„Es starb aber um diese Zeit Friedrich, der größte unter den Fürsten des Erdkreises, der die Welt in Staunen versetzt und sie wunderbar verwandelt hatte.“ So kommentiert der Zeitgenosse Matthaeus Paris das Ableben Kaiser Friedrichs II. (1194–1250). Nicht nur das erbliche Königreich Böhmen, sondern auch die Expansion des Deutschen Ritterordens im Ostseeraum geht auf diesen Staufer zurück. Wie hieß der erste Hochmeister der Deutschen Ordens und welche Beziehung zu Friedrich II. hatte er? http://www.stupormundi.it/tedesco/deutschritter.htm Hermann von Salza machte den Aufschub des Kreuzzuges, welcher doch so oft von Honorius III eingefordert wurde, möglich. Er war es auch, der für die Rekrutierung kaiserlicher Soldaten in Deutschland sorgte. Er war außerdem mehrere Male in Syrien, wo er mit seinem Orden wirkte, um die Befreiung der heiligen Grabstätte zu organisieren. Er stiftete des weiteren die Ehe zwischen Friedrich II und Jolande (oder Isabella, wie sie auch genannt wurde), Tochter des Herrschers von Jerusalem, Johann von Brienne. Und er nahm schließlich 1228 am Kreuzzug Friedrichs II teil. Mehr noch: Der einzige Orden, der den Kaiser während des sogenannten „Kreuzzugs der Exkommunizierten“ unterstützte, war der Deutschritterorden, da die Tempelritter und Johanniter aus Treue zum Pontifex eine recht feindliche Einstellung zur kaiserlichen Kampagne aufwiesen, die noch dazu zur Einnahme der heiligen Stätten ohne Blutvergießen führte. Martin Wihoda in seinem Buch Zlatá bula sicilská. Podivuhodný příběh ve vrstvách paměti zweifelt die Rolle der Goldenen Bulle für das Königreich Böhmen an. Diese Urkunde wurde noch von der Redaktion der Enzyklopädie Ottův slovníku naučný noch nicht eines selbst§ndigen Lexikonartikels wúrdig gefunden. Auch keine Přemysliden-Könige beriefen sich je darauf. Erst 1306 wurde die Urkunde entdeckt und vom Karl IV. kodifitiert. Eine traditionelle Sicht der Bedeutung des Dokuments findet man bei dem Ehepaar Hahn: Die Goldene Sizilianische Bulle Friedrichs II. ordnet das Verhältnis des tschechischen (sic) Staates zum Heiligen Römischen Reich, indem sie die innere Unabhängigkeit der přemyslidischen Länder Böhmen und Mähren sowie deren Unteilbarkeit und die freie Königswahl anerkennt, die erbliche Königswürde und das Investiturrecht gegenüber den Bischöfen bestätigt, die Romfahrtspflicht in eine Geldleistung umwandelt, das Recht, entfremdete Gebiete wieder zu gewinnen, gewährt und die Hoftagspflicht einschränkt. Für welchen Přemysliden wurde diese Urkunde ausgestellt? Wieso erwarb er angeblich den erblichen Königstitel schon früher[1] und die Erhebung des Fürstentums zum Königtum durch die Goldene Bulle von Sizilien im Jahre 1212 nur bestätigt wurde? Wie hängt die staufische Politik mit der Errichtung der Markgrafschaft Mähren zusammen? ________________________________ [1] 1197 starb Heinrich VI. und es begann der Kampf zwischen Staufern und Welfen, zwischen denen der Herrscher von Böhmen zu lavieren versuchte.