SA4BP_2NB1 Němčina pro sociální asistenty - B SV4BP_2NB1 Němčina pro sociální pedagogy - B Themen: 1. Roma-Kinder 2. Lernen 3. Pubertät 4. Sorgenkinder Grammatik des Semesters: 1. Wortbildung 2. Morphologie: Verben und Verbformen, Adjektive, Substantive 3. Syntax: Hauptsatz, Nebensatz, Satzgefüge, Konnektoren Gramatická příručka ke studiu a procvičování gramatických jevů: http://www.mein-deutschbuch.de/lernen.php?menu_id=1#anfang Abschluss des Semesters 1. Mündliche Präsentation: Mein aktuelles Thema aus dem Fach Sozialpädagogik 2. Abschlusstest: Leseverstehen, Schreiben, Wortschatz, Grammatik 3. Aktive Teilnahme am Unterricht (http://www.haefft.de/assets/img/Lernwelt/Grafiken/lernenlernen-teaser.jpg) A. ROMA-KINDER * Gut geübt. An der Neuköllner Hans-Fallada-Schule gibt es in den Ferien Deutschunterricht für Roma-Kinder. Quelle: Foto: Kitty Kleist-Heinrich (http://www.tagesspiegel.de/themen/Roma-Kinder) Förderunterricht für Roma-Kinder in Hans-Fallada-Schule in Neukölln 1. Sprechen Sie über das Wort „Förderunterricht“. Was fällt Ihnen dazu ein. Klären Sie den Unterschied zwischen „fördern“ und „fordern“. Bilden Sie Sätze mit diesen Verben. Sie sind freiwillig da, lernen Grundwortschatz und Grammatik, wie Farben und Tiere auf Deutsch heißen. Roma-Kinder absolvieren für drei Wochen einen Förderunterricht in der Hans-Fallada-Schule Neukölln. 2. Lesen Sie weiter. Was wollen die Kinder am Kiosk? Trotz Sommerferien sieht der Kioskbesitzer an der Ecke Treptower Straße/Harzer Straße seit dieser Woche wieder Kinder mit Schultaschen. Zu ihm kommen sie und kaufen für Cent-Beträge Bonbons, erzählt er. Mit den Eltern machen sie bei ihm Kopien und übersetzen von Romanes auf Deutsch. „Diese Kinder wollen lernen“, sagt er. 3. Lesen Sie in Gruppen die Informationen über die Sommerschule, erstellen Sie ein Plakat und präsentieren Sie die Sommerschule. Sommerschule Da im letzten Jahr vermehrt Roma-Familien aus Rumänien in diese Ecke Neuköllns gezogen sind, bietet die Hans-Fallada-Schule, nur ein paar Schritte weiter, in diesem Juli zum ersten Mal eine Sommerschule speziell für deren Kinder an. Im abgeschlossenen Schuljahr wurden in der Schule 60 Roma-Kinder unterrichtet, für das neue Schuljahr rechnet die Leitung mit 13 Kindern ohne Schulerfahrung und ohne Deutschkenntnisse. „Scoala de vara“ steht auf dem grünen Plakat an der Eingangstür, daneben sind Schmetterlinge und ein Gebäude mit Herz gezeichnet.Angeboten werden von 9 bis 13 Uhr parallel ein dreiwöchiger Kurs für die Schulanfänger und drei zweiwöchige Kurse für bereits eingeschulte Kinder, die Förderunterricht in Deutsch brauchen. Insgesamt besuchen rund 35 Kinder die Sommerschule. Durch Mundpropaganda kämen an manchen Tagen weitere Kinder dazu, erzählt Sarolia Szabo, die bereits seit März Sprachförder-Lehrkraft an der Hans-Fallada-Schule ist. „Wir schicken aber niemanden weg“. Den Kontakt zu den Eltern habe sie über wöchentliche Gottesdienste hergestellt. Die meisten Roma-Familien in der Harzer Straße gehören einer Pfingstgemeinde an und kennen sich untereinander. Auch der Pfarrer rufe zum Schulbesuch auf. Was man in drei Wochen schaffen kann? Die Schulanfänger lernen einen Grundwortschatz, Farben und Tiere kennen. Die übrigen Schüler, zwischen 9 und 13 Jahre alt und mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen, üben Grammatik. Diese Woche gab es auch einen Ausflug ins Technikmuseum. Sarah (12) sitzt mit im Kreis und konjugiert gerade das Verb „tanzen“. An der Sommerschule gefallen ihr die Lehrerinnen und an Berlin die Schule, die Straßen