PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 1 Substantiv (I): Pluralmarkierung Die Pluralbildung beim deutschen Substantiv ist auf den ersten Blick sehr unübersichtlich. Bei genauerem Hinsehen findet man allerdings Regeln, aus denen man – zumindest in vielen Fällen – die Pluralform / den Pluralmarker ableiten kann. 1. Wiederholung (erste Vorlesung): Morphologische Marker Das sprachliche Material, durch das die Anwesenheit eines grammatischen Merkmals (hier: [+Plural]) an der Wortform angezeigt (= „markiert“) wird, nennt man (morphologische) Marker (Trnka 1932; Wurzel 2000). Wurzel (2000: 10) schreibt dazu: „Die Funktion der Flexionsmorphologie im Sprachsystem […] besteht in der Symbolisierung von grammatischen Kategorien wie Numerus, Kasus, Tempus, Modus und Person usw. am Wort durch dessen formale Modifizierung [=Veränderung]. Die Funktion des einzelnen morphologischen Markers (oder Flexivs) als Formelement besteht entsprechend in der Symbolisierung wenigstens einer grammatischen Teilkategorie wie Plural, Genitiv, Präteritum Konjunktiv und 1. Person.“ Marker lassen sich nach Wurzel (2000) in drei Haupttypen einteilen: a) Additive Marker: Affixe (Präfixe und Suffixe); Sauger-s; ge-lach-t; b) Modifikatorische Marker: Veränderungen an der phonologischen Struktur des Stamms (morphologische Prozesse); im Deutschen v. a. Um- und Ablaut: Mütter (u → ü); gab (e → a); c) Subtraktive Marker: Eliminierung von phonologischem Material am Stamm; im Deutschen nicht vertreten, vgl. aber z. B. franz. gris /grī/ × grise /grīz/ ‚grau‘ (z → Ø). Für die deutsche Pluralbildung sind nur zwei Markertypen relevant: a) Additive Marker: Suffixe (z.B. Bild – Bild-er); b) Modifikatorische Marker (z. B. Bruder – Brüder). Anmerkung: Der Umlaut ist nur dann ein Marker, wenn er durch das Merkmal [+Plural] entsteht; wenn ein Wort bereits im Singular einen Umlaut enthält, ist der Umlaut Teil der phonologischen Struktur der Wortform, nicht aber Teil der morphologischen Struktur der Wortform. Beispiel: die Tür → die Türen (Marker ist das Suffix -en) das Mädchen → die Mädchen (die Form enthält keinen Marker) 2. Die Pluralmarker im Deutschen In Lehrbüchern oder Grammatiken für den DaF-Unterricht (z. B. Hering / Matussek / Perlmann-Balme (2002, 10) werden für das Deutsche gewöhnlich folgende Marker bzw. Marker-Kombinationen angegeben: („UL“ bedeutet Umlaut; die Marker-Kombination mit Umlaut steht in der rechten Spalte der Tabelle.) PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 2 Tabelle: Pluralmarker im Deutschen -e der Tag, die Tage das Jahr, die Jahre -e + UL der Bart, die Bärte die Kuh, die Kühe -en, -n die Frau, die Frauen die Blume, die Blumen der Prinz, die Prinzen der Kunde, die Kunden das Hemd, die Hemden das Ende, die Enden -Ø der Fehler, die Fehler das Zeichen, die Zeichen das Pendel, die Pendel -Ø + UL der Apfel, die Äpfel die Tochter, die Töchter -er + UL der Mann, die Männer das Kind, die Kinder das Huhn, die Hühner -s der Opa, die Opas das Gnu, die Gnus das Team, die Teams die Balalaika, die Balalaikas Aufgabe der Linguistik ist es, Regelmäßigkeiten in der scheinbar zufälligen Verteilung der Marker in der Tabelle zu finden. Diese Regelmäßigkeiten beschreibe ich in Punkt 3 bis 6. Die weiteren Punkte gehen auf Sonderfälle ein, für die die Regelmäßigkeiten nicht gelten. 