Zitate, die Èièváks Deutung der des Verhältnisses Prinz-Emilia unterstützen: ORSINA. Beßrer Rat kömmt über Nacht. - Wo ist er? wo ist er? - Was gilts, er ist in dem Zimmer, wo ich das Gequicke, das Gekreusche hörte? - Ich wollte herein, und der Schurke vom Bedienten trat vor. MARINELLI. Meine liebste, beste Gräfin- ORSINA. Es war ein weibliches Gekreusche. Was gilts, Marinelli? (IV, 3) Im Ernst, Marinelli? Emilia Galotti? - Emilia Galotti wäre die unglückliche Braut, die der Prinz tröstet? MARINELLI (vor sich). Sollte ich ihr schon zu viel gesagt haben? ORSINA. Und Graf Appiani war der Bräutigam dieser Braut? der eben erschossene Appiani? MARINELLI. Nicht anders. ORSINA. Bravo! o bravo! bravo! (in die Hände schlagend) MARINELLI. Wie das? ORSINA. Küssen möcht' ich den Teufel, der ihn dazu verleitet hat! (IV, 5) Vgl. auch die Homepage des Lessing-Gymnasium Köln http://www.lessing-gymnasium.kbs-koeln.de/projekte/Emilia%20Galotti/Emilia.html der Prinz als philanderer, womaniser, Casanova, debauchee, Don Juan, libertine, Lothario, man, masher, rounder, skirt chaser, wolf, woman chaser DIE INSZENIERUNG BRICHT DURCH EXTRA ENTWICKELTE KOMMENTIERENDE DIALOGE UND SELBST CHOREOGRAFIERTE SCHATTENTANZSZENEN VON ORSINA UND EMILIA ( VERENA LANGERBEINS UND INA HULLMANN) DIE CHARAKTERE AUF. DIE "HÖFISCHE" UND DIE "BÜRGERLICHE" WELT VON PRINZ UND EMILIA TREFFEN UNVERMITTELT IN ZWEI PARALLELEN BÜHNENBILDERN AUFEINANDER, CHRISTOPH SIEGER, STUFE 12, "UMSPIELT" LEITMOTIVISCH DIE HAUPTFIGUREN BEI IHREN AUFTRITTEN AM FLÜGEL. SO ENTSTEHT EINE OFFENE INSZENIERUNG, DIE VERSCHIEDENSTE SPIELARTEN UND -TEMPI GEGENEINANDER SETZT, EINE ZEITNAHE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM 'KLASSIKER" EMILIA GALOTTI. Claudia erkennt schon bald die wahren Zusammenhänge - im Gegensatz zu Emilla, die sich, durch die Ereignisse völlig verstört, beinahe willenlos in ihr Schicksal fügt. Aber vielleicht interessiert es Sie dennoch, dass dieser Junge davon ausging, dass all die Dinge – er spricht da von Persönlichkeitsanteilen – also, dass alles, was im realen Leben nicht gelebt wird, oder nicht gelebt werden kann – aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gelebt wird – z B. weil bestimmte Moralvorstellungen es nicht zulassen - dass also all diese Persönlichkeitsanteile in den Schatten wandern. Der Volksmund spricht hier auch vom alter ego, oder vom Unbewussten, dass darauf wartet vom Individuum entdeckt und angenommen zu werden. In Emilias Schatten, so ließe sich denken, läge demnach Freiheit, Unabhängigkeit, Lust, Erotik ... Pascal: (ihn unterbrechend:) Ach, hören Sie mir doch auf. Allenfalls sollte der Tanz ein Traumbild Emiliens darstellen. Zunächst ging´s doch um das Geschmeide. Emilia möcht´ bescheiden sein und sich durch Luxus nicht verführen lassen. Und doch droht sie schon hier, der Verführung zu erliegen. Der Tanz? Der Tanz drückt einfach nur ihre schwelgerischen Träumereinen diesbezüglich aus. Fabian: Möglich. Pascal: (sich ans Publikum wendend:) Wovon träumt Emilia? Das ist doch so eine typische Frage, aus dem Bereich, den Lehrer so gerne produktionsorientierte Aufgabenstellung nennen. (nachäffend) Wovon träumt Emilia?