und die Häuser. Sie komme freiwillig zur Sommerschule, sagt sie, spielen könne sie ja auch danach. Die fünf Lehrerinnen und drei Schulhelfer, die die Kinder betreuen, werden finanziert vom Senat und vom Bezirk Neukölln. Alle sprechen auch Rumänisch, um zu übersetzen, wo es nötig ist. Die Lehrerinnen hätten sich von selbst bei der Bezirksverwaltung gemeldet als sie aus der Presse von der Situation von Roma in Neukölln erfahren haben, erzählt die Neuköllner Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD). „Wir können hier etwas anbieten“, hätten sie gesagt. Einige von ihnen sind ausgebildete Pädagoginnen, ihr Studium werde aber in Deutschland nicht anerkannt. Der Lehrerin Oana Bauer (36) hatte man bei der Anerkennungsstelle gesagt, mit Rumänisch könne sie in Berlin nichts anfangen. Ana-Maria Munteanu, Diplompsychologin und jetzt als Schulhelferin an der Sommerschule, möchte den Kindern „etwas anderes zeigen als das Leben ihnen bis jetzt gezeigt hat“. Ein Kind in ihrer Gruppe lebt mit zehn Geschwistern plus Vater und Mutter in einem Zimmer. Das Wort „Kinderzimmer“ muss man erklären. Die Rückmeldung der Eltern sei sehr positiv. Nach nur vier Tagen würde sie schon auf der Straße angesprochen und nach dem Tagesprogramm gefragt. 4. Analyse der Verbformen. Welche Verbformen werden im Text Sommerschule benutzt. Schreiben Sie zu jeder Verbform ein Beispiel aus dem Text. Präsens: Perfekt: ... 5. Suchen Sie die Personennamen im folgenden Text und stellen Sie die Personen vor. Unsere Kinder „Unsere Kinder sollen etwas lernen, deswegen sind wir nach Deutschland gekommen“, meint auch Leonard Ciriblan (33), der vor einem Wohnhaus in der Harzer Straße auf einem Hocker sitzt und anderen Hausbewohnern gerade einen Brief von der GEZ erklärt. Sein Sohn, der noch in Rumänien ist, sei zehn Jahre alt und könne noch nicht schreiben. Ciriblan macht dafür die Lehrer der dortigen Schule verantwortlich. Den Sohn möchte er bald nach Berlin holen. Wenn Ahmet begeistert türkische Lieder singt und dazu trommelt, wirkt er sehr kindlich. Nur der Stimmbruch verrät, dass er schon 13 Jahre alt ist. Ahmets zweite Leidenschaft sind Autos, er träumt davon, Kraftfahrer zu werden. Deshalb würde er auch gern zur Schule gehen. Doch er darf nicht, weil seine Eltern keine feste Wohnadresse angeben können. Dabei lebt Ahmet schon seit fast einem Jahr in Neukölln. Auch Afize möchte gern zur Schule gehen – darf aber nicht. Die Achtjährige spielt heute Lila-Prinzessin. Von den verzierten Stiefelchen über Hose, Rock, Jacke bis zur Haarspange, die unter dem kecken schwarzen Pferdeschwanz wippt, ist alles Lila. Stolz präsentiert sie ihre Deutschkenntnisse: „Hallo, wie geht’s?“ Ihrer gleichaltrigen Freundin Nurten geht es gar nicht gut. Sie ist krank, kuschelt sich matt in die Arme ihrer Mama. Die ist mit Nurten und der sechsjährigen Fatma im letzten April nach Berlin gekommen. Sie möchte, dass ihre Töchter lernen, was sie bis heute nicht kann: Lesen und Schreiben. Doch auch Nurten und Fatma sowie weiteren fünf Kindern wird der Schulbesuch in Neukölln verweigert, weil sie nicht behördlich gemeldet sind. 6. Sammeln Sie die Konnektoren aus dem Text „Unsere Kinder“, besprechen Sie ihre Bedeutung und bilden Sie mit diesen Konnektoren neue Sätze. deswegen, der, … 7. Ergänzen Sie die fehlenden Adjektivendungen im Text Roma aus Bulgarien. Deklination der Adjektive – eine Wiederholung. Roma aus Bulgarien Ahmet, Afize, Nurten und Fatma sind Roma aus Bulgarien. Obwohl ihre Eltern lieber sagen, sie seien bulgarisch __ Türken. „Das kommt daher, dass