Rezeption und Übersetzungskritik Elisaberth Arend: Übersetzungsforschung als Rezeptionsforschung. Fragen der Theorie und Praxis am Beispiel der übersetzerischen Rezeption italienischer Literatur im deutschen Sprachraum. 1994. Juliane House: Translation quality assessment: a model revisited. Tübingen 1977 „Ein übersetztes Buch ist wie eine Leiche, die von einem Auto bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden ist.“ (Thomas Bernhard) Rezeption Wie wird ein Werk berühmt? Julian Hirsch: »Genesis des Ruhms« (1914). Ruhm als »kollektiv-psychologische Erscheinung«, die eine Beziehung zwischen dem für »eminent« gehaltenenen Individuum und der »verehrungsbedürftigen« Masse stiftet . Methodisch wegweisend ist dabei vor allem seine Unterscheidung zwischen »ruhmerzeugenden und ruhmerweiternden Faktoren« auf Seiten des Individuums oder auf Seiten der Masse . Ein Musterbeispiel Angela Lackner: Übersetzung und Rezeption Thomas Manns in Amerika. Eine kontrastive Übersetzungsanalyse von Der Tod in Venedig. Betreuer/Begutachter: Ao. Univ.- Prof. W. Kriegleder.2006 Welches Bild wurde der amerikanischen Öffentlichkeit von Thomas Manns Persönlichkeit und seinem schriftstellerischen Werk vermittelt? Die Rolle seiner lang-jährigen amerikanischen Übersetzerin Helen T. Lowe-Porter im Aufnahmeprozess: On Translating Thomas Mann (in: In: In Another Language. New York: Alfred A. Knopf 1966), bzw. des amerikanischen Verla-ges Alfred A. Knopf. Übersetzungen der Werke von Thomas Mann Royal Highness (1916) - ignoriert. Bashan and I (1923), eigentlich "Herr und Hund", positiv aufgenommen. Buddenbrooks (1924) nicht nur positiv rezensiert Erzählband Buch Death in Venice and Other Stories (1925) - Tod in Venedig, Tristan und Tonio Kröger The Magic Mountain (1927) Children and Fools (1928) frühere Erzählungen Unordnung und frühes Leid, Das Wunderkind, Tobias Mindernickel, Beim Propheten, Luischen und Der kleine Herr Friedemann. Mario and the Magician (1931) Chronologie der Übersetzungen Past Masters, (1933)eine Sammlung von Essays über u. a. Wagner, Freud, Goethe, Lessing, Nietzsche und Schopenhauer Freud, Goethe, Wagner (1937) 1934 (Joseph and His Brothers), 1935 (Young Joseph), 1938 (Joseph in Egypt) und 1944 (Joseph the Provider) Lotte in Weimar (1940) The Tables of Law (1945), (Das Gesetz) Doctor Faustus (1948) The Holy Sinner (1951), Der Erwählte The Confessions of Felix Krull, Confidence Man (1954) Diaries (1982 ) Bis zu den 50er Jahren wurden die Übersetzungen Lowe-Porters positiv bewertet, wegen des Schwierigkeitgrades der Aufgabe. Wendepunkt 1982 John Whiton: Lowe-Porter’s Death in Venice (1991) Lubich, Frederick A.: Probleme der Übersetzung und Wirkungsgeschichte Thomas Manns in den Vereinigten Staaten. In: Weimarer Beiträge 39 (1993) Manns erotische Phantasien in der Übersetzung verwischt, ja manchmal ganz ausgelöscht, für das konservative Lesepublikum Amerikas zensiert. Seit 1982 Ösein früher Chauvinismus, seine Vorurteile gegenüber Juden und natürlich seine Homosexualität ließen das Image des guten Demokraten sehr schnell vergessen". David Luke, 1988 Clayton Kolb, 1994, Stanley Appelbaum, 1995, Joachim Neugroschel,1998 Jefferson S. Chase , 1999. inhaltliche Abweichungen vs. formale Abweichungen Lowe-Potter vs. Luke Zufällig fand er den Halteplatz und seine Umgebung von Menschen leer. (Mann, 8) He found the neighbourhood quite empty. (Lowe-Porter, 4) As it happened, there was not a soul to be seen at or near the tram-stop. (Luke, 195) auf dem Dampfer nach Venedig, wo er einen als Jüngling aufgeputzten älteren Mann beobachtet: Verblödeten Blicks, eine Zigarette zwischen den zit-ternden Fingern, schwank-te er, mühsam das Gleich-gewicht haltend, auf