MASARYK-UNIVERSITÄT PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur Lehrwerkanalyse im Vergleich mit den Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik Diplomarbeit Brünn 2012 Betreuerin: Verfasserin: PhDr. Alice Brychová, Ph.D. Zuzana Palacková ERKLÄRUNG Ich versichere, dass ich meine Diplomarbeit selbständig verfasst habe, wobei ich keine anderen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe als die angegebenen. Brünn, 19. April, 2012 .......................................................... Zuzana Palacková DANKSAGUNG Ich möchte mich herzlich bei Frau Alice Brychová für ihre wertvollen Ratschläge und ihre Hilfe beim Verfassen meiner Diplomarbeit bedanken. Einleitung.. 5 I. Theoretischer Teil.. 6 1. Mehrsprachigkeit als Tendenz. 6 1.1. Der Stellenwert der einzelnen Sprachen. 7 1.1.1. English als lingua franca. 7 1.1.2. Deutsch als lingua franca. 8 1. 2. Sprachenpolitik in Europa. 9 1.3. Sprachenpolitik in der tschechischen Republik. 11 1.3.1. Die Position des Deutschen in Tschechien. 12 1.4. Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen. 14 1.4.1. Ziele des GERR.. 14 2. Tertiärsprachendidaktik. 15 2.1. Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik (TSD) 17 2.2. Das „Deutsch nach Englisch“ Konzept (DaFnE) 19 3. Die Verwandtschaft des Englischen und des Deutschen. 20 3.1. Syntax. 20 3.2. Grammatik. 21 3.2. Wortschatz. 23 3.2.1 Faux amis. 25 4. Die Rolle des Lehrwerks in Fremdsprachenunterricht 27 4.1. Braucht man eigentlich ein Lehrwerk?. 27 II. Praktischer Teil.. 29 5. Allgemeine Lehrwerkanalyse. 29 5.1. Deutsch mit Max. 30 5.2. Ideen. 32 5.3. deutsch.com.. 33 6. Widerspiegelung der Tertiärsprachendidaktik in deutschen Lehrwerken. 35 6.1. Kriterien der Bewertung der Lehrwerken. 35 6.1.1. Lehrwerkanalyse 1: Deutsch mit Max. 37 6.1.2. Lehrwerkanalyse 2: Ideen. 48 6.1.3. Lehrwerkanalyse 3: deutsch.com.. 55 7. Zusammenfassung. 63 8. Resümee. 65 9. Literaturverzeichnis. 66 10. Anhang. 67 Einleitung In dieser Diplomarbeit befasse ich mich mit der Lehrwerkanalyse, die im Vergleich mit den Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik (TSD) durchgeführt wurde. Für diese Analyse wurden drei Lehrwerke für Anfänger ausgewählt und das die folgende: Deutsch mit Max 1. Teil, Ideen 1 und deutsch.com 1. Meine Diplomarbeit besteht aus zwei Teilen: - aus dem theoretischen Teil - aus dem praktischen Teil Am Anfang des theoretischen Teils widme ich mich der Bedeutung der Mehrsprachigkeit und der Sprachenpolitik sowohl in der Europäischen Union als auch in der Tschechischen Republik. Weiter werden die Hauptprinzipien der Tertiärsprachendidaktik vorgestellt und ich konzentriere mich auch auf die Verwandtschaft der englischen und der deutschen Sprache. Im praktischen Teil werden drei Lehrwerke, die schon oben erwähnt wurden, nach vorher bestimmten Kriterien analysiert. Zuerst werden sie mit Hilfe von einer allgemeinen Analyse vorgestellt und danach werden ausführlich im Vergleich mit den Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik analysiert. In dieser Lehrwerkanalyse befinden sich auch Beispiele aus den Lehrwerken, die die einzelnen Kriterien der Analyse illustrieren. Das Ziel meiner Arbeit ist festzustellen, ob und wie die Prinzipien der TSD in den drei ausgewählten Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache hineinbezogen sind. I. Theoretischer Teil Im theoretischen Teil konzentriere ich mich auf die Bedeutung der Mehrsprachigkeit und ich wollte die Hauptideen der Sprachenpolitik in der EU und in Tschechien vorstellen. Ich versuche die Prinzipien der Tertiärsprachedidaktik näher zu erklären und auf die Verwandtschaft des Englischen und des Deutschen hinweisen. Ich möchte betonen, dass ich manchmal nur die maskuline Form (Schüler, Autoren) aus Platzgründen benutze. Ich meine damit aber sowohl die männliche als auch die weibliche Variante. 1. Mehrsprachigkeit als Tendenz Wenn man mit anderen Ländern zusammenarbeiten, im Ausland studieren oder einfach reisen will, reicht die Kenntnis nur einer Sprache heutzutage in meisten Fällen nicht mehr aus. Eine Ausnahme bilden vielleicht Leute, deren Muttersprache in der Welt sehr verbreitet ist, wie z. B. Englisch, Deutsch, Spanisch aber „in den letzten Jahren hat das Konzept der Mehrsprachigkeit im Ansatz des Europarats zum Sprachenlernen an Bedeutung gewonnen (GERR, online).“ Die Begriffe Mehrsprachigkeit und Vielsprachigkeit sollten nicht verwechselt werden. Mit der Vielsprachigkeit ist die Kenntnis von mehreren Sprachen oder das Zusammenleben verschiedener Sprachen in einer Gesellschaft gemeint. Die Konzeption der Mehrsprachigkeit überschreitet demgegenüber dieses Rahmen. „Mehrsprachigkeit jedoch betont die Tatsache, dass sich die Spracherfahrung eines Menschen in seinen kulturellen Kontexten erweitert, von der Sprache im Elternhaus über die Sprache der ganzen Gesellschaft bis zu den Sprachen anderer Völker (die er entweder in der Schule oder auf der Universität lernt oder durch direkte Erfahrung erwirbt). Diese Sprachen und Kulturen werden aber nicht in strikt voneinander getrennten mentalen Bereichen gespeichert, sondern bilden vielmehr gemeinsam eine kommunikative Kompetenz, zu der alle Sprachkenntnisse und Spracherfahrungen beitragen und in der die Sprachen miteinander in Beziehung stehen und interagieren (GERR, online)“. 1.1. Der Stellenwert der einzelnen Sprachen Das Kriterium, das über die Wichtigkeit der Sprachen entscheidet, ist die Tatsache, in welchem Maß sie in internationaler Kommunikation im Bereich des Handels, der Wissenschaft, der Diplomatie, des Tourismus und in anderen Bereichen verwendet werden. Sprachen mit der größten Bedeutung werden mit dem Termin internationale Sprachen (oder „Weltsprachen“) genannt, d. h. Sprachen, die zur interkulturellen Kommunikation dienen. Nur einige Sprachen davon haben sich in so großem Maß verbreitet, dass sie ein Mittel der Kommunikation für Leute aus verschiedenen Staaten geworden sind – sie werden als lingua franca bezeichnet (vgl. Průcha, 2010, S. 73-74) . Heutzutage gibt es nur ein paar Sprachen in der Welt, die in den letzten Jahrzehnten eine außerordentliche Position erhalten haben, d.h. sie dienen zur Kommunikation unter den Leuten aus verschiedenen Ländern, ohne dass es die Muttersprachen der Kommunikationspartner wären (vgl. Průcha, 2010, S. 81). Als ein gutes Beispiel aus der Geschichte könnte man Lateinisch nennen. Lateinisch wurde als lingua franca im großen Gebiet des Europas nicht nur in der Zeit des Römischen Reichs (bis 4 Jhd.), sondern auch im ganzen Mittelalter verwendet (vgl. Průcha, 2010, S. 83). 1.1.1. English als lingua franca Gegenwärtige Stellung der englischen Sprache als einer internationalen Sprache in Europa und in der Welt ist ohne Zweifel eine wohlbekannte Tatsache. Průcha (2010) führt als Beispiel von Verwendung des Englischen die folgenden Bereiche an: * Im Bereich des internationalen Handels und des Unternehmens * Im Bereich des internationalen Rechts und der Diplomatie * Im Bereich der Wissenschaft und der Forschung * Im Bildungsbereich * Im Bereich der Technik und IT * Im Bereich des Tourismus und des Sports * Im Kulturbereich (vgl. Průcha, 2010, S.84-85). Laut mancher Abschätzungen sind ungefähr 1,5 – 2 Milliarden Menschen in der Welt fähig, sich auf Englisch zu verständigen. Diese Dateien[U1] können sich natürlich abweichen, denn ist fast unmöglich, die exakten Daten festzustellen. Die Verbreitung des Englischen ist aber von Land zu Land unterschiedlich. Zum Beispiel in Europa sind Englischkenntnisse vor allem in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden verbreitet. Weniger üblich ist Englisch in den südeuropäischen und den mitteleuropäischen Staaten. Ganz am Ende befinden sich die osteuropäische[U2] Länder und Russland. In Finnland kann man ohne Schwierigkeiten jemanden, der Englisch spricht zu finden. Die englische Sprache beherrschen Krankenpfleger, Fahrkartenkontrolleur in Zügen oder Polizisten. Probleme können auftreten z.B. in Spanien oder Frankreich, wo Englisch nicht so populär ist. Selbstverständlich gibt es Unterschiede in Abhängigkeit von dem Alter und dem Niveau der Ausbildung. Tatsache ist, dass Englischkenntnisse viel besser unter jüngeren Generationen sind und bei den Studenten, die eine Universität oder Hochschule besuchen (vgl. Průcha, 2010, S. 85). 1.1.2. Deutsch als lingua franca Die Wichtigkeit der deutschen Sprache war in großem Maß immer von der politischen Situation abhängig. In der Zeit der Österreich – Ungarischen Monarchie (1867-1918) war Deutsch bis zum 1. Weltkrieg sehr stark verbreitet und hat sowohl heutiges Böhmen, Mähren und Slowakei als auch Österreich, Ungarn, Slowenien, Teil Rumänien, Italien eingeschlossen. In diesem Gebiet wurde Deutsch als Verständigungssprache unter Bewohner unterschiedlicher Nationalitäten verwendet (vgl. Průcha, 2010, S.98). Nach der politischen Wende 1989 sind Sprachen wie Englisch, Spanisch immer mehr unterrichtet geworden. Heutzutage sind die Einstellungen zum Deutschen aber immer noch von der Rolle der Deutschen im zweiten Weltkrieg beeinflusst. Die Stellung des Deutschen als einer interkulturellen Sprache ist in manchen Hinsichten paradox. Einerseits ist es eine Sprache mit der größten Anzahl von Muttersprachlern in Europa, anderseits hat es Deutsch nicht geschafft, sich außer dem Territorium Europas zu verbreiten – im Gegensatz zum Englischen, Französischen oder Spanischen. Die Anzahl der deutschen Muttersprachler ist laut Abschätzungen im allgemein 105 Millionen, davon lebten ungefähr 98 Millionen in der Europäischen Union. Das Deutsch ist also die meist verbreitete Sprache (damit ist die Muttersprache oder Zweitsprache gemeint) nicht nur in EU, sondern in Europa insgesamt, weit überragend das Englisch (60 Mil.), Französisch (60 Mil.) oder Italienisch (58 Mil.) und Spanisch (41 Mil.) Deutsch behält seine Position als Kommunikationsmittel im Bereich in der interkulturellen Politik, dem Handel, dem Unternehmen und der Forschung (vor allem technischen). Einige Leute finden Deutsch als „harsch“ und „unmelodisch“. Die italienische Sprache dagegen wird als „schön klingend“ betrachtet (vgl. Průcha, 2010, S. 96-100). 1. 2. Sprachenpolitik in Europa Bevor die Situation in der Tschechische Republik im Zusammenhang mit der Sprachenpolitik dargestellt wird, sollten wir unsere Aufmerksamkeit zuerst auf Europa im Allgemein richten. Tschechien gehört ab 1. Mai 2004 schließlich zu den Mitgliedsländern der Europäischen Union. „Die Sprachensituation in Europa ist gekennzeichnet durch eine außerordentliche große Vielfalt von Sprachen (über 80 in mehr als 40 Ländern)“ § mit ganz unterschiedlicher Geschichte § mit unterschiedlicher Zahl von den Muttersprachlern § mit unterschiedlicher geographischer Verbreitung und § mit unterschiedlichem implizitem „ politischem Gewicht“ bzw. „ökonomischer Stärke“ (Berger, 2003, S.1). „Bessere Fremdsprachenkenntnisse sind nach Meinung der EU ein bedeutendes Mittel für die Verbesserung von Kommunikation und Interaktion unter den europäischen Bürgern und unterstützen Mobilität, gegenseitiges Verstehen und Kooperation in Europa (Stahl, 2008, S. 86).