Aufgabe 1 | Blatt 1 Lesen Sie zuerst den folgenden Text und lösen Sie dann die 5 Aufgaben auf Blatt 3 insgesamt 90 Minuten 5 Punkte Der Kultur auf der Spur In einer neuen Studie wird zum ersten Mal nach fast zwanzig Jahren das kulturelle Verhalten der Österreicherinnen und Österreicher analysiert. Nach wie vor bestimmen in den österreichischen Kulturinstitutionen Männer den Kurs. Sie leiten die meisten der großen Bühnen des Landes, navigieren zumeist die bedeutenden Museen oder haben in Verlagen und Kulturredaktionen das Sagen. Doch das Zielpublikum dieses hoch subventionierten Prestigeunternehmens ist in Österreich eindeutig weiblich. Frauen gehen häufiger in ein Theater, besuchen öfter Museen, bevölkern in verhältnismäßig größerer Zahl das Publikum von Konzerten und Literaturveranstaltungen, sind stärker an Kulturberichterstattung interessiert und lesen vor allem deutlich mehr Bücher als Männer. Außerdem fällt bei ihnen das Bildungsgefälle weniger ins Gewicht, und je jünger sie sind, desto häufiger lassen sie männliche Kulturmuffel hinter sich. Obwohl sich in den vergangenen 20 Jahren das gesellschaftliche Verhalten in Österreich zum Teil stark gewandelt hat, wurden Kulturpolitik und Kulturförderung weiterhin nach alten Rezepten betrieben. Verteilt wurde der Kuchen nach einem Schlüssel, der von angestammtem Anspruchsdenken, Gutdünken oder der Durchsetzungskraft der jeweiligen Kulturlobby bestimmt ist. □ © 2008 Jupiterimages Corporation Die neuen Zahlen zeigen jetzt allerdings, dass eine deutliche Diskrepanz zwischen der Bevorzugung der Subventionsschwergewichte und ihrer Akzeptanz in der Bevölkerung besteht. So nehmen zum Beispiel gerade junge Bevölkerungsschichten immer stärker vor allem an jenen Bereichen des kulturellen Lebens teil, die vergleichsweise geringe staatliche Zuwendungen erfahren und sich daher zu größerer Flexibilität veranlasst sehen. Verlierer sind die Bastionen der traditionellen Hochkultur: Staatstheater, Oper, klassischer Konzertbetrieb. Gewinner sind Literatur, Kino, Ausstellungen und Jazz- oder Rockkonzerte. So hatten 81 Prozent der Befragten keine Opern- oder Operettenaufführung besucht und 70 Prozent weder ein Bundes- noch ein Landestheater. Kleinere oder alternative Theater fanden hingegen mit 63 Prozent Abstinenz deutlich größeren Zuspruch. Der Besuch klassischer Konzerte entzieht sich hingegen dem allgemeinen Vergleich: Das Publikum rekrutiert sich überwiegend aus der Bildungselite der Musikstadt Wien. Im österreichischen Schnitt C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ösd 93 Leseverstehen Aufgabe 1 | Blatt 2 insgesamt 90 Minuten 5 Punkte haben 72 Prozent im vergangenen Jahr kein Klassikkonzert besucht. In Wien waren es lediglich 56 Prozent. Wesentlich höheren Zuspruchs als diese häufig von Langzeitabonnenten bevölkerten Veranstaltungen der Repräsentationskultur erfreut sich die bunte Szene im Museums- und Ausstellungsbetrieb. Insgesamt 65 Prozent der befragten Österreicher schlenderten zumindest einmal zwischen Kunst aller Kategorien. Wohl wegen des ziemlich divergenten Kulturkonsums sind mittlerweile nur mehr 9 Prozent der Befragten mit ihren eigenen kulturellen Aktivitäten unzufrieden. Das war nicht immer so. In der Pionierstudie von 1975 registrierten die Meinungsforscher noch ein ausgeprägtes „Kulturmanko": Damals erklärte ein Drittel, ausreichende Möglichkeiten zu vermissen, um am kulturellen Leben teilnehmen zu können. Entgegen aller Klagen hat sich im ganzen Land vor allem das Leseverhalten in die Breite entwickelt. Hatten 1973 in einer der ersten Befragungen zu diesem Thema noch 43 Prozent der Österreicher angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten in keinem einzigen Buch geschmökert zu haben, so sank