Anleitung zum Leseverstehen Zum Prüfungsteil „Leseverstehen" erhalten Sie ein Antwortblatt. Am Ende des Prüfungsteils haben Sie Minuten Zeit, um Ihre Lösungen auf das Antwortblatt zu übertragen. Nur Lösungen auf dem Antwortblatt werden gewertet. Wir wünschen viel Erfolg! LV1 Sie suchen für einige Bekannte Ansprechpartner. Schreiben Sie den Buchstaben für die passende Beschreibung in das Kästchen hinter die Nummer. Jede Ansprechpartner kann nur einmal gewählt werden. (Die Lösungen aus den Beispielantworten Ol und 02 kommen in der Aufgabe allerdings erneut vor.) Es gibt nicht für jede Person einen geeignete Institul Sie suchen einen Ansprechpartner für... (01) ... eine deutsche Studentin, die ein Auslandssemester in Dublin plant und Informationen benötigt. 2 ... ihre türkischen Nachbarn, die nach vielen Jahren ihren Schulabschluss nachholen möchten. 3 ... eine spanische Hochschullehrerin, die in Deutschland ein Praktikum machen möchte und dafür ein Stipendium sucht. 4 ... eine 36-jährige argentinische Wirtschafts juristin, die promoviert ist, exzellente Leistungen zeigt und ein Stipendium sucht. 5 ... eine mongolische Schriftstellerin, die finanzielle Hilfe für die Übersetzung ihrer Werke ins Deutsche benötigt. 6 ... der Sohn eines italienischen Bankdirektors, der in den Sommerferien seine deutschen Sprachkenntnisse verbessern will. 7 ... ein peruanischer Flötenspieler, der eine Konzertreise durch Deutschland machen möchte. 8 ... Russlanddeutsche, die bereits nach Deutschland ausgewandert sind und nun einen Sprachkurs suchen. 9 ... Russlanddeutsche, die planen nach Deutschland auszuwandern und vorher Sprachkurse besuchen möchten. 10 ... eine indische Angestellte aus dem Landwirtschaftsministerium, die im Ausland eine Fortbildung zu neuen Entwicklungen sucht. ( (02) ... einen jüngeren, erfolgreichen deutschen Betriebswirtschaftler, der sich o für Japan interessiert und den Erfahrungsaustausch sucht. 1 ... eine ungarische Managerin, die neuere Grundlagen von Personalführung kennen lernen möchte. L Modellprüfung Einige Mitglieder der Vereinigung für internationale Zusammenarbeit: Alexander von Humboldt-Stiftung Postadresse: Jean-Paul-Str. 12, D-53173 Bonn, Telefon 0228/833-0 Aufgabe: Humboldt-Forschungsstipendien für promovierte, hoch qualifizierte ausländische Wissenschaftler im Alter bis zu 40 Jahren; Forschungspreise für international anerkannte ausländische und deutsche Wissenschaftler; Feodor-Lynen-Forschungsstipendien für promovierte hoch qualifizierte deutsche Nachwuchswissenschaftler im Alter bis zu 38 Sahren. j Carl-Duisberg-Gesellschaft Postadresse: Postfach 26 01, D-50514 Köln, Telefon 0221/20 98-0, Telefax 0221/20 98-111. Aufgabe: Internationale berufliche Weiterbildung und Personalentwicklung. Instrumente: Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit praxisbezogene Weiterbildungsprogiamme und internationaler Erfahrungsamtausch für Fach- und Füh-mngskräfte; im Rahmen der Industrieländerkooperation internationale berufliche Weiterbildungs- und Austauschprogramme für Fach- und Führungskräfte; Trainingspro-gramrne im Rahmen der Weiterbildungszusarnmenarbeit mit mittel- und osteuropäischen Staaten. DAAD DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.) Postadresse: Kennedyallee, D-53175 Bonn, Telefon 0228/882-0, Telefax 0228/882-444. Aufgaben: Förderung der Hochschulbeziehungen mit dem Ausland, vor allem durch den Austausch von Studierenden, Graduierten und Wissenschaftlern. Instrumente: Z.B. Stipendien an ausländische und deutsche Studierende, Information über Studien- und Forschungsmöglichkeiten sowohl für Deutsche im Ausland, als auch für ausländische Studenten, die in Deutschland studieren möchten. Goethe-Institut zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit e.V. (Gl) Postadresse: Postfach 19 04 19, D-80604 München, Telefon 089/15 921-0, Telefax 089/15 921-450. Aufgabe: