Freund fragte mich, warum ich nicht die Polizei verständige. Das war aber eine sehr einfältige Frage. Man möge sich das nur einmal vorstellen! Ich soll also an die Polizei telephonieren und soll sagen: »Bitte, Herr Kommissar, bei mir ist der Taxichauffeur.« Ich als Polizeikommissar würde über einen solchen Anruf lachen. Und im übrigen kann ich ja gar nicht wissen, ob die Polizei nur lachen würde. Wahrscheinlich würde man sogar einen Verdacht schöpfen und würde mich verfolgen. So lasse ich es also lieber sein. Freilich wird der Mann immer lästiger. Um Mitternacht geschieht es jetzt sehr oft, daß ich plötzlich erwache. Eine halbe Minute später höre ich das kurze Läuten. Ich schließe die Tür auf, und der Taxichauffeur ist da. Er geht an den Schreibtisch, beginnt zu lesen, zu zeichnen, oder er geht ans Klavier, um seine Melodie zu spielen. »Pst,« sagte ich dann, »es ist Mitternacht. Um diese Stunde darf man hier nicht musizieren.« Dann hört er selbstverständlich auf. Aber statt zu spielen, pfeift er jetzt sein Lied, pfeift es ganz dünn und leise zwischen einer Lücke seiner Zähne, und das klingt dann so erschütternd, daß ich mich auf den Boden werfen muß und schluchze. Was soll ich nur beginnen? Es hätte eben nicht geschehen dürfen. Die Mühe, meinen Koffer selbst heraufzutragen, wäre nicht so groß gewesen. 187