dieser Wert 1989 auf 31 Prozent. Damals scherzte ein Kabarettist: „Der Trend zum Zweitbuch ist unübersehbar." Lediglich 18 Prozent verweigern heute weiterhin jede Lektüre. Einer Leseratte entspricht am ehesten der statistische Typus einer Frau im Alter von 30 bis 59 Jahren, die selbstständig oder in einem Lehrberuf tätig ist, in Wien oder Oberösterreich lebt und grün wählt. Insgesamt belegt die neue Studie, dass das Ausmaß, in dem Urbane Bildungseliten den Kulturbetrieb dominieren, langsam schrumpft. Vor allem in jenen Bereichen, die nicht die staatliche Repräsentationskultur betrifft, also am Buchmarkt, bei Kleinbühnen, Film, junger Musik oder Ausstellungen, gewinnt die Partizipation deutlich an Breite, während sie bei den großen Kulturtankern stagniert oder sogar leicht rückläufig ist. Diese Tendenz wäre wahrscheinlich noch deutlicher ausgefallen, wenn die Studie in ihrem Fragenkatalog weniger der traditionellen Vorstellung kulturellen Verhaltens verhaftet geblieben wäre und stärker neue Kulturtechniken berücksichtigt hätte. Ganz am Rande berührt werden etwa nur die vielen Aspekte der schillernden Netzkultur und der digitalen Kommunikation, die offensichtlich von den Kulturforschern noch nicht ganz ernst genommen wird. Jene der 2000 Befragten, die sich eine Meinung zur Verteilung der staatlichen Förderungsmillionen gebildet haben, fordern finanzielle Umschichtungen. 20 Prozent wollen, dass weniger Geld in die Förderung der Sparte Oper fließt, 15 Prozent wollen in geringerem Ausmaß Bundes- und Landestheater gefördert sehen. Mehr Mittel will hingegen ein Viertel der Befragten zur Unterstützung kleiner und alternativer Bühnen aufgewendet sehen. Auch den österreichischen Film und regionale Kultur möchte ein signifikanter Teil verstärkt berücksichtigt sehen. Eigentlich ein klarer Auftrag der kulturbeflissenen Österreicher an die Verwalter ihrer Steuergelder. [aus einer österreichischen Zeitung] 100 C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ö s d Name: Leseverstehen insgesamt90 Minuten Aufgabe 1 l Blatt 3 5 Punkte Lesen Sie zuerst den Text auf Blatt 1 und 2. Lösen Sie die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtige Antwort (A, B oder C) ankreuzen (siehe Beispiel). Beispiel: Männer A interessieren sich vor allem in jungen Jahren für Kultur. B Q sind stärker an Kultur interessiert als Frauen. C [V] stehen nach wie vor an der Spitze von Kulturinstitutionen. 1 Österreichische Kulturpolitik A [ fördert in erster Linie althergebrachte Kulturformen. B ( hat in den letzten Jahren verstärkt neue Entwicklungen berücksichtigt. C [ richtet sich vor allem nach den Wünschen des Publikums. 2 Traditionelle Kulturbetriebe A [ werden von einem Großteil der Österreicherinnen regelmäßig besucht. B \^\ werden vor allem von langjährigen Abonnenten frequentiert. C j^j ziehen immer mehr junge Menschen an. 3 Bücher A [ gehören für 18 Prozent der Österreicher zum täglichen Leben. B | werden heute mehr als vor rund 30 Jahren gelesen. C [ werden vor allem von Frauen im Alter von rund 30 Jahren gelesen. 4 Neue Kulturformen A [ spielen für die Forschung eine zunehmende Rolle. B [ werden vor allem von gebildeten Stadtmenschen angenommen. C | wurden in die Analyse kaum einbezogen. 