1 Geschichte Online (GO) PDF-Version der Lerneinheit: ERSTE SCHRITTE IM KURRENT-LESEN INHALT Erste Schritte im Lesen des Kurrent S. 2 Paläographie S. 2 Schriftgeschichte S. 3 Übung Kurrentschrift S. 10 Literatur und Links S. 15 2 Erste Schritte im Kurrent-Lesen In dieser Einheit lernen Sie schriftgeschichtliche Grundlagen kennen und können sich anhand von Beispielen und Übungen mit dem Lesen der Kurrentschrift vertraut machen. >> Paläographie, >> Typographie, >> Kurrentschrift, >> historische Hilfswissenschaft Im deutschen Sprachraum war bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts die gotische bzw. Kurrentschrift als Druck- und Handschrift gebräuchlich. Um mit schriftlichen Quellen der Vergangenheit arbeiten zu können, sind Lesekenntnisse dieser Schrift für Historiker und Historikerinnen unabdingbar. Dauer der Lerneinheit: ohne Übungen 1/2 Stunde, mit Übungen mind. 10 Stunden. Erste Schritte im Lesen des Kurrent Hier können Sie eine Präsentation aufrufen, die am Beispiel eines Feldpostbriefes zeigt, was Sie beim Transliterieren von alten Schriften erwartet. Erfahrene oder Ungeduldige können diesen Teil überspringen oder später einen Blick darauf werfen. Aufgrund der Größe (400kb) kann das Laden dieses Files etwas länger dauern. Die Übung ist in FLASH programmiert. Ihre Durchführung setzt die Installation eines entsprechenden Plugins in Ihrem Browser voraus, das Sie sich kostenlos aus dem WWW herunterladen können. Paläographie Die Lehre von der Entwicklung und den Formen der Schrift, die >> Paläographie, ist als >> Hilfswissenschaft ein wichtiges Hilfsmittel in quellenorientierten Wissenschaften wie Geschichte, Kunstgeschichte oder auch der mediävistischen Philologie. Im Laufe Ihres Studiums werden Sie spätestens bei der Beschäftigung mit alter, mittelalterlicher oder neuzeitlicher Geschichte alte Hand- oder Druckschriften kennen lernen, deren Entzifferung Ihnen Schwierigkeiten bereiten wird. Aber auch wenn Sie sich als Historiker oder Historikerin mehr der Zeitgeschichte als früheren Geschichtsepochen verschrieben haben, werden Sie bei Druck- und besonders bei Individualhandschriften nicht immer auf die Ihnen vertraute lateinische Schrift, sondern in vielen Fällen auf die so genannte gotische bzw. >> Kurrentschrift stoßen. Kochbuch (20. Jahrhundert) 3 Erkundigen Sie sich beispielsweise in Ihrer Familie - Sie werden schnell herausfinden, dass Ihren Grosseltern oder anderen älteren Verwandten oder Bekannten in der Schule noch Kurrent und lateinische Schrift gelehrt wurde. Wenn Sie als Historiker und Historikerin mit vergangenen Quellen arbeiten möchten, ist es also notwendig, Lesekenntnisse von früher gebräuchlichen Schriften zu erwerben. Das gilt besonders für mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte, aber auch Zeithistoriker und -historikerinnen werden nicht umhin kommen, sich paläographische Grundkenntnisse anzueignen. Schriftgeschichte Woher kommt nun unsere Schrift und warum haben frühere Generationen andere Schriften verwendet als wir heute? Im folgenden Lernobjekt erhalten Sie zur ersten Orientierung einen kurzen Überblick über die wichtigsten Etappen der Schriftgeschichte. Sie können anhand von Beispielen einige Entwicklungsstufen und Ausformungen der Schrift in den letzten Jahrhunderten kennen lernen und anschließend mit Leseübungen beginnen. Von der karolingischen Minuskel zur... Nach Antike und Völkerwanderung, die viele schriftliche Sonderentwicklungen verursachte, fand in der karolingischen Zeit (um 800) eine Zusammenführung und Vereinheitlichung der gebräuchlichen Schriften statt. Die karolingischen >> Minuskel wurde die neue einheitliche Schrift, auf der sowohl die gotische wie auch unsere heutige lateinische Schrift fußt. Karolingische Minuskel, Codex Egberti aus dem Kloster Reichenau