3. Kombinierbarkeit der Marker Umlaut und Suffix Schon auf den ersten Blick erkennt man, dass der Marker „Umlaut“ (UL) nicht mit allen Suffixen kombinierbar ist. Umlaut ist nur mit -e, -er oder -Ø kombinierbar (rechte Spalte der Tabelle); Das Suffix -er kommt nur in Kombination mit dem Umlaut vor; der Stammvokal wird immer umgelautet, wenn dies möglich ist, d. h. bei a (Rad → Räder), o (Wort → Wörter), u (Buch → Bücher) und au (Haus → Häuser); die anderen Vokale können nicht umgelautet werden und bleiben erhalten (Kind → Kinder; Geist → Geister); die Suffixe -(e)n und -s lassen sich nicht mit dem Umlaut kombinieren. 4. Pluralmarkierung und Genus Wenn man alle Ausnahmen und Zusatzregeln vernachlässigt, kann man die Suffixe ganz leicht den drei Genus-Klassen zuordnen (vgl. Thieroff/Vogel 2008, 40): Maskulina -e Neutra -e oder -er Feminina -(e)n Für die Feminina ist die Zuordnung sehr zuverlässig: Pavlov (1995) gibt folgende Typen-und Tokenfrequenz an (zit. nach Nübling 2008, 298): Blume (97 % | 88 %) PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 3 Das heißt: 97 % (!) aller Feminina haben den Plural-Marker -(e)n (Typenfrequenz); in einem beliebig ausgewählten Text haben 88 % aller vorkommenden femininen Wörter den PluralMarker -(e)n (Tokenfrequenz). Der Unterschied entsteht dadurch, dass einige wenige feminine Substantive, die allerdings sehr häufig vorkommen (z. B. Stadt → Städte; Hand → Hände), den Pluralmarker -e + UL haben. Diese Substantive werden im Kapitel „Geschlossene Klassen“ behandelt. Neutra haben zwei Marker (-e und -er) zur Auswahl und sind daher schlecht einzuschätzen. Maskulina haben normalerweise keine Auswahl zwischen -e und -er: Der „normale“ maskuline Pluralmarker ist -e; es gibt aber eine kleine Gruppe von Maskulina, die trotzdem er haben, vgl. unten „geschlossene Klassen“. Zwischen Neutra und Maskulina gibt es einen weiteren wichtigen Unterschied (vgl. Nübling 2008): Nur Maskulina können einen Umlaut haben (müssen aber nicht). Neutra können keinen Umlaut habe, wenn Sie den Marker -e annehmen. Beispiele: der Traum, die Träume das Tau, die Taue (‚lano‘) der Zaun, die Zäune der Zahn, die Zähne das Jahr, die Jahre der Block, die Blöcke das Boot, die Boote, das Tor, die Tore (‚vrata‘) Der Umlaut bei Neutra ist nur dann möglich (und obligatorisch!), wenn Sie das Suffix –er als Marker annehmen: das Bad → die Bäder, das Wort → die Wörter, das Buch → die Bücher, das Haus → die Häuser; Pluralformen von Neutra mit -e + UL kann es dagegen nicht geben: *die Jähre, *die Töre, *die Tüche. 5. Pluralmarker und phonologische Form In manchen Fällen kann man den Plural anhand der phonologischen Form der Singular-Form (am Auslaut) bestimmen: Auslaut -e: Plural -en, z. B.: die Blume → die Blumen der Junge → die Jungen das Auge → die Augen Ausnahmen: neutrale Substantive mit dem Präfix Ge- und dem Suffix –e: das Gebirge → die Gebirge; das Getriebe → die Getriebe; … und ganz seltene Fälle wie Käse (hier ist der Plural sowieso nicht gebräuchlich); Wenn man das Genus berücksichtigt, gilt die phonologische Regel 100 %: Alle Feminina auf -e bilden den Plural auf -n (vgl. Wurzel 1998) Auslaut -el, -er, -en bei Maskulina und Neutra: Plural –Ø, z. B.: der Vogel → die Vögel das Pendel → die Pendel der Bruder → die Brüder, das Zeichen → die Zeichen PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 4 Das Fehlen eines Pluralmarkers geht hier auf eine phonologische Wohlgeformtheitsregel des Deutschen zurück: Eine deutsche Wortform (sieht man von Sonderfällen bei der Adjektiv-Komparation ab) darf nicht auf zwei schwache e-Vokale (Schwas) auslauten: *..