5 Steuergelder sollten nach Meinung der Befragten A [ nicht für Kunstförderung verschwendet werden. B | verstärkt für kleinere Kulturprojekte eingesetzt werden. C | weiterhin für staatliche Traditionsbetriebe verwendet werden. C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ö s d 101 Leseverstehen Aufgabe 2 | Blatt 1 Name: insgesamt 90 Minuten 5 Punkte Lesen Sie die 10 Überschriften auf Blatt 1 und die 5 Texte auf Blatt 2. Ordnen Sie dann den Texten (1 - 5) die passende Überschrift (A - K) zu und tragen Sie die Lösungen in die Kästchen unten ein. Pro Text passt nur eine Überschrift. B Beleidigung kann kostspielig werden Klarheit statt Schimpfen Schmerzensgeld bei Beleidigung durch Polizisten Warum Erziehung ohne Schimpfen nicht möglich ist Schimpfen statt körperlicher Aggression Beschimpfung als rituelle Handlung H Neues wissenschaftliches Projekt: Streitgespräche in der Literatur Den Wienern aufs Maul geschaut K Verhaltensbiologen erforschen antikes Kampfverhalten Text 1 2 3 4 5 Überschrift 102 C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ö s d Lw (Eü S GS S/ GS *EJ t €! 1*1 n Aufgabe 2 | Blatt 2 Name: insgesamt 90 Minuten 5 Punkte Was Eltern mit Schimpfen erreichen wollen ist, dass Kinder zur Einsicht kommen und ihr Verhalten ändern. Sie sollen etwa nicht alles hinter sich liegen lassen, beim Essen am Tisch sitzen bleiben und zuhören, wenn I man mit ihnen redet. „Schimpfen ist ein emotionsgeladenes Reden über das kindliche Verhalten. Meist sind es Vorwürfe an das Kind", sagt Rosmarie Wydler-Wälti, I Kindergärtnerin und Elternbildnerin. Schimpfen sei zudem kontraproduktiv und nicht verbindlich. Wenn Eltern schimpfen, dann kommunizieren sie einseitig. Ein richtiger Dialog kann nicht stattfinden. Wenn Eltern wollen, dass Kinder ein für sie unakzeptables Verhalten ändern, sollten sie lieber eine klare Botschaft im ruhigen Tonfall senden. Anstelle von Schimpfen sollten Eltern ihrem Kind klar sagen, was sie von ihm erwarten. „Oft vernimmt das Kind diese Erwartungen aber erst beim Schimpfen", so Wydler-Wälti. Eltern sollten in klaren Worten beschreiben, wie sie sich das Verhalten des Kindes wünschen und welche Regeln im Haushalt gelten. [aus einer Schweizer Zeitung] Ein deftiges Schimpfwort ist im Arger schnell dahinge-schleudert, aber es kann recht böse Folgen haben. Beleidigungen werden, wenn es zur Anzeige kommt, in aller Regel mit einer Geldstrafe geahndet. Handelt es sich aber um einen „Angriff auf die Ehre der Person", können die Konsequenzen sogar bis hin zur Freiheitsstrafe reichen. Seien Sie vorsichtig mit ehrenrührigen Behauptungen, insbesondere gegenüber Amtspersonen. Besonders teuer kommt die Beleidigung von Polizisten. Festpreise gibt es für die Diffamierung eines Polizisten zwar nicht, aber die herausgestreckte Zunge wurde schon einmal mit 300 Euro veranschlagt. Den gestreckten Mittelfinger ahndeten Richter in der Vergangenheit mit 4.000 Euro. Die Höhe der Geldstrafe berechnet sich nach Ihrem Einkommen. Neben einer Strafverfolgung können Sie sich übrigens auch schmerzensgeldpflichtig machen. Das hängt davon ab, ob der Beleidigte seine Ansprüche auf dem Zivilrechtsweg Ihnen gegenüber geltend macht. Wenn man über etwas oder jemanden verärgert ist, baut sich eine emotionale Spannung auf. Durch Herumschimpfen kann man diesen Erregungszustand abbauen. Dampf ablassen. Im Alltag hat das Fluchen einen festen Platz. In der Wissenschaft hingegen ist die Fluchforschung, die Malediktologie, ein wenig beachteter Zweig. Im deutschen Sprachraum ist der Schweizer Professor Roland Ris einer der wenigen Vertreter dieser Disziplin. „Wir haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir fluchen, und sogar, wenn wir uns mit diesem Thema beschäftigen, meint man ein schlechtes Gewissen zu haben. Das muss nicht so sein. Es gehört zum Menschen, es hat eine positive Funktion!", sagt Professor Ris. Sie liege darin, dass das Fluchen reinigend auf die Psyche wirkt. Als symbolische Aggression können mit Schimpfen und Fluchen sogar tätliche Auseinandersetzungen vermieden werden. [aus einer deutschen Zeitung] In der Verhaltensbiologie ist Schimpfen jene Form des Drohverhaltens, die mit lautstarken Äußerungen und körperlicher Aktivität einhergeht, jedoch nicht mit kämpferischen