der Stelle, vom Rausche vor-wärts und rückwärts ge-zogen. (Mann, 25) He swayed as he stood – watery-eyed, a cigarette be-tween his shaking fingers, keeping upright with dif-ficulty. (Lowe-Porter, 19) Eyes glazed, a cigarette be-tween his trembling fin-gers, he stood swaying, tilted to and fro by inebri-ation and barely keeping his balance. (Luke, 210) Gibt es eine Übersetzungskritik? Bei der Besprechung der Übersetzungen werden stilistische Wertungen getroffen, wie „flüssig“ oder „schwerfällig“, ohne zu untersuchen, ob es sich dabei um die Idiomatik des Autors oder um Übersetzungsfehler handelt. Wie das Beispiel von kontroversen Wertungen der deutschen Übersetzung von Norfolk zeigt, können die Wertungen weit auseinander liegen. Erforschung literarischer Übersetzungen Kompetenz der Translatologie und/oder der literarischen Komparatistik? Peter V. Zima, Komparatistik. Einführung in die Vergleichende Literaturwissenschaft. Stuttgart, 1992. Göttinger Beiträge zur Internationalen Übersetzungsforschung (in den 90er Jahren, historisch-deskriptiv) Friedrich Gundolf: Shakespeare und der deutsche Geist, 1911. Übersetzungen als Konzessionen an den Zeitgeschmack Acta comparationis litterarum universarum (1877-1910, Kolozsvár/ Klausenburg/Cluj; Hugo von Meltzl von Lomnitz, 1846-1908): Organ für höhere Übersetzungskunst und sogenannte Weltlitteratur Meltzl verglich z.B. Petöfis Lyrik mit der Lenaus Benedetto Croces These von der Unübersetzbarkeit des Kunstwerkes Martin Heidegger (‘So wenig wie man ein Gedicht übersetzen kann, so wenig kann man ein Denken übersetzen’) Gottfried Benn, ‘Probleme der Lyrik’ (1951): ‘Man kann das Gedicht als das Unübersetzbare definieren.’ x Walter Benjamin über Hölderlins Sophokles-Übertragungen: ‘In ihnen ist die Harmonie der Sprachen so tief, dass der Sinn nur noch wie eine Äolsharfe vom Winde von der Sprache berührt wird.’ Intention Szondi, Peter. 1978. ‘Poetry of Constancy – Poetik der Beständigkeit.’ Celans Übertragung von Shakespeares Sonett 105. In: Schriften II. Frankfurt: Suhrkamp. 321ff. Peter Szondi wies hier auf mögliche Einflüssse der mittelalterlichen Bedeutung von „intentio": ursprüngich Bogenspannen, also als „Energie“ oder „Anspannung beim Erkennen“ hin. großangelegte bibliographische Projekte z. B. Jurt, J./Ebel, M. ./Erzgräber, U.: Französischsprachige Gegenwartsliteratur 1918-1986/87. Eine bibliographische Bestandsaufnahme der Originaltexte und der deutschen Übersetzungen. Tübingen 1989. theoretisches und methodologisches Defizit der „übersetzerischen Rezeption“ konstatiert Hans Ulrich Gumbrecht, Stanford University: worin liegt die semantische Polyvalenz, die die liter. Übersetzung von anderen Formen des Übersetzens überschneidet? eine historische Soziologie der Übersetzung Auswahl der zu übersetzender Texte Einfluss kultureller und ideologischer Faktoren auf Syntax und Semantik der Übersetzung Neuere Fragestellungen Prämissen des internationalen Austausches? Schaltstellen der Übersetzung (von wo aus über Übersetzungsaufgaben entschieden wird) Intentionen der Vermittler Niederschlag dieser Intention in der Ausgestaltung der Übersetzung die literarische Übersetzung als Medium der Interpretation Übersetzung als Zwischenberbeich zwischen der Literatur des Ausgangs- und des Zielsprachenlandes Historische deskriptve Übersetzungsforschung Theo Hermanns betont die Anwendbarkeit der Erketnisse dieser Richtung der 70er Jahre des 20. Jhs in der übersetzerischen Praxis. The Manipulation of Literature. Studies in Literary Translation. London and Sydney 1985. Merkmale: Übersetzungen als Texte, nicht der Übersetzungsprozess, funktionalistischer Ansatz, Fallstudien als Illustration von theoretischen Fragestellungen, knüpft