“ Noch vor kurzem hatte die russische Sprache oder die deutsche Sprache die führende Position in Europa. Diese Situation veränderte sich und heutzutage ist meistens Englisch als erste Fremdsprache in den Schulen bevorzugt. Das bedeutet aber nicht, dass es für immer so bleibt. Die Wichtigkeit der chinesischen Sprache zum Beispiel sollte auch nicht vernachlässigt werden. Es kann passieren, dass ganz andere Fremdsprachen in wenigen Jahren im Schulbereich gefragt und deswegen auch angeboten werden. Es gibt natürlich eine Empfehlung der Europäischer Union, dass jeder Bürger in Europa neben seiner Muttersprache noch zwei europäische Sprachen beherrschen sollte (vgl. Berger, 2003, S. 1). Was man dabei berücksichtigen soll, wird in den folgenden Punkten beinhaltet (vgl. Berger, 2003, S.2.): 1. Da die englische Sprache weltweit die Rolle der „lingua franca“ übernommen hat, ist es wichtig, sich auf Englisch verständigen zu können. Im Rahmen von Europa reicht es aber nicht, nur Englisch als einzige Fremdsprache zu beherrschen. Damit ist gemeint, dass neben Englischen auch andere Sprachen im Schulbereich eine Rolle haben müssen. 2. Offensichtlich gibt es hohe Motivation für das Erlernen des Englischen und am Anfang scheint Englisch relativ leicht erlernen[U3] zu sein. Deswegen ist zu überlegen, ob man nicht mit Erlernen einer anderen Sprache im Schulbereich beginnen sollte. 3. Sehr[U4] wichtige Tatsache ist, dass die Fremdsprachen nicht losgelöst von ihrem jeweiligen soziokulturellen Kontext gelernt werden, sondern eingebettet in ihren kulturellen Hintergrund. 4. In den europäischen Ländern sollten zwei Fremdsprachen zum Standardangebot für alle Schüler gehören. Selbstverständlich musste man sie nicht auf gleichem Niveau beherrschen. 5. Bei der Wahl der Fremdsprachen sollte nicht nur die Zahl der Muttersprachesprecher[U5] spielen, sondern z. B. auch: - die Nachbarsprachen (für Pflege guter Beziehungen) - die Sprachen, die in einem Land als Zweitsprachen/ Minderheitssprachen sind - auch die nicht europäischen Sprachen sollten zum Angebot gehören. 6. Die Konzepte des Fremdsprachenlehrens und –lernens sollten weiterentwickelt werden, wobei man die schon erworbenen Erfahrungen aus dem Bereich der Muttersprache und der ersten Fremdsprache erweitert und an sie beim Lernen der nächsten Fremdsprache anknüpfen kann. 1.3. Sprachenpolitik in der tschechischen Republik Die Tschechische Republik ist der EU in 2004 beigetreten. Diese Tatsache musste auch im Schulbereich in Betracht gezogen werden. Der Eintritt in die EU hat neue Arbeitsmöglichkeiten und Studienmöglichkeiten mit sich gebracht. Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Schüler schon in der Grundschule ihre Sprachkompetenzen erweitern und in ihrem folgenden Studium noch verbessern. „Im strategischen Dokument, dem sog. Weißbuch aus dem Jahr 2001 (Bílá kniha 2001: 20; Übers. Durch den Verf.), heißt es ganz konkret, dass durch eine zielbewusste Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit eine allmähliche Schulwesensintegration erreicht wird und dass eines der Prinzipien de tschechischen Bildungspolitik die Einbeziehung der europäischen Dimension in Bildungsinhalte, vor allem Fremdsprachenunterricht ist (Stahl, 2008, S. 87).“ Ab 2004 gilt das sog. Rahmenausbildungsprogramm für die Grundschule in der Tschechischen Republik, das ein Bestandteil des neuen Schulgesetzes ist. Die Inhalte der Grundschulausbildung werden in diesem Programm in neun Gebiete geteilt (vgl. Stahl, 2008, S. 87): 1. Sprache und Kommunikation - Die tschechische Sprache und Literatur - Die Fremdsprachen 2. Mathematik und ihre Anwendung 3. Informations- und Kommunikationstechnologien 4. Mensch und seine Welt 5. Mensch und Gesellschaft - Geschichte - Erziehung zur Bürgerschaft 6. Mensch und Natur - Physik - Chemie - Naturkunde - Erdkunde 7. Kunst und Kultur - Kunst - Musik 8. Mensch und Gesundheit - Gesundheitserziehung - Sport 9. Mensch und Welt der Arbeit - Musik - Kunst Die erste Fremdsprache wird schon in der ersten Stufe der tschechischen Grundschule angeboten. Es geht in meisten Fällen um die englische Sprache (empfohlen) mit der Ausnahme von Gebieten, die entweder an Deutschland oder an Österreich grenzen. In der zweiten Stufe der tschechischen Grundschule haben die Schüler die Chance, sich die zweite Sprache auszuwählen. Angeboten sind meistens die folgenden Sprachen: Deutsch, Spanisch, Russisch oder Französisch, die ab der 7. oder 8. Klasse als das Wahlfach unterrichtet werden (Cizí jazyky 5, 2009-2010, S. 165). Es ist aber problematisch, dass Schüler außer einer Fremdsprache ein anderes Fach, wie z.B. Sport- oder Computerunterricht auswählen können. 1.3.1. Die Position des Deutschen in Tschechien In dieser Diplomarbeit werden deutsche Lehrwerke analysiert, die für Deutsch als zweite Fremdsprache gestalte sind. Deswegen sollte man auch über die Stellung des Deutschen in der tschechischen Gesellschaft nachdenken. Es ist sichtbar, dass auch in der Tschechischen Republik Englisch eine führende Position in Zusammenhang mit dem Fremdsprachenunterricht hat. Die folgende Tabelle (Tabelle 1) veranschaulicht, wie sich die Situation in den tschechischen Schulen in den letzten Jahren, genauer ab dem Schuljahr 2002/2003 bis 2007/2008 geändert hat. Zu den meist verlangten Sprachen gehört Englisch, Deutsch, Russisch, Franzosisch, Spanisch und Italienisch. Die Reihenfolge hat sich nicht geändert aber die Anzahl der Schüler einzelner Fremdsprachen. Nur die deutsche Sprache hat an Bedeutung verloren, d.h. die Anzahl ist um 118 160 Schuler gefallen. Bei den restlichen Sprachen hat sich die Situation eindeutig verbessert. Die Position des Deutschen im Schulebereich ist nicht besonders positiv betrachtet. Die starke Durchsetzung des Englischen und Popularität der Sprachen wie Spanisch, Italienisch oder Französisch haben große Wirkung auf das Deutsch. Die Anzahl der Lernenden hat sich beim Spanisch in fünf Jahren fast verdoppelt und beim Italienisch sogar verdreifacht. Als überraschend kann die steigende Beliebtheit des Russischen unter den Schülern sein. Laut dieser Forschung lernte 1 949 Schüler diese Sprache und fünf Jahre später war es mehr als 9 000. Welche Fremdsprachen werden in den tschechischen Grundschulen gelernt und was ist die Anzahl der Lernenden? Schuljahr 2002/2003 2007/2008 English 473 448 592 137 Deutsch 244 599 126 439 Russisch 1 949 9 020 Französisch 7 189 7 361 Spanisch 685 1396 Italienisch 46 132 Tabelle 1: Quelle: Ústav pro informace ve vzdělávání, MD Dnes Im Falle des Deutschen verbesserte sich die Situation im Schuljahr 2009/2010 nicht. Aus der folgenden Tabelle (Tabelle 2) ist ersichtlich, dass sich die deutsche Sprache ihre zweite Stelle unter Fremdsprachen in den tschechischen Grundschulen erhalten hat. Die Anzahl von den Deutschlernenden ist aber deutlich gesunken. Schuljahr 2009/2010 English 618 147 Deutsch 111 196 Russisch 19 378 Französisch 6 897 Spanisch 1085 Italienisch 169 Tabelle 2: nach Berglová in Janíková (2011:25) 1.4. Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen In den Ländern der Europäischen Union spricht man verschiedene Sprachen. Die Anzahl der Sprecher einzelner Sprachen ist dabei verschieden[U6] . Die Formen und Bedingungen beim Lernen unterscheiden sich von Land zu Land. Damit man das Fremdsprachenlernen und seine Ergebnisse besser vergleichen könnte[U7] , war es notwendig, gemeinsame Regeln zu entwickeln. „Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen (GERR) stellt eine gemeinsame Basis dar für die Entwicklung von zielsprachlichen Lehrplänen, curricularen Richtlinien, Prüfungen, Lehrwerken usw. in ganz Europa. Er beschreibt umfassend, was Lernende zu tun lernen müssen, um eine Sprache für kommunikative Zwecke zu benutzen, und welche Kenntnisse und Fertigkeiten sie entwickeln müssen, um in der Lage zu sein, kommunikativ erfolgreich zu handeln. Die Beschreibung deckt auch den kulturellen Kontext ab, in den Sprache eingebettet ist. Der Referenzrahmen definiert auch Kompetenzniveaus, sodass man Lernfortschritte lebenslang und auf jeder Stufe des Lernprozesses messen kann (Goethe, Online)“. 1.4.1. Ziele des GERR Die Entwicklung des Gemeinsame europäische Referenzrahmens ist aus bestimmten Gründen entstanden. Der Europarat möchte damit die folgenden Ziele erreichen: * Entwicklung solcher effektiver Mittel, damit alle Stufen der Population die Kenntnisse der Sprachen der Mitgliedsländer erwerben könnten. Die kommunikativen Bedürfnisse des Sprechers sollen gedeckt werden. Es sollte ermöglicht werden, dass: * man sich mit den alltäglichen Situationen in einem fremden Land auseinandersetzen könnte; * man Informationen, Meinungen, eigenen Ideen, Gefühlen mit Leuten, die eine andere Sprache sprechen, austauschen könnte; * die andere Lebensweise und verschiedene Kultur anderer Leute verstanden wird. Anreichung des Fremdsprachenunterrichts in alle Stufen des Schulwesens: * die Bedürfnisse, Motivationen und Eigenschaften der Lerner in Betracht ziehen; * konkrete sinnvolle, realistische Ziele zu setzen; * entsprechende Lehrmethoden und Lehrmaterialien zu entwickeln; * passende Art und Weise für die Evaluation zu gestalten. Entfaltung solcher Programme, die verschiedenen Gruppen und Typen der Studenten ermöglichen, kommunikative Kompetenz für ihre Bedürfnisse zu erwerben. * alle Europäer und Europäerinnen sollten die Anspruche der steigenden internationalen Mobilität und engerer Zusammenarbeit nicht nur in der Bildung, der Kultur, der Wissenschaft sondern auch in der Wirtschaft und im Handel bewältigen * Unterstützung des gegenseitigen Verständnisses und der Toleranz, Beachtung der verschiedenen Identitäten und der kulturelle Vielfalt mit Hilfe von effektvoller internationaler Kommunikation. * Entfaltung des Reichtums und der Vielfalt der kulturellen Lebens in Europa mittels sowohl größerer gegenseitiger Kenntnissen der Nationalsprachen und Regionalsprachen als auch der Sprachen, deren Unterricht nicht so verbreitet ist. * Fähigkeit der Europäer und der Europäerinnen zu kommunizieren trotz sprachlicher und kultureller Hindernissen. * Unterstützung solcher Lehrmethoden der modernen Sprachen, die das unabhängige Denken, das Urteil und die Handlung in Kombination mit den gesellschaftlichen Fähigkeiten und der gesellschaftlicher Verantwortung verstärken. (GERR, S.2-4) 2. Tertiärsprachendidaktik Am Anfang muss man den Begriff Mehrsprachigkeitsdidaktik erwähnen, damit man die Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik versteht. „Mehrsprachigkeitdidaktik (MSD) entwickelt sich in vielsprachigen (multilingualen) Gemeinschaften (Welt; Europa; einzelne Länder wie z.B. Kanada, Schweiz, Deutschland) als didaktisches Konzept des individuellen (plurilingualen) Erlernens von Sprachen im Rahmen des gesteuerten, institutionellen Lehrens (Neuner, Hueber, online).