zwischen 984 4 und 993, Quelle: Wilhelm H. Lange, Schriftfibel. Geschichte der abendländischen Schrift von den Anfängen bis zur Gegenwart, 3. Aufl., Wiesbaden 1951, 39. ...gotischen Schrift Ein wesentliches Merkmal der karolingischen Minuskel sind ihre Rundungen. Im 12. Jahrhundert erfuhr die Schrift mit dem Übergang zur gotischen Schrift einen bedeutsamen Wandel, nämlich die Brechung der Rundungen. Gotische Minuskel Quelle: Egon Boshof, Kurt Düwell und Hans Kloft, Grundlagen des Studiums der Geschichte. Eine Einführung, 4. Auflage, Köln, Weimar u. Wien 1994, 159. Die Paläographie teilt die Schrift in Buchschriften, die sich (auch vor dem Buchdruck) durch Regelmäßigkeit und Betonung der Einzelbuchstaben kennzeichnen sowie in Gebrauch- oder Geschäftsschriften (Kursive), die sich durch die Verbindung der einzelnen Buchstaben charakterisieren lassen. So entwickelte sich neben der gotischen Minuskel als Buchschrift Mitte des 13. Jahrhunderts - auch als Ausdruck zunehmender Schriftlichkeit - die gotische Kursive als Gebrauchs- und Geschäftsschrift. Zunehmende wirtschaftliche und verwaltungstechnische Bedürfnisse haben die neue gotische Kursive hervorgebracht, die (bei ständiger Weiterentwicklung) als Kanzleiund Kurrentschrift die Geschäfts- und Individualschrift bis ins 20. Jahrhundert bestimmen sollte. ...lateinischen Schrift Im 15. Jahrhundert kam es zu einer Gegenbewegung zur gebrochenen gotischen Schrift, denn diese Schrift wurde vor allem von den Humanisten abgelehnt. Im Glaube es handelt sich um eine antike Schrift wurde die runde karolingische Minuskel mit einigen Weiterentwicklungen als Antiqua wiederbelebt. Ebenso wie die gotische Buchschrift entwickelte auch die Antiqua eine Gebrauchsschrift - die humanistische Kursive, auf der unsere heutige lateinische Schreibschrift beruht. Humanistische Kursive 5 Quelle: Wilhelm H. Lange, Schriftfibel. Geschichte der abendländischen Schrift von den Anfängen bis zur Gegenwart, 3. Aufl., Wiesbaden 1951, 54. Besonders im Buchdruck bestehen von da an bis in das 20. Jahrhundert gotische und lateinische Schriftart nebeneinander, jedoch als Schreibschrift setzte sich im deutschsprachigen Raum die Kurrentschrift durch. Buchdruck Der im 15. Jahrhundert aufkommende Buchdruck verdrängte die (handgeschriebene) Buchschrift und Handschriften wurden von da an vornehmlich in Kanzleien, Ämtern und im individuellen Schriftverkehr gepflegt. Aber auch die neu entstandenen Druckschriften orientierten sich an der gebrochenen, gotischen Schrift: Die erste in Deutschland als reine Druckschrift konzipierte Schrift ist die Schwabacher Schrift. 6 Die Schwabacher Schrift kennzeichnet sich ebenso durch Brechungen wie die aus ihr Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte Fraktur, die dem Buchdruck bis ins 20. Jahrhundert erhalten bleiben sollte. Kurrentschrift Basierend auf diesen schriftgeschichtlichen Entwicklungen werden ab dem 16. Jahrhundert drei Schriftformen unterschieden: Fraktur als Buch/Druckschrift, Kanzlei als Schreibschrift für Ämter und Kanzleien und Kurrent als zweite Schreibschrift für privaten Gebrauch, wobei die Abgrenzungen im alltäglichen Gebrauch fließend waren, was besonders das Studium der Kurrentschrift erschwert. Zierfraktur, Fraktur und Kurrent 7 Johann Balthasar Preusse: Vollständige Anleitung zum Schreiben für die LandSchulen. Braunschweig 1792, aus: Deutsche Bücherei Leipzig, Schreibmeisterblätter. Fraktur, Kanzlei, Kurrent, Leipzig 1968, 29. Einen Online-Kurs zum Umgang mit Quellen im Archiv bietet die Universität Zürich mit Ad Fontes an. Als wesentliche Bestandteile der Archivarbeit sind Lesen, Transkribieren und Datieren von deutschsprachigen Handschriften des 14. - 19. Jahrhunderts zentrale Lernziele dieses Online-Kurses. Weitere Entwicklungen Im Verlauf der letzten Jahrhunderte unterlag die Kurrentschrift jedoch unterschiedlichen modischen Entwicklungen, die sich u.a. an der zeitgenössischen Kunst orientierten. Barockkursive, Handschrift von Johann Bernhard Fischer von Erlach. 