siehe Name. Instrumente: Spracharbeit: Z.B. Deutschkurse für Anfänger und Fortgeschrittene in IS3 Auslands- und 16 Inlandsinstituten mit verschiedenen Abschlüssen, Fortbildung ausländischer Deutschlehrer, Entwicklung und Vermittlung von Untenichtsmaterialien. HAUS DER KULTUREN DER WELT Haus der Kulturen der Welt (HKW) Adresse: John-roster-Dulles-Allee 10, D-10557 Berlin, Telefon 030/39 78 70, Telefax 030/394 86 79. Aufgabe: Den Kulturen Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Ozeaniens ein ständiges Podium bieten. Instrumente: Veranstaltungen und Projekte aus den Bereichen Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft, Bildende Kunst, Film, Medien, Musik, Theater, Tanz in Berlin und Vermittlung in andere deutsche Städte. Unterstützung von ausländischen Künstlern. l f a I Institut für Auslandsbeziehungen (ha) Postadresse: Postfach 10 24 63, D-70020 Stuttgart, Telefon 0711/22250. Aufgabe: Internationaler Kultur- und Informationsaustausch auf der Grundlage der Gegenseitigkeit. Instrumente: Z.B. Beratung von Auslandstätigen und Auswanderern, Europaberatungsdienst; kulturelle Hilfe und Sprachkurse für deutsche Minderheiten in Mittel-, Südost- und Osteuropa. Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung (DSE) Adresse: Rauchstraße 25, D-10787 Berlin, Telefon 030/26 06-1, Telefax 030/26 06-375. Aufgaben: Aus- und Fortbildung von Fach- und Führungskräften aus den Entwicklungsländern und Vorbereitung deutscher Fachkräfte auf ihren Aufenthalt in einem Entwicklungsland; Aktionsfelder u.a. Efnährung und Agranvirtschaft; Gesundheit. Instrumente: Z.B. Kurzzeitprogramme bis zur Dauer von drei Monaten im In- und Ausland, Langzeitprogramme zwischen einem Vierteljahr und zwei fahren in Deutschland und in Entwicklungsländern. aus; Die neue Dimension, Vereinigung für internationale Zusammenarbeit, 199S, Bonn DSE Modellprüfung LV3 Lesen Sie den Text und lösen Sie die Aufgaben. Rudolf Steffens: Gelesen heißt noch nicht verstanden Nahezu alle Menschen in unserem Lande haben in der Schule lesen gelernt, aber viele können nicht hinreichend gut verstehen, was sie lesen. Und noch entscheidender ist: Sie wissen gar nicht, dass sie es nicht verstehen: Lernende kennen sich, ihren Lernprozess und ihre Lernschwierigkeiten nicht gut genug. Die fatale Wechselwirkung aus falscher Selbsteinschätzung der Lerner und Diagnoseprobiemen von Lehrkräften ist Grund genug, diesem Doppel-Problem alle Aufmerksamkeit zu schenken. Dies bedeutet konkret, dass dem bewussten strategischen Vorgehen der Leserinnen und Leser, dem Aufbau von Wort-, Satz- und Textbedeutungen, der Verstehensschulung und der Denkerziehung eine große Bedeutung zukommt. Das alles muss z.B. in der Schule in allen Fächern geschehen und stets bei der Arbeit an Texten. Das reziproke Lernen Das vor etwa 20 Jahren entwickelte Verfahren des „Reziproken Lehrens und Lernens" zur Förderung leseschwacher Schülerinnen und Schüler war beispielgebend. Schülerinnen und Schüler in Gruppen mit 4 bis 7 Mitgliedern übernehmen beim Gespräch über einen Sachtext - einander abwechselnd - zwei unterschiedliche Rollen: Als Gruppenleiterinnen bzw. -leiter fordern sie die Anwendung einer weitgehend festen Sequenz von Strategien, die das Gespräch strukturieren; als lernende Gruppenmitglieder wenden sie diese selbst an. Sie gehen so den Weg vom Lernen zum Lehren und umgekehrt. Darin liegt der reziproke Charakter des Verfahrens. Nachdem der erste Abschnitt des Textes still gelesen und dann vorgelesen worden ist, hat der Gruppenleiter das erste Wort. Das Gespräch kann sich wie folgt entwickeln: 1. Der Gruppenleiter stellt Fragen, die aus dem Text heraus beantwortet werden können. 