“ „Die MSD hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten auf der Grundlage des Kommunikativen Ansatzes insbesondere in folgenden Bereichen (in der angegebenen Folge) zu entfalten begonnen: - Vergleichende Linguistik (‚vom Focus auf Interferenz zum Focus auf Transfer’) - interkulturelles Lernen (neue Welten – eigene Welt) - Fremdsprachen-Lerntheorie (neuartige Aufgabenstellungen und Übungsformen; Selbstevaluation) - Integration der Neuen Medien (neue Informations- und Kommunikationsformen). Sie wird gegenwärtig weiter erforscht (Focus insbesondere auf dem Lernprozess (‚Lernerorientierung’), nicht mehr auf dem Lehrverhalten), und wird gegenwärtig weiter ausformuliert und differenziert im Zusammenwirken und in der Zusammenschau all dieser komplexen Faktoren und Dimensionen auf den genannten Ebenen (Hueber, online).“ Wenn wir jetzt die Tertiärsprachendidaktik (TSD) erklären wollen, muss die folgende Frage beantwortet werden, die die wesentliche Grundlagen der TSD in sich verbergt: „Wie kann man das sprachlich Wissen und die Sprachlernerfahrungen, die Schüler von ihrer Muttersprache und dem Erlernen der ersten Fremdsprache her schon mitbringen, im Unterricht der Folgefremdsprachen (Tertiärsprachen) so nutzbar machen, dass diese effizienter gelernt werden?“ (Berger, 2003, S. 3) Dieses Thema betrifft nicht nur die Tschechische Republik, sondern auch mehrere andere europäische Länder, wie z. B. die Slowakei oder Italien, wo sich English als erste Fremdsprache durchgesetzt hat. Man muss die Schüler weiter motivieren, um eine andere Fremdsprache beginnen zu lernen. 2.1. Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik (TSD) Tertiärsprachendidaktik baut auf fünf didaktisch-methodische Prinzipien auf. In diesen Prinzipien werden die Hauptgedanken und Hauptideen der TSD formuliert, laut denen solcher[U8] Unterricht erfolgreich verlaufen sollte. Fünf didaktisch-methodische Prinzipien: a) Kognitives Lernen: Entfaltung von Sprachbewußtheit (durch Vergleich der Sprachen) und Sprachlernbewußtheit (Erweiterung von Lerntechniken und Lernstrategien); Dies bezieht sich auf alle Bereiche des Fremdsprachenunterrichts: - Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen bewusst zur Kenntnis nehmen und einsetzen, sich mit den Unterschieden bewusst auseinandersetzen. - die bewusste Wahrnehmung und die Besprechung von Unterschieden, um Interferenzen zu Vermeiden (z. B. falsche Freunde (sieh S.25) im Wortschatzbereich; Unterschiede in den Grammatikstrukturen; in Aussprache und Rechtschreibung; etc.) - den Vergleich soziokultureller Ähnlichkeiten und Unterschiede - das bewusste Besprechen von Lehr- und Lernerfahrungen und erweiterten Möglichkeiten des effizienten Sprachenlernens (Lernstrategien und –techniken; Anregung zu intelligentem Lernen) (vgl. Neuner in Berger, 2003 , S. 8) b) Verstehen als Grundlage und Ausgangspunkt des Fremdsprachenlernens (viele Sprachphänomene (Hunderte Wörter; viele Elemente der Grammatik; Texte; etc.) des Deutschen kann man verstehen, wenn man z.B. das Englische zu Hilfe nimmt; um sie aktiv zu benutzen, muss aber ein intensives Aussprache-/Rechtschreibtraining durchgeführt werden) - Verstehensorientierung bedeutet zunächst, vorhandenes sprachliches Wissen zu aktivieren, Analogien zu erkennen, einzuordnen und auszuwerten; Verstehensstrategien zu entwickeln, sich in der fremden Sprache orientieren und neuem Wissen Halt geben (vgl. Neuner in Berger, 2003, S. 8). c) Inhaltsorientierung (altersgemäße Inhalte; Einbezug der eigenen Welt und der Welt der Sprachen, die man schon zu lernen begonnen hat) - Die Lernenden sind oft älter im Tertiärsprachenunterricht als im Unterricht ihrer ersten Fremdsprache, d. h. Jugendliche oder junge Erwachsene. Deswegen sollte man die Themen den Bedürfnissen und den Interessen seiner Schüler anpassen. Schon von Anfang an kann man auf andere Themen eingehen als auf die oft diskutierte Themen, wie sie für den fremdsprachlichen Anfangsunterricht typisch sind und man kann mit den Lernenden andere Aufgaben bearbeiten (z.B. vergleichen / besprechen / diskutieren von Sprache / landeskundlichen Sachverhalten / Lernsprozessen) (vgl. Neuner in Berger, 2003, S. 8-9). d) Textorientierung (ergibt sich aus Prinzip b); Einbezug der neuartigen Textsorten der ‚Neuen Medien’ (z.B. e-mail: SMS; chat; etc.). - Erarbeitung von Sprachsystemen aus der vergleichenden Analyse von Texten in der Muttersprache (L1), der ersten Fremdsprache (L2) und der „neuen Sprache“ (L3), die als synthetische Paralleltexte mit bestimmter Hinsicht auf den L3-Unterricht gestaltet werden. - Man sollte mit authentischen Texten arbeiten, in denen viel von dem gemeinsamen Wortschatz/Internationalismen/Anglizismen benutzt wird. - Entfaltung von selektiven Lesestrategien an ganz bestimmten authentischen Textsorten (vgl. Neuner in Berger, 2003, S. 9). e) Ökonomisierung des Lernprozesses: in meisten Fällen hat man im Schulbereich in L3 weniger Zeit zur Verfügung ähnliche Sprachniveau wie in L2 zu erreichen. Deshalb muss man konzertrierter bei der Sache sein (vgl. Neuner in Berger, 2003, S.9). - Aktivierung der Lernenden (alles, was man schon an Sprache(n) und Lernstrategien ‚im Kopf’ hat, in das Deutschlernen einbeziehen); - mehrsprachiges Bildlexikon entwickeln und ausgestalten; kreativer Umgang mit Sprache (z.B. aus dem Sprachvergleich Hypothesenbildung zu Wortbedeutungen, zu Sprachregeln und zu Texten); Anleitung zur Selbstevaluation; etc. - Ziel ist, die Lernende als aktiv Handelnde in das Lehren und Lernen einzubeziehen, das beutet – sie zum Nachdenken, Vergleichen, Diskutieren, Besprechen, Weiterfragen, Experimentieren und Ausprobieren, zu Selbstständigkeit im Lernen und zur Zusammenarbeit anzuregen (vgl. Neuner in Hueber, online). 2.2. Das „Deutsch nach Englisch“ Konzept (DaFnE) Die Tertiärsprachendidaktik entwickelte sich vor allem wegen der steigende Popularität des Englischen in den letzten Jahren. Damit ist nicht nur die Verbreitung als „Weltverkehrssprache“ gemeint, sonder auch die Tatsache, dass Englisch in vielen Ländern als erste Fremdsprache (L2) gelernt wird. Da die deutsche Sprache immer noch eine wichtige Rolle in Europa spielt, wurde ein neues Konzept im Fremdsprachenlernen zur Unterstützung der zweiten Fremdsprache (in diesem Fall des Deutschen) in den Schulen verfasst, das sog. „Deutsch nach Englisch (DaFnE)“ Konzept (vgl. Kursiša, 2006, S.4). Wenn man die Muttersprache Tschechisch dazu hineinzieht, dann wird deutlich, dass Englisch und Deutsch enger miteinander verwandt sind (beide germanisch) als mit dem Tschechischen, das zu den slawischen Sprachen gehört. In dieser Sprachkonstellation kann Englisch in manchen Hinsichten – z.B. im Wortschatz- als ein „Türöffner für Deutsch“ verwendet werden. Es sollte den tschechischen Schülern betont werden, dass viele sprachliche Phänomene im Englischen (das sie schon beherrschen) und im Deutschen (das sie lernen sollen) gleich oder ähnlich sind. Diese Sprachphänomene aus dem Englischen können dann in den Prozess des Deutschlernens hinübergenommen werden (Transfer), um z.B. ein neues Wort oder einen Text schneller zu Verstehen (vgl. Neuner, 2003, S. 4-5). 3. Die Verwandtschaft des Englischen und des Deutschen Die englische und deutsche Sprache gehören zur selben germanischen Sprachenfamilie, deswegen gibt es Ähnlichkeiten, die beim Erlernen einer oder anderer Sprache von Nutzen sein können. (vgl. Neuner in Berger, 2003, S. 4) Deutsch und Englisch Grammatiksysteme ähneln einander in verschiedenen Hinsichten. In beiden Fällen existieren gleiche Wortarten und das Deutsch hat Singular und Plural Verbformen, bestimmte und unbestimmte Artikel, regel- und unregelmäßige Verben, Modalverben, Aktiv- und Passivformen, und Zeitformen für das Gegenwart, die Vergangenheit, die Zukunft. In der deutschen Sprache findet man kein Äquivalent zum sgt. „progressive form“, die im Englischen häufig verwendet wird (vgl. Swan, 1987, S. 34). Aus der morphologischen Sicht gehört Deutsch zu den flektierenden Sprachen, in der die Endungen von Wörtern laut grammatischer Funktion geändert werden. Englisch ist eine von den isolierenden Sprachen, d. h. fast keine Endungen werden bei der Deklination und der Konjugation verwendet und dabei werden Artikel, Präpositionen und personal Pronomen in höherem Maß genutzt. Wenn die Flexibilität der beiden Sprachen verglichen wird, sieht man, dass die deutsche Syntax ziemlich flexibel ist und die englische Wortstellung demgegenüber fixiert ist (vgl. Andrášová in Janíková, 2011, S.139). 3.1. Syntax Auf der syntaktischen Ebene sind Tschechisch, Deutsch und Englisch recht unterschiedlich. Jede Sprache hat ihre Besonderheiten, die beim Lernen Schwierigkeiten bereiten können. Die folgende Tabelle (Tabelle 3) vergleicht diese drei Sprachen und beschreibt in welchen Hinsichten sie ähneln oder unterscheiden. Tschechisch Deutsch Englisch Valenz zu 80% ident mit Dt. zu 80 % ident. mit Cs. Unterschiede zu Cs, u. De Satzgliedstellung verhältnismäßig frei Psa kousl páneček. relativ frei Den Hund biss sein Herrchen. fix (*The dog bit master.) Obligatorisches Subjekt nein meistens ja ja Endstellung der Präposition nein Po čem se pídíš? teilweise Wonach suchst du? ja What are you looking for? Hilfsverb im Frage- / Negativsatz nein Chceš? Nechci. nein Magst du? Mag ich nicht. ja Do you want …? I don’t want. Negierte Form als Positive Frage sehr üblich Nechceš mi to vysvetlit? eher unüblich Könntest du mir das erklären? Jedoch möglich Möchtest du mir das (nicht) erklären? nicht möglich Would you like to explain it to me? „Question tags“ nein Ale policistům to nevyčítáš, viď? nein Sie geben aber nicht der Polizei die Schuld, oder? ja You don’t blame the cops, do you? (Tabelle 3:Sorger[U9] , 2011, S. 84) 3.2. Grammatik Einige Ähnlichkeiten und Unterschiede des Englischen und des Deutschen wurden schon vorher erwähnt (sieh S. 20-21) und an dieser Stelle werden einige Aspekte der Grammatik laut Swan (1987, S. 34-41) ausführlicher weiter beschrieben. Zeitformen A. Vergangenheit 1. Im Deutschen gibt es keine progressiven Verbformen wie im Englischen: E: I am sorry I am late. Have you been waiting long? D: Es tut mir Leid, dass ich mich verspätete. Hast du lange gewartet? 