ǝ …ǝ . Man kann sich die Situation so vorstellen, dass die Maskulina und Neutra den regelmäßigen Plural-Marker -e erhalten, der aber in der Phonologie wegen der Wohlgeformtheitsbedingung wieder entfernt werden muss: der Vogel → *die Vögele → die Vögel der Schüler → *die Schülere → die Schüler das Zeichen → *die Zeichene → die Zeichen Vorsicht! Bei Feminina gilt die normale -n-Regel: die Insel → die Inseln die Leiter → die Leitern die Ampel → die Ampeln die Oper → die Opern die Kapsel → die Kapsel Es gibt zwei (wichtige) Ausnahmen, bei denen Feminina den Plural mit Umlaut ohne Suffix mit UL bilden: die Mutter → die Mütter; die Tochter → die Töchter; (vgl. der Bruder → die Brüder). Auslaut mit Vollvokal: Plural -s Eine Wortform, die auf Vollvokal (a, i, o, u) auslautet, entspricht nicht dem grammatischen System des Deutschen. Für solche Formen wird der Pluralmarker -s verwendet. Das -s könnte man als eine Art „Notmarker“ für alle Wortformen betrachten, die nicht vollständig in das deutsche System passen: Vollvokal: Abkürzungen: Fremdwörter:1 der Uhu → die Uhus der Lkw → die Lkws2 das Team → die Teams die Oma → die Omas3 die WG → die WGs4 die Rockband → die Rockbands 6. Pluralmarkierung und Belebtheit Bei Maskulina spielt häufig das grammatische Merkmal [+belebt] eine Rolle. Belebte Maskulina sind Substantive, die Menschen (der Junge) oder Tiere (der Affe) bezeichnen. Sehr viele dieser Maskulina gehen auf Schwa-Vokal -e aus. Belebte Maskulina, die auf Schwa-Vokal ausgehen, haben immer den Plural-Marker -n: 1 Für Fremdwörter kann aber auch das „normale“ deutsche System verwendet werden, wenn das Fremdwort vollständig in das System passt, z. B. der Computer (phon. Form genau wie der Rechner) → die Computer. An der Pluralbildung könnte man daher den Integrationsgrad des Wortes bestimmen. → Seminararbeiten! 2 Lkw = „Lastkraftwagen“ (‚náklaďák‘). 3 Für Feminina auf -a lässt sich in manchen Fällen auch das Sonderverfahren anwenden, das im Abschnitt „Trunkation“ beschrieben ist. Manchmal kommt es zur Konkurrenz: Beide Möglichkeiten werden in der Realität benutzt (z. B. die Pizza → die Pizzas / die Pizzen). → Seminararbeiten. 4 WG = „Wohngemeinschaft“. PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 5 Beispiele: der Junge → die Jungen, der Tscheche → die Tschechen, der Riese → die Riesen ‚obr‘, der Matrose → die Matrosen ‚námořník‘, der Bote → die Boten ‚posel‘, der Pate → die Paten ‚kmotr‘; der Hase → die Hasen ‚zajíc‘, der Affe → die Affen ‚opice‘, der Löwe → die Löwen ‚lev‘, der Krake → die Kraken ‚chobotnice‘. Belebte Maskulina, die nicht auf Schwa ausgehen, haben zwar oft den Pluralmarker -en, manchmal aber auch den Pluralmarker -e. Die wichtigsten Beispiele mit -en sollte man sich daher auswendig merken: der Bär / des Bären medvěd der Herr / den Herrn pán der Bauer / des Bauern sedlák der Mensch / des Menschen člověk der Bayer / des Bayern Bavor der Nachbar / des Nachbarn soused der Bub / des Buben (südd.) chlapec der Pilot / des Piloten pilot der Fürst / des Fürsten kníže der Prinz / des Prinzen princ der Graf / des Grafen hrabě der Zar / des Zaren car der Held / des Helden hrdina Belebte Maskulina mit Pluralmarker -en haben das Suffix -en auch im Singular, und zwar in allen Kasus außer im Nominativ Singular (z. B. Ich kenne den Jungen/den Menschen). Man ordnet sie der Deklinationsklasse „schwache Substantive“ (oder n-Deklination) zu. Die Substantive ohne Schwa-Auslaut haben die Tendenz, im