Die Verwandlung Franz Kafka Diese Erzählung in Novellenform entstand 1912 und wurde zunächst 1915 im Oktoberheft der Zeitschrift Weiße Blätter unter der Redaktion von René Schickele veröffentlicht. Die Erstausgabe in Buchform erschien in demselben Jahr in der Reihe Der jüngste Tag. Die Erzählung gehört offenbar zu dem uralten Dichtungstypus, wo durch den Einbruch von etwas Fremdartigen eine völlig gewöhnliche Umwelt plötzlich in neuem Licht erscheint und in ihrer wahren Beschaffenheit erkennbar wird. Das Ungeziefer hat unter anderem die Aufgabe , die Minderwertigkeit der Person , die es ersetzt, ihr Außenseitertum zu signalisieren. Themen: Vater-Sohn Konflikt (persönliche Erfahrungen) Identitätsverlust Eheproblemen Finanzielle Abhängigkeit Inhalt: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus einem unruhigen Traum erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Die Erzählung Verwandlung beschreibt nur in 3 Kapitel Gregor Samsas Leben als Käfer und die Reaktionen seiner Umgebung. Gregor arbeitet als Handelsreisender für eine Firma und erhält so mit seinem Lohn seine Eltern und seine Schwester. Als Käfer ist er unfähig aufzustehen und das Bett zu verlassen. Sein panzerartiger Rücken und seine dünne Beinchen machen ihm große Schwierigkeiten sich zu bewegen. Zunächst denkt er an eine Sinnestäuschung. Gregors Stimme hat sich auch verändert und es gelingt ihm nicht mit seiner Familie zu reden. Weil er auch an diesem Morgen an seiner Arbeitsstelle erwartet wird, erscheint im Laufe des Vormittags der Prokurist, ein Vorgesetzter Gregors, bei den Samsas, um sich empört nach dem unentschuldigten Fernbleiben seines Angestellten zu erkundigen und auf dessen sofortigem Erscheinen zu insistieren. Als er den Verwandelten erblickt, der sich unter großen Mühen bis an die Tür geschleppt hat, ergreift er die Flucht. Auch Gregors Familie reagiert entsetzt, und der Vater treibt das Tier unter Drohungen und Gewaltanwendung zurück in sein Zimmer. Gregor ist jetzt auf seine Familie angewiesen. Er muss nun von der Schwester in seinem Zimmer wie ein Tier mit Nahrung versorgt werden, während sich der Vater eine Stelle als Diener in einer Bank sucht. Gregor versucht Kontakt mit seiner Familie aufzunehmen, doch ohne Erfolg – sie isoliere sich von ihm. Die Schwester kommt nur noch ins Zimmer, um ihn zu füttern. Trotz seiner früheren Verdienste für die Familie, wird er als überflüssig gesehen. Als seine Mutter und seine Schwester sein Zimmer ausräumen - angeblich um ihm als Käfer mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen - versucht Gregor verzweifelt, ein Bildnis an der Wand (die „Dame im Pelz“) zu retten, das er besonders liebt. Als er sich daher an das Bild klammert, um es zu schützen, wertet seine Mutter diese Aktion als Angriff gegen sie und verliert vor Schreck das Bewusstsein. Die Schwester eilt der Mutter mit Medizinflaschen zu Hilfe, die sie aus der Küche holt. Gregor folgt ihr und wird durch eine herunterfallende Flasche im Gesicht verletzt. Als später der von seiner Arbeit heimkehrende Vater wütend mit Äpfeln nach Gregor wirft, bleibt einer davon in dessen Rücken stecken und verwundet ihn schwer. Die Schwester fordert Gregor zu beseitigen (,,Ich will vor diesem Untier nicht den Namen meines Bruders aussprechen, und sage daher bloß: wir müssen versuchen, es loszuwerden.“). Gregor fühlt sich zutiefst verletzt und verhungert einige Zeit später. Er wird am frühen Morgen von der Haushaltsdienerin gefunden und sein Kadaver wird von ihr weggeschafft. Gregors Tod ist für die Familie eine große Erleichterung und dadurch kann sieh neue Pläne für die Zukunft schmieden Die Personen: Gregor Samsa - Hat scheinbar die ökonomische Seite der Vaterrolle übernommen - Verhasst sein Beruf Schwester Grete - Die verwöhnte, fürsorgliche und opferbereite Schwester → Wandlung und Abwendung vom Bruder - Mit dem Wandel von der untätigen Tochter zur Pflegerin Gregors gewinnt sie jedoch Ansehen und Einfluss innerhalb der Familie und entwickelt dabei mehr Selbstvertrauen. - Nach Gregors Tod fühlt Grete sich erleichtert, als würde eine schwere Last von ihr fallen und auch die Eltern teilen die Erleichterung der Tochter. Vater - zu Beginn als sehr schwach und kränklich beschrieben - Aus dem Zusammenbruch seines Geschäfts hat er einen letzten Profit gezogen und unterschlägt Gregor sein eigenes Geld, indem er ihm die Ersparnisse seines eigenen Verdienstes verheimlicht. - Gleich nach Gregors Metamorphose übernimmt er die Leitung der Familie - Er nimmt notgedrungen eine niedere berufliche Anstellung als Bankdiener an und trägt seine Arbeitsuniform als sichtbares Zeichen seiner neu gewonnenen Macht und seines Selbstwertgefühls auch zu Haus - Gegenüber Gregor tritt energisch, zupackend und aggressiv auf Mutter - Traditionellen Aufgaben der Ehefrau und Mutter - verteidigt Gregor vor dem familiären Ausschlus - Mit ihren Ohnmachten entflieht sie der Wirklichkeit Prokurist Die drei Zimmerherren Dienstpersonal Verfilmungen - 1977 – Die Verwandlung. (OT: The metamorphosis of Mr. Samsa.) - 1993 – The Metamorphosis of Franz Kafka. 30 Min., Regie: Carlos Atanes (Kurzfilm) - 2009 - Die Verwandlung (48 Min., Regie: Lukas Block)