Thema: OSTERN Ostern Er ist wieder da: der erste Vollmond nach dem 21. März, also der erste Frühjahrsvollmond, und damit kommen auch die Osterfeiertage. Obwohl die Volksbräuche allgemein in Vergessenheit geraten, gibt es zu Ostern zwei Gewohnheiten, die bis heute lebendig geblieben sind: das Färben von Eiern und die Umgänge mit einer Osterrute. A. Erzählen Sie, wie Sie Ostern verbringen, was alles Sie wissen, … : - Eier selbst bemalen - Osterkuchen backen - e Osterrute flechten - zur Ostermesse gehen - von Tür zu Tür gehen - Gedichte aufsagen - Mädchen mit Osterrute schlagen - Eier sammeln - Jungen mit Wasser begießen Die Karwoche = r Gründonnerstag r Karfreitag r Ostermontag r Ostersonntag e Auferstehung Christi B. Lesetext: Unser heutiges Osterfest ist eine neuere, christliche Abspaltung von den großen Frühlingsfesten der Vorzeit. Der Zeitpunkt des Osterfestes war lange unbestimmt und wurde schließlich auf den Sonntag gelegt, der dem ersten Vollmond nach der Tag- und Nachtgleiche des Frühlings folgte. Es sind viele Osterbräuche verbreitet. Man schenkt Ostereier oder Osterhasen, oft ohne zu wissen, dass beide alte Fruchtbarkeitssymbole sind. Der Osterhase bringt den kleinen Kindern gefärbte Hühnereier und Eier aus Zucker und Schokolade. Die Eier werden nicht nur gekocht, sondern auch künstlerisch geschmückt, was sicher ursprünglich aus kultischen Zwecken geschah, nämlich wenn das Ei als Ostergabe für eine Gottheit gedacht war. Dieses Färben der Eier ist an verschiedenen Orten der Welt selbständig entstanden. Das Ei ist das typische Geschenk zu Ostern. In der Mark Brandenburg wurden den Kindern Ostereier als Gaben für das „Stiepen“, das darüber hinaus in ganz Europa verbreitet ist, gereicht. „Stiepen“ ist ein Schlagen mit jungen Zweigen, das Gesundheit bringen soll. Zu Ostern werden Häuser und Straßen gesäubert und nach Möglichkeiten neue Kleidung angelegt. Die Sitte, zu Ostern neue Kleider anzuziehen, ist mit altem Volksglauben verbunden. Denn wenn sich die ganze Natur erneuert, darf der Mensch nicht im alten Gewande erscheinen. Die Zimmer werden mit Sträußen grüner Zweige geschmückt. Immer öfter begegnet man auch außerhalb des sorbischen Siedlungsgebietes dem Osterbaum. Das sind kleine Bäume oder Sträucher im Garten vor dem Haus, die mit bemalten ausgeblasenen Eiern, neuerdings mit Plasteiern, behängt werden. Zu den alten Osterbräuchen gehört auch das Eierkippen. Jeweils zwei Teilnehmer schlagen hartgekochte Ostereier entweder mit den spitzen oder stumpfen Enden gegeneinander. Wessen Ei dabei eingedrückt wird, der hat verloren. Ein großer Spaß für Familien mit kleinen Kindern ist das Eierrollen. Beim Osterspaziergang nehmen alle ihre Ostereier mit. An einem geeigneten Hang werden die Eier hinuntergerollt. Wer am Schluss die meisten unzerbrochenen Eier hat, ist Sieger. In ländlichen Gegenden holen junge Mädchen Osterwasser, denn es heißt, wer sich damit wasche, werde schön. Beim Wasserholen darf jedoch nicht gesprochen werden, sonst wird es „Plapperwasser“ und die erhoffte Wirkung bleibt aus. Unterwegs warten junge Burschen, um die Mädchen zum Sprechen zu verleiten. Im Nordharz werden Osterfeuer angezündet. Wer hindurch springt, wird von allen Übeln gereinigt. Natürlich glauben die Menschen heutzutage