Singular das Suffix -en zu verlieren (Thieroff 2003): Ich kenne den Mensch. → Seminararbeit 7. Offene und geschlossene Klassen Nicht alle Plural-Klassen im heutigen Deutschen sind gleich (vgl. z. B. Nübling 2008). Es gibt offene Klassen, d. h. Klassen, die im grammatischen System aktiv sind und die neue Substantive aufnehmen. Die offenen Klassen sind in etwa die, die die in Abschnitt 4 genannten „normalen“ Marker erhalten. Daneben gibt es geschlossene Klassen, die man als Relikte im Wortschatz des Deutschen betrachten kann: Sie sind häufig recht klein und nehmen keine neuen Wörter mehr auf. Die Wörter in diesen Klassen bilden Ausnahmen zu den „normalen“ Pluralregeln in Abschnitt 4. Wichtige Wörter, die in diese Klassen gehören, sollte man sich daher auswendig merken. 7.1. Feminina mit Plural auf -e + UL Es gibt nur sehr wenige Feminina, die in diese Klasse gehören, sie sind aber sehr häufig. Die wichtigsten sind (im Wesentlichen nach Helbig/Buscha 1998: 240): die Bank / Bänke lavice die Nacht / Nächte noc die Braut / Bräute nevěsta die Nuss / Nüsse ořech die Faust / Fäuste pěst die Sau / Säue prase die Frucht / Früchte ovoce, plod die Schnur / Schnüre šňůra, provaz die Hand / Hände ruka die Stadt / Städte město die Kuh / Kühe kráva die Wand / Wände zeď die Maus / Mäuse myš die Wurst / Würste salám, klobása Feminina können nur dann in diese Klasse gehören, wenn sie: einen umlautfähigen Stammvokal haben (Stadt → Städte, Wurst →Würste, aber nicht: Tür → *Türe, Zeit → *Zeite, weil man ü und ei nicht umlauten kann; diese Wörter können daher nicht in die -e-Klasse gehören); der UL ist obligatorisch, PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 6 einsilbig sind (Maus → Mäuse, aber nicht: Amsel → *Ämsele, Leiter → *Leitere)5 bzw. durch Präfigierung oder Komposition von einsilbigen Substantiven abgeleitet sind (die Vorstadt → die Vorstädte), nicht abgeleitet sind (außer durch Präfigierung, vgl. oben): fahren → die Fahrt → die Fahrten × die *Fährte). 7.2. Maskulina mit Plural auf -er + UL Bei Neutra ist diese Art der Pluralbildung recht häufig (obwohl auch die neutrale er-Klasse heute schon geschlossen ist). Maskulina sind dagegen sehr selten und bilden eine geschlossene Kleinklasse. Die wichtigsten sind (nach Helbig/Buscha 1998: 241): der Geist/Geister duch der Rand/Ränder okraj der Leib/Leiber tělo der Strauch/Sträucher keř der Mann/Männer muž der Wald/Wälder les der Mund/Münder ústa der Wurm/Würmer červ 7.3. Die „gemischte“ Klasse Es gibt einige wenige Maskulina und Neutra, die den Plural mit -en bilden. Die Maskulina haben dabei nicht das grammatikalische Merkmal [+belebt] (bei [+belebt] wäre der -en-Plural keine Ausnahme, sondern zu erwarten). Man rechnet diese Substantive traditionell einer eigenen Deklinationklasse zu, vgl. die nächste Vorlesung. Wichtige Substantive, die in die „gemischte“ Klasse gehören, sind z. B. (Helbig/Buscha 1998: 241; Duden 2009, § 345): der Dorn, -s/die Dornen trn das Auge, -s/die Augen oko der Fleck, (e)s/die Flecken skvrna das Bett, -es/die Betten postel der Muskel, -s/die Muskeln sval das Ende, -s/die Enden konec der Staat, -(e)s/die Staaten stát das Hemd, -(e)s/die Hemden košile der Stachel, -s/die Stacheln žihadlo, das Etikett, -s/die Etikketten nálepka bodlina, osten das Insekt, -s/die Insekten hmyz der Schmerz, -es/die Schmerzen bolest das Ohr, -s/die Ohren ucho der Schreck, -s/die Schrecken uleknutí, hrůza, děs, postrach der See, -s/die Seen jezero der