2. Das deutsche Perfekt wird nicht ganz in gleicher Weise benutzt wie das englische „present perfect“. Im Deutschen wird meist im mündlichen Ausdruck verwendet. E: I saw Mary yesterday. D: Ich habe Mary gestern gesehen. 3. Das deutsche Präteritum kann verwendet werden, wo man das englische „present perfect“ benutzen würde. E: The German prison system has improved a lot in recent years. D: Das deutsche Gefängnissystem verbesserte sich in den letzten Jahren. B. Präsens 1. Auch im Präsens gibt es keine progressiven Verbformen im Deutschen. E: What are you waiting for? D: Worauf wartest du? C. Zukunft Im Deutschen existiert keine entsprechende Verbform wie das englische „going to“. Das Präsens wird weitgehend auch für die Zukunft genutzt. E: I promise I will bring it back tomorrow. D: I verspreche I bringe es morgen zurück. Genus Die deutschen Nomen sind entweder weiblich (die, eine, sie, ihr), männlich (der, ein, er, ihm, ihn) oder sächlich (das, ein, es, ihm). Die Diminutiva sind immer sächlich. Im Englischen richten sich die Personalpronomen nach dem Geschlecht. E: The girl was ill. She had to stay in bed. D: Das Mädchen war krank. Es musste im Bett bleiben. Nummer Die deutschen Nomen bilden ihre Pluralformen in unterschiedlicher Weise. Die häufig benutzten Pluralendungen sind –en und –er. In Englischem fügt man die Endung –s zu. E: I have got three cats. D: Ich habe drei Katzen. Wortfolge 1. Im Deutschen haben die Infinitive und Partizipien die Tendenz am Ende des Satzes zu stehen. E: I must call my sister. D: Ich muss meine Schwester anrufen. 2. Das Vollverb kommt in den deutschen Nebensätzen gewöhnlich an der letzten Position vor. E: I didn’t know that your mother speaks English fluently. D: Ich wusste nicht, dass deine Mutter fließend Englisch spricht. 3. Im Falle, dass vor dem Subjekt des Hauptsatzes etwas anderes als Konjunktion steht, ist die Stellung des Subjekts und des Verbs umgekehrt. E: On Tuesday we have a holiday. D: Am Dienstag haben wir die Ferien. Artikel Im Deutschen wird kein unbestimmter Artikel verwendet, wenn man die Berufe der Leute definiert. E: My sister is a doctor. D: Meine Schwester ist Ärztin. 3.2. Wortschatz Der ähnliche Wortschatz kann das Erlernen der deutschen Sprache nach dem Englischen erleichtern. „ In diesem Bereich lassen sich aus dem Sprachvergleich mehr als 600 „gemeinsame“ Wörter finden, die häufig elementaren Erfahrungsbereichen zuzuordnen sind. Man kann diese Wörter im Deutschen leicht in ihrer Bedeutung erschließen, wenn man seine Englischkenntnisse zu Hilfe nimmt (Berger, Neuner S. 4, 2003):“ * Wörter aus dem Alltag: * Beispiel 1: Farben E: red green brown blue white orange D: rot grün braun blau weiß orange * Beispiel 2: Körperteile E: nose hair ear chin mouth arm hand foot etc. D: Nase Haar Ohr Kinn Mund Arm Hand Fuß usw. * Beispiel 3: Wochentagen E: Monday Tuesday Wednesday Thursday Friday Saturday etc. D: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag usw. * Beispiel 4: Familie E: mother father sister brother cousin uncle D: Mutter Vater Schwester Bruder Cousin Onkel * Beispiel 5: Tiere E: elephant tiger zebra cow cat frog fish mouse etc. D: Elefant Tiger Zebra Kuh Katze Frosch Fisch Maus usw. * Beispiel 6: Getränke E: water milk beer tea wine cocoa coffee lemonade D: Wasser Milch Bier Tee Wein Kakao Kaffee Limonade § Wörter des griechischen oder lateinischen Ursprungs, die von beiden Sprachen entnommen und an ihrem Sprachsystem angepasst wurden. * Beispiel 1: Schulfächer E: biology physics math music geography chemistry D: Biologie Physik Mathe Musik Geographie Chemie * Beispiel 2: Monatsnamen E: January February March April May June July etc. D: Januar Februar März April Mai Juni Juli usw. * Anglizismen, die in den letzen Jahren in großem Maß nicht nur das Deutsch beeinflusst haben wie z. B.: * PC, Party, Internet, Interview, Jeans, usw. (Andrášová in Janíková ,2011, S. 140) 3.2.1 Faux amis Obwohl es viele ähnliche Wörter im Deutschen und im Englischen gibt (sieh S. 24), existieren solche Wortpaare sgt. faux amis (falsche Freunde), die ähnlich aussehen oder klingen aber etwas vollkommen Unterschiedliches bezeichnen. Dieses Gebiet des Wortschatzes kann Schwierigkeiten den Lernenden beim Erlernen neuer Fremdsprache bereiten. Folgende Liste zeigt ein paar Beispiele von „faux amis“ laut (Hill, 1982): Form: englisches Wort / deutsche Bedeutung ≠ deutsches Wort / englische Bedeutung actual / tatsächlich ≠ aktuell / now, present-day, up-to.date also / auch, ebenfalls ≠ also / thus, therefore argument / Streit ≠ s Argument / a basis/reason offered in proof, in opinion art / e Kunst ≠ e Art / the type, sort, kind ban / Verbot ≠ r Bann / a magical spell bank / s Bankhaus, s Ufer ≠ e Bank / as bench become / werden ≠ bekommen / to obtain, receive bone / s Knochen ≠ e Bone / bean cabinet / r Schrank ≠ s Kabinett / an office, small room card / e Postkarte ≠ e Karte / map, chart chef / r Chefkoch ≠ r Chef / s boss, chief closet / r Wandschrank ≠ das Klosett / loo, WC comic / humoristisch ≠ komisch / strange, odd craft / s Handwerk, s Schiff ≠ e Kraft / strength decent / anständig ≠ dezent / quiet, unobtrusive director / e Regissuer ≠ r Direktor / headmaster dress / s Kleid ≠ s Dress / special clothing for sport eagle / r Adler ≠ r Igel / hedgehog eventual / endlich ≠ eventuell / possible, if needed fabric / r Stoff ≠ e Fabrik / factory fast / schnell ≠ fast / almost, practically gift / s Geschenk ≠ s Gift / poison gross / ekelhaft ≠ groß / large, tall gymnasium / e Turnhalle ≠ s Gymnasium / grammar or secondary school hole / s Loch ≠ e Höhle / cave, hell kind / nett, die Sorte ≠ s Kind / child mode / e Art, Modus ≠ e Mode / fashion novel / r Roman ≠ e Novelle / short story rat / e Ratte ≠ r Rat / advice receipt / e Quittung ≠ s Rezept / a doctor’s prescription sin / e Sünde ≠ r Sinn / sense smoking / s Rauchen ≠ r Smoking / tuxedo still / immer noch ≠ still / quiet, calm tag / s Etikett ≠ r Tag / day wand / r Zauberstab ≠ e Wand / wall 4. Die Rolle des Lehrwerks in Fremdsprachenunterricht Jedenfalls war und ist das Lehrwerk eine wichtiger Bestandteil nicht nur des Fremdsprachenunterrichts. Die Lehrwerke bieten dem Lehrer eine ausgezeichnete Auswahl von Quellen mit anderen Wörtern eine Grundlage für seinen Unterricht. Im Fremdsprachenunterricht entscheidet das Lehrwerk laut Duszenko in Wicke (S. 133) darüber: - welchen Ausschnitt aus der fremden Sprache und Kultur die Lerner kennen lernen (Lerninhalte), - welche Kenntnisse und Fertigkeiten die Lerner im Umgang mit der fremden Sprache erwerben (Lernziele), - in welcher Reihenfolge die Lerninhalte behandelt und die Lernziele erreicht werden (Progression), - mit welchen didaktischen und methodischen Mitteln der Lernprozess strukturiert wird (Methode), - wie der Unterricht organisiert wird (Übungen, Sozialformen), - wie die fremde Sprache dargestellt wird (Texte, Grammatik), - wie die fremde Kultur dargestellt wird (Landeskunde), - welche technischen Hilfsmittel im Lernprozess eingesetzt werden (Medien), - wie der Lernerfolg kontrolliert werden soll (Prüfungen). 4.1. Braucht man eigentlich ein Lehrwerk? Seit vielen Jahren diskutieren Sprachmethodiker über die Nützlichkeit des Lehrwerkes. Einige bezweifeln ihre Rolle im Unterricht und die anderen verteidigen ihre Nutzung (Teaching english, online). Beim Fremdsprachenunterricht hat das Lehrbuch selbst aber nicht mehr die wichtigste Rolle. Die modernen fremdsprachigen Lehrwerke bestehen in meisten Fällen aus einem Kursbuch, einem Arbeitsbuch, einem Lehrerhandbuch, begleitenden Materialien, Arbeitsblätter und einem CD. Sie sollten in sich aber die Aspekte der Entwicklung des autonomen Lernens einschließen (vgl. Janíková, 2008, S.31). Ein guter Fremdsprachenunterricht braucht unbedingt gute Unterrichtsmaterialien. Es muss aber klar sein, dass das beste Lehrwerk zu haben, noch keine Garantie für erfolgreiches Lehren und Lernen darstellt. Vielleicht kann eine begabte und engagierte Lehrerin auch mit einem weniger guten Lehrbuch unterrichten, besonders wenn sie sich die Mühe macht, dessen Schwäche durch selbst vorbereitendes Zusatzmaterial auszugleichen. Doch di Wahrscheinlichkeit, dass Lehren und Lernen erfolgreich wird, ist umso größer, je besser oder geeigneter das zugrunde liegende Lehr- und Lernmaterial ist (vgl. Duszenko, 1994, S.9). Vorteile: Ein gut vorgebereitetes Lehrwerk bietet einen einheitlichen Lehrplan, motivierte Texte, Audio Kassetten/ CDs und anderes Zubehör wie Videos/ DVDs, CD-ROMs und extra Materialien an. Heutzutage können die Lehrer bei mehreren Lehrwerken die Möglichkeit auch verschiedene zusätzliche Webseiten, die das Lehrwerk anbietet, nutzen. Die Lehrer haben meistens das Gefühl, dass sie sich auf den Lehrwerk verlassen können. Sie beinhalten auch Lehrerhandbücher, die für den Lehrer sehr behilflich sind, weil sie viele Ideen, Ratschläge und extra Aktivitäten bereitstellen. Die Lernende mögen mit den Lehrwerken zu arbeiten, weil sie dabei bestimmte Progression sehen (d. h. Bewältigung einzelnen Kapiteln ® Bewältigung gesamtes Lehrwerks). Die Lehrbücher beinhalten nützliches Material, auf das die Schüler jederzeit noch einmal zurückgreifen können und damit den Stoff auffrischen. Die visuelle Seite des Lehrwerks zusammen mit den interessanten Themen kann auf die Lernenden anziehend wirken (vgl. Harmer, 2007, S. 181). Nachteile: Die Nachteile eines Lehrwerks können zum Beispiel auf der Tatsache ruhen, dass das Lehrwerk keine neue Unterrichtsverfahren und -methoden berücksichtigt (sondern meistens nur das sgt. „Presentation, Practise, Production“ Verfahren). Es kann sein, dass sie kulturell nicht adäquat gestaltet sind. Falls sie nicht regelmäßig aktualisiert sind, werden sie für die Lernenden sehr schnell altmodisch, langweilig und für den Unterricht demotivierend (vgl. Harmer, 2007, S. 182). II. Praktischer[U10] Teil Am Anfang des empirischen Teils findet man allgemeine Lehrwerkanalysen, dank denen zuerst die drei ausgewählten Lehrwerke vorgestellt werden. Weiter werden sie nach den TSD-Prinzipien untersucht und mit den Beispielen aus einzelnen Lehrwerken unterlegt. Mit Hilfe von der Ideen der Tertiärsprachendidaktik kann der Fremdsprachenunterricht ökonomischer[U11] sein. Das heißt, die Kenntnisse aus anderen Sprachen beim Erlernen neuer Fremdsprache wieder benutzt werden. 