Auseinandersetzungen verbunden ist. Es ist zielgerichtet, meist auf einen Gegner oder eine gegnerische Gruppe. Die Funktion des Schimpfens besteht darin, durch lärmende Demonstration der eigenen Stärke seinen Durchsetzungswillen anzukündigen, die eigene Position nicht aufzugeben bzw. die fremde Position nun erobern zu wollen. Geschimpft wird auch, wenn dem keine Taten folgen. Die Beschimpfung kann je nach Kultur ritualisierte oder normierte Züge annehmen, wie bei den traditionellen Tänzen der Maori, die auf symbolisiertes Beschimpfen beschränkt bleiben. Aus der europäischen Antike ist ein brauchtümliches wechselseitiges Beschimpfen überliefert, das einem Zweikampf vorausging, so bereits zwischen den Helden in Homers llias. L [aus einer deutschen Zeitung] [aus einem deutschen Internetportal] Die Germanistin Oksana Havryliv forscht an einer Typologie der Schimpfwörter. Ihre Studie soll besonders den Wiener Schmäh wissenschaftlich unter die Lupe nehmen. Wie es genau mit der Schimpfkultur im Alltag der Wienerinnen aussieht, will die Germanistin in den nächsten zwölf Monaten erforschen. „Wien ist seit Jahrhunderten ein Schnittpunkt verschiedener Nationalitäten", bemerkt Havryliv, „und ist auch heute als große, multinationale Metropole ein Ort, wo der Alltag viele potentielle Konfliktsituationen liefert." In früheren Arbeiten beschränkte sie sich auf die literarische Sprache, z.B. bei H.C. Artmann, Thomas Bernhard und Werner Schwab. Beim im Jänner startenden Projekt geht es an die Alltagssprache. Einsetzen wird sie dazu vor allem persönliche Interviews. Die Probandlnnen werden aus drei unterschiedlichen sozialen Schichten kommen. Am Ende des Projekts, so ihr Ziel, soll erstmals eine umfassende Typologie von Streitgesprächen und deren Mitwirkenden stehen. Im Mittelpunkt ihrer Forschung werden aber auch Fragen nach den soziale Faktoren und individuellen Merkmalen stehen, die verbale Aggression beeinflussen. [aus einem österreichischen Internetportal] C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ö s d 103 Leseverstehen Aufgabe 3 I Blatt 1 insgesamt 90 Minuten 5 Punkte Situation: Lesen Sie den folgenden Text und fügen Sie die Abschnitte A - G (Blatt 2) an der richtigen Stelle (1 - 5) im Text ein. Achtung: Zwei Abschnitte passen nicht in den Text! Projekte der Hoffnung Der „Right Livelihood Award" ehrt Menschen und Initiativen, die Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen. 1 Seit 1985 findet die Verleihung jedes Jahr im schwedischen Reichstag statt - meist am Tag vor der Nobelpreisvergabe. Drei oder vier Preisträger teilen sich das Preisgeld von zwei Millionen schwedischen Kronen, umgerechnet etwa 220.000 Euro. 2 128 Personen und Organisationen aus 56 Ländern sind seit 1980 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Sie alle zeigen, dass mit Tatkraft, Mut und Kreativität zunächst unlösbar scheinende Probleme überwunden werden können. Anders als die Nobelpreise kennt der Alternative Nobelpreis keine Kategorien. Die Alternativen Nobelpreisträger setzen sich für Menschenrechte, Frieden, Konfliktlösung, die Rechte von Minderheiten, kulturelle und spirituelle Erneuerung, den Schutz der Umwelt und den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen ein. 4 Charakteristisch für den Alternativen Nobelpreis ist, dass grundsätzlich jeder jeden für den Preis vorschlagen kann. Dies hilft der Stiftung, Jahr für Jahr einen Eindruck davon zu bekommen, welche Themen weltweit als die wichtigsten wahrgenommen werden. 