Z Ubung&niKiirľgestfitchteri 2 UcjrioerKu'zgsschicnien 2 Übungen: Kurzgeschichten EPIK Die Kurzgeschichte gehört zur Gattung der Epik, die verschiedene umfasst. In der Regel sind epische Texte in Prosa (in ungebundener Sprachform) verfasst in seltenen Fällen auch in Versen (in gebundener Sprache, die einem bestimmten regelmäßigen Rhythmus folgt). Man unterscheidet zwischen Großformen der Epik wie dem Roman oder dem Epos, epischen Texten mittlerer Länge wie der Novelle und Kleinformen wie dem Märchen, der Legende, der Kurzgeschichte, der Parabel oder der Anekdote. Als Kurzform, die Humor ausdrückt, gehört auch der Witz zur Epik. ',: Erzähler Von der Lyrik und dem Drama, den beiden anderen Großgattungen der Dichtung, unterscheidet sich die Epik durch den Es handelt sich um eine Instanz, die sich der Autor geschaffen hat und über die sowohl das äußere Geschehen als auch das innere Geschehen der Figuren ( S. 19} vermittelt wird. Während die vom Autor entwickelten Figuren im Drama direkt handeln und unmittelbar auf den Zuschauer wirken, steht in der Epik der Erzähler als Vermittler zwischen den Figuren und dem Leser. Dabei nimmt er als Ich- oder Er-Erzählcr verschiedene i ein und entwickelt verschie- dene „ [z Ii sachlich-nüchtern oder pathetisch, ironisch, distanziert oder neutral) und (zwischen Nahe und Distanz, S. 37,45: man unterscheidet hier zwischen erlebendem und erzählendem Ich). In der Er-Form kann der Erzähler sich deutlich bemerkbar machen, in anderen Fällen aber auch kaum in Erscheinung treten und insgesamt ein bestimmtes Erzählverhalten zeigen S. 19). Ebenso wie die präsentierten 'Ork- kann der Erzähler auch die zeitlichen Abläufe des Geschehens unterschiedlich intensiv darstellen, indem er ,:: Ih tii und i.^/.a ■( S. 19) in ein bestimmtes Verhältnis zueinander setzt und entweder zeitdeckend, zeitraffend oder zeitdehnend erzählt. Um das Geschehen zu entfalten, stehen dem Erzähler verschiedene r- , • wie der Er- zählberichL das szenische Erzählen (evtl. mit Figurenrede), Techniken zur Spiegelung des Bewusstseins von Figuren {innerer Monolog und erlebte Rede) sowie eigene Reflexionen zur Verfügung (: S. 19). Kurzgeschichte Als eine häufige epische Kleinform zeichnet sich die Kurzgeschichte (Lehnübersetzung des Begriffs sliort story aus dem amerikanischen Englisch) oft durch einen offenen Anfang und einen offenen Schluss, einen linearen, einsträ'ngigen Handlungsverlauf ohne Rückblenden oder Parallelhandlungen sowie die Typisierung von Personen aus, Meist wird ein entscheidender Moment im Leben eines Menschen dargestellt. Roman Als ein epischer Text größeren Umfangs präsentiert der Roman vielschichtige Lebenszusammenhänge von Figuren in oft komplexen Haupt- und Nebenhandlungen. Er umfasst erheblich größere Zeiträume als z. B. die Kurzgeschichte bis hin zu einer Abfolge mehrerer Generationen. Das Geschehen kann kontinuierlich, aber auch in Zeitsprüngen erzählt werden und mit der Darstellung (zeit-) geschichtlicher Hintergründe und einem besonderen Lokalkolorit (atmosphärischen Besonderheiten eines Ortes) verbunden werden. Je nach thematischem Schwerpunkt können Romane in Abenteuer-, Bildungs-, Entwieklungs-, Erziehungs-, Geseilschafts-, Großstadt-, Heimat, Liebes-, Kriminal-, Künstlerromane oder andere Romanformen unterteilt werden. Romane können außerdem - je nach Auloren-absicht - eine