5. Allgemeine Lehrwerkanalyse In diesem Kapitel werden die drei Lehrwerke (Deutsch mit Max, Ideen und deutsch.com) zuerst nach allgemeinen Kriterien analysiert und damit werden ihre Hauptmerkmale vorgestellt. „Fremdsprachlichen Lehrwerke werden nämlich durch eine Reihe externer Faktoren bedingt, die ihre Brauchbarkeit von vornherein mehr oder weniger direkt einschränken: * Das Denken der Lehrwerkautoren unterscheidet sich vom Land zum Land, weil unterschiedliche Vorstellungen in den Kulturen herrschen. * In den Bildungsinstitutionen gelten bestimmte Rechtlinien und Rahmenbedingungen, denen Lehrwerke entsprechen müssen. * In der Fachdidaktik gelten bestimmte Lehr- und Lernkonzepte, die den Autoren wissenschaftliche Legitimation verschaffen. * In den Bezugswissenschaften der Fachdidaktik gelten bestimmte Theorien, die ihrerseits die Lehr- und Lernkonzepte der Didaktik beeinflussen. * Auf dem Lehrmittelmarkt herrschen bestimmte Bedingungen, die die Lehrwerke z.B. marktwirtschaftlichen Kriterien wie Angebot, Nachfrage und Rentabilität unterwerfen (vgl. Duszenko, 1994, S. 10). Für diese allgemeine Lehrwerkanalyse wurden folgende Punkte, die bei der Beschreibung einzelner Lehrwerke berücksichtigt werden, ausgewählt: * allgemeine Informationen, Angaben über das Lehrwerk (der Titel, der Autor, der Verlag, usw.) * an welche Lerner oder Zielgruppe sich das Lehrwerk richtet[U12] , * welche Lernziele es anstrebt, an welchen etablierten Prüfungen oder Lernzielniveaus es sich orientiert, * wie sein Aufbau und Inhalt aussieht, * was für Texte verwendet werden (synthetisch, authentische, Gedichte oder Lieder) (vgl. Duszenko, 1994, S.40). 5.1. Deutsch mit Max Deutsch mit Max von den Autorinnen Olga Fišarová, Milena Zbranková, 2006 Dieses Lehrwerk, das aus dem tschechischen Verlag FRAUS stammt, ist in den tschechischen Schulen stark verbreitet. Er ist für Schüler auf der zweiten Stufe der Grundschulen und für mehrjährige Gymnasiums gestaltet. Nach der erfolgreichen Beendung beider[U13] Teile des Lehrwerks sollten die Schüler das Niveau A1 laut des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens erreichen. Ganz am Anfang dieses Lehrwerks sind mehrere Gründe, warum die tschechischen Schüler eigentlich Deutsch lernen sollen, erwähnt: - Deutsch ist die meist verbreitete Muttersprache in Europa, es gibt ungefähr 100 Millionen deutscher Muttersprachler - Tschechien grenz an Deutschland und Österreich - Deutsch gehört zu den 10 meist verbreiteten Sprachen der Welt - Deutschland spielt eine große Rolle in der EU - Die Mehrheit der Touristen in Tschechien kommt aus deutschsprachigen Länder - Es gibt verschiedene Möglichkeiten in Deutschland zu studieren - Immer noch viele deutsche Firmen haben ihren Sitz in der Tschechische Republik (vgl. Fišarová, 2006, S. 5). Daneben ist in der Einleitung erwähnt, dass viele Schüler schon Englisch gelernt haben. Da diese zwei Sprachen viel gemeinsam haben, können sie ihre Kenntnisse beim Deutschunterricht ausnutzen. Dieses Lehrbuch ist begleitet von einem Arbeitsbuch, einem Lehrhandbuch, einem CD und man kann auch online Aktivitäten auf der Webseite des Verlags www.fraus.cz verfolgen. Das Lehrbuch Spaß mit Max ist in den folgenden Einheiten geteilt: Einheitsnummer Thema 0 Erste Schritte 1 Ich heiße …, ich wohne in … 2 Meine Familie 3 Meine Freunde 4 Schule, Schule … 5 Mein Hobby 6 Ich habe einen Computer 7 Wo und wann? 8 In den Ferien Jede Einheit konzentriert sich auf drei Bereichen: Themen und Texte Kommunikation Grammatik und Realien Was die Texte betrifft, werden in diesem Lehrwerk vor allem kurze Dialogen oder kurze Beschreibungen benutzt. Man kann jedoch auch Textsorten wie die E-Mail (S.55, 64), die Einladung (S.68) oder Zungenbrecher finden. Da die Schüler noch über sehr begrenzten Wortschatz verfügen, finden wir meistens nur synthetische Texte, in denen die Vokabeln des Lernerniveaus entsprechen. Aus den authentischen Texten haben die Autorinnen Zungenbrecher ausgewählt. 5.2. Ideen Ideen 1 von den Autoren Wilfried Krenn, Herbert Puchta, 2008 Das Lehrwerk Ideen stammt aus dem deutschen Verlag HUEBER und orientiert sich auf die Jugendliche und junge Erwachsene ohne Vorkenntnisse. Dank seinem strahlend gelben Cover und aktuellen Photos könnte das Lehrbuch schon auf den ersten Blick das Interesse bei den Lernenden wecken. Dieses Lehrwerk führt zur Niveaustufe A1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens und bereitet für die Prüfung Fit in Deutsch 1 vor. Was den Aufbau betrifft, besteht es aus 3 Modulen mit insgesamt 12 Lektionen (vgl. Hueber, online): Wie heißt du? Modul 1: WIR UND DIE ANDEREN Lektion 1 Ja, klar! Das weiß ich. Lektion 2 Kennst du Mafalda? Lektion 3 Was machst du heute? Lektion 4 Wie mein Vater, wie meine Mutter… Modul - Plus Modul 2: ALLTAG Lektion 5 Wie schmeckt das? Lektion 6 Warum lernen …? Lektion 7 Brauchen Sie Hilfe? Lektion 8 Der Krimi fängt gleich an! Modul - Plus Modul 3: GLAUBEN UND WISSEN Lektion 9 Wo ist das nur? Lektion 10 Glaubst du das? Lektion 11 Wer hat das gemacht? Lektion 12 Das ist seltsam. Modul - Plus Dieses Lehrwerk bietet eine großes Auswahl von Themen an, die von den Jugendlichen entfernt[U14] sind. Der Grund ist die Tatsache, dass die Leute in ihrem Alter nicht besonders gern über sich selbst reden und in dieser Weise haben sie die Möglichkeit über etwas ganz Neues nachzudenken. „Je weiter die Inhalte entfernt sind von ihrer eigenen Lebenssituation, desto motivierender und stimulierender wirken sie meist (vgl. Hueber, online).“ Was die Textsorten betrifft, findet man sowohl vielfältige authentische als auch synthetische Texte, wie z. B. Kurztexte aus Magazinen und Zeitungen, Interviews, Erzählungen, Gedichte, Lieder und Comics (vgl. Hueber, online). Ideen 1 besteht aus dem Kursbuch, drei CDs mit Hörtexten und Liedern, dem Arbeitsbuch und dem Lehrerhandbuch. 5.3. deutsch.com deutsch.com 1 von den Autoren Gerhard Neuner (Hg.), 2008 Das Lehrwerk deutsch.com stammt auch aus dem HUEBER Verlag und ist für Jugendliche und junge Erwachsene ohne Vorkenntnisse bestimmt. Bei der Gestaltung dieses Lehrwerks hat ein internationales Autorenteam zusammenarbeitet. Die Hauptidee ist an das vorhandene sprachliche Wissen anzuknüpfen und es zu erweitern. Das Zeil laut Autoren war: „effiziente und zeitsparende Lehr- und Lernverfahren anzubieten (vgl. Hueber, online).“ Dieses Lehrwerk führt zur Niveaustufe A1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens und besteht aus 6 Modulen (1 Modul ist in 3 Lektionen weitergegliedert): Modul 1 Lektion 1 Hallo! Lektion 2 Eis und Biologie Lektion 3 Mode und Familie Modul 2 Lektion 4 Hobbys Lektion 5 Kontakte Lektion 6 Schule Modul 3 Lektion 7 Schule einmal anders! Lektion 8 Freizeit Lektion 9 Feiern Modul 4 Lektion 10 Essen und Trinken Lektion 11 Einkaufen Lektion 12 Gesund bleiben Modul 5 Lektion 13 Zu Hause Lektion 14 Alltag Lektion 15 Berlin Modul 6 Lektion 16 Im Ausland Lektion 17 Perspektiven Lektion 18 Ferien Im Lehrbuch deutsch.com kommen verschiedene Textsorte vor, wie z.B.: kurze Mitteilungen (SMS), Lieder, Broschüre, Werbungen oder Dialoge. Die Themen werden in eine interessante Weise behandelt und deshalb könnte das Lehrbuch für die Jugendliche als ein guter Impuls zum Deutschlernen dienen. Deutsch.com 1 besteht dabei aus dem Kursbuch, dem Arbeitsbuch, dem Lehrerhandbuch und zwei CDs. 6. Widerspiegelung der Tertiärsprachendidaktik in deutschen Lehrwerken Da die englische Sprache ihre Position als die erste Fremdsprachen nicht nur in tschechischen Schulen sondern in anderen Ländern immer verstärkt, ist es notwendig, das Deutsch aus der Sicht der Tertiärsprachendidaktik betrachten zu beginnen. Deswegen ist es auch sehr wichtig, dass die Lehrwerken für den Unterricht des Deutschen als zweiter Fremdsprache geeignet wären. In diesem praktischen Teil werden drei deutsche Lehrwerke vorgestellt und das die folgenden: - Deutsch mit Max - Direkt Neu - deutsch. com Sie werden im Vergleich mit der Tertiärsprachendidaktik erforscht. Alle diese drei Lehrwerke sind für Schüler bestimmt, für die das Deutsch ihre zweite Fremdsprache ist. In meisten Fällen haben die Schüler vorher Englisch gelernt. Laut TSD ist möglich, die schon erworbenen Sprachkenntnissen aus der ersten Fremdsprache beim Erlernen neuer Sprache nutzen können. Diese Tatsache sollte aus den Lehrwerken nicht ausgelassen werden. In den nächsten Kapiteln wird unter anderen untersucht, wie die Prinzipien der TSD in den deutschen Lehrwerken hineinbezogen sind, in welcher Weise das Englisch oder andere Sprache eingearbeitet ist. Ob überhaupt genügender Platz in den Lehrwerken diesen Prinzipien gewidmet ist. 6.1. Kriterien der Bewertung der Lehrwerken Alle drei Lehrwerke werden laut diesen vier folgenden Kriterien erforscht: 1. Themen und Texte: in den Lehrwerken laut TSD Prinzipien sollte man in Betracht ziehen, dass die Lernenden schon älter sind und sie haben unterschiedliche Interessen. Aus diesem Grund sollten die Texte und Themen den Bedürfnissen der Altersgruppe entsprechen. Damit ist gemeint, dass die Texte interessant und wenn möglich authentisch sein sollten. In dieser Lehrwerkanalyse wird man sich auf Texte konzentrieren, die Internationalismen, Anglizismen oder Wortschatz, der beim Verstehen behilflich sein könnte, enthalten. 2. Wortschatz und Grammatik: in diesem Teil der Forschung konzentriert man sich auf den sgt. gemeinsamen Wortschatz und Grammatik unter den [U15] Sprachen (L1, L2 und L3). Es wird untersucht, ob diese Aspekte der TSD in den deutschen Lehrwerken hineingezogen sind. Wenn ja, in welcher Art und Weise haben die Autoren es erreicht. Dabei ergibt sich auch die Frage, wird auch Grammatik nach den TSD Prinzipien erklärt oder konzentriert man sich überwiegend auf den Wortschatz? Aus dem Vokabular interessieren uns unter anderen Internationalismen, Anglizismen, falsche Freunde, gemeinsame grammatische Strukturen und Phrasen, die den Lernenden bei dem Erwerb neuer Fremdsprachen (in diesem Fall des Deutschen) eine Hilfe sein können. 3. Soziokulturelle Aspekte: in der heutigen Fremdsprachendidaktik spielt der interkulturelle Ansatz eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass man im Fremdsprachenunterricht neben der kommunikativen Kompetenz auch Empathie und Toleranz gegenüber anderen Kulturen entwickeln sollte. Aus diesem Grund wird in dieser Lehrwerkanalyse die Aufmerksamkeit auf die Berücksichtigung anderen Kulturen (sonderlich Vergleich der L1, L2 und L3 Kulturen) in den deutschen Lehrwerken gerichtet. Vor allem werden uns Vergleiche von den Kulturen, den spezifischen Gewohnheiten und den Bräuchen der Länder, deren Sprachen man lernt, interessieren. 4. Lernstrategien und –techniken: während des Englischunterricht erwerben die Schüler verschiedene Lernstrategien und –techniken, die ihnen das Fremdsprachenlernen erleichtern. Diese Tatsache soll eindeutig in Betracht gezogen werden, wenn der Unterricht und die Materialien möglichst am besten den Bedürfnissen der zweiten Fremdsprache entsprechen sollen. 