1. Vorträge: Paul Mecheril: Die kulturelle Herstellung der Anderen. Migrationspädagogische Überlegungen. Die Auseinandersetzung mit der seit Jahrzehnten geltenden Migrationstatsache hat im sogenannten deutschsprachigen Raum, auch in Österreich, [DEL: seit :DEL] [INS: vor :INS] einigen Jahren begonnen. Dies ist zu begrüßen. Allerdings neigt der vorherrschende Diskurs zu Vereinseitigungen und problematischen Figuren, die Aufschluss geben über die vorherrschende gesellschaftliche Situation, die wir mit Birgit Rommelspacher als Dominanzkultur bezeichnen können. In meinem Vortrag soll es also nicht um das beliebteste Objekt des Migrationsdiskurses in Österreich gehen[INS: – :INS] [DEL: :DEL] Menschen mit Migrationshintergrund [DEL: - :DEL] [INS: – :INS] , sondern um die kulturelle Situation, in der dieses obskure Objekt figuriert wird. Wir werden sehen, dass sich diese Situation durch (un)gehörige „Integrationsdefizite“ auszeichnet. Paul Mecheril Professor für Interkulturelle Bildung am Institut für Pädagogik der Fakultät Bildungs- und Sozialwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er ist Leiter des Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC). Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Migration und Bildung, Interkulturelle Pädagogik, Pädagogische Professionalität und Rassismusforschung. Dieter Kirsch: Das allererste Wort war Nein. Über das Denken und Lernen in Gegensätzen. Martin Auer, dessen Vers meinem Vortrag am Ende einer zweitägigen Tagung über ein verändertes Unterrichten den Titel gab, reimt auf das Nein: „Es kann ja gar nicht anders sein. Das Ja lässt alles wie es war, doch Nein schafft Neues wunderbar.“ Dem Alten also Neues entgegensetzen. Warum? Das Alte durch Neues ergänzen. Wie? Martin Auers weitere Verse: „Das allerzweite Wort war Du, und dann kam erst das Ich dazu.“ Wo geschieht das in unserem Unterricht? Und noch einmal Auer: „Ich ohne Du gibt keinen Sinn, denn Du erst zeigst mir, wer ich bin.“ Was aber, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da? Warum? Wie? Wo? Wer? Was? Diese fünf großen W-Fragen des Lebens und damit auch der Schule werden meinen Vortrag strukturieren. Mit kleinen Antworten fülle ich die Struktur, gefunden im Umgang mit der Literatur, die unser kreatives Denken und unsere Bereitschaft zum Querdenken anregt und das Denken und Lernen in Gegensätzen aufheben kann. Mein Vortrag, eine Reflexion dessen, was in meinem Workshop hoffentlich erlebt wurde. 2. Workshops: Paul Mecheril: Die kulturelle Herstellung der Anderen. Migrationspädagogische Überlegungen Inhaltlich weiterführende Diskussion der im Eröffnungsvortrag angesprochenen Themen. Hannes Schweiger: Repräsentationen der Anderen in literarischen Texten. Konzepte und Materialien für einen transkulturellen Fremdsprachenunterricht „Die Anderen“ – das sind in der Literatur oft Fremde, Zugewanderte, Marginalisierte und Ausgegrenzte. Wie werden sie dargestellt? Warum werden sie als „Andere“ konstruiert? Und welche Funktion haben sie für die Konstruktion des „Eigenen“? Die literarischen Bilder von so genannten „Anderen“ können im Fremdsprachenunterricht Ausgangspunkte für die kritische Reflexion von Differenzwahrnehmungen, Stereotypen und nationalkulturellen Klischees sein. Sie können dazu dienen, sich mit Rassismus und Ausgrenzung und mit Fragen des Zusammenlebens in Einwanderungsgesellschaften auseinanderzusetzen. In dem Workshop werden die