L 3 Thema: ERZIEHUNG, ERZIEHUNGSPROBLEME PROBLEME IN DER GESELLSCHAFT KRIMINALITÄT A. Konversation 1. Äußern Sie sich zu folgenden Punkten: Erziehung: - Was verstehen Sie unter dem Begriff? - Von wem werden Kinder erzogen? - Wer / was beeinflusst die Kinder? (Familie, Schule, Clique, …) - Welcher Einfluss ist Ihrer Meinung nach am stärksten? - Dabei kann man viele Probleme haben – was für? - Was sind die Gründe /die Folgen? - Was ist zu tun, wie kann geholfen werden? ===> Üb. 2 2. Paararbeit: Ergänzen Sie die nachstehende Liste, suchen Sie Gründe, schlagen Sie Lösungen vor. Zu Hause Gründe Folgen Lösung - zwischen den Eheleuten Streitigkeiten Geldstreitigkeiten Seitensprung - - - - - - Eltern – Kinder zu hohe Ansprüche keine Zeit für die Kinder - - - - Nachbarn jm. etwas zum Trotz machen - - - In der Schule - schlechte Resultate - Störungen im Unterricht - schreien, ausschreien - Drohungen - - - - In der Arbeit - Mobbing - Überlastung - - - Gesundheitsprobleme - Krankheiten - Erkrankungen - Verletzungen - - - - B. Lesetext: Immer mehr kriminelle Kinder kommen aus gutem Hause In Deutschland gelten 500 000 Jugendliche als verwahrlost. Auch berufstätige, erfolgreiche Eltern unterlassen oft die Fürsorge. Handy, Farbfernsehgerät, Markenklamotten - Sophie (Name von der Red. geändert) hat eigentlich alles. Sie wohnt in einer Villa mit Swimming-Pool im Berliner Stadtteil Dahlem. Nach der Schule erwartet sie ein Kindermädchen, das ihr ein warmes Mittagessen kocht. Doch vor knapp zwei Jahren begann die damals zwölfjährige Schülerin, sich täglich mit älteren Jugendlichen zu treffen. Sie tranken Bier und Schnaps und brachen Mercedes-Sterne von Autos ab. Dann stahl Sophie ihren Eltern 250 Mark und lief von zu Hause weg. Drei Wochen später griff die Polizei sie in einer Wohnung in Berlin-Kreuzberg auf. Verwahrlosung und Kriminalität von Kindern aus sozial schwachen Familien sind nichts Besonderes mehr. Immer öfter klagen aber Kinder- und Jugendpsychologen darüber, dass auch Akademiker- und Unternehmer-Familien sich nicht genügend um ihren Nachwuchs kümmern. Von den bundesweit rund 500 000 Mädchen und Jungen, die nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren körperlich und seelisch vernachlässigt werden, sind etwa zehn Prozent "wohlstandsverwahrlost", schätzt der Hamburger Kinder- und Jugendpsychiater Professor Michael Schulte-Markwort. Dieser Begriff beschreibt Mädchen und Jungen, die materiell übersättigt, aber "seelisch verhungert" sind. Viele Eltern sind einfach nicht mehr für ihre Kinder da. Sie sind im Büro, im Fitness-Studio, in der Kneipe. Sie schenken ihren Töchtern lieber ein Täschchen von Gucci, als deren Probleme zu besprechen. Sie fahren am Wochenende lieber ins Ferienhaus an die Nordsee und lassen die pubertierenden Söhne allein in der Luxus-Wohnung zurück. Was den Kindern fehlt ist Zeit. Zeit, in der ihre Eltern für sie da sind, um mit ihnen ihre Freuden und Nöte zu durchleben. Nachdem die Polizei Sophie zurück zu ihren Eltern gebracht hatte, wurde das Berliner Kinderschutz-Zentrum eingeschaltet. Kinderpsychologin Lotte Knoller bat die Eltern zu einem Gespräch. Ursachenforschung. Mutter und Vater stehen jeden Morgen um sechs Uhr auf, um rechtzeitig im Büro zu sein. Die Mutter arbeitet als Geschäftsführerin und ist häufig auf Dienstreise. Den Vater sieht Sophie so gut wie nie. Als erfolgreicher Bauunternehmer nehmen ihn die zahlreichen Essen mit seinen Geschäftspartnern abends stark in Anspruch. "Zu Hause ist es langweilig", findet das Mädchen mit den dunklen Locken und den perfekt lackierten Fingernägeln. Auch am Wochenende. Dann guckt der Vater Sport im Fernsehen oder steht selbst auf dem Tennisplatz. Die Mutter geht shoppen oder "macht sich schön", wie Sophie es nennt. Nur sonntagmorgens findet sich die Familie zum