6.1.1. Lehrwerkanalyse 1: Deutsch mit Max 1. Themen und Texte Das Lehrwerk Deutsch mit Max ist wie schon vorher erwähnt wurde (sieh Kapitel 5.1.) für die Schüler auf der zweiten Stufe der Grundschule bestimmt. Die Themen, wie Meine Familie, Meine Freunde, Schule und Mein Hobby, die auch in diesem Lehrwerk vorkommen, sind für den Anfang eines Fremdsprachenlernens sehr typisch. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass diese Themen die Schüler schon im Englischunterricht hatten. Laut den Prinzipien der TSD sollten die Themen dem Alter und den Interessen der Lernenden entsprechen. Sie sollen interessant und modern sein, damit man die Interessen bei den Lernenden, eine andere Fremdsprachen zu lernen, erweckt. Einerseits sind die Themen in diesem Lehrwerk nicht besonders fesselnd bearbeitet und dargestellt[U16] . Anderseits bauen die Autoren darauf auf, was die Schüler schon aus ihrer Umgebung gut kennen[U17] . 2. Wortschatz und Grammatik Ganz am Anfang des Lehrbuches (Beispiel 1) ist das deutsche Alphabet dargestellt. Zu jedem Buchstaben gibt es Wörter, von denen man schon viele aus anderen Sprachen kennt. Das Ziel ist zu zeigen, dass man schon viel weiß ohne dass man vorher etwas gelernt hat. Es sind sehr oft Internationalismen und gehören zum potenziellen Wortschatz. Das ist ein Mittel zur Ökonomisierung des Lernens, einem der TSD Prinzipien. A Adresse, Auto, aktuell, Architekt, aktiv B Bonbon, Baby, Banane, Benzin, Ball Beispiel 1 - Wortschatz (S.6 /Einheit: Erste Schritte) Auf der[U18] Seite 8 findet man eine Bemerkung am Rand, dass beim Begrüßen im gegenwärtigen Deutschen Begriffe verwendet werden, die von anderen Sprachen beeinflusst sind. Beispiel 2 - Wortschatz (S.8/Einheit: Erste Schritte) Auf der Seite 15 widmen sich die Autorinnen den Internationalismen und sie wollen, dass die Schüler versuchen, die Bedeutungen der deutschen Wörter selbst zu erraten. Beispiel 3: Antenne Diskette Papier Training Alarm Datei Programm Torte aktuell Diskothek praktisch T – Shirt Auf derselben Seite 15 befindet sich eine Instruktion am Rand, dass man Wörter in verschiedenen Sprachen vergleichen soll, verfolgt von weiterer Aufgabe, dass man die Herkunft einiger Wörter herausfinden soll. Beispiel 4: Telefon (deutsch) telephone (englisch) telefon (tschechisch) Beispiel 5: Lampe – abgeleitet von dem griechischen lampás „Fackel“ Beispiel 3, 4 und 5 - Wortschatz (S.15/Einheit: Erste Schritte) In diesem Lehrbuch findet man Themen, die die Schüler in meisten Fällen schon im Englischunterricht gelernt haben. Das Thema „Schule“ ist nah zu den Lernenden, deswegen kann man den deutschen Wortschatz auch mit Hilfe von anderen Sprachen unterrichten. Diese Situation ist im Beispiel 6 dargestellt, wo am Rande der Seite eine Bemerkung steht, die die Schüler zum Nachdenken über andere Sprachen (Englisch, Slowakisch) anregt. Wenn es um Schulfächer auf Deutsch geht, kann Englisch sehr behilflich sein, weil die Wörter sich ähneln; z.B.: geography – die Geographie, mathematics (math) – die Mathematik (e Mathe), biology – die Biologie, chemistry – die Chemie, usw. Beispiel 6 - Wortschatz (S.44/Einheit 4: Schule, Schule …) In der deutschen Sprache werden Anglizismen sehr häufig verwendet. Das ist ein Beweis, wie einen großen Einfluss das Englisch eigentlich auf das Deutsch hat. Diese Wörter werden aber nicht nur ins Deutsch benutzt sondern sie haben auch andere Sprachen in den letzten Jahren stark beeinflusst. Am Beispiel 7 sieht man eindeutig ein Prinzip der TSD, d.h. die Autorinnen haben ein Lied mit dem Wort „chatten“ ausgewählt, das heutzutage dank verschiedener sozialer Netze und sgt. chatrooms populär geworden ist. Dieses und ähnliche Wörter (surfen, downloaden, cool) werden meistens aus der Seite der jüngeren Generation benutzt. Beispiel 7 - Wortschatz (S.51/Einheit 5: Mein Hobby) Mit der Entwicklung der Technik haben sich auch die Themen im Fremdsprachenunterricht ein bisschen geändert. Aus diesem Grund findet man ein Kapitel mit dem Titel „Ich habe einen Computer“ auch im Lehrbuch Deutsch mit Max. Im Beispiel 8 widmet man sich dem Zeichen „@”, das sich in den E-Mail-Adressen befindet. Die Schüler können sich merken, dass der deutsche Begriff für „@“ das gleiche wie im Englischen lautet. Aber in Österreich verwendet man dagegen den Ausdruck „Klammeraffe“. Die Ausdrücke für @ in anderen Sprachen könnten die Lernende auch interessieren. Zu diesen Informationen gehört die auch die Angabe über die Tatsache, dass man z.B. auf Tschechisch und Slowakisch „zavináč“ oder auf Ungarisch „kukac“ was eigentlich einen Wurm bedeutet, sagt. Beispiel 8 - Wortschatz (S.62/Einheit 6: Ich habe einen Computer) Ein anderes Beispiel des Anglizismus ist das Wort „Baby“ als Beispiel 9. Der Lehrer sollte aber seine Schüler darauf Aufmerksam machen, dass sich die Aussprache ein bisschen vom Englischen unterscheidet. Beispiel 9 – Wortschatz (S.64/Einheit 6: Ich habe einen Computer) Im Kapitel 3.2. findet man Beispiele, in denen deutsche und englische Wörter ähnlich sind. Unter dieser Gruppe von Wörtern befinden sich auch Monatsnamen. Genau um diese Namen geht es im Beispiel 10. Die Aufgabe lautet folgendermaßen: „Vergleiche Monatsnamen im Englischen und im Deutschen. Wie schreibt man sie und wie werden sie ausgesprochen? Kannst du Ähnlichkeiten finden?“ Bei dieser Aufgabe betonen die Autorinnen die unterschiedliche Aussprache dieser zwei Sprachen. Beispiel 10 – Wortschatz (S.72/Einheit 7: Wo und wann?) 3. Soziokulturelle Aspekte Einen wichtigen Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts repräsentiert das interkulturelle Lernen. Die Lernende lernen dabei sowohl die Kultur der Zielsprache als auch eigene Kultur besser kennen. Laut TSD sollte dieses Lernen weiterentwickelt werden, d.h. die Kulturen (der L1, L2 und L3) vergleichen und verstehen. Deswegen ist eine Aufgabe des gegenwärtigen Lehrwerks auch soziokultureller Aspekt in den Lehrplan einzubeziehen. Auf diese Weise werden auch wichtige Beziehungen unter unterschiedlichen Kulturen den Schülern näher gebracht. Zu jeder Kultur gehören ihre verschiedenen Kinderreime, Lieder und Sprichwörter oder Phraseologismen. Im Lehrbuch Deutsch mit Max haben sich die Autorinnen für Zungenbrecher entschieden. Im Beispiel 11 findet man mehrere deutsche Zungenbrecher wie z.B. „Zehn Ziegen ziehen Zucker zum Zoo“ und am Rande der Seite auch den tschechischen „strč prst skrz krk“. Die Schüler können sie vergleichen und dabei viel Spaß haben, wenn sie die Zungenbrecher immer schneller sagen. Diese Übung könnte auch mit einigen englischen Zungenbrechern (sgt. „tongue twisters“) ergänzt werden; z. B.: „She sells sea shells by the sea shore.“ / "How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood" / "If two witches were watching two watches, which witch would watch which watch?" (Tongue twister, online). Mit diesem Thema ist auch Beispiel 12 verbunden, wo man über die tschechische Sprichwörtern sprechen kann, die sich in diesem Fall auf Eigenschaften konzentrieren. Wie vorher gesagt, diese Aufgabentypen können dank anderen Sprachen weiter ergänzt werden. Genau auf dem Beispiel der Sprichwörter oder Phraseologismen sieht man auch die kulturellen Unterschiede einzelner Länder. Beispiel 11 - Soziokulturelle Aspekte (S. 9/Einheit 0: Erste Schritte) Beispiel 12 - Soziokulturelle Aspekte (S.29/Einheit 2: Meine Familie) Was die Lernenden sehr interessant finden könnten, sind die Jungen- und Mädchennamen, die in anderen Ländern populär oder meist benutzt sind. Ein sehr häufig praktiziertes Lehrverfahren im Fremdsprachenunterricht ist, dass die Schüler ihre eigenen Namen ändern. Wenn kein Äquivalent zu ihrem Name in der Fremdsprache existiert, können sie sich einen selbst (mit Hilfe vom Lehrer wenn es nötig wäre) auswählen. Dank diesen Namen können sich die Schüler in einer neuen Rolle für sie einfühlen. Im Beispiel 13 und 14 sind bestimmte ausgewählte Namen aus dem Deutschen ins Tschechische übersetzt. Zu diesen Vornamen könnten die Schüler auch ihre englisch Äquivalente finden und danach diese drei Spalten miteinander vergleichen. Beispiel 13, 14 – Soziokulturelle Aspekte (S.13/Einheit 0: Erste Schritte) (S.19/Einheit 1: Ich heiße …) Wenn man ein fremdes Land noch näher kennen lernen will, sollte man die Wichtigkeit des Sports nicht vergessen. Der Sport spielt eine wichtige Rolle in unserem Leben. Man kann es nur als Hobby machen oder auf einem professionellem Niveau. Heutzutage verbringen die Kinder mehr Zeit zu Hause am Computer und deshalb sollte man über die Bedeutung des Sports in unserem Leben jedenfalls mehr diskutieren (Beispiel 15). Jedes Land kann etwas besser als die anderen. Vielleicht entdecken die Schüler, was für Ähnlichkeiten es unter dem eigenen Land und den Fremdländern gibt. In Tschechien ist z.B. Fußball oder Hockey sehr populär. Ist es so auch in Deutschland oder Schweiz? Solche und andere Fragen sollen gestellt werden, um etwas Neues über ein Land und die Leute zu erfahren (Beispiel 16). Beispiel 15 und 16– Soziokulturelle Aspekte (S.34/Einheit: Meine Freunde) (S.36/Einheit 3: Meine Freunde) Die Tschechische Republik ist seit 2004 ein Mitgliedsland der Europäischen Union. Diese Tatsache beeinflusst das Leben in Europa in mehreren Sphären. Die Grenzen zwischen den einzelnen Ländern eröffneten sich. Als ein Einstieg zur Diskussion könnten die Fragen im Beispiel 17 verwendet werden. Die Schüler sollten realisieren und verstehen, dass obwohl sie in der tschechischen Republik leben, sind sie alle ein Bestandteil der EU. Beispiel 17 - Soziokulturelle Aspekte (S.76/Einheit 8: In den Ferien) 4. Lernstrategien und –techniken Im Lehrwerk Deutsch mit Max haben sich die Autoren den Lernstrategien und den Lerntechniken gewidmet. Diese Strategien und Techniken knüpfen aber nicht an das vorhandene Wissen der Schüler an, wie es in den Prinzipien der TSD lautet. Es gibt aber gute Typen[U19] wie man sein Fremdsprachenlernen leichter und effektiver machen kann. Vor allem ist die Arbeit mit dem Wörterbuch und dem Internet hervorhebt. Man findet mehrere Anweisungen im Lehrbuch wie z. B.: Wie kann man den Internet beim Fremdsprachenlernen nutzen (Fišarová, 2006, S.16)?, Über die Auswahl eines guten Wörterbuchs solltest du dich zuerst mit dem Lehrer beratschlagen[U20] (Fišarová, 2006, S.35). Beim Lernen der neuen Adjektiven beraten die Autoren, sie immer mit ihren Gegensätzen zu lernen (Fišarová, 2006, S. 29). Diese Lernstrategie könnten die Schüler dann später auch beim Erlernen einer anderen Sprache benutzen. Ähnliche Strategie sollte auch beim Nomen angewandt werden, die immer mit den Pluralformen gelernt sollten (Fišarová, 2006, S. 71). Vielleicht kennen die Schüler alle diese Lernstrategien, weil sie sie schon im Englischunterricht benutzt haben. Diese Tatsache könnte zur Ӧkonomisierung, einer der TSD-Prinzipien des Unterrichts führen. Es kann selbstverständlich passieren, dass im Lehrbuch auch solchen Anweisungen vorkommen, die für die Schüler vollkommen neu sind wie z.B.: Markiere die Artikel, die sich von den tschechischen Nomen unterscheiden (Fišarová, 2006, S. 42). Da es in der englischen Sprache keine Artikel gibt, die das Genus der Nomen unterscheiden, ist es beim Deutschlernen als etwas ganz Neues dargestellt. 