Roma in Bulgarien oft mit der türkisch ___ Minderheit zusammenleben“, sagt Mahiye Yilmaz. Sie leitete 2010 das Jugendexistenzgründungsprojekt „Die Taschengeldfirma“ in der Neukölln __ Flughafenstraße. Das Projekt endete, die Kontakte sind geblieben. Hier finden Roma-Kinder auch jetzt noch zwei-, dreimal in der Woche Menschen, die sich mit ihnen beschäftigen. „Die Taschengeldfirma“ gehörte zu dem vom Bund und der EU finanziert __ Programm „Stärken vor Ort“ und wendet sich an 16- bis 21-Jährige, die Erfahrungen im unternehmerisch ___ Bereich sammeln wollen. Es kamen viele, erzählt Mahiye Yilmaz. Türkisch __ , deutsch __ , arabisch __ Jugendliche, die ihr Talent als Geschäftsidee umzusetzen versuchten, sei es im Computerbereich, als Fotografen, Musikproduzenten oder Tänzer. Vielleicht lag es an der Ungezwungenheit, mit der die jungen Leute arbeiteten, vielleicht an der offen ___ Atmosphäre oder einfach an den offen __ Türen, jedenfalls waren die Roma-Kinder auf einmal da, schüchtern ___ und neugierig __ zugleich. „Da beschlossen unsere Existenzgründer, ihre Ideen gleich umzusetzen“, sagt Mahiye Yilmaz. „Sie wollten ja den Kontakt in den Kiez und haben Deutsch- und Türkischkurse angeboten, Tanz-, Mal-, Spiel- und Trommelgruppen.“ Weil die Klein __ auch ihre Eltern mitbrachten, erfuhr Mahiye Yilmaz von der Situation der bulgarisch ___ Roma. Sie dürfen als EU-Bürger legal ___ einreisen, müssen aber nach drei Monaten eine sogenannt __ Freizügigkeitsbescheinigung beantragen, ein eigenständig ___ Gewerbe nachweisen oder sich arbeitssuchend melden. Da sie eher sesshaft ____ sind und in Neukölln bleiben wollen, schlagen sie sich mit Gelegenheitsjobs durch. Die Mutter von Nurten und Fatma lebt mit den Töchtern und einer Cousine, die auch zwei Kinder hat, in einem winzigen Zimmer. Sich anzumelden hat ihnen der offizielle Mieter untersagt, wahrscheinlich ist er Hartz-IV-Empfänger, bekommt seine Miete vom Jobcenter überwiesen und kassiert die Roma ab. Die wiederum bekommen keine andere Wohnung, weil sie keine festen Einkünfte haben. Dennoch sei es für sie in Berlin leicht ____ , ihre Familie durchzubringen, als in Bulgarien, sagt die Mutter von Nurten und Fatma. Sie betreue die Kinder anderer Roma-Frauen und bekomme dafür Geld. „Ich brauche keine Sozialleistungen vom deutschen Staat“, sagt sie. „Nur die Kinder sollen in die Schule gehen.“ 8. Übersetzen Sie ins Tschechische: das Jugendexistenzgründungsprojekt „DieTaschengeldfirma“ 9. a. Wie leben die Roma aus Bulgarien in Berlin? b. Was macht für sie die Stadt? Lesen Sie den Text noch einmal, machen Sie sich Notizen und berichten Sie. 10. Ergänzen Sie die fehlenden Wörter, benutzen Sie das Angebot im Kasten unten. Die 1. _______________ in den Schulen Doch die Schulen sind 2. ________________. „Was sollen wir mit einem Zwölfjährigen ohne Deutschkenntnisse machen?“, fragt Neuköllns Bildungsstadträtin Franziska Giffey: „Den können wir nicht zu den Erstklässlern stecken. Und Kleinklassen für Seiteinsteiger gibt es 3. ________________.