten und Differenzen6998 stellen stereotype Zuschreibungsverfahren dar, auf die man in interkulturellen Begegnun-6999 gen immer wieder trifft. Dieses Phänomen soll anhand eines Gesprächsausschnitts be-7000 leuchtet werden.7001 Kurt und Uli (ein deutsches Paar) sind bei einem chinesischen Ehepaar zum Essen7002 eingeladen. Guo lebt bereits seit einigen Jahren in der Bundesrepublik, während Bao,7003 seine Frau, erst vor einigen Monaten nach Deutschland gezogen ist. Nachdem bereits7004 mehrere Gerichte aufgetragen wurden und die Gäste (Kurt und Uli) darauf hingewiesen7005 haben, dass sie „VÖLL.IG. SATT.“ sind, stellt Bao einen weiteren Teller mit chinesi-7006 schem Essen auf den Tisch und fordert Ϫ gemäß der chinesischen Etikette Ϫ ihre Gäste7007 auf, weiter zuzugreifen:7008 ESSEN BEI GUO UND BAO (Hierzu auch Günthner [1999] sowie Günthner und Luckmann [2001,7009 2002].)7010 1 Bao:7011 eß- essen sie. 2 Kurt:7012 hh’ nein. hh’ danke. 33. Interkulturelle Kommunikation aus linguistischer Perspektive 335 3 7013ich bin sch’ schon VÖLL.IG. SATT. 4 Bao: 7014ja. nehm- nehmen sie. 5 Guo: 7015du MUßT nicht I:MMER SAGEN. eh. 6 7016das NICHT notwendig bei DEUTSCHEN. ja? 7 Kurt&Uli: 7017hihihihi 8 Uli: 7018eh: nein. 9 7019VIE:LEN dank. 10 7020wir habn ECHT’ (−) sind ECHT SATT. 11 7021aber s’hat ganz TOLL GESCHMECKT.= 12 Kurt: 7022= WIRKLICH. 13 Guo ((zu Bao)): die DEUTSCHEN soll man n’nicht so DRÄNG? 7023 14 7024DRÄNGELN ja. sie NEHMEN wann sie wollen. ja. 15 7025macht mal keine SO:RGE. 16 Bao: 7026hihihihi 17 Kurt: 7027jaja. ich NEHM dann schon. 18 Guo: 7028die Deutschen ja. (−) sind so nicht so sehr ja BESCHEI:DEN. 19 7029hahahah. SO. IST DAS. hihi[hihi] 20 Kurt: 7030[hihi]hihi. Nach einem wiederholten Ablauf der Aufforderung zum Essen und folgender Ablehnung 7031 durch die Gäste schaltet sich in Zeile 5 Guo ein. Aufgrund seiner jahrelangen Deutsch- 7032 landerfahrung präsentiert er sich als Experte und belehrt seine Frau in deutschen Tisch- 7033 sitten (Z. 5Ϫ6) und somit in den kommunikativen Konventionen der für sie „fremden 7034 Kultur“: „du MUßT nicht I:MMER SAGEN. eh. das NICHT notwendig bei DEUT- 7035 SCHEN. ja?“. Guo setzt hierbei die für Bao ungewöhnlichen Verhaltensweisen von Kurt 7036 und Uli (die Tatsache, dass diese Baos Aufforderung, weiter zuzugreifen, direkt ablehnen; 7037 Z. 2Ϫ3 und 9Ϫ10) in Bezug zur ethnischen Kategorie „Deutsche“ (Z. 6). In Zeile 18 7038 expliziert Guo seine Interpretation des Verhaltens der Gäste: „die Deutschen ja. (Ϫ) sind 7039 so nicht so sehr ja BESCHEI:DEN.“ 7040 Diese Sequenz veranschaulicht, wie Guo kulturelle Differenzen zwischen „uns“ (den 7041 Chinesen) und „ihnen“ (den Deutschen) situativ konstruiert und damit einen Zuschrei- 7042 bungsprozess des „Anderen“ aktiviert (Hahn 1994: 140). Die Konfrontation mit unvert- 7043 rauten Verhaltensweisen wie der direkten Ablehnung einer Essensaufforderung und dem 7044 Ausbleiben mehrfachen Lobes für das Essen (im chinesischen Kontext sind Aufforderun- 7045 gen zum Weiteressen häufig Lobelizitierungsstrategien: Mehrfaches Lob des Essens wäh- 7046 rend des Abends wird erwartet) führt hier zu der Zuschreibung einer Handlung als 7047 