Strahl, -(e)s/die Strahlen paprsek der Vetter, -s/die Vettern bratranec der Ziegel, -s/die Ziegeln cihly Die Zugehörigkeit zur „gemischten“ Klasse ist leider nicht prognostizierbar. Hier lässt sich nur sagen, dass die Klasse nur Maskulina und Neutra, keine Feminina enthält, dass Substantive mit (Pseudo)Suffix -or dieser Klasse zugeordnet werden (der Direktor, des Direktors, die Direktọren; der Motor, des Motors, die Motọren). Man beachte die Verlagerung der Betonung im Plural auf das -o- des Suffixes, wodurch die -en-Endung phonologisch möglich wird). 5 Die beiden Ausnahmen Mütter und Töchter wurden bereits oben genannt. PdF Masaryk-Universität Frühjahrsemester 2016 Handout zur Vorlesung NJ_G200 Morfologie němčiny 7 8. Trunkation Das Deutsche ist überwiegend eine Sprache mit Grundformflexion (Wurzel 1984). Marker werden an eine Grundform angefügt (z. B. Kind → Kind+er), nicht – wie häufig im Tschechischen – an einen Stamm, der mit keiner Grundform identisch ist (z. B. žen-a → žen- ě). Eine Ausnahme stellen einige Wörter dar, die aus anderen Sprachen übernommen wurden. Hier wird gelegentlich ein Wortsegment abgetrennt („Trunkation“) und durch den PluralMarker -en ersetzt: der Globus, des Globusses; Glob-us → Glob-en das Thema, des Themas; Them-a → Them-en das Museum, des Museums; Muse-um → Muse-en die Firma, der Firma; Firm-a → Firm-en In manchen Fällen ergeben sich Konkurrenzformen zur Pluralbildung auf -s: die Pizza → (a) die Pizza-s (Grundformflexion) → (b) die Pizz-en (Stammflexion mit Trunkation) Zitierte Literatur: Duden-Grammatik (2009): Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. Hrsg. von Kunkel-Razum, Kathrin/Münzberg, Franziska. 8. Aufl. Mannheim, Wien, Zürich: Dudenverlag. Helbig, Gerhard/Buscha, Joachim (1998): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. 18. Aufl. Leipzig, Berlin etc.: Langenscheidt/Verlag Enzyklopädie. Hering, Axel / Matussek, Magdalena / Perlmann-Balme, Michaela (2002): emÜbungsgrammatik. Deutsch als Fremdsprache. Ismaning: Hueber. Nübling, Damaris (2008): Was tun mit Flexionsklassen? Deklinationsklassen und ihr Wandel im Deutschen und seinen Dialekten, in: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 75, 2008 (3), 282-330. Pavlov, Vladimir (1995): Die Deklination der Substantive im Deutschen. Synchronie und Diachronie. Frankfurt a.M. etc.: Lang. Thieroff, Rolf (2003): Die Bedienung des Automatens durch den Mensch. Deklination der schwachen Maskulina als Zweifelsfall, in: Linguistik online, 16, 2003 (4). Thieroff, Rolf / Vogel, Petra M. (2008): Flexion. Heidelberg: Universitätsverlag Winter. Trnka, Bohumil (1932): Some thoughts on structural morphology. In: Charesteria Guil. Mathesio. Praha. Zit. nach der russ. Übersetzung (Neskoľko myslej o strukturnoj morfologii). In: Kondrašova, N. A. (Hg.): Pražskij lingvističeskij kružok. Sbornik statej. Moskva: Progress, 1967, 266–271. Wurzel, Wolfgang Ullrich (1984): Flexionsmorphologie und Natürlichkeit. Berlin: Akademie- Verlag. Wurzel, Wolfgang Ullrich (1998): Drei Ebenen der Struktur von Flexionsparadigmen, in: Fabri Ray/Ortmann, A./Parodi, T. (Hrsg.): Models of Inflection. (=Linguistische Arbeiten). Tübingen, Berlin: Niemeyer/Akademie-Verlag, 225–243. Wurzel, Wolfgang Ullrich (2000): Der Gegenstand der Morphologie. In: Morphologie. Ein internationales Handbuch zur Flexion und Wortbildung. Halbband 1. (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 17). Berlin und New York: de Gruyter, 1– 15.