"Das Staunen der Welt" nannten manche Zeitgenossen den Staufer Friedrich II. (1194-1250), dessen Reich von Sizilien bis zur Nordseeküste reichte. Neben Deutsch sprach er Italienisch, Französisch, Griechisch und Arabisch, dichtete, philosophierte, schrieb ein Buch über die Falkenjagd. Sein Aufgeschlossensein für die arabische Kultur erleichterte seine Verhandlungen mit dem Kalifen. Er versuchte ihn nicht zu zwingen, sondern wollte ihn überzeugen, dass eine friedliche Koexistenz můglich sei. Welchen Stellenwert hatte Arabisch auf Sizilien[1]? A. staunen 1. a) mit großer Verwunderung wahrnehmen: er staunte, dass sie schon da war; b) über etw. sehr verwundert sein: ich staune [darüber], wie schnell du das geschafft hast; 2. sich beeindruckt zeigen u. Bewunderung ausdrücken: über jmds. Einfallsreichtum staunen 1212 Friedrich II. bricht von Sizilien auf und betritt zum ersten Mal deutschen Boden. B. aufbrechen vypáčit: (Verschlossenes) gewaltsam öffnen: ein Schloss, eine Tür, eine Kiste, einen Safe mit einem Stemmeisen a.; ein Auto a.; vyrazit: einen Ort verlassen, fortgehen, sich auf den Weg machen : in aller Frühe, in den Urlaub aufbrechen, es ist Zeit zum Aufbrechen. 25. Juli 1215 In Aachen gelobt Friedrich II. feierlich einen Kreuzzug nach Jerusalem. C. geloben feierlich versprechen: Gehorsam, Besserung geloben; sich [gegenseitig]/(geh.:) einander Treue geloben; er gelobte, sie nie zu verlassen; das Gelübde die ewigen Gelübde (kath. Kirche; die Ordensgelübde) ablegen September 1227 Papst Gregor IX. verhängt Kirchenbann über Friedrich II. Er lebte die meiste Zeit außerhalb deutscher Lande und machte auch keinen Hehl aus seiner Vorliebe für den Süden. Herkunft, Wesen und Auftreten ließen ihn in Deutschland zu einem Fremden werden, und doch fühlten sich dort viele zu diesem exotisch anmutenden Monarchen auf seltsame Weise hingezogen. Friedrich regierte das Land vor allem durch die Verteilung von Privilegien, was die Fragmentierung des Reiches und die Selbstständigkeit der Landesherren förderte. Großes Interesse zeigte der Staufer an der arabischen Kultur und Wissenschaft. Als einzigem Herrscher dieser Zeit gelang es Friedrich II., das Heilige Grab in Jerusalem ohne einen einzigen Schwertstreich zu erobern. Allein durch sein Verhandlungsgeschick und seine Kompromissfähigkeit brachte er Sultan al-Kamil dazu, ihm Jerusalem, Bethlehem und Nazareth in einem Waffenstillstand zuzubilligen. In Palermo übersetzten jüdische Gelehrte aus dem Arabischen ins Hebräische und Lateinische. Nicht weniger als das Wissen der Welt, ein "Kompendium enzyklopädischen Wissens", sollte am kaiserlichen Hof zusammengetragen werden. Gerüchteweise sind einige Experimente überliefert, bei denen die Sezierung von zwei Hingerichteten befohlen wurde. Für die meisten Zeitgenossen war das eine Entweihung der Toten durch die Lebenden, wenn nicht sogar unbefugtes Eindringen in die kosmischen Geheimnisse der göttlichen Schöpfung. D. verhehlen nur hehlen ist veraltet 1. (geh.) jmdm. etw. (bes. Gefühle, Gedanken) verschweigen, es vor ihm verbergen: seine Enttäuschung nur schlecht verhehlen können; i 2. (selten) (Diebesgut o.Ä.) versteckt halten. Hehlerei, die; -, -en (Rechtsspr.): Straftat, die darin besteht, dass jmd. wegen eines Vorteils eine strafbare Handlung einer anderen Person, durch die sich diese fremde Dinge angeeignet hat, verheimlicht, sich von diesen Dingen selbst aneignet, sie ankauft, weiterverkauft, an ihrem Absatz mitwirkt o.