fremdkulturell und damit zu einer Differenzierung zwischen „denen“ und „uns“. Indem 7048 er die Deutschen als „nicht so sehr ja BESCHEI:DEN“ (Z. 18) kategorisiert, konstruiert 7049 Guo zugleich Ϫ auf der Negativfolie der Fremdidentifikation Ϫ die kulturelle Selbst- 7050 identifikation der „bescheidenen Chinesen“. Hierbei wird zum einen deutlich, dass der 7051 Prozess der Konstruktion des „Anderen“ eine Dialektik der Ein- und Ausgrenzung ent- 7052 hält: Die Re-Aktualisierung kultureller Stereotypen wird als Verfahren zur interaktiven 7053 Zuschreibung von Differenzen und damit zur interaktiven Konstruktion des „Anderen“ 7054 eingesetzt (Günthner 1999, 2007a). 7055 Die Gesprächssequenz verdeutlicht ferner, dass Zuschreibungen von Fremd- 7056 kulturalität nicht beliebig verlaufen, sondern sich an vorhandenen Stereotypen über den 7057 vermeintlich „Anderen“ orientieren. Interagierende greifen in Situationen interpretativer 7058 Unsicherheiten und damit in Kontexten, in denen „Brüche im Verstehen“ (Waldenfels 7059 1995: 620) auftreten, immer wieder auf kulturelle Stereotypen zurück (Gumperz 1982). 7060 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche336 Diese liefern ihnen Aneignungsstrategien des „fremden“ Verhaltens, indem sie Nichtzu-7061 gängliches den eigenen Kategorien zugänglich machen.7062 Der vorliegende Gesprächsausschnitt verdeutlicht darüber hinaus, dass einfache di-7063 chotomische Rollenzuweisungen der Gesprächsteilnehmenden in interkulturellen Begeg-7064 nungen in „Einheimische“ vs. „Fremde“ die Komplexität der Teilnehmerkonstellationen7065 häufig ignorieren: Während Bao die Rolle der mit den deutschen Konventionen nicht7066 Vertrauten einnimmt bzw. zugewiesen bekommt, konstituiert Guo für sich den Status7067 des „Wissenden“ und damit den einer Mittlerperson zwischen den Kulturen. Er belehrt7068 seine Ehefrau hinsichtlich der fremdkulturellen Gepflogenheiten und konstruiert sich7069 zugleich Ϫ u. a. durch die Belehrung in deutscher Sprache Ϫ als Mittler.7070 2.2. Zur Konstruktion kultureller Di erenzen durch Inszenierungen7071 remder Rede7072 Eine weitere Art der Konstruktion kultureller Zugehörigkeiten und Differenzen soll an-7073 hand des folgenden Gesprächsausschnitts gezeigt werden; nämlich die Konstruktion von7074 Gemeinsamkeiten und Unterschieden durch Inszenierungen fremder Rede.7075 Der Ausschnitt entstammt einem Gespräch zwischen zwei aus Ex-Jugoslawien stam-7076 menden Jugendlichen (Robbie und Enis) und zwei Studentinnen (Ina und Eva). Ina und7077 Eva führen Ϫ in Zusammenhang mit einem Seminar Ϫ narrative Interviews in einem7078 Jugendzentrum in Münster durch. Im folgenden Ausschnitt unterhalten sie sich mit Rob-7079 bie und Enis über deren Kontakte zu deutschen Jugendlichen:7080 DIE DEUTSCHEN UND WIR (BÜCKER) (Ich danke Tanja Bücker für die Bereitstellung dieses Ge-7081 sprächs. Vgl. auch Bücker [2006] zu diesem Ausschnitt.)7082 346 Ina:7083 ja und ähm=ihr habt aber nicht SO: viele deutsche 3477084 (.) freunde; 3487085 nich so viel wie ausländische? 349 Ro:7086 nein=nein[=nein] 350 Ina:7087 [wie]=wieso ist das so? 351 Ro:7088 wir kommen mit den deutschen [nich] in DISCO rein= 352 En:7089 [ähm] 353 En:7090 =nEIn (−) man kommt mit den leuten (.) 