Kafkas Leben WORTERKLÄRUNGEN Franz Kafka wurde als ältestes von sechs Kindern des jüdischen Galanteriewarenhändlers Hermann Kafka und seiner Fraujulieam3. Juli 1883 in Prag geboren. Der Vater war aus ärmlichen Verhältnissen aufgestiegen, während die Mutter aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie stammte. Kafka war ein guter Schüler, litt allerdings während seiner Jugend unter großen Ängsten, die in komplizierten Familienverhältnissen begründet waren. Nach dem Abitur (Sommer 1901) begann Kafka ein Jura-Studium an der Prager Universität; daneben belegte er auch germanistische Vorlesungen und besuchte philosophische Zirkel und literarische Salons. Er wurde mit der Prager Literaturszene bekannt und schloss Freundschaft mit Max Brod, der später Kafkas Nachlass gegen dessen testamentarischen Willen vor der Vernichtung rettete. 1906 wurde Kafka zum Dr. jur. promoviert und trat 1908 als Versicherungsjuristin die Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt ein. Unter der Berufstätigkeit hat Kafka Zeit seines Lebens gelitten, da sie ihm Kraft für das nächtliche Schreiben raubte. Nach frühen literarischen Anfängen versuchte Kafka, den Brotberuf mit seiner künstlerischen Tätigkeit zu vermitteln, was ihm nie recht gelang. Zwischen 1912 und 1917 suchte er in einer Beziehung zu Feiice Bauer seine Einsamkeit und Verlorenheit inmitten der bürokratischen Berufstätigkeit und der feindlichen Großstadt zu überwinden; seine seelischen Spannungen waren Motivation für die Erzählung „Das Urteil", in der sich die schwierigen Beziehungen zu Vater, Geliebter und Freund spiegeln. Kafka löste sich allmählich von den Zwängen seiner Familie und unternahm mit dem Freund Max Brod Vergnügungs- und Bildungsreisen. Seit Sommer 1917 litt Kafka unter den Symptomen einer Tuberkuloseerkrankung, die ihm die Berufstätigkeit zunächst erschwerte und schließlich unmöglich machte. Kafka gewann durch die Krankheit schrittweise mehr Zeit zum Schreiben. Neben einer Reihe von Erzählungen entstanden die Romane „Der Verschollene",„Der Prozess" und „Das Schloss", die alle Fragment blieben und erst durch Max Brod aus dem Nachlass veröffentlicht wurden. Im Frühjahr 1920 lernte Kafka die Tschechin Milena Jesenskä kennen, in die er sich verliebte, was ihn erneut in seelische Konflikte stürzte. Ihr gab er als Einziger seine Tagebücher zum Lesen. Kafkas Beziehungen zu Frauen stehen in Zusammenhang mit depressiven Phasen seines Lebens, die ihrerseits seine unterschiedlichen Schaffensphasen beeinflusst haben. Im September 1923 begegnete Kafka Dora Diamant, mit der er in Berlin einige glückliche Monate verbrachte. Um die Jahreswende verschlechterte sich sein Gesundheitszustand; nach der Diagnose einer Kehlkopftuberkulose wurde er in ein Sanatorium in Kierling bei Klosterneuburg gebracht, wo er am 3. Juni 1924 starb. 5 Musterkollektion, eine Auswahl derjenigen Waren, die der Reisende verkauft und die nach Vertragsabschluss direkt von der Fabrik geliefert werden Pelzboa. schlangenförmiger, modischer Halsschmuck aus Pelz Pelzmuff, niederländisch: Handwärmer 6 Kreatur, lat.: Lebewesen, gehorsames Werkzeug 10 Prokurist, lat.-ital.: Bevollmächtigter eines Geschäftsinhabers 12 paradieren, frz.: sich mit etwas brüsten Inkasso. Einziehung von Geldforderungen 19 fixe Idee. Zwangsvorstellung 21 Kanapee, frz.: Sofa mit Rücken- und Seitenlehnen 24 Wertheimkassa. Kasten der österreichischen Firma Wertheim, der im Kontor hinter dem Verkaufsraum stand. Kommis. frz.: veraltet für Handlungsgehilfe 25 Provision, ital.: im Handel übliche Form der Vergütung, die in Prozenten vom Umsatz berechnet wird Violine, ital.: Geige Konservatorium, ital.: (Hoch)schule für die Ausbildung von Musikern Gulden. Währung der österreichisch-ungarischen Monarchie 26 Asthma, griech.: anfallweise auftretende Atemnot 28 Plafond, frz.: Decke eines Raumes 31 Handelsakademiker, österr. für Schüler einer höheren Handelsschule 35 Kredenz, ital.: Tisch oder Schrank zum Anrichten 36 Stenographie. Kurzschrift 40 Zimmerherren. Untermieter 42 Livree, uniformartige Dienerkleidung 49 Prinzipal, veraltet für Lehrherr, Geschäftsinhaber 50 Adjes. Abschiedsgruß: Lebe wohl! 52 53 I