Wortschatz Verständigung statt Konfrontation In der Besprechung sind die Fetzen geflogen! Kennen Sie die idiomatische Wendung „die Fetzen fliegen" in der Überschrift? - Wenn ja, erklären Sie die Bedeutung. - Wenn nein, lesen Sie den Wörterbuchauszug unten rechts und beantworten Sie die folgenden Fragen. 1. Wie heißen Genitiv und Plural von „Fetzen"? des Fetzens, die... lf;B «fr™« Sinn nickt Morthch m andere Sprachen »benetze« Was bedeutet „umg.": a. umgekehrt fj b. umgangssprachlich [_| Was bedeutet „abwert."? a. abwertend: das Wort hat seinen Wert verloren Fj b. abwertend: etwas negativ, verächtlich beurteilen I_j Was bedeutet „In der Besprechung sind die Fetzen geflogen."?______ Fet zeit der <-s, -> 1. ein unregelmäßig abgerissenes Stück Stoff oder Papier ein Fetzen Papier, einen Fetzen Stoff abreifsen ♦ Papier-, Stoff- 2. einzelne, unzusammenhängende Teile von etwas die Fetzen einer Melodie/eines Gesprächs 3. [umg. abwert.) [hässliches] Kleidungsstück Diesen Fetzen willst du in die Oper anziehen? s sich streiten, dass die Fetzen fliegen [umg.]: sich heftig streiten Ausschnitt aus: P0N5 Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache, Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2006 Textaufbau erkennen Strukturmarkierer: Textverbindende Wörter Welche Bedeutung haben die markierten Verbindungswörter in den Sätzen auf dieser und der nächsten Seite bzw. worauf beziehen sie sich: a oder b? Begründen Sie Ihre Entscheidung. 1. 3. Dass immer mehr gestritten wird, geht aus den neuesten Statistiken hervor. Danach klagen auch immer mehr Bürger vor dem Amtsgericht, über 50.000mal in diesem Jahr. a. Nach dem Streiten klagen die Bürger. |_j b. Nach der Statistik klagen immer mehr Bürger. Fx] Begründung: £ ist richtig, weil „damch!1zieh auf - die Statistiken bezieht, am Ende des, Satzes_ steht auch die aenmc Zahl. _ ^terStruktuMicrern versteht Man Porter «nrf Terrteile, *e Tcwnhalt strukturieren. Wner, Mie eine solche runk-^^ha^s^u.a.k^ekt^n gj P^sitionalpronomen aber auch S^hen.t>asSrkennenMerl,6ischen Struktur eines Textes ist eine wichtig Vo- ^^f^vcrstehen.übuneenzu. Thema SatzZetchcn als Strukturellerer malen S,e in Kapitel f (Leseverstehen). Meistens schließen wir einen Kompromiss. Es gibt jedoch Situationen, die den Streit noch besonders verstärken. a. „jedoch" verweist auf gegensätzliche Situationen, in denen kein Kompromiss geschlossen wird. j_J b. „jedoch" nennt den Grund, warum kein Kompromiss geschlossen wird. Fl Begründung:_:_ Zu Weihnachten erhofft man sich, dass alles wunderbar und harmonisch wird. Wird diese Hoffnung nicht erfüllt, kommt es ganz schnei! zum Krach. a. „diese" bezieht sich auf die Hoffnung auf Weihnachten. M b. „diese" bezieht sich auf die Hoffnung, dass alles wunderbar und harmonisch wird, j_| ägründung: 4. Streit wird in unserer Gesellschaft negativ gesehen. Dabei hat Streit auch seine positiven Seiten. a. „dabei" nennt die Zeit (in der gestritten wird), i_I b. „dabei" leitet den Gegengrund ein, also das, was man nicht erwartet hätte, fj Begründung:______ 5. In einer Auseinandersetzung kann man lernen, dass man Dinge unterschiedlich sehen kann. Dadurch lernt man sich und den anderen besser kennen. a. „dadurch" verweist darauf, wie man das lernt. Fj b. „dadurch" verweist darauf, warum man das lernt, j_j Begründung:__ H Textzusammenhang erkennen a Lesen Sie zuerst einen Auszug aus dem ersten Abschnitt des Artikels „Wenn die Fetzen fliegen", schauen Sie sich die Pfeile an und notieren Sie, worauf sich die markierten Wörter jeweils beziehen. Wenn die Fetzen fliegen 1 Hamburger werden immer streitsüchtiger. Das geht aus jüngsten, bisher noch nicht veröffentlichten Hochrechnungen der Justizbehörde hervor. Danach klagen immer mehr Bürger vor dem Amtsgericht und vor den Sozialgerichten. 