3547091 wie soll ich sagen? 3557092 die sind (0.5) 3567093 am meistens=die sind nich so wie wir. 357 Ro:7094 verstehs du? 3587095 die sind nich DRAUF wie wir 3597096 (−) die ham’s nich DRAUF. 360 En:7097 nein=nich deswegen aber= 361 Ro:7098 =die machen zu viele hausaufgaben. 362 En:7099 nein die sind nich so wie wir (.) 3637100 zum beispiel wenn (−) 3647101 wenn ich die witze mach, 3657102 (−) jeder versteht’s 3667103 aber er er kapiert’s nich. 367 Ina:7104 wiesO:? 3687105 wieso meinst du ist das so? 33. Interkulturelle Kommunikation aus linguistischer Perspektive 337 369 En: 7106weiß nich=die sind nich so AUFgewachsen wie wir= 370 7107die sind anders AUFgewachsen= 371 Ro: 7108=verstehs du 372 7109wir sind halt AUFgewachsen (−) 373 7110wir ham (.) RESpekt (−)[in der famILie 374 Ina: 7111[was sind] denn das für witze, zum beispiel, 375 7112was, die die=die die nich verstehen? 376 7113meinst du vom (−) INHALT oder von der [MESSAGE oder] 377 En: 7114[ja: überhaupt] auch so (−) 378 7115das (.) benehmen is anders= 379 Ro: 7116=also die reden SO 380 7117< AJA: ich möchte gerne DIE:S machen> 381 7118< und falls ich das KRIE:GE> (−) 382 7119< dann wird ich gerne mein abiTÜ:R gerne machen müsste=> 383 7120< =aber wir reden so> 384 7121< AYO check the MOvie=> 385 7122< wollen das arbeit kriegen> 386 7123< wenn nich=> 387 7124< verPISS dich ALTer.> Nachdem Ina die dichotome Kategorisierung von Freunden in „deutsche“ vs. „ausländi- 7125 sche“ (Z. 346Ϫ348) einführt, um Robbie und Enis nach deren Kontakten zu fragen, 7126 greift Robbie in Zeile 350 die Kategorie der „deutschen“ auf: „wir kommen mit den 7127 deutschen [nich] in DISCO reinϭ“. In seiner Redezugübernahme in Zeile (353Ϫ356) 7128 ersetzt Enis die ethnische Kategorie durch „Leute“ und baut einen expliziten Gegensatz 7129 zwischen „die“ und „wir“ auf: „die sind (0.5) am meistensϭdie sind nich so wie wir.“ (Z. 7130 355Ϫ356), wobei er ein einschränkendes „meistens“ einfügt. Mit dieser Relativierung 7131 verwischt er die von Robbie gezogenen ethnischen Grenzlinien. 7132 Sowohl der Kategorienwechsel von „Deutschen“ zu „Leuten“ als auch die Einschrän- 7133 kung der Generalisierung („am meistens“) verweisen auf ein Problem, das in Zusammen- 7134 hang mit ethnischen Identitätskonstruktionen grundlegend ist (Di Luzio und Auer 1986: 7135 345Ϫ347), nämlich das der Verallgemeinerung von Einzelerfahrungen auf ethnische bzw. 7136 soziale Kategorien. Robbie schließt sich in den Zeilen 357Ϫ359 Enis’ Einschätzung bzgl. 7137 des „Andersseins der Deutschen“ an und evaluiert die Kategorie der Anderen negativ: 7138 „die sind nich DRAUF wie wir (Ϫ) die ham’s nich DRAUF“. Damit konstruiert er Ϫ 7139 auf der Negativfolie der Fremdidentifikation Ϫ die Selbstpositionierung seiner Gruppe 7140 als diejenigen Leute, die „es drauf haben“. Auch wenn Enis (in Z. 360) dieser Bewertung 7141 widerspricht, setzt Robbie die ethniegebundene Zuweisung mittels der Nennung von ka- 7142 tegoriengebundenen Aktivitäten (Sacks 1968Ϫ 72/1992) fort: „ϭdie machen zu viele 7143 hausaufgaben.