8 Hier gelangen Sie zur Transliteration dieser Handschrift. Quelle: Karl Gladt, Deutsche Schriftfibel. Anleitung zur Lektüre der Kurrentschrift des 17.-20. Jahrhunderts, Graz 1974, Beispiel Nr. 171. Mit zunehmender Verbreitung der Schreibkenntnisse in der Bevölkerung auch durch die allgemeine Schulpflicht trat eine tendenziellen Vereinheitlichung und Vereinfachungen in das Schriftbild. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr die Kurrentschrift noch einen Normierungsversuch durch den Graphiker Ludwig Sütterlin. Sütterlin-Schrift 9 Die letzte Normierung erfuhr die Kurrentschrift zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Graphiker Ludwig Sütterlin (1865-1917), dessen Entwurf für eine normierte Handschrift ab 1930 in den meisten deutschsprachigen Ländern im Schulunterricht eingesetzt wurde. Hier können Sie Schritt für Schritt die Sütterlin-Schrift in einem Online-Kurs des Historischen Instituts der Universität Saarland lernen. Die Abschaffung der Kurrentschrift Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung galt die Antiqua oder lateinische Schrift als "nicht-arisch" und war deshalb verpönt. Partei und Staat bemühten sich um die Förderung der "deutschen" Schrift. Der jüdischen Bevölkerung wurden beispielsweise Veröffentlichungen und Druck in Fraktur untersagt, bis es im Jahr 1941 zu einer überraschenden Wendung in der nationalsozialistischen Führung kam. Die NSDAP entschied, dass die so genannte "deutsche" Schrift gar keine deutsche Schrift sei, sondern mit dem Aufkommen des Buchdrucks von jüdischen Buchdruckern eingeführt wurde. In einem internen von Bormann unterzeichneten Rundschreiben vom 3. Jänner 1941 wurde mit dieser haarsträubenden Begründung die "nicht-arische" lateinische Schrift zur Normschrift im gesamten Schriftwesen und im Unterricht erklärt: "Die sogenannte gotische Schrift als eine deutsche Schrift anzusehen und zu bezeichnen ist falsch. In Wirklichkeit besteht die sogenannte gotische Schrift aus Schwabacher-Judenlettern. Genauso wie sie sich später in den Besitz der Zeitungen setzten, setzten sich die in Deutschland ansässigen Juden bei der Einführung des Buchdrucks in den Besitz der Buchdruckereien, und dadurch kam es in Deutschland zu der starken Einführung der Schwabacher- Judenlettern." aus: Karl Gladt, Deutsche Schriftfibel. Anleitung zur Lektüre der Kurrentschrift des 17.-20. Jahrhunderts, Graz 1974, 8. Nachdem diese Verordnung der Nationalsozialisten nach Kriegsende nicht 10 rückgängig gemacht wurde, konnte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die lateinische Schrift als Schreibschrift im deutsprachigen Raum durchsetzen. Übung Kurrentschrift Bevor Sie mit dem Lesen der Kurrentschrift beginnen, sollten Sie ­ auch im Hinblick auf zukünftige >> Transliterationen ­ folgendes beachten: Grammatik, Rechtschreibung aber auch der geltende Sprachgebrauch unterlagen in den letzten Jahrhunderten Veränderungen, so dass beim Lesen immer ein wenig Kreativität notwendig ist. Es ist daher ratsam im Fall von Unklarheiten immer ein zeitgenössisches Wörterbuch bzw. ein Lexikon mit den gängigen Grammatikregeln heranzuziehen. In vielen Fällen kann bei schwer leserlichen Handschriften ­ wie Ihnen das auch in der Ihnen geläufigen lateinischen Schrift sicher bekannt ist ­ der Kontext in dem sich der Text bewegt, erste Orientierungspunkte bieten. Alphabet In den folgenden vier Übungen können Sie mit einer speziellen Anfängerübung und anhand von S aus dem 20., 19. und 18. Jahrhundert das Lesen der Kurrentschrift erlernen. Zunächst haben Sie hier die Möglichkeit, das Alphabet sowie einige Besonderheiten der Kurrentschrift kennen zu lernen. chriftproben Hier können Sie das Alphabet als PDF-Datei (121 KB) ausdrucken. ist das Zeichen für "s" am Wort- und Silbenende. Vor der Rechtschreibreform von 1901 wurde dieses "s" auch vor dem "t" am Wortende und nach "ch" geschrieben. Mit diesen Buchstaben wurde das scharfe "s" an Wort und Silbenende geschrieben. Nach der Rechtschreibreform von 1901 wurde das scharfe "s" in dieser Form geschrieben, wobei sich diese Form aber auch in älteren Texten finden lässt. 