an Jiří Levý, James Holmes an, Theo Hermans Lecturer in Dutch, Bedford College (University of London), 1977-83, then University College London (UCL), 1983-87. Reader in Dutch, UCL, 1987-94. Professor of Dutch and Comparative Literature, UCL, 1994-. Jiří Levý: Analýza překladu die Schwierigkeiten, das Verfahren des Übersetzers zu charakterisieren, das vom intersprachlichen Transfer überschattet wird. 1. Welcher Text diente als Vorlage (korouhvička skřípe). Man übersetzte nicht immer das Original, sondern schon z. B. aus dem Deutschen oder Englischen Jen Neruda übersetzte Hugos Consience: statt Alexandriner steht hier Blankvers, er ging nämlich von der dt. Übersetzung von Ludwig Seeger (1860) aus. L. Cejp über Jungmanns Übersetzung von Miltons Paradies Lost 1760 Justus Friedrich Wilhelm Zachariae, Verständnis, 25% 1793 Samuel Gottlieb Bürde, Stil, 50% 179 1/2, JI Przybylski, Miltona Ray utracony , Neologismen, 20% 1667, Miltons Paradies Lost, 1% Neruda Seeger Hugo Tsilla – Zilla – Zilla un mure de bronze – eine eherne Wand – kovovou stěnu une ville avec sa citadelle – eine Stadt mit Burg und Zinnen – hrad v městě vystavíme s cimbuřím Entgleisungen bei dem Übersetzer: moderní listí – moderndes Laub (předstíral překlad ze švédštiny) Neruda ins Französische über das deutsche Reclam-Heftchen übersetzt Pan Ryšánek a pan Schlegl šedivé oči užívaly skel, zabraných do černé kosti seine grauen Augen hatten einen glasigen Glanz ses yuex gris avaient un aspect vitreux *** O měkkém srdci paní Rusky Velš, ten měl lázně! (Měla jsem dvě děvečky po sobě od nich a vím všecko. Minutu neměl pokoje. ) Und der Welsch, der hatte die Hölle! Et son Welsch, que le diable ait son âme Übersetzerverhahren anhand von Abweichungen feststellbar: Verlains Spleen Georg von der Vring (1889-1968) Fritz Kögel(1860-1904) Les roses étaient toutes rouges, Et les lierres étaient tout noirs. Chère, pour peu que tu te bouges, Renaissent tous mes désespoirs. Le ciel était trop bleu, trop tendre La mer trop verte et l'air trop doux. de Vring - Kögel Die Rosen waren überrot, Der Efeu ward zur Finsternis. Liebste, dein kleinster Schritt bedroht Mein Herz mit neuer Bitternis. Des Äthers Strahl war allzu blau, Des Meeres Bucht war allzu weit. So rot erglühten einst die Rosen, schwarz warcder Epheu wie die Nacht. Ach liebste, durch ein leises Kosen sind meine Qualen all erwacht Zu reich erglänzte einst des Himmels Bläue, des Meeres Grün, der Lüfte süßer Hauch de Vring - Kögel de Vring : er löst das semantische System des Originals auf , schwächt die Gegensätzlichkeit ab, ist unterkühlt Kögel: eine sentimentalisierte Fassung, die Antithesen verstärkt, das Subjekt durch Beziehungen zu hier, jetzt betont. Fehleinschätzungen nach H. Gerzymisch-Arbogast Gerzymisch-Arbogast, Heidrun (1994): Übersetzungwissenschaftliches Propädeutikum. Tübingen: Francke (= UTB 1782) Gleichsetzung des Originals mit der Übersetzung Gleichschaltung des Lesertyps der Kritik Pauschalierung von einzelnen ‚Fehlern’ fehlende homogene Kriterien für die Übersetzungs-kritik fehlende allgemeine Werteprädikate Postulate an eine systematische Übersetzungskritik Angabe der Bewertungsbasis ☺homogene Kriterien ☺systematische Überprüfung jedes Kriteriums/jeder Textstelle ☺allgemeine Werteprädikate ☺potenzielle Pauschalierung Katharina Reiß Vorgabe von Kriterien in Form eines (eklektischen) Rasters aus: 1. TEXT-INTERNEN FAKTOREN („Instruktionen“) (semantische, lexikalische, grammatische, stilistische) und 2. TEXT-EXTERNEN FAKTOREN („Außersprachliche Determinanten“) wie der situationelle Kontext, der Sachbezug, der Zeitbezug, der Ortsbezug, der Leserbezug, der Autorbezug. Juliane House: Vorgabe eines Rasters nach dem