1. „Das" in Z. 2 bezieht sich auf Er ist Verpönt__. 2. Streitigkeiten zeigen, wo es Probleme gibt. -> Sie zeigen, wo___________________ 3. Man kann etwas ganz anders beurteilen. -> Man kann_______________ 4. Meinungsverschiedenheiten beinhalten die positive Möglichkeit, .„-5 Meinungsverschiedenheiten __, ... 5. Durch Auseinandersetzungen kann man neue Verhaltensweisen erlernen. ~r Auseinandersetzungen bieten die Möglichkeit,___ 6. Man möchte vor dem anderen nicht schlecht dastehen. -> Vor dem anderen möchte man Wor Fazit ziehen Lesen Sie nun den letzten Abschnitt des Artikels und bearbeiten Sie die folgenden Aufgaben. - Was bedeuten die Ausdrücke „ein Konflikt eskaliert" und „seine Brisanz nehmen"? Vielleicht kennen Sie ähnliche Wörter aus anderen Sprachen oder Ihrer Muttersprache? - Wenn es kein ähnliches Wort in einer anderen Sprache gibt, die Sie kennen, versuchen Sie, die Bedeutung aus dem Kontext zu erschließen. - Wenn Ihnen dies nicht gelingt, lesen Sie den Wörterbucheintrag auf der nächsten Seite. 4 Am Ende bleibt die Frage: „Wie streite ich am besten?" Am wichtigsten sei es, so der Psychologe Weimer, bestimmte Regeln zu befolgen und eine positive Atmosphäre zu schaffen. „Sprache ist ein sensibles Instrument - sie kann einen Konflikt eskalieren lassen oder ihm seine Brisanz nehmen. Wer laut wird und immer nur seinen eigenen Standpunkt durchsetzen will, trägt zur Eskalation bei, nicht zur Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung. Die Streitenden sollten auf Schuldzuweisungen verzichten und sich stattdessen um eine Sprache des Wünschbaren bemühen." ähnlicher Ausdruck in anderer Sprache Konflikt -> "ml- cov^icn eskalieren ->__ Brisanz ->__ Erklärung aus dem Kontext STľCIT'ý], erkennen nach Wörterbuch: Kon-flikt der <-(e)s, -e> (geh.) 1.schwierige Situation infolge des Aufeinanderprallens unterschiedlicher Interessen, Forderungen oder Meinungen Es kam zum offenen Konflikt zwischen Trainer und Spielern. 2. bewaffnete Auseinandersetzung Mm versuchte bis zuletzt, einen militärischen Konflikt zu verhindern. 3. (-Zwiespalt) Widerstreit von Interessen, von bestimmten Aspek-ten Würde man den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und moralischen Bedenken lösen können? s mit etwas in Konflikt geraten/ kommen: gegen etwas verstoßen Ausschnitte aus: RONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache Emst Kiett Sprachen GmbH, Stuttgart 2006 ss-ka-li&ren mit. OB] 8 etwas eskaliert [zu etwas Dat.) igen..) langsam anwachsen, sich stufenweise steigern Die Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten eskalierten., Der Streif eskalierte und endete in einer Schlägerei, -deeska- Bri-sanz die <-> [kein Plur.) (geh.) der brisante Charakter von etwas als Brisanz der aktuellen politischen Situation ........ bri-sarrt Adj. (geh. = heikel) so, dass etwas großes Interesse erzeugt, well es Anlass zu Diskussionen oder zu heftigen Kontroversen gibtEr vertrat eine brisante These., Bei diesem brisanten Thema darf man sich auf heftige Diskussionen gefasst machen. b Der letzte Abschnitt des Artikels besteht aus Eingangsfrage, Behauptung, Beispielen, Empfehlung. Machen Sie eine kurze Notiz zu jedem dieser Punkte. 1. Eingangsfrage: wg äiv\ 2. Behauptung:___ 3. Beispiele:____ Testen streitem 4. Empfehlungen: Gedankengang erkennen Wenn die Fetzen fliegen. Argumentationsstruktur darstellen a Lesen Sie jetzt den ganzen Artikel auf dieser und der nächsten Seite noch einmal und stellen Sie die Argumentationskette des Artikels grafisch dar, indem Sie die Aussagen im Schüttelkasten auf der nächsten Seite in den Textbauplan eintragen. 