empfindsame, fantastische, humoristische, realistische, satirische oder eine andere Ausrichtung haben. Innerhalb der Gattung haben sich auch populäre Versionen (Trivial- oder Unter hallungsroman) entwickelt. ötüHlrrc Zlíľ í Schließung epischer Texte Die folgenden Fachbegriffe helfen, die Struktur von Kurzgeschichten, Romanen und anderen epischen Texten zu verstehen und zu kennzeichnen. Äußeres Gcsch eh en/Au Rensicht In der Außensicht einer Figur präsentiert der Erzähler alles, was auch von anderen Figuren der Erzählung wahrgenommen werden könnte: die Handlungen dieser Figur, ihre Äußerungen (wiedergegeben in wörtlicher oder indirekter Rede), ihren mimischen und gestischen Ausdruck etc. Inneres Geschehen/Innensicht Eröffnet der Erzähler die Innensicht, so blickt er in eine Figur hinein und stellt ihre Gefühle ebenso dar wie ihre Gedanken. Sünderformen sind der innere Monolog (Wiedergabe von Gedanken in der 1. Person) und die erlebte Rede (Wiedergabe in der 3. Person). Erzählverhalten Der Erzähler eines epischen Textes kann ein bestimmtes, definierbares Erzählverhalten entwickeln: Beim auktorialen Erzählen hat der Erzähler einen Überblick über das Geschehen und nutzt diesen, um den Leser mit Hinführungen, Kommentaren und Reflexionen durch die Ereignisse zu geleiten. Im Erzählgang kann er voraus- und zurückgreifen und auch ansonsten vieles unternehmen, um seine überlegene Position anderen Figuren und dem I.eser gegenüber geltend zu machen. personales Erzählen Beim personalen Erzählen ist der Erzähler auf die Sichtweise einer Figur beschränkt, die in der Erzählung vorkommt. Er weiß nicht mehr als diese Figur und kann Ereignisse und Sachverhalte oft ebenso wenig einordnen wie diese. Ähnlich wie Detektiv und Zuschauer im Krimi bemüht sich der Leser zusammen mit dem personalen Erzähler um ein zunehmend besseres Verstehen des Geschehens. Das neutrale Erzählen ist dadurch gekennzeichnet dass der Erzähler im Text nahezu versehwindet. Vorgänge werden ohne Orientierungsangebote für den Leser dargeboten. Darbietungsformen Die am häufigsten gebrauchten Darbietungsformen des Erzählens sind: ■ v 1 Erzählen, das zeitliche Abläufe zusammenfasst und sie unter weit gehendem Ver- zicht auf die Figurenrede zeiüraffend wiedergibt. s>"en^che> nx'mlen: Erzählen, das ein Geschehen (nahezu) zeitdeckend entfallet und dabei z. B. die Figurenrede [wörtliche Rede) verwendet- »■© Bescftreibyftg: Erzählpassage, die - im Unterschied zu den Darbietungsformen für zeitliche Abläufe (s.o.) - Besonderheiten des Raumes (Landschaften. Gebäude, Personen) darstellt. Erzählzeit/erzähJte Zeit Erzahlzeit ist die Zeit, die ein Erzähle: für einen mündlichen Vortrag seiner Erzählung brauchen wurde. Die erzählte Zeit umfasst den Zeitraum, über den sich das erzählte Geschehen erstreckt. Ist die Erzählzeit erheblich kürzer a|s die erzählte Zeit, liegt zeit raffendes, im umgekehrten Fall zeitdehnendes Erzählen vor. Eine Erzählung ist zeitdeckend, wenn Erzählzeit und erzählte Zeit etwa gleich lang sind. Chronologie Die Chronologie des Erzählens bezeichnet die zeitliehe Reihenfolge von Ereignissen. Möglichkeiten der Gestaltung sind: das sich an die zeitliche Reihenfolge hält, so wie sie der Wirklichkeit entsprechen würde; '■■•>*■ die aus der Chronologie herausspringen und Vergangenes nachholen bzw. Zukünftiges vorwegnehmen. Außerdem können Parallelhandfun gen mehrere zeitliche Stränge mischen (Montagetechnik).