systemischfunktionalen Modell Hallidays A. Dimensions of Language User 1. Geographical Origin 2. Social Class 3. Time B. Dimensions of Language Use 1. Medium: simple/complex 2. Participation: simple/complex 3. Social Role Relationship 4. Social Attitude 5. Province beinhalten relativ stabile, nicht temporäre Eigenschaften des Sprachbenutzers (seinegeographische und soziale Herkunft) und die zeitliche Provenienz des Textes beziehen sich auf die sprachlichen Eigenschaften der Texte II. Vorgehensweise nach House 1. detaillierte Ausgangstextanalyse auf der Basis der oben genannten Kategorien (ergibt das A-Textprofil) 2. detaillierte Zieltextanalyse auf der Basis der oben genannten Kategorien (ergibt das Z-Textprofil) 3. Vergleich beider Texte bezogen auf ihren Übereinstimmungsgrad hinsichtlich der oben genannten Kategorien (= Befund) 4. Relativierung des Befundes hinsichtlich der Funktion des Zieltextes Übersetzung von J.K. Galbraiths ‘The Great Crash 1929’. Galbraith, J. K. (1961), The Great Crash 1929. Harmondsworth: Penguin. Men meet together for many reasons in the course of business. They need to instruct or persuade each other. They must agree on a course of action. They find thinking in public more productive or less painful than thinking in private. But there are at least as many reasons for meetings to transact no business. Meetings are held because men seek companionship or, at a minimum, wish to escape the tedium of solidarity duties. They yearn for the prestige which accrues to the man who presides over meetings, and this leads them to convoke assemblages over which they can preside. Finally, there is the meeting which is called not because there is business to be done, but because it is necessary to create the impression that business is being done. Such meetings are more than a substitute for action. They are widely regarded as action. [Der große Krach]. [Der große Krach]. Aus dem Amerikanischen übersetzt von R. Mühlfenzl/H. Roesler. Stuttgart 1963. Viele Gründe gibt es, warum sich Männer zu geschäftlichen Zwecken zusammensetzen. Sie wollen sich gegenseitig informieren oder überzeugen. Im Laufe der Verhandlung müssen sie sich auch einmal einig werden. Für sie ist es oft viel produktiver und weniger anstrengend, gemeinsam zu denken als für sich allein. Aber es gibt auch genauso viele Gründe für Zusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe. Man trifft sich, weil die Männer Gesellschaft lieben, oder auch, weil sie der Langeweile ihrer Pflichten entrinnen wollen. Sie sehnen sich nach dem Prestige, der Präsident einer Versammlung zu sein, und das bringt sie dazu, Versammlungen einzuberufen, bei denen sie dann präsidieren können. Und zuletzt entsteht dann die Versammlung, welche nicht einberufen werden kann, weil ein Geschäft zu machen ist, sondern weil es nötig ist, den Eindruck zu erwecken, dass Geschäfte gemacht werden. Solche Treffen sind gewissermaßen ein Ersatz für tatsächliches Handeln. atomistische, hol-atomistische und holistische Perspektive Men meet together for many reasons in the course of business. They need to instruct or persuade each other. They must agree on a course of action. Viele Gründe gibt es, warum sich Männer zu geschäftlichen Zwecken zusammensetzen. Sie wollen sich gegenseitig informieren oder überzeugen. Im Laufe der Verhandlung müssen sie sich auch einmal einig werden. atomistische, hol-atomistische und holistische Perspektive They find thinking in public more productive or less painful than thinking in private. But there are at least as many reasons for meetings to transact no busines Für sie ist es oft viel produktiver und weniger anstrengend, gemeinsam zu denken als für sich allein. Aber