“ (Z. 361). Die Zuschreibung der deutschen Jugendlichen als „Streber“ 7144 bzw. als „angepasste Schüler“ fungiert wiederum als indirekte Schablone für eine Selbst- 7145 stilisierung (Günthner 1999, 2007a). Auch hier weist Enis Robbies Bewertung zurück (Z. 7146 362), wenngleich er betont, „die sind nich so wie wir (.)“. Zur Stütze seiner Behauptung 7147 des Andersseins der Deutschen thematisiert er Kommunikationsprobleme zwischen 7148 Deutschen und seiner Gruppe: „wenn ich die witze mach, (Ϫ) jeder versteht’s aber er er 7149 kapiert’s nich.“ (Z. 364Ϫ366). Aufschlussreich ist hierbei die Opposition zwischen „je- 7150 der“ und „er“ bzw. zwischen „jeder versteht’s“ und „er kapiert’s nich“. Durch diese 7151 Oppositionsbildung subversiert Enis die Perspektive der Mehrheitsgesellschaft: Vertreter 7152 der Mehrheitsgesellschaft werden zur Minderheit. Auf Inas Nachfrage hinsichtlich mögli- 7153 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche338 cher Gründe für das Nichtverstehen der Witze führt Enis schließlich die andere Erzie-7154 hung der Deutschen an (Z. 369Ϫ370). Das Stereotyp des mangelnden bzw. anderen Hu-7155 mors wird somit in Verbindung zur Sozialisation gebracht. Dies führt nun Robbie weiter7156 aus, indem er „RESpekt (Ϫ)[in der famILie“ (Z. 373) als kulturellen Unterschied thema-7157 tisiert.7158 Aufgrund der etablierten Kontrastpaare („wir“ vs. „die Deutschen“) legt die Nennung7159 des Merkmals „Respekt in der Familie haben“ in Zusammenhang mit einer Kategorie7160 („wir“) die Inferenz des komplementären Merkmals („keinen Respekt in der Familie7161 haben“) bzgl. der Oppositionskategorie („die Deutschen“) nahe.7162 Auf Inas Nachfrage hin bzgl. jener Witze, die die Deutschen nicht verstehen, geht7163 Enis auf den allgemeineren Aspekt des „anderen Benehmens“ ein (Z. 378). Erneut kon-7164 kretisiert Robbie Enis’ Aussage anhand eines Beispiels. Diese Art der zustimmenden7165 Konkretisierung repräsentiert ein Verfahren der Konstruktion einer gemeinsamen sozia-7166 len Identität zwischen Enis und Robbie.7167 Mit der expliziten Einleitung: „ϭalso die reden SO“ (Z. 379) führt Robbie nun das7168 Reden der Deutschen („die“) ein. Hierzu stilisiert er Ϫ mittels verlangsamtem Sprech-7169 tempo und manierierter Stimme Ϫ die Rede der animierten Charaktere, die quasi „im7170 Chor“ auftreten (Z. 379Ϫ382). Durch die gezierte Sprechweise mit spitzem Mund („abi-7171 TÜ:R“, Z. 382) wird die Rede der Deutschen affektiv aufgeladen und die Bildungsorien-7172 tierung dieser Figuren parodiert. Im Anschluss an diese Figurenanimation baut Robbie7173 einen Kontrast zur Sprechweise der „wir“-Gruppe („< ϭaber wir reden so>“,7174 Z. 383) auf, wobei er auch hier stilisierte Redewiedergabepassagen in Szene setzt. Dabei7175 wechselt er mit der Anredeform „Alter“, den Anleihen aus dem Hiphop und der rituel-7176 len Beleidigungsfloskel „verpiss dich“ in die ethnolektale Variante des „Türkenslang“7177 (Z. 384Ϫ387) (Androutsopoulos 2001; Hinnenkamp 2005; Keim 2001, 2002; Auer 2002;7178 Dirim und Auer 2004). Neben der Kontrastierung der Standardvarietät mit dem Türken-7179 slang wendet Robbie prosodische Mittel zur Kontrastierung der beiden Sprechweisen an:7180 So steht die langsame, bedächtige