Möglichkeiten, die eine Thematisierung literarischer Repräsentationen von „Anderen“ dafür bieten, anhand konkreter Aufgaben erprobt und diskutiert. Dabei geht es vor allem um Aufgaben, die zur Selbstreflexion anregen und dazu dienen, das Denken in Kategorien des „Eigenen“ und „Fremden“ in Frage zu stellen. Die Materialien und Unterrichtsvorschläge sind auf unterschiedlichen Sprachniveaus – auch im Grundstufenunterricht – einsetzbar. Hannes Schweiger Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie in Wien und Lehrbeauftragter im Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache am Institut für Germanistik der Universität Wien und im Universitätslehrgang DaF der Universität Graz. Seit 2002 in der Fortbildung von DaF-LehrerInnen sowie in der Entwicklung von Lehrmaterialien tätig. Schwerpunkte: Literatur- und Kulturdidaktik im Fremdsprachenunterricht, Literaturvermittlung, kulturelle Transferbeziehungen, Theorie der Biographie, Literatur und Migration. Alexandra Pölzlbauer: Unterschiedlich[INS: :INS] [INS: „ :INS] [DEL: “ :DEL] anders[INS: “ :INS] [DEL: ” :DEL] : Filmische Repräsentationen analysieren und didaktisieren [DEL: :DEL] Was und wie ist [INS: „ :INS] [DEL: “ :DEL] das Andere[INS: “ :INS] [DEL: ” :DEL] ? Türkisch, weiblich, männlich, schwarz, muslimisch, bundesdeutsch, österreichisch-provinziell etc. etc.? Wie wird es repräsentiert? Womit wird es kontrastiert? Welchen Diskursen können wir die jeweiligen Repräsentationen zuordnen, welche Kategorien finden wir vor? Und vor allem wie erarbeiten wir uns eine differenzierte Perspektive darauf für die Vermittlung im DaF/DaZ-Klassenraum? Diese Fragen stehen im Zentrum des Workshops [INS: „ :INS] Unterschiedlich [INS: ‚ :INS] [INS: [DEL: „ :DEL] :INS] [DEL: “ :DEL] anders[INS: ’ :INS] [DEL: “ :DEL] [INS: “ :INS] , der darauf ausgerichtet ist, den TeilnehmerInnen methodische und inhaltliche Überlegungen zur Arbeit mit Filmen im Sprachunterricht nahe zu bringen. Anhand ausgewählter Filmausschnitte werden die TeilnehmerInnen selbst kurze Didaktisierungen bearbeiten. Die Filmbeispiele werden hinsichtlich ihres Zielpublikums möglichst breit gestreut und sowohl im DaF- als auch im DaZ-Unterricht zum Einsatz kommen können. Das Lernniveau für die Didaktisierungen lässt sich zwischen B1 und C1 verorten. Alexandra Pölzlbauer Derzeit Lektorin an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, Dissertantin an der University of Illinois at Urbana-Champaign; Lehramtsstudium der Anglistik/Germanistik und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Wien, DaF-Lehrtätigkeit u.a. WU Wien, Austria-Illinois Exchange Program, Lomonossov Universität Moskau, Burjatische[DEL: n :DEL] Staatsuniversität Ulan-Ude, University of Illinois at Urbana-Champaign und Sommerhochschule der Universität Wien. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Neuere österreichische Literatur, Interkulturelle Literaturwissenschaften, Migration und Bildung, Sprach(en)politik, Neue Medien im DaF/DaZ-Unterricht Zita Krajcso: Gruppendynamik im Sprachunterricht Hören Sie das Wort Gruppendynamik, denken Sie womöglich an die Sozialform Gruppenarbeit oder an Maßnahmen, die angewendet werden, um Abwechslung im Unterricht zu schaffen. Vielleicht vermuten Sie, dass es eine Lern- bzw. Lehrmethode wie problembasiertes oder kooperatives Lernen ist. Der Workshop soll diese Rätsel auflösen und richtet sich an KollegInnen, die in [DEL: der :DEL] Zukunft die gruppendynamischen Vorgänge in ihren Lerngruppen (unabhängig von Ziel-, Altersgruppe und Lernniveau) besser verstehen möchten. Zita Krajcso Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projektmanagerin und Lehrbeauftragte, seit 2007 am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien tätig. Schwerpunkte: Gruppendynamik und eLearning im Sprachunterricht Verena Plutzar: „In meinen Kopf geht nichts hinein, ist kaputt ...