Kapitel 6 Gesund und munter … Lernfortschrittstest 1. Wortschatz: Rund um die Gesundheit Welches Wort aus dem Kasten passt in die Sätze? Diagnose – Körperreaktionen – Auslöser – Lebenserwartung – Heilkraft – Essverhalten 1. Wenn man eine Diät machen möchte, sollte man sein __________ überprüfen. 2. Eine gesunde Lebensweise erhöht die __________. 3. Es ist erwiesen, dass Placebos über eine hohe __________ verfügen. 4. Eine Allergie kann unterschiedliche __________ auslösen. 5. Durch bestimmte Tests kann man die __________ einer Allergie herausfinden. 6. Der Hausarzt kann mithilfe eines Bluttests eine sichere __________ stellen. ___/6 Punkte 2. Grammatik: Infinitivsätze Ergänzen Sie den Infinitiv. Achten Sie auf die Zeitform und auf Aktiv/Passiv. 1. Der Arzt forderte mich auf, mit dem Rauchen __________________________ (aufhören). 2. Ich kann mich nicht daran erinnern, die Tabletten heute Morgen _____________________ (einnehmen). 3. Viele Patienten fürchten sich davor, an Nebenwirkungen ________________ (erkranken). 4. Ich habe keine Lust, mit einem falschen Medikament ___________________ (behandeln). 5. Er zweifelt daran, bei seinem letzten Arztbesuch richtig ___________________ (beraten). ___/5 Punkte 3. Grammatik: Passiv Formulieren Sie die Sätze im Passiv. Achten Sie auf die Modalverben. 1. Die Pharmaindustrie will ein Mittel gegen Malaria entwickeln. __________________________________________________________________________ 2. Patienten wollen, dass Ärzte sie gut beraten. __________________________________________________________________________ 3. Arbeitgeber wollen, dass man sie bei Krankheit informiert. __________________________________________________________________________ 4. Die Krankenkassen wollen die Beiträge erhöhen. __________________________________________________________________________ ___/4 Punkte © Langenscheidt Verlag 2010. Vervielfältigung zu Unterrichtszwecken gestattet. 1 Kapitel 6 Gesund und munter … Lernfortschrittstest 4. Leseverstehen Lesen Sie den Text. In welchem Textabschnitt A-F finden Sie die gesuchte Information 1–10. Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Jeder Abschnitt kann mehrere Informationen enthalten. In welchem Abschnitt … 1. erklärt der Autor den Ursprung der wissenschaftlichen Placeboforschung? ___ 2. beschreibt der Autor, dass der Einsatz von Placebos in der Schmerztherapie am besten untersucht ist. ___ 3. erklärt der Autor, wie Placebos auch Parkinson-Patienten helfen können? ___ 4. spricht der Autor, unter welchen Bedingungen Scheinmedikamente wirken können. ___ 5. erklärt der Autor die Bedeutung von „Placebo“? ___ 6. schreibt der Autor über die Voraussetzungen für die Zulassung eines Medikaments? ___ 7. erklärt der Autor; welche Nebenwirkungen Placebos haben? ___ 8. spricht der Autor über die Form von Scheinmedikamenten? ___ 9. beschreibt der Autor die Versuche eines großen Vorreiters der Placeboforschung? ___ 10. schreibt der Autor über die erste Entdeckung des Placebo-Effekts? ___ Der Placebo-Effekt - Warum Scheinmedikamente wirken Zuckertabletten, Salzlösungen oder das fachmännische Auftreten eines Doktors im weißen Kittel: All dies besitzt die Fähigkeit, uns gesund zu machen. Wenn der Patient nur an die heilende Wirkung glaubt. Unmöglich? Im Gegenteil! Ein Großteil aller Heilwirkung beruht auf genau diesem Effekt: dem Placebo-Effekt. A Entdeckt wurde das Phänomen erstmals im Zweiten Weltkrieg. Seither versuchen Forscher das Geheimnis des Placebo-Effekts zu entschlüsseln. Ihre Vermutung: Oft sind es gar nicht die Wirkstoffe in Medikamenten, die uns gesund machen. Vielmehr heilt unser Körper sich einfach selbst. Therapien ohne spezifische Wirkung wurden schon immer verordnet. Ohne es zu wissen, nutzten Heiler früherer Zeiten mit ihren zum Teil abenteuerlichen Methoden den Placebo-Effekt. Denn viele dieser zweifelhaften Mittel sollen geholfen haben. Das Wort „Placebo" stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Ich werde Gutes tun“. B Die wissenschaftliche Erforschung des Placebo-Effekts geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück. Henry Beecher – einem amerikanischen Anästhesisten, der damals in Italien stationiert war – ging das Schmerzmittel Morphin aus, das er verwundeten Soldaten