“ Die Senatsbildungsverwaltung verweist darauf, dass es den Bezirksämtern obliege, Kinder ohne Deutschkenntnisse an geeignete Schulen zu überweisen oder sie 4. ________________ zusammenzufassen und diese Schulen mit zusätzlichen Lehrerstunden aus dem Dispositionspool für 5. __________________ auszustatten. Doch Lehrer fehlten und das Geld reiche nicht, berichten Schulleiter. Mit Roma-Kindern bestehe zusätzlich das Problem, dass sie oft dem Unterricht 6. ________________. Deshalb und aus versicherungstechnischen Gründen sei eine feste Adresse so wichtig. a. Sprachförderung, b. fernbleiben, c. warten, d. schulübergreifend, e. schon, f. überfordert, g. nicht mehr, h. weiter, i. Situation 11. Ergänzen Sie weiter die fehlenden Wörter, benutzen Sie das Wörterangebot in Kästen. Negin Karimian und Talu Tüntas halten das 1. ________ vorgeschoben. Die beiden 18-Jährigen gehören zum Existenzgründerprojekt und haben mit den Roma-Kindern auch in den Sommerferien 2. ___________. Danach wollten sie Ahmet, Afize und weitere Kinder für das neue Schuljahr 3. ____________. „Es geht um neun Kinder“, sagt Negin Karimian: „Sie hatten solche Fortschritte 4. ___________. Es wäre so gut für sie gewesen, zur Schule 5. _______________. Aber man hat uns eiskalt abgewiesen, obwohl wir den Kontakt zu den Eltern haben und bei Problemen vermitteln könnten.“ Tüntas und Karimian verweisen auf die UN-Kinderrechtskonvention, die Deutschland unterschrieben 6. _____________. Danach muss allen hier lebenden Kindern der Schulbesuch ermöglicht 7. _____________ , selbst solchen ohne festen Wohnsitz oder Aufenthaltsgenehmigung. Auch im Berliner Schulgesetz steht, 8. _____________ ausländische Kinder, die sich illegal oder ohne Freizügigkeitsbescheinigung in Berlin aufhalten, 9. _______________ keine Pflicht, wohl aber ein Recht auf Besuch öffentlicher Schulen haben. a. zu gehen, b. zu schreiben, c. anmelden, d. gemacht, e. gearbeitet, f. gezeichnet, g. für, h. hat, i. werden, j. zwar, k. dass An Kreuzbergs Schulen beispielsweise werden Kinder auch ohne behördliche Anmeldung 1. ___________________, sagt Bildungsstadträtin Monika Herrmann (Grüne): „Wir überlegen sogar, für die Kinder der Roma-Wanderarbeiter, die nur im Sommer kommen, eine Schule 2. _______________.“ Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) ist hingegen der Ansicht, dass berlin-, deutschland- und europaweit Lösungen gefunden werden 3. _____________. „Wir müssen Kindern aus der Armutswanderung legale Strukturen geben“, sagt er: „Kinder ohne 4. _______________ Wohnsitz, ohne behördliche Anmeldung und ohne gesetzliche Vertreter können wir nicht 5. ___________________. Eine solche Handhabung würde alle rechtsstaatlichen Ordnungsprinzipien ad absurdum führen“. Hendrik Cremer vom Deutschen Institut für Menschenrechte 6. _______________ dem vehement. „Das Recht der Kinder auf Bildung hat absoluten Vorrang“, sagt der Wissenschaftler: „Wenn sich daraus organisatorische Probleme ergeben, muss der Staat diese eben 7. _________________.“ Neuköllns Bildungsstadträtin Giffey hat dazu erste Schritte unternommen. Man versuche, berlinweit Lösungen für die Roma 8. ________________, sagt sie. Vielleicht können Ahmet, Afize, Nurten und Fatma irgendwann doch noch zur Schule gehen. a. einzurichten, b. aufgenommen, c. müssen, d. versuchen, e. festen, f. regeln, g. widerspricht, h. zusagen, i. zu finden 12. Beschreiben Sie die Situation und die Probleme in den Schulen in der Form einer geleiteten Diskussion. Lesen Sie dazu den Text „Die Situation in den Schulen“ und schreiben Sie Notizen für ihren Diskussionsbeitrag. 