11 Anfängerübung Aufgabe dieser Übung ist die Transliteration eines Textes, der mit einem KurrentSchrifttyp am Computer hergestellt wurde. Im Gegensatz zu originalen Handschriften zeichnet sich diese Schrift durch ihre Regelmäßigkeit aus und bietet einen einfacheren Einstieg in das Transliterieren als die folgenden Originaltextproben. Kontext: Dem französischen Forscher Jean-François Champollion (1790-1832) gelang es im 19. Jahrhundert anhand des Rosettasteines (benannt nach seinem Fundort an der ägyptischen Mittelmeerküste), die bis dahin unlesbaren Hieroglyphen zu entziffern. Auf dem Rosettastein wurde ein und derselbe Text in Hieroglyphen sowie in den bekannten und lesbaren Schriften Demotisch und Griechisch aufgezeichnet. Der Vergleich von mehreren Schriften ermöglichte den Ägyptologen die Entschlüsselung der Hieroglyphen. Anleitung Übung: * In den Zeilen unter dem Textabschnitt können Sie die einzelnen Buchstaben und Satzzeichen eintragen. * Dabei finden sie die Anzahl der Buchstaben pro Wort sowie die Anzahl der einzelnen Wörter und Satzzeichen pro Zeile. * Mit dem Überprüfen-Button können Sie Ihre Ergebnisse auf ihre Richtigkeit testen. Beachten Sie dabei, dass bei etwaigen Fehlern immer nur der erste im Text gefundene Fehler rot markiert wird. Auf diese Weise können Sie einzelne Wörter, Zeilen oder auch den ganzen Textabschnitt überprüfen. * Nach 10 Fehlern besteht die Möglichkeit, die richtige Transliteration für den gesamten Abschnitt zu sehen. * Als Hilfe steht Ihnen zusätzlich eine Lupe zur Verfügung. Wenn Sie auf den Button Lupe klicken erscheint eine Lupe, die Sie mit der linken Maustaste auf Textstellen, die Sie vergrößern wollen, ziehen können. Hier geht es zur Übung! Aufgrund der Größe (108kb) kann das Laden dieses Files etwas länger dauern. Die Übung ist in FLASH programmiert. Ihre Durchführung setzt die Installation eines entsprechenden Plugins in Ihrem Browser voraus, das Sie sich kostenlos aus dem WWW herunterladen können. 20. Jahrhundert Als Beispiel für eine Schrift des 20. Jahrhunderts können Sie nun versuchen, das Geständnis eines deutschen Soldaten über Verbrechen und Gräuel der Wehrmacht in der in der Sowjetunion übersetzen. Wenn Sie den Text transliteriert haben, können Sie in der GO-Lerneinheit 12 gonline.univie.ac.at/index_m2.php?lid=1&sid=1269 Klassische Quellen erfahren, wie Sie als Historiker und Historikerin mit solchen Texten/Quellen arbeiten sollten. Kontext: Im Jahr 1942 schuf die Sowjetunion eine zentrale Stelle zur Untersuchung der NaziVerbrechen in der Sowjetunion. Eine "Außerordentliche Kommission" sammelte zu diesem Zwecke Material und Zeugenaussagen unter gefangenen Wehrmachtssoldaten, die in späteren nationalen und internationalen Kriegsverbrecherprozessen verwendet werden sollte. Der nachfolgende Text (entnommen aus Hannes Heer, Hg, "Stets zu erschießen sind Frauen, die in der Roten Armee dienen". Geständnisse deutscher Kriegsgefangener über ihren Einsatz an der Ostfront, Hamburg 1995, 72.) ist eine Zeugenaussage bzw. das Geständnis eines Soldaten der deutschen Wehmacht, der in der Sowjetunion im Einsatz war. Hinweise: Die ersten Buchstaben des Textes sind abgeschnitten. In der Transliteration sehen Sie diese fehlenden Buchstaben in grau aufscheinen. Brjansk: Stadt in