6.1.2. Lehrwerkanalyse 2: Ideen 1. Themen und Texte 2. Wortschatz und Grammatik Beispiel[U21] 18 (S.14/Ideen: Lektion 1) Beispiel 19 (S.54/Ideen: Lektion 5) Beispiel 20 (S.64/Ideen: Lektion 6) Beispiel 21 (S.74/Ideen: Lektion 8) 3. Soziokulturelle Aspekte Das Lehrwerk Ideen widmet sich anderen Kulturen und ihren Gewohnheiten ganz häufig. In diesem Teil werden solche Beispiele dargestellt, die in sich bestimmte interkulturelle Perspektive auf die Welt verbergen. Mit Hilfe dieses Lehrwerks lernen die Schüler die neue Fremdsprache nicht isoliert von der restlichen Umwelt. Genau die junge Generation sollte auch in dieser Weise im Fremdsprachenunterricht angesprochen werden, wo sie die Möglichkeit bekommen andere Kulturen näher kennen zu lernen und besser zu verstehen. Die Lernenden können aus verschiedenen Ländern stammen und ihre Meinungen können sich unterscheiden. Deswegen sollte sich das Lehrwerk möglichst viel auf die Frage der soziokulturellen Aspekte konzentrieren. Ein typisches Beispiel, das in vielen Lehrwerken vorkommt, sieht man auf dem Beispiel 22, in dem die Schüler das richtige Land zu den Popgruppen zuordnen sollen. Man erkennt sofort, dass es in diesem Lehrwerk nicht nur um die deutschsprachigen Länder geht. Beispiel 22 (S.13/Ideen: Lektion 1) Die Autoren haben sich im Beispiel 23 für Comics entschieden, dank denen man die Aufmerksamkeit unter den Jugendlichen leichter erwecken kann. In dieser Übung wird man mit Comics aus verschieden Länden vertraut gemacht. Außer der schon gut bekannten Comics wie Superman oder Popeye kommen neue interessante Comicsfiguren mit ihren Zeichnern aus Argentinien oder aus Deutschland im Text vor. Beispiel 23 (S.18/Ideen: Lektion 2) Das Beispiel 24 weist auf das unterschiedliche Leben hin, das die Kinder in anderen Kulturen führen. Jedes Kind hat sein eigenes Schicksal. Das Mädchen auf dem Bild stammt aus Bangladesch und steht schon früh am Morgen auf der Mulldeponie um nützliche Sachen für seine Familie zu sammeln. In den Schulen sollte mehr Zeit diesen Themen gewidmet werden und sie besprechen[U22] , damit man die Gewohnheiten anderer Nationen verstehen könnte. Auf diesen zwei Seiten des Lehrbuchs findet man verschiedene Tätigkeiten, die für die Kinder in anderen Ländern typisch sind. Einige Kinder sammeln die Muscheln im Meer um Geld zu verdienen, andere sind Tanzlehrer oder spielen Schach wettbewerblich. Beispiel 24 (S.26,27/Ideen: Lektion 3) Ein interessantes Thema für den Fremdsprachenunterricht könnte die Stellung der Frauen in der heutigen Gesellschaft sein. Als ein guter Impuls für Diskussion über dieses Thema findet man im Beispiel 25. In diesem kurzen Text wird das Thema Sport im Zusammenhang mit den Mädchen behandelt. Die Lernenden können ihre eigenen Meinungen äußern, was sie denken: Gibt es Sportarten, die nicht für Mädchen geeignet sind? Nach den allgemeinen Fragen kann man sich auf eigene Kultur und das Land richten. Beispiel 25 (S.33/Ideen: Lektion 3) Beispiel 26 (S.37/Ideen: Lektion 4) Beispiel 27 (S.43/Ideen: Modul-Plus) Beispiel 28 (S.51/Ideen: Lektion 5) Beispiel 29 (S.82,83/Ideen: Modul-Plus) Beispiel 30 (S.59/Ideen: Lektion 6) Beispiel 31 (S.76/Ideen: Lektion 8) Beispiel 32 (S.97/Ideen: Lektion 9) Beispiel 33 (S.103/Ideen: Lektion 10) Beispiel 34 (S.122/Ideen: Modul-Plus) 6.1.3. Lehrwerkanalyse 3: deutsch.com 1. Texte und Inhalte In dem Lehrwerk deutsch.com findet man verschiedene Textsorten, die in manchen Fällen zu kompliziert für die Anfänger scheinen könnten. Zu dem meist benutzten Textsorten gehören die Dialoge, die Anzeigen, längere Beschreibungen von Personen, Interviews, Broschüre oder SMS (kurze Mitteillungen). Fast alle diese Texte beinhalten viele Internationalismen und Anglizismen, deswegen sind die Lernenden auch mit dem begrenzten Wortschatz fähig, sie zu verstehen. Die Themen sind für den Anfangsunterricht ganz typisch, d.h. es gibt Themen wie Familie, Hobbys, Schule, Essen und Trinken usw. Diese Einheiten sind aber von interessanten und aktuellen Fotos begleitet. Man findet z.B. viele Bilder von jungen Leuten, schönen Städten (Berlin) und aus dem alltäglichen Leben. Mit diesen Bildern wollen die Autoren die Aufmerksamkeit der heutigen Jugendlichen wecken und ihr Interesse zum Fremdsprachenlernen anrregen. Da dieses Lehrwerk für Deutsch als zweite Fremdsprache bestimmt wurde, wurde der Inhalt den älteren Lernenden, in diesem Fall den Jugendlichen, angepasst. Die Aussprache spielt auch eine sehr wichtige Rolle und deshalb gibt es Übungen zum Üben des Akzents in Wörter, die in anderen Sprachen anders klingen können. Im Arbeitsbuch findet man andere zusätzliche Aufgaben zur Vertiefung des Stoffes. 2. Wortschatz und Grammatik Schon am Anfang des Lehrbuch deutsch.com gibt es kurze Texte – Artikel aus Zeitungen oder Magazinen auf Deutsch (Beispiel 35, 36 und 37), was für den Anfangsunterricht ungewöhnlich ist. Die Autoren wollen aber die Kenntnisse der Lernenden ausnutzen. Die Jugendlichen sollen die Wörter in den Texten markieren, die ihnen schon bekannt sind. Es handelt sich meistens um Anglizismen oder Internationalismen. Danach sollen sie die unterstrichenen Begriffe in ihre eigene Sprache zu übersetzen. Z.B. das Wort Ticket ® auf Tschechisch sagt man „lístek“, auf Deutsch gibt es noch ein anderes Wort Karte. Diese Übung dient als ein Einstieg in den Deutschunterricht und zeigt das Deutsch „international“ ist. Beispiel 35 (S.10/deutsch.com: Lektion 1) Beispiel 36 (S.26/deutsch.com: Lektion 4) Beispiel 37 (S.44/deutsch.com: Lektion 7) Im Beispiel 38 ist schon neuer Wortschatz zum Thema Hobby präsentiert. In dieser Übung kommen aber schon von anderen Sprachen bekannten Wörter vor und deswegen geht es um Ökonomisierung des Unterrichts. Die Jugendlichen lernen eigentlich keinen „neuen“ Wortschatz aber merken, dass sie schon die Begriffe kennen. Beispiel 38 (S.12/deutsch.com: Lektion 1) Wenn man mit einer Fremdsprache beginnt, kommt sehr oft das Thema der Schule vor. Im deutsch.com ist es nicht anders. Die Namen der Fächer klingen in mehreren Sprachen sehr ähnlich. Deswegen sollten die Lernenden im Stundenplan (Beispiel 39) markieren, was sie schon kennen. Danach lernen sie nur die ganz neuen Wörter wie z. B. für die tschechischen Schüler wäre es die Kunst, die Geschichte. Beispiel 39 (S.14/deutsch.com: Lektion 2) Englisch kann auch beim Erlernen der Zahlen behilflich sein. Man verfolgt dabei dasselbe Muster (Beispiel 40). Wenn die Lernenden darauf hingewiesen sind, können sie damit Zeit sparen. Beispiel 40 (S.17/deutsch.com: Lektion 2) Wo möglich, wollen die Autoren dieses Lehrwerks die Ähnlichkeiten unter den Sprachen betonen. Wie es gemacht wird, sieht man sehr gut im Beispiel 41. Beispiel 41 (S.20/deutsch.com: Lektion 3) In diesem Lehrbuch sind die Anweisungen auf Deutsch, im Deutsch mit Max dagegen, wo sie auf Tschechisch geschrieben sind. Die interessante Tatsache ist, dass im deutsch.com verbergen sich Anglizismen auch in den Anweisungen. Im Beispiel 42 ist ganz ersichtlich, dass besonders die Jugendliche es verstehen werden, weil die Wörter wie Chat oder Smileys zur heutigen Jugendsprache gehören. Beispiel 42 (S.34/deutsch.com: Lektion 5) 3. Soziokulturelle Aspekte Das Lehrwerk deutsch.com wurde laut den Prinzipien der Mehrsprachigkeit gestaltet. Das bedeutet aber nicht, dass es nur Texte voll von Internationalismen oder Anglizismen anbietet. Ganz im Gegenteil befinden sich Mehrere Übungen oder Aktivitäten, dank denen man die Kulturen vergleichen kann. Das Lehrbuch zeigt den Schülern, wie es in den deutschsprachigen Ländern aussieht. Als im Beispiel 43 wo sie über die Aktivitäten, die es in ihrer Schule gibt, sprechen sollten und einen Vergleich zwischen den deutschsprachigen Schulen und ihrer Schule ziehen. Gibt es ein Schultheater bei euch oder singt jemand im Chor? Solche und andere Fragen können gefragt werden. Beispiel 43 (S.42/deutsch.com: Lektion 7) Eine Sommerschule in einem anderen Land zu absolvieren kann eine gute Lebenserfahrung sein. Der Text im Beispiel 44 kann die Schüler zum Nachdenken anregen, ob sie vielleicht selbst in der Zukunft an einem solchen Aufenthalt teilnehmen möchten. Laut dem Programm lernen die Ausländer nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch etwas mehr über die Kultur. Ein wichtiger Teil solcher Sommerschule sind Exkursionen, Ausflüge und Aktivitäten, die im Kollektiv durchgeführt werden. Damit ist auch die Zusammenarbeit unter Lernenden unterstützt. Beispiel 44 (S.46/deutsch.com: Lektion 7) Damit die Schüler auch die Schreibfertigkeit üben könnten, haben sie die Chance im Beispiel 45 über einem Park (entweder ZOO oder Vergnügungspark) in ihrem Land zu schreiben. Wenn jemand möchte, kann sich natürlich auch einen Park in Österreich oder der Schweiz auswählen. Die Texte können dann in der Klasse präsentiert werden, damit alle Lernende etwas Neues von ihren Mitschülern erfahren könnten. Beispiel 45 (S.52/deutsch.com: Lektion 8) Die Frage aus dem Beispiel 46 „Was ist für dich wichtig für dein Zuhause?“ kann selbstverständlich von einzelnen Schülern ganz anders beantwortet werden. Diese Übung könnte mit anderen Fragen weiter ergänzt werden, wie z.B.: „Was stellst du dich unter dem Begriff Zuhause vor?“ oder „Was fällt dir als erstes beim Zuhause ein?