Ä. E. Anmut Harmonie [der Bewegung]: sich mit Anmut bewegen; Ü die A. (Lieblichkeit) einer Landschaft. anmuten [auf jmdn.] einen bestimmten Eindruck machen, in bestimmter Weise wirken: das mutet mich seltsam / wie im Märchen an; ein seltsam anmutender Anblick. anmutig wenn ihr beim Reden und Gestikulieren die langen, dunkelblonden Haare ins Gesicht fallen, schiebt sie sie mit einer anmutigen Handbewegung zurück. F. Streich, der ein Dummer-Jungen-Streich. meist aus Übermut, Mutwillen, Spaß ausgeführte Handlung, mit der andere geneckt, getäuscht, hereingelegt werden: ein übermütiger Streich; zu albernen, verrückten Streichen aufgelegt sein; *jmdm. einen S. spielen (1. jmdn. mit einem Streich necken, hereinlegen: die Kinder haben dem Lehrer einen Streich gespielt. 2. jmdm. übel mitspielen, ihn täuschen, narren, im Stich lassen: mein Gedächtnis, das Schicksal hat mir einen Streich gespielt). G. Geschick das Geschicktsein, Geschicktheit: diplomatisches, handwerkliches Geschiock; er hat Geschick, mit Kindern umzugehen; H. entweihen / einweihen die Weihe einer Sache zerstören, verletzen: Zehnmal mehr Besucher als sonst kamen zum letzten Gottesdienst der evangelischen Versöhnungskirchengemeinde auf der Hermann-Röchling-Höhe. Damit ist die Kirche entweiht und wird verkauft. einweihen 1. a) (bes. ein Bauwerk) nach seiner Fertigstellung in feierlicher Form der Öffentlichkeit übergeben: ein Stadion, die neue Schule einweihen; b) (ugs. scherzh.) zum ersten Mal benutzen, tragen; in Gebrauch nehmen. 2. jmdn. mit etw., was er noch nicht weiß od. kennt, was nicht allgemein bekannt ist, was als vertraulich behandelt werden soll, vertraut machen: jmdn. in seine Pläne einweihen.; sie ist [in die Angelegenheit] noch nicht eingeweiht. I. Gerücht, das etwas, was allgemein gesagt, weitererzählt wird, ohne dass bekannt ist, ob es auch wirklich zutrifft: die Gerüchte halten sich lange; etw. stellt sich als bloßes Gerücht heraus; das halte ich für ein Gerücht (glaube ich nicht); J. unbefugt a) nicht zu etw. befugt: unbefugte Personen; Zutritt für Unbefugte verboten; (nepovolaným) b) ohne Befugnis erfolgend, herbeigeführt: unbefugter Waffenbesitz; neoprávněné K. eindringen [durch etw. hindurch] sich einen Weg bahnend in etwas dringen, hineingelangen: das Wasser drang [durch die Wände] in den Keller ein; sie versuchten, in das Dickicht einzudringen; der Splitter ist tief ins Bein eingedrungen; die Salbe dringt schnell [in die Haut] ein (zieht schnell ein); Ü in ein Fachgebiet eindringen (sich Einsicht darin verschaffen); diese Erkenntnis ist noch nicht ins politische Bewusstsein eingedrungen. Obwohl der Kaiser einen päpstlichem Boten gefoltert, verstümmelt und hingerichtet hat und die päpstliche Bulle einem der Päpstlichen an die Stirn nageln ließ, hat ihm auf dem Sterbebett ein befreundeter Priester die Absolution erteilt und er wurde im Dom zu Palermo bestattet. Seine Dynastie ging aber unter. L . foltern [mit Folterwerkzeugen] sehr quälen, misshandeln [um etw., bes. eine Aussage, ein Geständnis zu erzwingen]: Gefangene foltern; jmdn. zu Tode foltern. M. verstümmeln (durch Abtrennen einzelner Körperteile) schwer verletzen u. entstellen: bei dem Unfall wurden mehrere Personen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt; Ü einen Text, jmds. Namen verstümmeln (in entstellender Weise verkürzen). N. hinrichten a) an jmdm. das Todesurteil vollstrecken: jmdn. durch den Strang, auf dem/durch den elektrischen Stuhl hinrichten; O. Absolution (kath. Kirche): Vergebung von Sünden nach der Beichte: P. (geh.): [feierlich] beerdigen: er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung bestattet; Feuerbestattung, die: Form der Bestattung, bei der die Leiche verbrannt wird; Einäscherung. Die Feuerbestattung kommt im Allgemeinen viel billiger als die Erdbestattung. ________________________________ [1] Ab 827 eroberten und beherrschten die Sarazenen Sizilien. 1061 begann die Eroberung Siziliens durch die Normannen unter Robert Guiscard und seinem Bruder Roger I. von Sizilien, die 1091 beendet wurde.