es gibt auch genauso viele Gründe für Zusammenkünfte ohne geschäftliche Hintergründe. H. Gerzymisch-Arbogast Aus atomistischer Sicht wurden bezogen auf die Kriterien Informationsmenge zwei Informationszusätze, fünf Denotatabweichungen und eine Verletzung der Sinnbeziehungen festgestellt. Die Übersetzung wird daher aus atomistischer Sicht bezogen auf die untersuchte Textbasis nach dem Kriterium ‚Informationszusatz’ als eher schlecht, nach dem Kriterium‚Denotatabweichung’ als schlecht und nach dem Kriterium ‚Sinnbeziehungen’ als eher gut beurteilt. Aus musterorientierter Sicht wurden bezogen auf das Kriterium ‚Thema-Rhema-Gliederung’ vier Abweichungen festgestellt. Die Übersetzung wird daher aus musterorientierter Perspektive anhand des Kriteriums ‚Thema- Rhema-Gliederung’ bezogen auf die untersuchte Textbasis als eher schlecht bewertet. Aus holistischer Sicht wurden bezogen auf das System ‚Sitzungen’ vier Abweichungen festgestellt. Die Übersetzung wird daher auch aus holistischer Perspektive anhand der genannten Kriterien bezogen auf die untersuchte Textbasis als eher schlecht eingestuft. Juliane House Äquivalenz und Sinnwiedergabe Field/Feld: Topik, Inhalt Tenor: Charakter der Komunikationspartner (die Herkunft des Verfassers, der Stil des Kommunikats) Modus: über den Kommunikationskanal (geschrieben, gesprochen) Register umfasst Feld, Tenor und Modus, Gente ist eine parallele Kathegorie, die mit dem Register die individuelle textuelle Funktion bildet. Das Genre ist dem Register übergeordnet. Kontext Register Bedeutungen Sprache Diskurs Lexico-grammatical patterns Feld Inhaltlich Lexicale Kohäsion Kasus Tenor Interpersonal sprachliche Funktion Charakter Modu Textual Referenz Thema, Information Nominalisation House, 108 http://www.google.com/books?hl=cs&lr=&id=D16aYuTCBJ0C&oi=fnd&pg=PR7&dq=Juliane+House+Limits+of+Tran slation&ots=4VPVW07Rfa&sig=pL8DReMCnt2xbXVc8sIr2tPrbUo#v=onepage&q=limits&f=false Offene, verfremdende Übersetzung Strebt nicht den Eindruck an, es sei ein zweites Original. Oft sind es literatirsche fiktionale Texte. Emisch: Emisch bedeutet „mit den Augen eines Insiders“ einer Kultur oder eines Systems und bezeichnet eine Beschreibung, die in erster Linie aus Sicht eines Teilnehmers der untersuchten Kultur richtig ist. geschlossene, einbürgernde Übersetzung Die Übersetzung erfreut sich des Eindrucks, es sei wie ein Originaltext in der Zielkultur. Die Unterschiede zwischen dem AT und dem ZT beschränken sich auf die zufällig vorhandenen Sprachunterschiede. Typisch für Gebrauchsanweisungen, journalistische und wissenschaftliche Texte. Die Funktion des AT wird neu formuliert, die kulturellen Unterschiede werden deutlich berücksichtigt, die Welt des ursprünglichen Diskurses wird ausgegrenzt, die stilistische Eigenart des AT ausgefiltert. Nida / Taber: The theory and Practise of Translation „(1) kontextgemäße Übereinst immung ist wichtiger als wörtliche Übereinst immung; (2) dynamische Gleichwertigkeit ist wichtiger als formale Übereinst immung; (3) die fürs Ohr best immte Form der Sprache hat Vorrang vor der geschr iebenen; (4) Formen, die von den vorgesehenen Hörern der Über setzung gebraucht und anerkannt werden, haben Vorrang vor t radit ionellen Formen, auch wenn diese größeres Ansehen genießen“ (Nida/Taber 1969: 13). dynamische Äquivalenz: der zielsprachliche Text wird so an die zielkulturellen Gegebenheit en angepasst wird, dass die Botschaft des AT erhalten und in der Zielkultur eine identische Wirkung erzielt wird. Grenzen der Übersetzung wissenschaftlich formulierte translatologische Wertung vs. soziale Wertung Juliane House Translation quality assessment: a model revisited. S. 101 What is to be „verified“? (Brotherton)