und manierierte Stimme der Deutschen in starkem7181 Kontrast zur eigenen Varietät, die sich sowohl durch eine Erhöhung des Tempos als7182 auch der Lautstärke abhebt. Die Stimmen der „wir“-Gruppe klingen aggressiver und7183 bestimmter Ϫ ja männlicher.7184 Mittels der Animation der verschiedenen Stimmen führt Robbie die unterschiedlichen7185 Sprech-Habitusformen geradezu szenisch vor. Diese Inszenierungspraktiken fungieren als7186 zentrale Mittel der Konstruktion sozialer Charaktere und zugleich als wichtige Verfahren7187 der Selbst- und Fremdpositionierung (Günthner 1999, 2007a). Wie Bücker (2006: 97)7188 ausführt, symbolisieren „diese voneinander abweichenden Ausdrucksweisen“ zugleich7189 „verschiedene soziale Welten“.7190 3. Schluss olgerungen7191 Die exemplarische Analyse der beiden Gesprächssequenzen veranschaulicht, wie kultu-7192 relle Zugehörigkeiten und Differenzen von den Beteiligten interaktiv hergestellt werden.7193 Das Beispiel ESSEN BEI GUO UND BAO zeigt, wie Interagierende über stereotype7194 Zuschreibungsverfahren kulturelle Zugehörigkeiten und Unterschiede in Interaktionen7195 relevant setzen und damit Zugehörigkeiten und Ausgrenzungen situativ konstruieren.7196 33. Interkulturelle Kommunikation aus linguistischer Perspektive 339 Anhand des Gesprächsausschnitts DIE DEUTSCHEN UND WIR wurde illustriert, wie 7197 Interagierende durch die Inszenierung bestimmter Sprechweisen und Varietäten soziale 7198 und kulturelle Identitäten herstellen und damit zum „doing culture“ beitragen. Fremde 7199 Stimmen wurden hierbei als Mittel der Alteritätskonstruktion bzw. als Abgrenzungsmit- 7200 tel gegenüber der Mehrheitsgesellschaft eingesetzt. 7201 Beide Gesprächssequenzen verweisen auf die Rolle indexikalischer Zeichen (wie Code- 7202 switching, prosodische Mittel, Anredeformen, Gesprächspartikeln etc.) im Prozess des 7203 „doing culture“ bzw. „doing being different“. Interkulturelle Prozesse können somit 7204 nicht losgelöst von ihrem sozialen Auftreten und ihrer kontextuellen Einbettung betrach- 7205 tet werden; d. h. statt einen ent-kontextualisierten Text als Ausgangspunkt inter- 7206 kultureller Analysen zu nehmen, erweist es sich als notwendig, das soziale Ereignis in 7207 seiner Hervorbringung und seinem Kontext zu untersuchen, denn kulturelle Zugehörig- 7208 keiten und Differenzen äußern sich indexikalisch in kontextuell verorteten Inter- 7209 pretationsvorgängen. 7210 Die zunehmende Diversität moderner Gesellschaften stellt eine große Herausforde- 7211 rung für die Sprachwissenschaft wie auch für das Fach Deutsch als Fremdsprache dar: 7212 Diversität von Sprachen, Unterschiede in den Sprechstilen und Differenzen bzgl. der 7213 Einstellungen zu kommunikativen Praktiken sind inzwischen Teil unseres Alltags. Diese 7214 Diversitäten und ihre Folgen sind eng verwoben mit sozialen Prozessen, kulturellen Prak- 7215 tiken und Ideologien. Folglich spielt die Interkulturelle Kommunikationsforschung eine 7216 zentrale Rolle bei der Analyse des Zusammenhangs sprachlicher, sozialer und kultureller 7217 Faktoren in konkreten Interaktionssituationen. 