5 70 bis 100 Vorschläge für Personen und Organisationen aus aller Welt werden jährlich an die Stiftung geschickt und streng geheim gehalten. Nach sorgfältiger Recherche durch die Mitarbeiter der Stiftung wählt die internationale Jury die Preisträger aus. [aus dem einem deutschen Online-Magazin] 104 C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © bsd Leseverstehen Aufgabe 3 | Blatt 2 insgesamt 90 Minuten 5 Punkte Situation: Lesen Sie die Abschnitte A - G und fügen Sie sie an der richtigen Stelle (1 - 5) im Text (Blatt 1) ein. Achtung: Zwei Abschnitte passen nicht in den Text! A Es bedeutet, ein Leben zu führen, das andere Menschen und unsere Umwelt respektiert, verantwortlich zu handeln und nur einen fairen Anteil der begrenzten Ressourcen unseres Planeten zu verbrauchen. Weitere Themen der Arbeit der Preisträger sind Globalisierung, Landwirtschaft, Kinder, Bildung, Ernährung, Alternative Technologien und neue Wirtschaftsmodelle. Denn oft entziehen sich neue Wege einer eindeutigen Zuordnung, und es sind gerade jene Lösungsansätze, die in keine Schublade passen wollen, die den Problemen unserer Zeit am besten gerecht werden. D Dieses Geld dient der Unterstützung der Preisträger und ihrer Arbeit und trägt dazu bei, das Wissen und die praktischen Lösungsansätze der Gewinner international zu verbreiten. E Der erste war Jakob von Uexküll, der 1980 selbst das Grundkapital von einer Million US-Dollar legte. Seitdem sind viele private Unterstützer seinem Beispiel gefolgt. F Es bedeutet auch, dass eine kleine, aber effektiv arbeitende Organisation aus der so genannten Dritten Welt die gleichen Chancen hat, vorgeschlagen zu werden, wie ein bekannter Wissenschaftler aus den Industriestaaten. G 1980 von dem deutsch-schwedischen Publizisten, Philatelisten und späteren Europa-Abgeordneten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen, ist er heute besser bekannt als „Alternativer Nobelpreis". C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ö s d 105 Leseverstehen Aufgabe 4 Name: insgesamt 90 Minuten 5 Punkte Situation: Im folgenden Werbebrief fehlen einige Wörter. Lesen Sie den Text und ergänzen Sie die fehlenden Wörter (1 - 15). Achtung: Die Lösungen müssen sinngemäß, grammatikalisch und orthographisch passen. Es gibt für jede Lücke eine Lösung mit einem Wort. Keine Lücke darf leer bleiben. Kunst für die Geldbörse alltäglichen Beruf. Robert Kaiina hat einen nicht ganz (0) Der Österreicher ist Banknotenentwerfer und seit Ende 1996 der berühmteste Mann auf seinem (1) Er erdachte die Motive für die Euro-Scheine. Seine Vorschläge wurden im September 1996 von einer Jury beurteilt und stachen 43 konkurrierende Entwürfe (2) „Zeitalter und Stile Europas" lautete das vorgegebene Thema. Porträts historischer Persönlichkeiten waren nicht erlaubt, (3) | das Design des Euro sollte keinen Anlass für nationale Eifersüchteleien bieten. Während alle anderen Grafiker daher (4) _anonyme Porträts zurückgriffen, verzichtete Kaiina auf die Abbildung von Gesichtern. Die gemeinsame Baugeschichte Europas lieferte dem Designer genügend Material (5) die Gestaltung der Euro-Noten. Die dargestellten Gebäude (6) man in Europa allerdings vergeblich. Es sind lediglich Idealtypen abgebildet, die wesentliche Merkmale einer Epoche widerspiegeln. Kaiina hob drei architektonische Elemente besonders (7) : Geöffnete Fenster und Türen sollten für das Neue, das Offene (8) Die Siegerentwürfe (9) nicht nur dem Urteil der Experten- Jury standhalten. Auch 2000 Bürger wurden dazu (10) vor allem Bankangestellte, Kassierer und Taxifahrer, die beruflich viel mit Geld zu tun (11) Auch sie (12) die Scheine Kaiinas am besten. Die Scheine sollten aber nicht nur ästhetisch , sondern auch für Blinde (15) ansprechend (13) (14) unterscheiden. leicht sorgen die unterschiedlichen Größen der Scheine sowie die etwas erhabenen Zahlen auf der Vorderseite, die Blinde leicht ertasten können. Weitere Infos auf www.oenb.at 106 C1 Oberstufe Deutsch I Übungssatz 2 © ösd