NATHAN DER WEISE, 17 Fragen zur Hauslektüre erschienen 1779, 1783 in Berlin uraufgeführt, aber erst seit Schillers Aufführung von 1801 in Weimar,es handelte sich eigentlich um eine Bearbeitung, gehört Nathan zum festen Repertoire deutscher Theater. l. Warum ist die Botschaft des Stückes so hervorgehoben? Durch die Ringparabel als Zentrum des Stückes wird das Dramatische z. T. vom Didaktischen nicht überlagert. Erklären diese Neigung zum „Lehrgedicht“ aufgrund des Entstehungskontextes. 2. Wie unterscheidet sich die Ringparabel in Boccacios Dekameron und bei Lessing? ( III. Novelle des ersten Buches: Melchisedech). In den alttschechischen Gesta romanorum wird die Ringparabel wesentlich parteiischer gedeutet: Najmilejší! Král tento jest Kristus, jenž tři syny má, točíšto židy, pohany a křesťany. Židóm dal zemi slíbenú, pohanóm poklady, neb jich nazbyt mají, ale křesťanóm dal prsten najdražší, točíšto vieru křesťanskú. Neb skrze vieru jako skrze prsten křesťany sobě usnúbil jest. 3. Worin sieht Lessing die positive Rolle einer Religion? Welche zusätzliche Eigenschaft – gegenüber Boccaccio - hat Lessing dem Ring deshalbt zugeschrieben? 4. Nathan der Weise ist ein analytisches Drama. Warum? Was bedeutet dieses Fachbegriff? 5. Für eine schnelle Suche im Drama im abschlusstest empfehle ich, sich eine Folge der Szenen zu merken oder wenigstens zu notieren (z. B. http://www.judentum-projekt.de/lessingweb/inhaltsangabe.htm). Eine Kontrollfrage: Wann erfährt man wer Wolf von Filneck ist und wer behauptet: […] Kinder brauchen Liebe, Wärs eines wilden Tieres Lieb' auch nur, In solchen Jahren mehr, als Christentum. Zum Christentume hats noch immer Zeit. 6. Wie gelingt es Nathan, die weniger Toleranten (als e selbst) auf sein Niveau emporzuheben? 7. Worin liegt der sprachliche Reiz des Stückes? 8. Der Duden definiert die Sentenz als kurz u. treffend formulierter, einprägsamer Ausspruch, der Allgemeingültigkeit beansprucht; Sinnspruch. Finden Sie ein Beispiel einer bühnenwirksamen Sentzenz in Lessings Text[1]. 9. Daja bittet Nathan, er solle Reja nicht ihren Galuben an eine wundersame Rettung nicht ausreden: laßt lächelnd wenigstens ihr einen Wahn, in dem sich Jud´und Christ und Muselmann vereinigen; - seinen süßen Wahn! Welchen süßen Wahn meint sie? 10. Was wirft der Tempelherr den Juden vor? Worin liege ihr Stolz, den er ihnen übel nimmt? 11. Wie reagiert Nathan auf diesen Vorwurf? 12. Nathan schätzt ein rationales Handeln, alles Schwärmen ist ihm suspekt. Warum? 13. Welche Figur ist am niederträchtigsten? Sie scheut sogar die Kundschafterei nicht und es wird ihm nachgesagt, er meine, es sei Bubenstück vor Menschen nicht auch Bubenstück vor Gott 14. Wer war Hermann Samuel Reimarus (1694-1768) und wie hängt sein Name mit dem Stück zusammen? Gab es in Lessing Freundeskreis einen edlen Juden, der ein Vorbild für den weisen Nathan abgeben konnte? 15. Wo und wann spielt das Stück? 16. Wie lautet die Frage Saladins, die Nathan für eine Falle hält? 17. Lessing hat im Stück den Vorsehungsoptimismus im Sinne Leibniz' anklingen lassen. Wann und welche Figur spricht den Satz: Geweint? Beiher mit Gott auch wohl gerechtet, Gezürnt, getobt, mich und die Welt verwünscht; […] Doch nun kam die Vernunft allmählig wieder. Sie sprach mit sanfter Stimm': »und doch ist Gott! Doch war auch Gottes Ratschluß das! Wohlan! ________________________________ [1] Alles, was ich sonst besitze, hat Natur und Glück / Mir zugeteilt. Dies Eigentum allein Dank´ ich der Tugend!