„Die im Dunkeln“ – Inhalt In der ersten Szene sitzen Felix und Anna während eines Stromausfalls bei Kerzenlicht am Küchentisch ihrer WG. Aus Langeweile überlegt Felix, womit er Geld verdienen könnte, und kommt schließlich auf die Idee, die Verbesserung von Lebensläufen als Service anzubieten. Anna ist skeptisch, schlägt aber schließlich den Titel „Biographisches Optimierungsinstitut“ vor. (Ein „Anzugträger“ tritt auf und spricht einen Monolog darüber, wie man sich und seinen Lebenslauf den Anforderungen der Arbeitswelt unterwirft.) In der zweiten Szene sitzen die beiden in ihrem Stammcafé. Felix möchte einen Flyer für das „Biografische Optimierungsinstitut“ entwerfen, Anna ist skeptisch, lässt sich aber dazu überreden, ihm zu helfen. Der Kellner Daniel schleicht um die beiden herum, es bleibt offen, ob er etwas von Anna möchte oder die beiden belauscht. Anna jedenfalls schickt ihn immer wieder weg, weil sie befürchtet, er könnte etwas von ihren illegalen Ideen mitbekommen; Felix will ihn auch loswerden. (Im letzten Drittel kommen zwei Bewerber auf die Bühne, unterbrechen die Szene, indem sie sich unterhalten; für die übrige Szene warten sie angestrengt darauf, aufgerufen zu werden.) Wieder am Küchentisch entwirft Felix mit Anna in der dritten Szene gemeinsam Lebensläufe, wieder bittet er sie, ihm zu helfen. Von den drei Bewerbungsgesprächen wird das erste nur pantomimisch gespielt, Felix und Anna erläutern, was sie verbessern; das zweite wird von Anna und Felix gespielt, das dritte von Bewerber und Chef. Am Ende äußert Anna ihre Zweifel an dem Projekt und sagt, dass sie jetzt gehen müsse, denn sie hat ein Praktikum bei einer Firma für „bio und Nachhaltigkeit“ bekommen. Die darauffolgende Szene zeigt Anna bei der Arbeit in der Firma, ihr werden nur Hilfstätigkeiten aufgetragen, die versprochenen anspruchsvolleren werden ihr verwehrt. Die Titel der verschiedenen Abteilungen und deren Mitarbeiter, zu denen sie am Telefon verbinden muss, verwirren sie; zudem stellt sich am Ende heraus, dass sie einen Stapel Kopien völlig umsonst gemacht hat. (Im ersten Drittel der Szene, als eine Kollegin Anna ihren Stress erläutert, läuft „ein Gestresster“ über die Bühne und unterbricht kurz mit einem Monolog.) In der fünften Szene sitzen Anna und Felix wieder gemeinsam im Café. Felix erzählt stolz von seinen Erfolgen, Anna ist müde und enttäuscht von ihrem Praktikum. Anna fragt ihn, ob er kein schlechtes Gewissen habe oder zumindest Angst, dass er bald auffliegen könnte, er verneint. Da Felix Anerkennung für seine Arbeit möchte, bindet er den Kellner Daniel immer mehr ins Gespräch ein, die beiden lassen Anna irgendwann außen vor. (Aus dem Gespräch zwischen Daniel und Felix ergibt sich eine Überleitung zu einem Assessement-Center, das auf der Bühne kurz angespielt wird.) In der sechsten Szene kommen Daniel und Felix betrunken nach Hause, Anna sitzt am Küchentisch. Die beiden philosophieren darüber, wie man alles noch viel größer und viel besser machen könnte. Anna ist offenbar wütend auf die beiden oder zumindest auf Felix. Die beiden Burschen diskutieren scherzhaft darüber, von wen von ihnen beiden sie wohl etwas will oder ob sie sich nicht entscheiden könne und deshalb so schlecht gelaunt sei – Anna läuft hinaus. Daniel unterstützt Felix‘ Idee, dass er sich selbst bewerben könnte. (Während des Gesprächs von Felix und Daniel taucht „ein Ratgeber“ auf, der immer wieder das Gespräch unterbricht, indem er stereotype Bewerbungsratschläge von sich gibt, er verschwindet erst zu Beginn der siebenten Szene.) Wieder in der Firma, in der siebenten Szene, trifft Anna überraschend auf Felix. Er wartet im Gang auf ein Vorstellungsgespräch, denn er hat sich mit gefälschten Zeugnissen für die Marketingabteilung der Firma beworben. Anna ist wütend und verletzt, was Felix nicht versteht, denn sie könnte ebenso das Optimierungsinstitut nutzen. Sie streiten sich, allerdings leise und immer wieder unterbrochen, da sie nicht auffallen wollen. (Unterbrochen wird die Szene durch ein „Horror-Vorstellungsgespräch“. Im Anschluss folgt ein ganz absurd-groteskes Assessement-Center, dass schließlich dadurch abgebrochen wird, dass jemand sagt, dass das jetzt aber völlig übertrieben sei.) In der achten Szene kommt Anna nach Hause, Felix sitzt alleine am Küchentisch. Anna versucht ihm ins Gewissen zu reden, ihn daran zu erinnern, dass sie ihm immer gute Ratschläge gegeben hat, dass sie einander immer geholfen haben, etc. Felix unterbricht sie und will wissen, was sie eigentlich gegen Daniel hat. Er geht, kurz darauf läutet die Polizei an und fragt nach ihm ‑ jemand hat wegen Dokumentenfälschung Anzeige erstattet. (Ein „Erfolgreicher“ betritt am Ende die Bühne und reflektiert über die Anforderungen an Junge.) In der neunten und letzten Szene sitzt Anna alleine im Café. (Die ganze Szene über befinden sich gelangweilte Bewerber auf der Bühne, die zu Beginn noch versuchen, ernst zu bleiben, dann aber anfangen, Papierflieger aus ihren Unterlagen zu falten, zu tanzen, etc.) Daniel arbeitet nicht mehr als Kellner, er kommt ins Café und möchte von Anna wissen, ob sie etwas von Felix gehört hat. Er ist unruhig und rechtfertigt sich Anna gegenüber für sein Verhalten, was sie nicht ganz versteht. Dann kommt eine junge Frau hinzu, Daniels „Mitarbeiterin“, die beiden entrollen ein Plakat, auf dem „CV Transparency – Wir durchleuchten Ihre Bewerber“ steht. Anna bekommt währenddessen eine SMS von Felix, in der er sich entschuldigt, und beobachtet fassungslos das Gespräch zwischen Daniel und der jungen Frau. Daniel verteidigt Anna gegenüber sein Verhalten. Sie diskutiert mit ihm und wirft ihm seine Haltung vor, schließlich ruft sie in ihrer Firma an und kündigt ihr Praktikum. (Die Bewerber schauen sie erschrocken an und laufen davon.)