1. ZWISCHEN UND UNTER Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Da es sich bei dieser Frage zur Wortwahl um keinen den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen. In Ihrer Frage führen Sie zwei Präpositionen auf, nämlich „zwischen“ und „unter“. Da beide Präpositionen dieselben Kasus fordern, ist hier eine analoge Verwendung aus rein systematischer Perspektive zunächst denkbar. Das Duden-Universalwörterbuch zeigt für den Eintrag „zwischen“, dass diese Präposition analog zu „unter“ verwendet werden kann. Die beiden nachfolgenden Varianten sind daher möglich: Unter den ganzen Cowboys, Prinzessinnen und Elfen war das tatsächlich originell. Zwischen den ganzen Cowboys, Prinzessinnen und Elfen war das tatsächlich originell. Die Präposition „zwischen“ kann laut dem Duden-Universalwörterbuch so verwendet werden, dass sie die Position inmitten einer Menge oder Anzahl kennzeichnet: Der Brief lag zwischen alten Papieren. (Beispiel aus dem Duden-Universalwörterbuch) Sie saßen zwischen lauter fremden Leuten. (Beispiel aus dem Duden-Universalwörterbuch) In diesem Fall würde „zwischen“ anzeigen, dass sich eine originell verkleidete Person inmitten einer Anzahl kostümierter Personen befindet. Die Beispiele zeigen jedoch, dass diese Präposition mit Verben verbunden wird, welche eine Ortsangabe fordern, wie beispielsweise „sitzen“ oder „liegen“ Das Duden-Universalwörterbuch gibt für „unter“ an, dass sich jemand oder etwas „in einer Gruppe oder Menge mit anderen Personen/ Dingen“ befindet: Unter den Äpfeln waren viele faul. (Beispiel aus dem Duden-Universalwörterbuch) Diese Verwendungsweise ist in dieser Deutlichkeit nicht durch die Präposition „zwischen“ gegeben. Folglich sind beide Präpositionen denkbar, wobei „unter“ besser zu der Bedeutungsangabe des Verbs „befinden“ zu passen scheint. 2. VON UND DURCH Normalerweise verwenden wir das Passiv, wenn wir betonen wollen, WAS passiert und nicht so wichtig oder unbekannt ist, WER etwas macht. Wie machen wir aus dem Aktivsatz einen Passivsatz? Wenn wir einen Satz vom Aktiv ins Passiv setzen wollen, ändern wir das Verb zur konjugierten Form von WERDEN + PARTIZIP II. Dabei müssen wir aufpassen, dass wir die richtige Zeit nehmen. Das Akkusativ-Objekt wird zum Subjekt im Passivsatz. Das Subjekt im Aktivsatz ändern wir in ein Präpositionalobjekt mit VON + Dativ oder mit DURCH + Akkusativ. Zunächst zwei Beispiele… Aktiv: Der Passagier nimmt den Zug. „Der Passagier“ steht im Nominativ, „den Zug“ ist Akkusativ. Passiv: Der Zug wird (VOM Passagier) genommen. „Der Zug“ ist hier Nominativ (Subjekt) und „vom Passagier/von dem Passagier“ ist jetzt VON + Dativ. ___________________________________________________________________________________________________ Aktiv: Der Müll verschmutzt die Natur. „Der Müll“ steht im Nominativ, „die Natur“ ist Akkusativ. Passiv: Die Natur wird (DURCH den Müll) verschmutzt. „Die Natur“ ist hier Nominativ (Subjekt) und „durch den Müll“ ist jetzt VON + Dativ. VON oder DURCH? In der Regel verwenden wir VON, wenn wir den Täter / den Akteur / den Urheber direkt nennen. ⇒ der Passagier ⇒ VOM (= von dem) Passagier Täter sind meistens Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen). Aber wir nehmen DURCH, wenn wir das Mittel oder Wekzeug, das ein Täter/Akteur benutzt hat, nennen wollen. ⇒ der Müll ⇒ DURCH den Müll (Der Täter ist eigentlich nicht der Müll selbst, sondern die Menschen, die den Müll in die Natur werfen.) Mittel oder Werkzeuge sind meistens Gegenstände oder Kommunikationsmittel, die der Täter / der Akteur / der Urheber nutzt. Also ist alles klar? Es gibt leider Situationen, wo der Unterschied zwischen Akteur oder Mittel nicht so klar ist. Beispiel: Die Nachricht wurde VON der Zeitung veröffentlicht. (Hier ist die Zeitung der Akteur, der die Nachricht veröffentlicht hat.) Die Nachricht wurde DURCH die Zeitung veröffentlicht. (Hier ist die Zeitung das Mittel, mit dem ein Akteur (hier ein Journalist) die Nachricht veröffentlicht hat.) Manchmal finden wir sogar Situationen, in der beide Präpositionen verwendet werden. Beispiel: Die Nachricht wurde VOM Präsidenten DURCH die Medien veröffentlicht. 3. LAUFEN UND GEHEN 1. a. sich in aufrechter Haltung auf den Füßen in schnellerem Tempo so fortbewegen, dass sich jeweils schrittweise für einen kurzen Augenblick beide Sohlen vom Boden lösen b. (umgangssprachlich) gehen c. zu Fuß gehen d. die Fähigkeit haben, sich auf den Beinen gehend fortzubewegen e. beim Laufen an, gegen etwas geraten, stoßen f. (von bestimmten Tieren) sich [schnell, flink] fortbewegen eine bestimmte Strecke gehend zurücklegen . sich durch Laufen in einen bestimmten Zustand versetzen a. durch Laufen etwas, einen bestimmten Körperteil in einen bestimmten Zustand versetzen b. [unter bestimmten Umständen] in bestimmter Weise gehen können (umgangssprachlich; meist leicht abwertend) sich ständig [aus Gewohnheit] irgendwohin begeben . an einem Laufwettbewerb, Rennen teilnehmen a. in einem sportlichen Wettbewerb, Rennen als Läufer eine bestimmte Zeit erzielen, erreichen