der Sowjetunion GFP: Geheime Feldpolizei: Die Geheime Feldpolizei gehörte zu den Ordnungstruppen der Wehrmacht, deren Aufgabe die Abwehr von Spionage, Sabotage und Zersetzung war und die für das frühzeitige Einschreiten gegen Zerfallserscheinungen der eigenen Truppe und für die Bekämpfung von Widerstandsbewegungen in besetzten Gebieten zuständig war. Anleitung Übung: * Der Text ist in 6 kleinere Abschnitte zerlegt, wobei die Abschnitte 4-6 eine höhere Schwierigkeitsstufe als die ersten drei Abschnitte aufweisen. * Sie können mit jedem beliebigen Abschnitt beginnen, es empfiehlt sich jedoch aufgrund der verschiedenen Schwierigkeitsniveaus systematisch mit dem ersten Abschnitt zu beginnen. Auch die inhaltlichen Zusammenhänge werden Ihnen das Transliterieren erleichtern. * In den Zeilen unter dem Textabschnitt können Sie die einzelnen Buchstaben und Satzzeichen eintragen. * Die ersten 3 Textabschnitten geben die Anzahl der Buchstaben pro Wort sowie die Anzahl der einzelnen Wörter und Satzzeichen pro Zeile an. * Bei den letzten 3 Textabschnitte müssen Sie selbst herausfinden, wie viele Buchstaben die einzelnen Wörter aufweisen. * Mit dem Überprüfen-Button können Sie Ihre Ergebnisse auf ihre Richtigkeit testen. Beachten Sie dabei, dass bei etwaigen Fehlern immer nur der erste im Text gefundene Fehler rot markiert wird. Auf diese Weise können Sie einzelne Wörter, Zeilen oder auch den ganzen Textabschnitt überprüfen. * Nach 10 Fehlern besteht die Möglichkeit, die richtige Transliteration für den gesamten Abschnitt zu sehen. 13 * Als Hilfe steht Ihnen zusätzlich eine Lupe zur Verfügung. Wenn Sie auf den Button Lupe klicken erscheint eine Lupe, die Sie mit der linken Maustaste auf Textstellen, die Sie vergrößern wollen, ziehen können. Hier geht es zur Übung! Aufgrund der Größe (384kb) kann das Laden dieses Files etwas länger dauern. Die Übung ist in FLASH programmiert. Ihre Durchführung setzt die Installation eines entsprechenden Plugins in Ihrem Browser voraus, das Sie sich kostenlos aus dem WWW herunterladen können. 19. Jahrhundert Als Beispiel für eine Schrift aus dem 19. Jahrhundert können Sie hier die Handschriften von Franz Grillparzer und seiner Freundin Katharina Fröhlich transliterieren. Kontext: Briefwechsel aus dem Jahr 1823 von Katharina Fröhlich und Ihrem Freund Franz Grillparzer, der sich gerade auf Reisen befindet. Quelle: Karl Gladt, Deutsche Schriftfibel. Anleitung zur Lektüre der Kurrentschrift des 17.-20. Jahrhunderts, Graz 1974, Beispiele 99 und 101. Hinweise: Beachten Sie, dass um 1823 ein anderer Sprachgebrauch herrschte als heute. Auch die Rechtschreibung unterschied sich: angefangen mit dem berühmten "th" als Anlaut am Beginn von Wörtern bis hin zur Tatsache, dass viele Wörter aus dem Französischen entlehnt wurden. Doppellaute wurden mit einem Strich über dem jeweiligen Buchstaben gekennzeichnet: = "mm". In der Transliteration schreiben Sie dafür zwei "m". Souteniren: soutenir (frz.): unterstützen Übung 19. Jahrhundert Anleitung Übung: Die beiden Briefe sind in 4 kleinere Abschnitte zerlegt. Sie können mit jedem beliebigen Abschnitt beginnen, es ist empfiehlt sich jedoch einen Brief nach dem anderen zu transliterieren und jeweils mit dem ersten Abschnitt zu beginnen. Auch die dadurch aufeinander aufbauenden inhaltlichen Zusammenhänge werden Ihnen diese Übung erleichtern. Sie haben die Möglichkeit die einzelnen Briefabschnitte als Bilder auszudrucken. Zur Kontrolle finden Sie die richtige Transliteration ebenfalls ausdruckbar unter dem Textabschnitt. 14 Katharina Fröhlich Abschnitt 1 Transliteration Abschnitt 2 Transliteration Franz Grillparzer Abschnitt 1 Transliteration Abschnitt 2 Transliteration 18. Jahrhundert Als Beispiel für eine Schrift aus dem 18. Jahrhundert können Sie hier die Handschrift von Maria Theresia übersetzen. Kontext: Eine Art Dankschreiben von Maria Theresia an die Gräfin Heister, die sich um die Erziehung einiger Ihrer Töchter kümmerte. Quelle: Karl Gladt, Deutsche Schriftfibel. Anleitung zur Lektüre der Kurrentschrift des 17.