2. Er formuliert und schlägt eine Zusammenfassung des Textabschnitts vor. 3. Er fordert zu Worterklärungen und zur Erläuterung unklarer Textstellen auf. 4. Er wagt eine Vorhersage auf den folgenden Textabschnitt. Alle Gruppenmitglieder wenden einige der reziproken Strategien an: Sie antworten, fragen ihrerseits, ergänzen, verbessern, klären, fordern Klärungen ein, stellen Hypothesen auf und prüfen - und das viele Male. Dabei geht es auch um strukturierten und kooperativen Wissensaufbau. Bewusstes Lernen Wenn die Schülerinnen und Schüler die Strategien zunehmend selbstständig anwenden können, dann sind sie auf dem Weg dazu, einen Sachtext „bewusst" zu lesen und inhaltlich zu erschließen. Das Wissen um solche Entwicklungsstrategie-(also Ergänzen, Klären, Beziehungen herstellen zu eige- . Erfahrungen, Schlussfolgerungen ziehen, Verbindungen zwischen Textteilen und zwischen Text und der Wirklichkeit herstellen) und natürlich die Fähigkeit sie anzuwenden, erweiser sich als ein wesentlicher Faktor für Lesekompetenz. Hinzu kommt noch die so genannte „Metakognition" - i ^ das Wissen über Verstehensprozesse: Je mehr ich über Strategien weiß, desto effektiver kann ich sie einsetzen und eigene Lernen, die Lern- und Verstehensprozesse, steuerr. Beim reziproken Gruppenlcsen bedeutet das z.B.: Das \ . fahren regt dazu an, nach der Funktion der Teile im Ganzer zu suchen, wichtige Teile gegenüber anderen auszuwäh . sie zu verknüpfen und dabei die eigene Sprache und nicht die des Textes zu verwenden. Es fordert heraus, neues Wissen rr.:: dem bereits vorhanden Vorwissen zu vergleichen, zu verbinden und von dem vorhandenen Wissen aus auf das Kommerde vorzugreifen, d.h. eine Vorhersage zu treffen. Man kar.r solche Komponenten des Verstehens auch als Chance beg:. fen, beim Lernen mit Texten das Denken beweglich zu machen. Lesen als Konstruktion Lesen und Verstehen ist Interaktion zwischen den Lesenden und einem Text, bei der es zu einer Wechselwirkung zwischen den Informationen des Textes und unserem Wissen und Denken kommt. Das geschieht auf aktive bzw. konstruktive Weise: Wir müssen Bedeutungen von Wörtern und Sätzen des Textes mit den Bedeutungen anderer Wörter und Sätze innerhalt des Textes verbinden. Aber nicht nur das: Wir müssen Text-informationen auch mit unserem schon vorhandenen Wissen unserem Sprachwissen, Weltwissen und Fachwissen verbinden. Beides wird beim Lesen gebraucht, geschult und bereichert. Wenn wir entdecken, wie der Text selbst vorgeht, welche:: orientierenden Muster er folgt, können wir entsprechend „strategisch" verfahren und den Text durch bewusstes und geschultes Lesen leichter entschlüsseln. Was uns der Text zu sehen aufgibt, kann unser Vorstellungsvermögen als anschaulichen Vorgang aufnehmen und unser Denken als Erklärungs- und Begründungsmodcll konstruieren. Wir sind also unabhängig geworden vom Wortlaut des Textes und verfügen somit über ein Netz von Zusammenhängen, in dem wir uns frei bewegen können. (ca. 660 W. aus „forum schule, wwwiorum-schule.de" S. 22-26, gekürzt und vereinfacht Modellprüfung Markieren Sie die richtige Antwort: Entscheiden Sie bei jeder Aussage zwischen „ja" (J), „nein" (N) oder „Text sagt nichts dazu" (X). J N X (01) Nahezu alle Menschen können gut lesen. <02) Das Leseverstehen ist abhängig von der Informationsdichte des Textes. )f 21 Viele Lernende wissen zu wenig über ihre Lesefähigkeit. 22 Grund für das Doppelproblem ist die falsche Selbsteinschätzung vieler Lehrkräfte. 23 Strategisches Lesen muss manchmal auch an Texten entwickelt werden. 24 Schülergruppen halfen vor 20 Jahren bei der Entwicklung reziproker Verfahren. 25 Schüler können beim reziproken Lernen sowohl Lernende als auch Lehrende sein. 26 15er Gruppenleiter steuert den Ablauf der Gruppenarbeit. 27 Bewusstes Lesen ist gleichbedeutend mit Metakognition. 28 Beim reziproken Gruppen lesen vergleichen die Teilnehmer auch Texte miteinander. 29 Texte mit klarem Orientieningsmuster eignen sich besonders zum strategischen Lesen. 30 Die Zusammenhänge innerhalb eines Textes entsprechen dem Wortlaut. Modellprüfung D a F 11