1 Hamburger-werden immer-streitsüchtiger. Das geht aus jüngsten, bisher noch nicht veröffentlichten Hochrechnungen der Justizbehörde hervor. Danach klagen immer 5 mehr Bürger vor dem Amtsgericht und vor den Sozialgerichten. Die Fakten sind alarmierend: Nach der Statistik hatte allein das Amtsgericht in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 50.441 neue Zivilverfahren. 10 Zum Vergleich: Noch vor drei Jahren waren es 44.774, danach schon 47.352, im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 48.668. 2 Diese Zahlen belegen, was wir alle wissen: Alle Menschen streiten - wortreich, schwei- 15 gend, strategisch, impulsiv, polternd, hinterhältig. Meist schließen wir einen Kompromiss, um einen Disput - zumindest vorerst - auf Eis zu legen. Es gibt aber auch Situationen, die trotz des besten Bemühens aller Beteiligten für Zündstoff sorgen. So können laut Dr. Alexander Weimer, Diplompsychologe aus Hamburg, besondere Ereignisse - wie Geburtstage, Jubiläen, Beerdigungen - uns entweder besonders friedlich oder feindlich stimmen. Ein Fest wie Weihnachten zum Beispiel, das man gemeinhin mit Nächstenliebe und Kompromissbereitschaft verbinde, wäre hervorragend als Rahmen für einen heftigen Wortwechsel geeignet, denn: „Zu Weihnachten erhofft man sich viel voneinander, es soll so richtig schön, harmonisch und rund sein. Werden diese überzogenen Vorstellungen nicht erfüllt, kracht es schneller als gedacht." 20 25 : 27 3 Nicht immer werden Differenzen offen 40 ausgetragen. Die direkte Auseinandersetzung, der ganz große Krach scheint in unserer Gesellschaft eher verpönt zu sein. Wer kann sich nicht erinnern, als Kind ein wohlgemeintes „Wer schreit, hat Unrecht" oder 45 „Der Klügere gibt nach" aus dem Mund der Eltern oder engsten Verwandten gehört zu haben? Dabei haben Streitigkeiten sowohl im Privat- als auch im Berufsleben durchaus ihr Gutes. Sie zeigen, wo es brennt, wo die 50 Dinge nicht optimal laufen. Oft erzeugen erst Konflikte den notwendigen Druck für Veränderungen. Auch lernen wir unter Stress und Konkurrenzdruck uns selbst am besten kennen. Wir sehen, was uns verletzt, ärgert, 55 welche Rolle wir in Konfliktsituationen übernehmen. Wie oft stellt man in einer Auseinandersetzung überrascht fest, dass man Situationen völlig unterschiedlich einschätzen kann - und lernt sich dadurch letztendlich 60 besser kennen. Meinungsverschiedenheiten bergen die Chance in sich, das eigene Ver- haltensrepertoire zu erweitern - Offenheit, Schlagfertigkeit, Einfühlungsvermögen und Verhandlungsgeschick zu schulen. Und um sich bei einem Streit nicht vor seinem Gegen- 65 Spieler zu blamieren, zwingt man sich dazu, Entscheidungen sorgfältig zu überdenken. Das Resultat fällt eindeutig positiv aus: bessere, kreativere Lösungen. 4 Am Ende bleibt die Frage: „Wie streite ich 70 am besten?" Am wichtigsten sei es, so der Psychologe Weimer, bestimmte Regeln zu befolgen und eine positive Atmosphäre zu schaffen. „Sprache ist ein sensibles Instrument - sie kann einen Konflikt eskalieren 75 lassen oder ihm seine Brisanz nehmen. Wer laut wird und immer nur seinen eigenen Standpunkt durchsetzen will, trägt zur Eskalation bei, nicht zur Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung. Die Streitenden sollten SO auf Schuldzuweisungen verzichten und sich stattdessen um eine Sprache des Wünschbaren bemühen." güat immet ms&f-&agen m n aytlgericRten Alle Menschen streiten Streit: nicht offen ausgetragen, da negativ beurteilt auf die Sprache achten auch den Standpunkt des anderen berücksichtigen Streit: Vorteile Wie streitet man am besten? Ausgangspunkt für positive Veränderungen Kompromiss Eskalation wegen besonderer Situation Bs gibt itounar mehr Klagen vor Zivilgerichten. b Vergleichen Sie Ihre Lösungen in Gruppen. Falls Sie allein lernen, schauen Sie im Lösungsschlüssel nach.