7218 Impulse für DaF-bezogene Fragestellungen können sprachwissenschaftlich basierte 7219 Studien interkultureller Begegnungen insofern liefern, als sie traditionelle, statische Kon- 7220 zepte von „Kultur“ bzw. „Sprechgemeinschaft“ überwinden. Die dynamische und kom- 7221 plexe Herstellung kultureller Zugehörigkeiten und Abgrenzungen mittels Sprache reprä- 7222 sentiert einen wichtigen Gesichtspunkt für die Erforschung interkultureller Kommunika- 7223 tion im Fach Deutsch als Fremdsprache. Gerade DaF kann dazu beitragen, die 7224 Funktionen unterschiedlicher (lerner)sprachlicher Varietäten, die Rolle sprachlicher 7225 Asymmetrien (zwischen muttersprachlichen TeilnehmerInnen und LernerInnen), das 7226 Auftreten und die Rezeption divergierender sprachlicher Praktiken im Gesprächsablauf 7227 und die Herstellung sprachlicher Bedeutung systematisch zu beleuchten. Dabei kann es 7228 allerdings nicht darum gehen, kulturelles Wissen in Form von kontext-losgelösten „Re- 7229 zepten“ anzubieten, sondern Handlungsprozesse aufzuzeigen, an denen Kommunizie- 7230 rende mit divergierendem sozio-kulturellen Hintergrund, mit unterschiedlichen sprach- 7231 lich-kommunikativen Kompetenzen, mit divergierenden Konventionen sprachlicher 7232 Praktiken etc. beteiligt sind. Gerade der Blick auf neue sprachlich-kommunikative For- 7233 mationen, auf inter- bzw. transkulturelle Phänomene (wie hybride Sprechweisen, Sprach- 7234 mischungen etc.), die in solchen Situationen entstehen, verspricht spannende Forschungs- 7235 felder für eine interkulturell ausgerichtete Germanistik bzw. für das Fach Deutsch als 7236 Fremdsprache. Hierfür benötigt die Interkulturelle Kommunikationsforschung einen me- 7237 thodologisch und theoretisch fundierten Rahmen, der es erlaubt, 7238 (i) 7239konkrete Gesprächs- bzw. Textanalysen mit soziokulturellen Fragestellungen zu verbinden; 7240 (ii) 7241situative Aspekte der Verwendung kommunikativer Praktiken vor dem Hintergrund soziokultureller Wissensbestände zu betrachten; 7242 IV. Linguistische Gegenstände in ihrer Bedeutung für das Deutsche340 (iii)7243 das Aufkommen neuer sprachlicher Formen und Varietäten aufzuzeigen und in Bezug auf soziokulturelle Prozesse diversifizierter Gesellschaften zu reflektieren.7244 4. Literatur in Auswahl7245 Androutsopoulos, Jannis K.7246 20017247 Ultra korregd Alder! Zur medialen Stilisierung und Aneignung von ,Türkendeutsch‘. Deutsche Sprache 29: 321Ϫ339.7248 Auer, Peter7249 20027250 „Türkenslang“: Ein jugendlicher Ethnolekt des Deutschen und seine Transformationen. In: Annelies Häcki Buhofer (Hg.), Spracherwerb und Lebensalter, 255Ϫ264. Tübingen/7251 Basel: Francke.7252 Auer, Peter und Frederike Kern7253 20017254 Three Ways of Analysing Communication between East and West Germans as Intercultural Communication. In: Aldo Di Luzio, Susanne Günthner und Franca Orletti (Hg.),7255 89Ϫ116.7256 Birkner, Karin7257 20017258 Bewerbungsgespräche mit Ost- und Westdeutschen. Eine kommunikative Gattung in Zeiten gesellschaftlichen Wandels. Tübingen: Niemeyer.7259 Blommaert, Jan und Jef Verschueren (Hg.)7260 19917261 The Pragmatics of Intercultural and International Communication. 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