“ Traumatisierte Menschen im Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht Psychische Traumen durch Folter, Vergewaltigung, Krieg und Flucht sind nicht äußerlich erkennbar und doch bestimmen sie das Leben jener Menschen, die sie erlitten haben in Form einer Posttraumatischen Belastungsstörung über viele Jahre hinweg. Der Unterricht von Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, stellt KursleiterInnen vor große Herausforderungen. Wie ist mit den schweren Konzentrationsstörungen umzugehen und damit, dass nicht absehbar ist, ob und wie sich das Trauma im Unterricht zeigen wird? Ein Wort, ein Bild, eine Geste können traumatisierte Menschen von einem Moment zum anderen in einen Zustand versetzen, mit dem im Rahmen des Unterrichts schwer umzugehen ist. Im Workshop wird [INS: dem :INS] auf die Spur gegangen, was ein Trauma und eine Posttraumatische Belastungsstörung ist und[INS: es werden :INS] mithilfe von Erfahrungen der Workshopleiterin und der Teilnehmenden Wege aufgezeigt, wie der Unterricht mit traumatisierten Menschen gestaltet werden kann. Verena Plutzar Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Wien, Masterstudium Interkulturelle Kompetenzen an der Donau-Universität Krems, Dissertation zum Thema Kommunikation im Asylverfahren am Institut für Germanistik/Wien. Kursleiterin in Deutschkursen für MigrantInnen und Flüchtlinge, Mitarbeiterin im Verein Projekt Integrationshaus, 2007-2010 Assistentin am Institut für Germanistik. Mitbegründerin des Netzwerks SprachenRechte. Derzeit Lehr-, Vortrags- und Workshoptätigkeit sowie Beratung und Begleitung in verschiedenen Kontexten zu den Themen: Sprache und Migration, Mehrsprachigkeit[DEL: :DEL] , Interkulturalität und Bildung sowie Supervisorin i.A. Sylvia Schindler: Fremdsprachenunterricht für blinde und sehbehinderte Menschen Fremdsprachenunterricht für blinde und sehbehinderte Menschen stellt die Trainer[INS: I :INS] [DEL: /i :DEL] nnen vor besondere Herausforderungen, vor allem da sich der moderne Fremdsprachenunterricht meist intensiv visueller Lehrtechniken bedient. Für diese visuellen Reize müssen alternative methodische Ansätze gefunden und der Unterricht muss demnach so gestaltet werden, dass die Lerner[INS: I :INS] [DEL: /i :DEL] nnen die visuellen Informationen über einen oder mehrere andere Sinne aufnehmen können. Nach einer theoretischen Einleitung sowie einer Problemanalyse sollen in diesem Workshop mögliche Unterrichtskonzepte in Kleingruppen erarbeitet und in Hinblick auf die Realisierbarkeit für blinde und sehbehinderte Teilnehmer[INS: I :INS] [DEL: /i :DEL] nnen diskutiert werden. Außerdem sollen diverse technische Hilfsmittel für sowohl blinde als auch sehbehinderte Teilnehmer[INS: I :INS] [DEL: /i :DEL] nnen vorgeführt werden. Sylvia Schindler Studium der Germanistik an der Universität Klagenfurt, Zusatzausbildung DaF/DaZ, langjährige Lehrtätigkeit an unterschiedlichen Instituten in Wien, derzeit pädagogische Verantwortliche bei SEBUS – Schulungseinrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen. Karima Elsayed/Magdalena Knappik Unumgänglich (ab)normal: Lehrkräfte mit «biografischem Unfall» an österreichischen Schulen Der Workshop möchte ein Reflexionsangebot für Personen darstellen, die in der Migrationsgesellschaft an Schulen arbeiten und die darüber nachdenken, was es bedeutet, eine sogenannte Lehrkraft mit Migrationshintergrund zu sein. Welche Rolle spielen die Erwartungen und Hoffnungen, die in mehrsprachige Lehrkräfte gesetzt werden? Was passiert beim Othering? Was bedeutet es, als Lehrkraft ein Kopftuch zu tragen? Was sind Verdeckungszusammenhänge und wie wirken sich diese aus? Neben einer einführenden Erklärung zu dem von uns gewählten migrationspädagogischen Zugang zum Thema möchten wir die Gelegenheit geben, Ausschnitte aus Interviews mit Lehrkräften, die Kopftuch tragen, zu analysieren[DEL: , :DEL] sowie eigene Erfahrungen zu reflektieren und zu überlegen, welche Handlungsmöglichkeiten für den Schulalltag aus einer rassismus- und diskriminierungskritischen Perspektive erwachsen. Karima Elsayed Absolventin des Master-Studiengangs DaF/DaZ der Universität Wien. Abschlussarbeit zum Thema „Geschichten aus Tausendundeinem Kopftuch und was es bedeutet eine Lehrerin mit Kopftuch zu sein“. Magdalena Knappik Projektmitarbeiterin im DaZ-Forschungsprojekt „Diversität und Mehrsprachigkeit in pädagogischen Berufen“ (Leitung: Prof. İnci Dirim) an der Universität Wien. Davor mehrjährige Tätigkeit als Kursleiterin für DaZ und DaF für Jugendliche und Erwachsene. Gisela Aigner: DaF und Puppenspiel Menschen aller Kulturen und Länder kennen Handpuppen, ziehen sie über und spielen spontan los[INS: . :INS] [DEL: - :DEL] [INS: D :INS] [DEL: d :DEL] ieses Potenzial soll für den DaF-Unterricht unbedingt genutzt werden! Im Zentrum steht die spielerische und lustvolle Aneignung von Sprache für Kinder und Erwachsene, denn nicht nur Kinder lieben Handpuppen! Im Workshop sollen unaufwändig einsetzbare theaterpädagogische Spiele für DaF-LernerInnen ab etwa 9 Jahren für das eher niedrigere Lernniveau gespielt und gemeinsam mit den TeilnehmerInnen weiterentwickelt werden! Durch den Fokus auf die Handpuppe, weniger auf den/die SpielerIn, ist die Hemmschwelle zum freien Sprechen und in verschiedene Rollen zu schlüpfen geringer. Es wird auch erforscht werden, wie wichtig nonverbale Mittel und der Einsatz von Intonation für erfolgreiche Verständigung sind! Gisela Aigner Studium der Germanistik an der Universität Salzburg und Wien. Von 2008 bis 2010 DaF-Lehrende für Mama-lernt-Deutsch-Sprachkurse (Verein Station Wien), Spielpädagogin und Spielprojektwochenleiterin für Schulklassen (Freiraum GesmbH) seit 2008, Puppenspielerin (Verein Theater Raumschiff), diverse Fortbildungen im Bereich Schauspiel und Musik, derzeit Horterzieherin an einer Wiener AHS, und Bauernhofbewirtschafterin. Dieter Kirsch: Kamel bleibt Kamel. Ein Workshop über den Umgang mit Fabeln. Ein Kabinettstück der Sprache und Klugheit hat Klaus Doderer 1970 die Fabel genannt, nachdem noch in dem Jahrhundert davor die Literaturwissenschaft sie sehr hochmütig aus „dem Tempel der Dichtung“ vertrieben hatte. Dabei war es schon Martin Luther, 1530 auf der Feste Coburg und in Querelen mit den Mächtigen, der auf die Fabeln von Äsop stieß und sie auf eine Stufe mit der Bibel stellte. Mit den Mitteln des szenischen Lernens soll der Entstehungsprozess, die Konstruktion und