nicht mehr an solche „Wunder“, sondern pflegen die alten Bräuche aus Spaß an der Sache. C. Hörtext: Das Geheimnis der Ostereier‎ 1. Bevor Sie sich den Text anhören, versuchen Sie, folgende Vokabeln zu übersetzen: r Christ sich auf die Suche machen s Osterfest fruchtbar r Brauch fasten s Brauchtum e Fastenzeit r Osterhase ablehnen e Auferstehung Christi ablehnen bunt vermuten verstecken 2. Hören Sie sich nun den Text an und notieren Sie sich alle Informationen, die Sie dem Text entnehmen: 3. Wählen Sie die richtige Antwort aus: 1. Woher stammt die Geschichte des Osterhasen? a) aus der Zeit, in der Jesus lebte b) aus dem siebzehnten Jahrhundert c) vom Bonner Forscher Alois Döring 2. Der Hase wurde für die vielen Eier zu Ostern verantwortlich gemacht, weil er … a) gerne Eier versteckt. b) ein besonders fruchtbares Tier ist. c) gerne Eier isst. 3. Eier sind in vielen Kulturen ein Symbol für … a) Hasen und Füchse. b) die Fastenzeit. c) neues Leben und Fruchtbarkeit. 4. Was bedeutet: "Alois Döring vermutet, dass das Osterfest bleiben wird"? a) Er glaubt nicht, dass es Ostern bald noch geben wird. b) Er denkt, dass das Osterfest wahrscheinlich lange bleiben wird. c) Er wünscht sich, dass es das Fest noch lange gibt. 5. Wie kann man diesen Satz anders sagen: "Die Protestanten lehnten die Fastenzeit ab"? a) Sie waren gegen die Fastenzeit. b) Sie glaubten nicht an die Fastenzeit. c) Sie hatten eine kürzere Fastenzeit als die Katholiken. D. Übungen: A. Partizip I oder Partizip II? 1. Die Germanen brachten ihrer Frühlingsgöttin bunt ………. (bemalen) Eier. 2. Weit verbreitet ist die Legende vom Eier ………. (legen) Osterhasen. 3. Die ………. (anschließen) Prozession um die Kirche ist eine Erinnerung an den feierlichen Einzug Christi in Jerusalem. 4. ………. (kochen) Eier werden gefärbt oder bemalt. 5. An einem ………. ( eignen) Hang werden die Eier hinuntergerollt. 6. Wer am Schluss die meisten ………. (zerbrechen) Eier hat, ist Verlierer. 7. Vom Poitschenberg, dem gegenüber der Stadt ………. (liegen) Steilufer der Spree, ließen die reicheren Bürger der Stadt Bautzen Eier, Kuchen und Süßigkeiten herunterrollen. 8. Am Karsamstag wird Wasser aus Bächen geholt und über die Felder gesprengt, damit die ………. (wachsen) Frucht reift. 9. Streng ………. (nehmen), muss man zum Anzünden des Osterfeuers auf ………. (bestimmen) Bergen „neues Feuer“ verwenden. B. Verbinden Sie einen Satzteil der ersten Gruppe mit einem der zweiten: 1. In der Karwoche pustet die Mutter jedes Ei aus, ………. 2. Es wird stark angenommen, ………. 3. Die bunten Ostereier kannte man schon in Persien und in Ägypten, ………. 4. Es ist wohl ein Missverständnis zu glauben, ………. 5. Im deutschen Sprachraum haben sich viele Osterbräuche erhalten, ………. 6. Beim „Eierkippen“ schlagen die Teilnehmer jeweils die Eier entweder mit den spitzen ………. 7. Wer am Ende die meisten unzerbrochenen Eier hat, ………. a) dass die Osterglocken nach Rom fliegen und von dort die Eier mitbringen. b) um es später zu bemalen oder zu bekleben. c) dass der Tag Gründonnerstag deshalb so heißt, weil man an diesem Tag grüne Speisen isst. d) die alle ihr Entstehen der Freude am Erwachen der Natur verdanken. e) wo schon damals bemalte Eier gegessen wurden. f) ist Sieger und gewinnt der Preis. g) oder stumpfen Enden gegeneinander.