“. Ein Lehrer, der eine Klasse voll von Schülern mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln hat, sollte aber vorsichtig sein. Für einige Lernende können die Fragen ein empfindliches Thema betreffen und das soll respektiert werden. Genau das die Schüler realisieren sollen, andere Meinungen zu respektieren und Empathie entwickeln. Damit man aber mit den Jugendlichen solche Themen besprechen könnte, muss eine gute, hemmungsfreie Atmosphäre zuerst in der Klasse herrschen. Beispiel 46 (S.82/deutsch.com : Lektion 13) In diesem Lehrbuch wird viel Raum der eigenen Produktion der Schüler gewidmet, d.h. sie bekommen sehr oft eine Möglichkeit über ihre Heimat zu schreiben oder zu sprechen. Wie im Beispiel 47, wo sie Informationen, Fotos und Symbole über ihre Lieblingsstadt oder ihre Heimat sammeln sollten und davon eine Collage machen. Die gefertigten Collagen können zum Austausch von Informationen und Idee unter den Lernenden dienen. Beispiel 47 (S.94/deutsch.com: Lektion 15) In den letzten Jahren gibt es viele Programme, dank denen man mehrere Woche oder Monate ins Ausland verbringen kann. Im Beispiel 48 befindet sich ein Interview mit Judith, die ein Jahr als Austauschschülerin in Ecuador lebte. Die Lernende erfahren über ihre Erlebnisse, was dorthin anders war, was für sie die beste Erfahrung war, usw. Im Zusammenhang mit diesem Thema können die Schüler auch den Begriff „culture shock“ besprechen. Beispiel 48 (S.98/deutsch.com: Lektion 16) 4. Lernstrategien und – techniken 7. Zusammenfassung In der heutigen Welt ist es wichtig, Fremdsprachen zu lernen. Vor einigen Jahren war vielleicht genügend eine Fremdsprache zu sprechen. Heute hat sich der Trend geändert, in die Richtung mindestens zwei Fremdsprachen zu beherrschen. Man eröffnet sich damit mehrere Möglichkeiten, wie sich in der Welt durchzusetzen. In dem Fall der Europäischen Union ist die Mehrsprachigkeit besonders bedeutungsvoll, weil da die Länder mit verschiedenen Muttersprachen zusammenleben. Dabei sollte man nicht nur die Fremdsprache lernen, sondern auch die fremde Kulturen näher kennen lernen und verstehen. In meiner Arbeit befasse ich mich mit der Lehrwerkanalyse im Vergleich mit den Prinzipien der Tertiärsprachendidaktik. Ich konzentriere mich vor allem auf das Deutschlernen nach Englisch. Alle drei ausgewählten Lehrwerke (Deutsch mit Max, Ideen und deutsch.com) sind für Deutschlernende ohne Vorkenntnisse bestimmt, die in meisten Fällen schon vorher Englisch gelernt haben. Ich wollte herausfinden, ob und wie sich die Prinzipien der TSD in den deutschen Lehrwerken widerspiegeln. Dieser Analyse wurde nach vier Kriterien durchgeführt und das sind die folgenden: 1. Themen und Texte, 2. Wortschatz und Grammatik, 3. Soziokulturelle Aspekte und 4. Lernstrategien und – techniken. In dem Lehrwerk Deutsch mit Max, der in den tschechischen Grundschulen besonders verbreitet ist, sind mehrere Aspekte der TSD berücksichtigt. Obwohl die Themen nicht besonders interessant bearbeitet sind, findet man mehrere Anweisungen, mit Hilfe von denen die Autoren das vorhandene Wissen aus der englischen Sprache aktivieren wollen. Es handelt sich meistens um die Internationalismen oder Anglizismen, die den Lernenden beim Deutschlernen helfen sollten. Das Lehrbuch bietet mehrere Impulse zur Diskussion über andere Länder (meistens sind das die deutschsprachigen Länder). Diese Vergleiche könnten natürlich auch um andere Länder (englischsprachigen) ergänzt werden. Was die Lernstrategien und –Techniken betrifft, findet man viele Beispiele, die aber nicht den Prinzipien der TSD entsprechen. Das zweite Lehrwerk Ideen übertrifft die anderen in der Bearbeitung der Themen. Die Autoren bauten darauf auf, dass die Jugendlichen nicht gern über sich selbst sprechen. Deswegen wurde dieses Lehrwerk so gestaltet, dass die Lernenden Chance bekommen von etwas für sie ganz Ungewöhnliches zu reden. Diese Themen betreffen sehr oft andere Kulturen und deren Gewohnheiten. Das Lehrbuch beinhaltet ganz lange Texte, die aber viele Internationalismen in sich verbergen. Was in diesem Lehrwerk aber fehlt, ist die Berücksichtigung der Lernstrategien und –techniken, die die Jugendlichen schon beim Lernen anderer Fremdsprachen erwerben konnten. Das Lehrwerk deutsch.com wurde im Vergleich mit der [U23] Mehrsprachigkeitsdidaktik gestaltet. Deswegen findet man dort viele Texte voll von Anglizismen und Internationalismen. Die Schüler bekommen auch viele Tipps zum erfolgreichen Lernen, die aber auch hier als etwas Neues präsentiert werden und nicht an das schon Erworbene anknüpfen. Die Themen sind der Altersgruppe entsprechend bearbeitet, d.h. sie widerspiegeln die Welt der Jugendlichen. Man kann feststellen, dass ein Lehrwerk viele Aspekte berücksichtigen muss. Wie sich die Welt ändert, ändern sich auch die Ansätze im Fremdsprachenunterricht. Heutzutage sollten die Lehrwerke mehr als nur das Sprachwissen anbieten. Ein gutes Lehrwerk konzentriert sich auch auf die Vorstellung anderer Kulturen. Der Lehrer kann selbstverständlich auch aus mehreren Lehrwerken schöpfen. Wenn man z.B. im Deutsch mit Max nicht die entsprechenden Texte zum Lesen findet, kann man einige aus dem Lehrwerk Ideen oder deutsch.com benutzen. Es ergibt sich aber die Frage, ob es für alle Lernenden ein guter Ansatz ist, ihre erste Fremdsprache (in diesem Fall das Englisch) in den Deutschunterricht einzubeziehen. Auf einige Lernende könnten es verwirrend wirken, was das Deutschlernen nur komplizieren würde. Jedenfalls ist es eine gute Idee darüber nachzudenken und die Schüler darauf schon von Anfang an gut vorzubereiten, wenn man die Prinzipien der TSD in seinen Unterricht bringen möchte. 8. Resümee Táto diplomová práca sa zaoberá analýzou učebníc podľa princípov tzv. Tertiärsprachendidaktik (TSD), čiže didaktiky druhého cudzieho jazyka. V tejto práci boli zanalyzované tri učebnice nemeckého jazyka (Deutsch mit Max, Ideen a deutsch.com). V teoretickej časti je vysvetlený pojem mnohojazyčnosť. Ďalej sa venuje predstaveniu základných princípov didaktiky druhého cudzieho jazyka a taktiež sa v nej nachádza popis príbuzenstva anglického a nemeckého jazyka. Na začiatku praktickej časti je venovaný priestor všeobecnej charakteristike učebníc, po ktorej nasleduje hlavná analýza podľa princípov TSD. Všetky vybrané učebnice sú skúmané na základe štyroch vopred určených kritérií. Cieľom tejto práce bolo zistiť, ako a či vôbec sú v učebniciach nemčiny zohľadnené princípy didaktiky druhého cudzieho jazyka. Zohľadnenie týchto princípov môže výuku nemčiny obohatiť a neposlednom rade žiakom uľahčiť jej učenie sa. V tejto práci zakladáme na tom, že väčšina žiakov sa už učila anglický jazyk a tieto poznatky môže využiť v prospech efektívnejšieho sa učeniu nemčiny. Tento prístup by mohol pomôcť nemčine, ktorá si v posledných rokoch nielen Čechách vydobyla pozíciu druhého cudzieho jazyka. 9. Literaturverzeichnis Primärliteratur: Fišarová, O., Zbranková, M. Deutsch mit Max: Díl 1 učebnice. Plzeň: Fraus. 2006. ISBN 80-7238-531-3 Fišarová, O., Zbranková, M. Deutsch mit Max: Díl 1 Pracovní sešit. Plzeň: Fraus. 2006. ISBN 80-7238-531-1 Krenn, W., Puchta, H. Ideen: Deutsch als Fremdsprache Arbeitsbuch 1. Ismaning: Hueber. 2008. ISBN 978-3-19-011823-6 Krenn, W., Puchta, H. Ideen: Deutsch als Fremdsprache Kursbuch 1. Ismaning: Hueber. 2008. ISBN 978-3-19-001823-9 Neuner, G. (Hg.). deutsch.com 1: Kursbuch. Ismaning: Hueber. 2008. ISBN 978-3-19-001658-7 Neuner, G. (Hg.). deutsch.com 1: Pracovní sešit. Ismaning: Hueber. 2008. ISBN 978-3-19-231658-6 Sekundärliteratur: Berger, M. C., Curci, A. M., Gasparro, A. Deutsch nach Englisch. Mailand: Goethe Institut. 2003 Dubová, J. Uplatnění absolventů učitelství pro 2. stupeň ZŠ: německý jazyk a další obor. Cizí jazyky: časopis pro teorii a praxi. Plzeň: Fraus. 2009. vol. 53. S. 165 Duszenko, M. Lehrwerkanalyse. München: Goethe Institut. 1994. Egersdorfová, G., Stahl, T. Deutsch macht Schule. Pilsen. 2008. ISBN 978-80-7043-684-4 Harmer, J. The Practice of English Language Teaching. Harlow: Pearson Longman. 2007. ISBN 978-1-4058-5311-8 Hill, R. J. A Dictionary of False Friends. London: Macmillan. 1982. ISBN 0-333-27784-8 Hufeisen, B., Neuner, G. Mehrsprachigkeitskonzept – Tertiärsprachenlernen -Deutsch nach Englisch. Europarat. 2003. ISBN 92-871-5146-6 Janíková, V. Učíme sa učit cizí jazyky. Brno: MU. 2008. ISBN 978-80-210-4620-7 Janíková, V. Výuka cizích jazyků. Praha: Grada. 2011. ISBN 978-80-247-3512-2 Kursiša, A., Neuner, G. Deutsch ist easy!. Ismaning: Max Hueber. 2006. ISBN 978-3-19-001869-7 O výuce cizích jazyků v denním tisku. Cizí jazyky: časopis pro teorii a praxi. Plzeň: Fraus. 2008. vol. 52. S. 176 Průcha, J. Interkulturní komunikace. Praha: Grada. 2010. ISBN 978-80-247-3069-1 Sorger, B., Janíková, V. Hrsg. Mehrsprachigkeit in der Tschechischen Republik am Beispiel Deutsch nach Englisch. Brno: Tribun EU. 2011. ISBN 978-80-263-0203-2 Společný evropský referenční rámec pro jazyky. Univerzita Palackého Olomouc. 2002. ISBN 80-244-0404-4 Swan, M., Smith, B. Learner English: A Teacher’s Guide To Interference and Other Problems. Cambridge University Press. 1993. ISBN 0-521-26910-5 Wicke, R., E. Aktiv und kreativ lernen: Projektorientierende Spracharbeit im Unterricht. Ismaning: Max Hueber. 2004. ISBN 3-19-001751-4 Internetquellen: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Goethe-Institut (online). abgerufen am 7.2.2012 unter: Goodman, J. Teaching without a coursebook. 2011. British Council: Teaching english (online). abgerufen am 10.3.2012 unter: Ideen 1. Hueber (online). 2012c, abgerufen am 10.4.2012 unter: Lehrwerkanalyse. 99 Stichwoerter fur den Fremdsprachenunterricht (online). 2011c, abgerufen am 10.3.2012 unter: Näher an den Erkenntnissen der Mehrsprachigkeitsforschung. Hueber (online). 2012c, abgerufen am 10.3.2012 unter: Neuner, G. Mehrsprachigkeitsdidaktik und Tertiärsprachenlernen. 2009. Hueber (online). 2012c, abgerufen am 10.1.2012 unter: Tongue twisters. Britisch council: Teaching english kids (online). abgerufen am 7.2.2012 unter: 10. Anhang ________________________________ [U1]Daten, Dateien jsou soubory v počítači. [U2]v plurálu je po členu určitém vždy adj. s koncovkou -n [U3]erlernbar [U4]eine sehr w.... [U5]užívá se pojem Muttersprachler [U6]unterschiedlich [U7]kann [U8]der Unterricht einer Tertiärsprache [U9]Kaňa in Sorger - tady byste měla uvést autora a předložkou in naznačit, kdo je vydavatelem [U10]Empirischer Teil - je to výzkum, proto raději empirická část. [U11]raději: ökonomischer werden [U12]možná taky: ob es für Lerner bestimmt ist, die Deutsch nach Englisch oder Deutsch als zweite Fremdsprache lernen [U13]myslím, že existuje jen jeden díl (?) [U14]to by znělojako odstraněny, prosím použijte jiný výraz [U15]für die Sprachen... [U16]woran kann man das erkennen? Bylo by asi vhodné uvést, proč se Vám zdá, že témata nejsou poutavě prezentována: nějaký příklad....bude to možné? [U17]možná by bylo vhodné napsat, že učitelé z praxe kritizují nedostatek (delších) textů - mám tuto informaci od vyučující na ZŠ Vejrostova v Brně. [U18]většinou se užívá toto spojení bez členu. [U19]Tipps x Typen by znamenaloy např. typy lidí [U20]beraten [U21]tady by měl být nejdříve text, potom příklady, myslím, že text chcete ještě dopnit, že? [U22]sie sollten besprochen werden, damit die Gewohnheiten....verstanden werden können [U23]možná lépe: im Rahmen der Mehrsprachigkeits....