die Intention der Fabel erfahren und bewusst gemacht werden. Dieter Kirsch Eigentlich war ich immer Briefträger, hatte Menschen immer etwas zuzustellen. Als Postbeamter, als Lehrer und nach der Promotion auch als Dozent in den Niederlanden. Dann zum Goethe-Institut wechselnd, als Leiter von Forschungs- und Entwicklungsprojekten weltweit, zuerst zum frühen Fremdsprachenlernen und dann, über alle Schulstufen hinweg, über das szenische Lernen zu einem anderen Lernen einer anderen Sprache kommend. Als Leiter eines Goethe-Instituts in Frankreich beendete ich beruflich die Zustellerei, nicht aber die, mit den Mitteln des Theaters und seines Alphabets die Instrumentalisierung des Deutschlernens zumindest zeitweilig aufzuheben. Barbara Maly/Tim Ware: Warum YouTube keine Zeitverschwendung ist. In diesem Workshop werden wir YouTube als Beispiel für Neue Medien heranziehen, um [INS: „ :INS] [DEL: “ :DEL] das Neue[INS: “ :INS] [DEL: ” :DEL] daran auszuloten und auszuprobieren. Sei es als Kreativplattform, als Medienarchiv[DEL: , :DEL] oder als interaktive soziale Community[INS: – :INS] [DEL: - :DEL] sich mit YouTube reflektiert auseinanderzusetzen ermöglicht einen zeitgemäßen medienpädagogischen Ansatz und erlaubt innovative didaktische Möglichkeiten. Der Workshop beinhaltet praktische wie theoretische Denkanstöße in Bezug auf Neue Medien und richtet sich an alle, die Neue Medien [INS: – :INS] [DEL: - :DEL] insbesondere YouTube[INS: – :INS] [DEL: - :DEL] nicht nur privat, sondern auch für die eigenen Bildungskontexte nutzen wollen. Barbara Maly Studium der Anglistik und Kulturwissenschaften an der Universität Wien, seit 2009 Lehrtätigkeit im Bereich Cultural and Media Studies an der Universität Wien, Anglistik Institut. Langjährige Erfahrung als Aktive und Weiterbildnerin in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. Tim Ware Lehramtsstudium UF Englisch & UF Geschichte, Sozialkunde, Politische Bildung, Bachelor of Arts [INS: – :INS] [DEL: - :DEL] Leisure Management. Seit 2008 Lehrtätigkeit als Englischlehrer am BRG Maria Enzersdorf und seit 2004 als Fremdsprachen-Assistent. Leiter eines zweiwöchigen Summer Course in Maria Enzersdorf und Unterrichtserfahrung mit Leuten zwischen 3 und 50. Gabriela Dorn-Scheruga: Die Entwicklung persönlicher interkultureller Kompetenz nach dem DMIS-Modell (Bennett und Bennett) Das Entwicklungsmodell Interkultureller Sensibilität (DMIS, Developmental Model of Intercultural Sensitivity) zeigt mögliche Entwicklungsverläufe beim Erwerb Interkultureller Kompetenz und ermöglicht daher eine differenzierte Auswahl von Themen und Aufgaben für heterogene LernerInnengruppen und eine gezielte Auswahl von pädagogischen Interventionen im Schulalltag. Weiters wird im Workshop anhand des Stufenmodells reflektiert, welche persönlichen Kompetenzen bei den KursteilnehmerInnen stark und weniger stark ausgeprägt sind und wie eine individuelle Weiterentwicklung aussehen könnte. Gabriela Dorn-Scheruga Sprach- und Kulturmittlerin, seit 2008 an der PH Wien als Referentin im Akademielehrgang „Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache (Sek. I und II)“ tätig. Schwerpunkte: Lehren und Lernen im Kulturkontakt; Kommunikation und Konflikt in interkulturellen Settings. Sigrid Stiglitz-Sekaric/Doris Reininger: Anders bewerten. KompaSSS – ein Instrument zur Honorierung von Kompetenzentwicklung Seit 2011 können Studierende am Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten (VWU) das Zertifikat KompaSSS zum Nachweis des Trainings von Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz im Rahmen des Deutschunterrichts erhalten. Im Workshop wird das Konzept kurz theoretisch vorgestellt. Weiters werden Beispiele aus dem Methodenrepertoire zur Förderung dieser Kompetenzen präsentiert. Im Anschluss daran laden wir die TeilnehmerInnen dazu ein, über einen möglichen Transfer in ihre eigene Unterrichtspraxis nachzudenken und weitere methodische Ideen zu entwickeln. Sigrid Stiglitz-Sekaric Studium Deutsch und PPP Lehramt an der Universität Wien. Ausbildung zum Coach und zur Organisationsentwicklerin. Lehrerin am Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten (VWU). Doris Reininger Studium Französisch und Deutsch Lehramt, Lehrtätigkeit seit 1987, Lektorin am Sprachenzentrum der UNAM in Mexiko-City, 1990-2009 DaF/DaZ Lehrerin am Internationalen Kulturinstitut (IKI) in Wien, seit 2009 Lehrerin am Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten (VWU). [INS: Dissertation zum Thema Mündliches biografisches Erzählen im DaF/Daz Unterricht am Institut für Germanistik/Wien. :INS] Tätig in der LehrerInnenaus- und -weiterbildung (u.a. PH Wien und Univ. Graz). Marion Döll: Regelmäßige Diagnose sprachlicher Fähigkeiten im Kontext durchgängiger Sprachbildung Vor allem in den urbanen Regionen Österreichs leben zunehmend Kinder und Jugendliche, die eine andere Erstsprache als Deutsch sprechen. Ihre sprachlichen Ressourcen entsprechen häufig nicht denen, die von der von Einsprachigkeit geprägten Institution Schule vorausgesetzt werden. Für die Herstellung von Bildungsgerechtigkeit im Sinne eines demokratisch-meritokratischen Modells gilt es neue Wege in der sprachlichen Bildung zu erproben. Ziel des Workshops ist einerseits die Vorstellung und Diskussion des im Rahmen des Modellprogramms Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (FörMig) entwickelten Konzepts der durchgängigen Sprachbildung, das Möglichkeiten aufzeigt auf Disponiertheit-Kontext-Dissonanzen im Bereich sprachlicher Fähigkeiten zu reagieren. Andererseits sollen Möglichkeiten, Grenzen und Kontroversen rund um einen der Pfeiler der durchgängigen Sprachbildung, der regelmäßigen Diagnose sprachlicher Fähigkeiten, ausgearbeitet werden. Marion Döll Mitarbeiterin des Fachbereichs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der Universität Wien an der Schnittstelle zwischen Pädagogik und Linguistik. Arbeits- und Interessenschwerpunkte sind Sprachkompetenzdiagnose bei lebensweltlich mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen, Sprachkompetenzmodellierung und sprachliche Bildung in der Migrationsgesellschaft. Irmgard Stieglmayer Gesprächskreis: DaZ/DaF – eine andere Arbeitswelt? Der Bereich Da[INS: Z :INS] [DEL: F :DEL] /DaF ist von verschiedenen Arbeitsrealitäten geprägt. Während die einen ein gutes Arbeitsklima und akzeptable Rahmenbedingen (zumindest teilweise bezahlte Vor- und Nachbereitungszeiten, annehmbare Gruppengrößen, Supervis[INS: i :INS] onsangebote, bezahlte Teambesprechungen etc.) vorfinden, sind andere mit einem unzureichenden Arbeitsumfeld konfrontiert. In diesen Gesprächskreis bringen Sie Ihre Fragen, Sichtweisen und Erfahrungen ein. Ziel des Gesprächskreises ist, den Wissensbedarf hinsichtlich Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht zu decken und Fragen zum Kollektivvertrag zu klären. Gesammelt werden