13. Bilden Sie zwei Gruppen und organisieren Sie eine Diskussion Pro und Contra. Sammeln Sie die Argumente für ihre Diskussion aus den zwei Texten. PRO Markus Löning Quelle: Foto: picture alliance / dpa Markus Löning - Foto: picture alliance / dpa Bildung ist ein Menschenrecht. Und Kinder sind Menschen, für die dieses Recht ohne jede Einschränkung gilt. Völlig egal, wer ihre Eltern sind, welche Hautfarbe sie haben oder welcher Religion sie angehören. Dass die Berliner Schulen nicht gut genug ausgestattet sind, ist keine Neuigkeit. Viele Gebäude sind marode, es fehlen Lehrer. Die Berliner Eltern weisen zu Recht seit vielen Jahren darauf hin. Das ist aber kein Grund, Kinder abzuweisen. Es sollte vielmehr ein Grund sein, unsere Schulen endlich für alle Kinder auf einen guten Stand zu bringen. Jetzt wollen Kinder unbedingt in die Schule gehen, deren Eltern sich nicht an die Bedingungen der Meldebehörden halten. Welche Chancen im Leben werden diesen Kindern eigentlich verwehrt, wenn sie nicht Deutsch lernen dürfen, nicht Lesen, Schreiben und Rechnen? Diese Verweigerung des Rechts auf Bildung, diese Zerstörung von Lebenschancen ist nicht hinnehmbar. Kinder dürfen nicht dafür bestraft werden, dass ihre Eltern vielleicht etwas falsch machen. Und mal ganz ehrlich: Wie viele Eltern in Berlin verstoßen eigentlich gegen das Meldegesetz, um ihre Kinder in eine Schule in einem anderen Bezirk zu bekommen? Sollen diese Kinder als nächste ihre Schulplätze verlieren? Ich empfinde es als zynisch, Kindern mit einer solchen bürokratischen Begründung ihr gutes Recht zu verweigern. Es ist Aufgabe von Senat und Bezirken, dafür zu sorgen, dass alle Kinder zur Schule gehen können und so die Chance auf einen Abschluss und eine Berufsausbildung bekommen. Da ist keine Ausrede akzeptabel. Wir Deutschen setzen uns stark für die Menschenrechte ein. Wir wollen, dass sie für alle Menschen auf der ganzen Welt gelten. Das schließt Neukölln ein. Markus Löning ist FDP-Politiker und Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechte. CONTRA Ehrhart Körting Quelle: Foto: Kitty Kleist-Heinrich Ehrhart Körting - Foto: Kitty Kleist-Heinrich Eine Politik, die mit den kriminellen und sozialen Missständen der Illegalität aufräumen will, muss alles daran setzen, Illegalität zu beenden. Das erreichen wir nicht, indem wir über anonyme Krankenscheine diskutieren, die wegen des Rechts auf Gesundheit auch jedem Illegalen zustehen sollen, oder indem wir das Recht der hier illegal lebenden Kinder auf deutsche Bildung betonen. Unter diesen Zuständen leiden vor allem die Kinder. Dass sie keine Schule besuchen, ist allerdings nicht ein Versagen unseres Staates, sondern der Eltern, die sich und ihre Kinder in der Illegalität halten. Den Befürwortern von Sonderregelungen für Illegale geht es um Rechtsansprüche gegen den Sozialstaat aus einem anonymen Hiersein heraus. Diese Menschen leben nicht offiziell in diesem Staat, bekennen sich nicht zu ihm, tragen nicht zu ihm bei, missachten seine Gesetze, werden straffällig, aber der Sozialstaat soll seine Leistungen erbringen. Staat ist Gemeinschaft. Wer nicht zu dieser gehört, mag von einzelnen Menschen humanitäre Hilfe erhalten, vielleicht auch von einem Schulleiter, der aus humanitärer Gesinnung ein nicht angemeldetes Kind gleichwohl aufnimmt. Aber wer sich der staatlichen Gemeinschaft entzieht, kann aus meinem Verständnis einer Gemeinschaft nicht die Solidarität einklagen, die er durch ständige Missachtung unserer Gesetze bricht. Deswegen muss das Ziel von jeder Debatte die Legalisierung von Illegalen sein, und nicht die Förderung von Illegalität. Deshalb kann ich mir ein Bleiberecht auf Probe für diejenigen Illegalen vorstellen, die sich offenbaren und sich auch durch eigene Leistung in die Gesellschaft einbringen – nicht aber Ansprüche aus der Anonymität. Ehrhart Körting ist SPD-Politiker und Innensenator des Landes Berlin. Textquellen: http://www.tagesspiegel.de/themen/Roma-Kinder, http://www.tagesspiegel.de/berlin/roma-kinder-zum-schwaenzen-verurteilt/3704724.html