'(a) l::l:: \/ Leseverstehen Name: insgesamt 90 Minuten i Aufgabe 1 I Blatt 2 5 Punkte Der 70-Jáhrige im Jahr 2050 wird so fit sein wie der 60Jáhrige heute. Nicht Greise werden das Land bevÓlkern, sondern ,,rŮstige Rentner", die auch zu einer neuen Zielgruppe fŮr die Werbung werden. Der Úbergang in die gealterte Gesellschaft wird jedoch hart, wenn sich nichts an den Strukturen der Arbeitswelt ándert. Heute sorgen in der EU vier Arbeitnehmer fŮr einen Rentner, im Jahr 2050 werden es nur noch zwei sein. ln den vergangenen Jahrzehnten sind die Menschen immer frÚher in Rente gegangen, obwohl sie immer álter wurden _ eine absurde Entwicklung. ,,Wirtschaft und Staat nutzen áltere Bescháftigte heute ijberwiegend als Dispositionsmasse, um akute konjunkturelle oder strukturelle Probleme zu lÓsen", sagt der Politologe Harald Wilkoszewski vom Rostocker Max-Planck-lnstitut. Mit dem Resultat, dass heute zwar offiziell ein Rentenalter von 65 Jahren gilt, aber nur noch 40 Prozent der 55- bis 64{áhrigen tatsáchlich einen Job haben. ln Schweden sind es dagegen 70 Prozent. Wenn die geburtenschwachen Jahrgánge in die Arbeitswelt drángen, wird sich die Situaťon auf dem Arbeitsmarkt entspannen. Dann wird sich auch die Frage stellen, warum wir lauter korperlich arbeítsfáhige Menschen in einen immer lángeren Ruhestand schicken' Wrirde man das Rentenalter automatisch mit der hóheren Lebenserwartung verknŮpfen, můsste das Pensionsa|ter in 30 Jahren schon bei72 liegen. r Das Rentenalter mŮsste also erhóht werden' Die Regierenden táten gut daran, ihren Wáhlern die bittere Pille bald zu verabreichen die fÚr manche gar nicht so bitter ist: Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, sind gerade die Ůber 50Jáhrigen in ihrer Mehrheit durchaus bereit, bei guter Gesundheit auch |ánger als bisher zu arbeiten. Wie sich die Arbeitswelt verándert, wenn die Bescháftigten immer álter werden, lásst sich heute noch nicht absehen. Die fruhere Standardbiografie, nach der der Mensch die ersten beiden Lebensjahrzehnte mÍt Studíum und Lernen verbringt, dann 40 Jahre in der Arbeitswelt aktiv ist und anschlieBend den Ruhestand genieBt, ist heute schon nicht mehr dle Regel, Die Menschen werden sich auf stándige Veránderungen und neue Herausforderungen einstellen mŮssen' ln Sonntagsreden ist vom lebenslangen Lernen die Rede und von dem Wert, den áltere Arbeitnehmer aufgrund ihrer Erfahrung fÚr die Firmen darstellen. Reiner Klingholz vom Berlin-lnstitut sieht das eher skeptisch: ,,Die Alteren haben mehr Erfahrungswissen, aber die wirklichen lnnovaťonen kommen von Menschen, die jringer als 40 sind." [aus einer deutschen Fachzeitschrift] 72 C1 oberstufe Deutsch | Úbungssatz 1- O 0sd