sollen außerdem Ihre Erfahrungen in Best Practice-Betrieben sowie erlebte Worst Case-Szenarien. Abschließend formulieren Sie Ihre Wünsche[INS: :INS] an die Arbeitgeber, an den Betriebsrat und die Gewerkschaft, an die Anbieter von Sprachtrainer[INS: I :INS] [DEL: /i :DEL] nnenausbildung und an den ÖDaF. Irmgard Stieglmayer Ehemalige Unterrichtende im Bereich DaZ/DaF und Basisbildung. Silvia Demmig: Tests und Prüfungen ohne Alternativen? Im Workshop geht es darum[DEL: , :DEL] zu diskutieren, welche Evaluationsformen für einzelne Lehr-Lernzusammenhänge sinnvoll sind. Lehrkräfte in allen Bereichen des Bildungssystems nehmen einen immer stärker werdenden Druck wahr, der durch den Einsatz von standardisierten Tests und Prüfungen in unterrichtlichen Zusammenhängen entsteht. Die Validität von Tests ist nach Messick in engem Zusammenhang mit ihren Auswirkungen zu sehen. Durch diese Argumentation soll im Workshop die Praxisbeobachtung mit wissenschaftlicher Analyse verknüpft werden. Silvia Demmig Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Auslandsgermanistik DaF/DaZ in Jena. Schwerpunkte: Testen und Prüfen, DaZ in der Erwachsenenbildung und Landeskundedidaktik. Cornelia Kogoj: „Was in die Schulbücher gehört!“ Andere Geschichtsschreibung – Minderheiten- und Migrationsgeschichte Obwohl Österreich ein Einwanderungsland ist und sechs anerkannte Minderheiten hat, steht darin wenig in den Schulbüchern. Ausgehend von dem Film „Artikel 7- Unser Recht“ von Thomas Korschil und Eva Simmler und den Filmen, die die Initiative Minderheiten im Rahmen der Ausstellung „Gastarbajteri - 40 Jahre Arbeitsmigration“ (2004, Wien Museum) produziert hat, wird dieser Workshop die Problematik „Andere Geschichtsschreibung“ thematisieren. (Es werden keine Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt). Cornelia Kogoj Studium der Publizistik und Germanistik in Wien. Seit 1998 Generalsekretärin der Initiative Minderheiten. Kuratorin (mit Martina Böse und Sylvia Mattl) der Ausstellung[DEL: en :DEL] „Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration“ (2004)[DEL: ) :DEL] . Projektleitung (mit Boban Stojkov und Ljubomir Bratić) des Roma-Theaterstücks „Liebesforschung“ (2006). Leitung des Forschungs- und Ausstellungsprojekts „Viel Glück! Migration Heute. Wien, Belgrad, Zagreb, Istanbul“ (2010). Derzeit Projektleitung des Roma-Bildungsprojekts „Roma an die Universität!“. Verena Lammer: Migration, Zweitspracherwerb und Integration im Fokus der Sonderpädagogik Sprachwissenschaftliche, soziologische und pädagogische Erkenntnisse stehen nicht selten in Widerspruch zu schulrechtlichen Vorgaben. „Gleichmacherei“ und „Messbarkeit“ – ein Trend der Standardisierungsvorgaben einer Regelschulpädagogik stehen einer Faszination für „das Besondere“ – allzu oft im Sinn einer Pathologisierung des Individuellen – in der Sonderpädagogik gegenüber. Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Möglichkeiten von Migration, Integration und Zweitspracherwerb – im Wiener Schulsystem – sollen im Workshop umrissen und speziell im Fokus der Sonderpädagogik kritisch beleuchtet werden. Verena Lammer Studium der Ethnologie/Turkologie, Sprachheilpädagogin am Zentrum für Sprachheilpädagogik, Wien; Schulambulanz, mobiles Team: Türkischsprachige SchülerInnen: Diagnostik, Abgrenzung von Sprach- und/oder Lernschwierigkeiten, Hilfestellung bei der Erstellung von Förderplänen, Elternberatung auf Türkisch und Deutsch