b. in einem sportlichen Wettbewerb eine bestimmte Strecke zurücklegen c. sich unter bestimmten Umständen, in bestimmter Weise als Läufer betätigen . die Fähigkeit haben, sich mit einem an den Füßen befestigten Sportgerät fortzubewegen a. sich auf einem an den Füßen befestigten Sportgerät fortbewegen . in Gang, in Betrieb sein a. sich [gleichmäßig, gleitend] durch, über, um etwas bewegen (gelegentlich Fachsprache) fahren . fließen a. Wasser, Flüssigkeit austreten, ausfließen lassen sich in bestimmter Richtung erstrecken; in bestimmter Richtung verlaufen . [in bestimmter Weise] vor sich gehen, vonstattengehen, verlaufen a. eingeleitet, aber nicht abgeschlossen oder entschieden sein Gültigkeit haben; wirksam sein in einer Kartei o. Ä. geführt, registriert, festgehalten sein programmgemäß vorgeführt, dargeboten, ausgestrahlt werden (umgangssprachlich) sich günstig entwickeln 4. INFINITIV ZU UND TO Handout: Infinitivsätze You have probably noticed that in many German sentences, infinitives appear with a "zu" before them. These "zu + infinitive" structures are called infinitive clauses, and they're quite common -- and luckily fairly easy. We have infinitive clauses in English, too. For example: Sie hat keine Zeit zu lesen. She has no time to read. Er hat vergessen, seine Hausaufgaben zu machen. He forgot to do his homework. The one possible confusion between German and English arises because in English, we use a 'to' with some modal verbs, but German does not. Remember that when using a modal verb in German, you simply place the infinitive verb at the end of the clause; in English we sometimes (with certain constructions) add a 'to'. Er will tanzen. (no zu) He wants to dance. Er muss nach Hause gehen. He has to go home (or: He must go home.) The difference between modal verb constructions and infinitive clauses is that modal verbs function as helping verbs, whereas in infinitive clauses, there are two main verbs which exist independently of each other. For clarification: with modal verbs, you cannot remove the infinitive and still have a complete sentence. ('He wants' is not a complete sentence; it needs the full infinitive, 'He wants to dance.') With infinitive clauses we have two separate complete thoughts ('She has no time. She doesn't read.' - 'She has no time to read.') Infinitive clauses can provide additional information, or they can substitute for a subject or an object in a sentence. If your infinitive clause has a direct or indirect object make sure to put it in its appropriate case: Das ist leicht zu verstehen. [more information, no objects] Es macht mir viel Spaß, mit dir zu tanzen. [object of prepositional phrase] Ich habe Lust, diesen Film zu sehen. [direct object] Es ist schwer, ihm zu helfen. [dative verb object] Ich habe vor, meiner Schwester den Hut zu geben. [direct object/indirect object] Note on comma placement: In German, you usually add a comma when there are any elements other than just the "zu + infinitive". Under the new spelling rules, the comma is completely optional, but it still is used frequently in long clauses. Infinitive clauses often appear with common phrases, such as: Es macht Spaß ... It's fun to ... Es ist leicht/schwer ... It's easy/hard to ... Ich habe Lust ... I want to / I feel like ... With separable prefix verbs, everything gets put together into one word: prefix+zu+verb: Ich darf nicht vergessen, meine Mutter anzurufen. I mustn't forget to call my mother. In addition to simple infinitives, there are three other ways to use 'zu' in a subordinate clause. In English, we don't always use 'to' for these constructions, but German does. Fortunately, they're easy to learn and use: um ... zu = in order to This construction is used FAR more often in German than in English. In English, we sometimes leave out the "in order" part, and use a plain 'to'. But anytime "in order to" works in English, you MUST use it in German. Sie lernt viel, um gute Noten zu bekommen. She studies a lot (in order) to get good grades. Ich muss Geld verdienen, um für meine I have to earn money in order to take care Familie zu sorgen. of my family. ohne . . . zu = without doing This is self-explanatory; the only thing to note is that in English, we use an -ing verb, where German uses a zu + infinitive. Er ist weggegangen, ohne ein Wort zu sagen. He left without saying a word. statt ... zu = instead of doing Like the above, English uses an -ing verb. You will sometimes see "anstatt ... zu" instead of the slightly less formal "statt ... zu"; they mean exactly the same thing. Wir werden sie anrufen, anstatt ihr einen We'll call her instead of writing her Brief zu schreiben. a letter. Note on word order: If you put the infinitive phrase at the beginning of the sentence, it's just like any other subordinate clause: you put a comma between it and the main clause of your sentence, and the verb of the second clause moves to the front: Um diesen Wagen zu kaufen, musste ich In order to buy this car, I had to save viel Geld sparen. a lot of money.