Frühstück zusammen. Glücklich ist Sophie nur, wenn sie gemeinsam mit ihren Eltern Urlaub im Ferienhaus in der Toskana macht: "Da hat meine Mutter Zeit für mich. Dann kochen wir, gehen an den Strand und kuscheln auch mal." Sophie ist kein Einzelfall. Denn immer öfter benimmt sich der Nachwuchs aus Familien mit gehobenem sozialem Standard genauso auffällig wie Jugendliche aus Problem-Milieus. Diese Kinder sind genauso aggressiv und destruktiv wie Kinder aus sozial schwachen Familien. Ihnen fehlt die Bindung zu ihren Eltern. Deshalb verarmen sie in ihren sozialen Fähigkeiten, es kommt zu Symptomen wie Gefühlsarmut, Beziehungsunfähigkeit und der Suche nach ersatzweisem Halt in Banden, Alkohol und Drogen. Was machen die Eltern falsch? "Sie wissen einfach nicht, wie sie ihre Kinder lieben sollen", erklärt die Kinderpsychologin. "Oft sind die Eltern zu sehr mit ihrem beruflichen Erfolg beschäftigt." Die Kinder seien nur noch eine Randerscheinung oder dazu da, "die Ehe zu kitten". Sind jedoch nur die Eltern daran schuld? Denn, wer seine eigene berufliche Entwicklung zurückstellt und sich stark auf die eigenen Kinder konzentriert, ist in unserer gesellschaftlichen Werteskala nicht so hoch angesehen wie Menschen, die Geld und Karriere machen. Aufgaben zum Text: 1. Lesen Sie den Text und notieren Sie sich Stichpunkte, die Ihnen dann bei der Reproduktion des Textes helfen. Berichten Sie Ihren Kollegen, was Sie dem Text entnommen haben. 2. Füllen Sie die Lücken aus. Im Kasten gibt es 2 Begriffe zu viel. gelten übersättigen verwahrlost sich benehmen Fürsorge sich kümmern vernachlässigen klagen zu einem Gespräch in Anspruch nehmen Nachwuchs sich beschäftigen a) Sie ……………………….. nicht gut um ihre Kinder. b) Der Chef hat mich …………………. gebeten. c) Er hat die nötige ………………… unterlassen. d) Die Arbeit in der Firma nimmt ihn stark ……………………. . e) Sie ……………… immer über etwas oder über jemanden. f) Das Haus, um das sich niemand kümmert, sieht ………………………. aus. g) Hast du gesehen, wie auffällig er ……… …………………. hat? h) Sind die Eltern drogensüchtig, werden ihre Kinder oft ………………….. . i) Diese Vorschrift …………………. seit einem Jahr nicht mehr. j) Die Kinder aus reichen Familien werden oft mit Geschenken ………………….. . C. Hörtext: Erziehungslager 1. Merken Sie sich folgende Vokabeln: e Erziehung výchova e Anstalt ústav, organizace bewachen střežit e Strafe trest, pokuta aus/gehen vyjít si, jít ven entlassen propustit betreuen + A pečovat o někoho, starat se e Werkstatt dílna e Beratung poradenství s Gelände plocha, oblast, areál sich fügen + D podřídit se streng přísný 2. Suchen Sie die richtigen Erklärungen: Wiederholungstäter, der – ………………………………… Ausgehverbot, das – ………………………………………. Praktikum, das – …………………………………………… Werkstatt, die – …………………………………………….. psychologische Beratung, die – …………………………………………. sich etwas fügen – ………………………………………….. Haft, die – ……………………………………………. etwas absitzen – …………………………………………….. Justizministerium, das – …………………………………………… rückfällig – …………………………………………………………… a) mit etwas einverstanden sein b) ein Gebäude, in dem Dinge hergestellt und repariert werden c) hier: wieder eine Straftat begehend d) die Regel, ein Haus oder Gelände nicht zu verlassen e) die Zeit, die jemand im Gefängnis verbringt f) eine Behörde, die Gesetze anwendet g) auf eine bestimmte Zeit begrenzte Tätigkeit in einem Betrieb zum Kennenlernen des Berufs h) jemand, der eine verbotene Handlung mehrmals macht i) ein Gespräch, bei dem jemandem geholfen wird, der seelische Probleme hat j) umgangssprachlich für: warten, bis etwas vorbei ist 3. Hören Sie sich den Text an, machen Sie sich Notizen und versuchen Sie, auf die Fragen Ihres Lehrers zu antworten. 4.Läckenübung: Sie bekommen sie auf einem extra Blatt, füllen Sie die Lücken aus 5. Konversation zum Thema D. Konversation: Randgruppen