-20. Jahrhunderts, Graz 1974, Beispiel 163. Hinweise: Beachten Sie, dass im 18. Jahrhundert ein anderer Sprachgebrauch herrschte als heute. Auch die Rechtschreibung unterschied sich und die Groß- und Kleinschreibung folgte keinen bestimmten Regeln. Namen und Fremdwörter werden häufig in Antiqua geschrieben. Einige Buchstaben sind nach wie vor von der im 17. Jahrhundert üblichen Barockkursiven geprägt: ist das Zeichen für den Buchstaben P ist das Zeichen für den Buchstaben V ist das Zeichen für den Buchstaben W Anleitung Übung: * In den Zeilen unter dem Textabschnitt können Sie die einzelnen Buchstaben und Satzzeichen eintragen. * Dabei finden sie die Anzahl der Buchstaben pro Wort sowie die Anzahl der einzelnen Wörter und Satzzeichen pro Zeile. * Mit dem Überprüfen-Button können Sie Ihre Ergebnisse auf ihre Richtigkeit testen. Beachten Sie dabei, dass bei etwaigen Fehlern immer nur der erste im 15 Text gefundene Fehler rot markiert wird. Auf diese Weise können Sie einzelne Wörter, Zeilen oder auch den ganzen Textabschnitt überprüfen. * Nach 10 Fehlern besteht die Möglichkeit, die richtige Transliteration für den gesamten Abschnitt zu sehen. * Als Hilfe steht Ihnen zusätzlich eine Lupe zur Verfügung. Wenn Sie auf den Button Lupe klicken erscheint eine Lupe, die Sie mit der linken Maustaste auf Textstellen, die Sie vergrößern wollen, ziehen können. Hier geht es zur Übung! Aufgrund der Größe (108kb) kann das Laden dieses Files etwas länger dauern. Die Übung ist in FLASH programmiert. Ihre Durchführung setzt die Installation eines entsprechenden Plugins in Ihrem Browser voraus, das Sie sich kostenlos aus dem WWW herunterladen können. Kurrent-Game Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre neu erworbenen Transliterationskenntnisse auf spielerische Weise und auf Zeit zu testen. Viel Erfolg beim Kurrent-Game! Literatur und Links Egon Boshof, Kurt Düwell und Hans Kloft, Grundlagen des Studiums der Geschichte. Eine Einführung, 4. Auflage, Köln, Weimar u. Wien 1994. In den Abschnitten zur Quellenkunde der mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte finden sich die wichtigsten Informationen zur Paläographie, die aufgrund ihrer Prägnanz und Kürze einen guten Einstieg in das Thema vermitteln. Kurt Dülfer u. Hans Enno Korn, Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.-20. Jahrhunderts, 10. Auflage, Marburg 2000. In diesem Buch findet sich ein informativer und prägnanter einleitender Text zum Thema. Danach folgen 50 Beispielstexte mit Übersetzungen. Die ausgewählten Texte sind mehrheitlich amtliche Briefe, Dokumente und Erlässe. Karl Gladt, Deutsche Schriftfibel. Anleitung und Lektüre der Kurrentschrift des 17.-20. Jahrhunderts, Graz 1974. Anschauliche Beispiele, Übersetzungen und ein einführender, aber sehr informativer Artikel mit vielen Erklärungen. Die ausgewählten Texte sind vor allem Alltagsdokumente wie beispielsweise private Briefe von Berühmtheiten aus Kunst, Kultur und Politik des 18. und 19. Jahrhunderts. Christina Kilius, Die Antiqua-Fraktur Debatte um 1800 und ihre historische Herleitung, Wiesbaden 1999. 16 Wer mehr zum Antiqua-Fraktur-Streit wissen möchte, findet hier die notwendigen Informationen. Beinert, Wolfgang, Typolexikon.de. Das Lexikon der deutschen Typographie (2001). http://www.typolexikon.de (10. 5. 2004). Ein Online-Lexikon zu allen relevanten Themen der Schriftgeschichte und des Buchdrucks. Die Universität Zürich entwickelte ein Selbstlernangebot zur Benützung und Auswertung von handschriftlichen Quellen in Archiven unter http://www.adfontes.unizh.ch.