zu spritzen pflegte. In seiner Verzweiflung verabreichte er seinen Patienten daraufhin eine schwache Kochsalzlösung. Und Erstaunliches geschah: Die Patienten hatten anschließend kaum noch Schmerzen – wie bei dem „echten“ Medikament. Dieses Ergebnis spornte Beecher zu weiteren Studien an. Als er 1955 eine Arbeit mit dem Titel „The Powerful Placebo“ im „Journal of the American Medical Association“ veröffentlichte, war die PlaceboForschung wissenschaftlich anerkannt. C Wichtigste Voraussetzung für einen Placebo-Effekt: Der Patient muss das Gefühl haben, dass er ein wirksames Medikament erhält. Dabei sind große Pillen wirkungsvoller als kleine, Kapseln besser als Pillen, bunte besser als weiße und Spritzen effektiver als Tropfen. Eine © Langenscheidt Verlag 2010. Vervielfältigung zu Unterrichtszwecken gestattet. 2 Kapitel 6 Gesund und munter … Lernfortschrittstest entscheidende Rolle spielt auch der Arzt. Je überzeugender er eine Heilung verspricht, desto wirksamer ist das Placebo. Dabei vermitteln auch die Kleidung und die Instrumente des Arztes dem Patienten ein gewisses Maß an Kompetenz und Sicherheit. D Am besten untersucht ist die Wirkung von Placebos bei Schmerzen. Sie wirken umso besser, je aufwendiger die Behandlung ist. Der schmerzlindernde Effekt von Placebos läuft über körpereigene morphiumähnliche Substanzen – die endogenen Opiate – ab, die der Körper ausschüttet, um den Schmerz zu unterdrücken. Erwartet der Patient den positiven Effekt einer Behandlung, aktiviert sein Körper gleichsam sein eigenes System zur Unterstützung. E Der Gegenspieler des Placebo-Effekts ist der Nocebo-Effekt. Mit „Nocebo“ bezeichnen Experten die unerwünschten Wirkungen von Placebos. Sie entstehen häufig dann, wenn Ärzte bei der Verabreichung des Placebos gezielt auf mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Mundtrockenheit hinweisen. Nocebos haben sich als ebenso wirksam erwiesen wie Placebos. Letztendlich beeinflusst unser Nervensystem mehr Prozesse in unserem Körper als allgemein angenommen. Placebos gehören heute in der klinischen Pharma-Forschung zum Alltag. Bevor ein neues Arzneimittel zugelassen wird, muss es Wirksamkeitsprüfungen bestehen. Die Versuchspersonen bekommen dabei in einem Doppelblindversuch ein echtes Medikament und ein Placebo. Weder Arzt noch Patient wissen, ob der Patient die echte oder die Scheintablette erhält. F Einer der Pioniere in der Placeboforschung ist der Turiner Neurobiologe Fabrizio Benedetti. In einem Experiment setzte er seine Versuchspatienten einem starken Schmerz aus. Ihr Körper reagierte daraufhin mit Aufregung und das Herz begann zu rasen. Nachdem er ihnen mit beruhigenden Worten ein Placebo verabreicht hatte, schlug ihr Herz wieder im richtigen Takt. Benedetti konnte außerdem beweisen, dass einzelne Nervenzellen im Gehirn von Parkinson-Patienten auf Placebos reagieren. Er injizierte dazu seinen Patienten eine einfache Kochsalzlösung direkt ins Gehirn. Denn die Patienten waren es gewohnt, auf diese Weise Medikamente zu erhalten, die den fehlenden Botenstoff Dopamin im Gehirn ersetzen. Und tatsächlich: Das für die Krankheit typische Zittern ließ nach. Der Körper muss also nach der Verabreichung des Placebos von sich aus wieder mehr Dopamin produziert haben. [...] (http://wdw.de.msn.com/mensch-und-natur-article.aspx?cp-documentid=149938005) ___/10 Punkte © Langenscheidt Verlag 2010. Vervielfältigung zu Unterrichtszwecken gestattet. 3 Kapitel 6 Gesund und munter … Lernfortschrittstest 5. Schreiben Schreiben Sie einen kurzen Text darüber, was für Sie eine gesunde Lebensweise bedeutet. Gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein: • Erklären Sie, was Sie unter einer gesunden Lebensweise verstehen. • Beschreiben Sie, was Sie tun, um gesund zu bleiben. • Erläutern Sie, warum viele Menschen Ihrer Meinung nach eher ungesund leben. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3 Punkte für die Erfüllung der Vorgaben, 1 Punkt für die kommunikative Gestaltung, 1 Punkt für die sprachliche Richtigkeit. ___/5 Punkte Gesamtpunktzahl: ___/30 Punkte Punkteverteilung 30–27 = sehr gut 26–24 = gut 23–21 = befriedigend 20–18 = genügend ab 17,5 = ungenügend © Langenscheidt Verlag 2010. 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