Abschlusstest – Nicht-Germanisten Eine Zusammenfassung ohne unterstrichene Vokabeln Wortfolge Definierte Begriffe den Definitionen zuordnen Germanisten Eine Zusammenfassung ohne unterstrichene Vokabeln. Fassen Sie die Stellungnahmen zum deutsch-französischen Krieg und zur Entsteung des Deutschen Reichs zusammen: 1. Der Zentrumspolitiker Ludwig Windthorst (1812-1891) schrieb am 22. Oktober 1870 an seinen Freund Wilhelm Freiherr von Hammerstein: „An den ewigen Frieden nach dieser Campagne [dem deutsch-französischen Krieg] glaube ich nicht, vielmehr bin ich der Meinung, dass wir von 1866 an in eine unabsehbare Reihenfolge von Kriegen eingetreten sind. Der nächste Krieg, welchen wir, sofern wir noch 10 Jahre leben, noch mitmachen können, wird der Weltbrand sein, und es wird der jetzige Krieg dahinter wie ein Kinderspiel zurücktreten. Die deutsche Verfassung wird niedergeschrieben im Palaste Ludwig XIV., sie wird niedergeschrieben unter dem Donner der Kanonen. Es wäre verwunderlich, wenn ihr Charakter nicht dadurch mitbestimmt würde.“ 2. Kronprinz Friedrich Wilhelm, der Vater von Kaiser Wilhelm, schrieb am 31. Dezember 1870 in sein Kriegstagebuch: „Wohl sind wir unbestritten das erste Kulturvolk der Welt, aber zur Stunde will es scheinen, als seien wir weder geliebt noch geachtet , sondern lediglich gefürchtet. Man hält uns für jeder Schlechtigkeit fähig, und das Misstrauen gegen uns steigert sich mehr und mehr. Das ist nicht die Folge dieses [deutsch-französischen] Krieges allein – so weit hat uns die von Bismarck erfundene und seit Jahren in Szene gesetzte Theorie von Blut und Eisen gebracht! [...] Bismarck hat uns groß und mächtig gemacht, aber er raubte uns unsere Freunde, die Sympathien der Welt und – unser gutes Gewissen.“ 3. Der britische Oppositionsführer Benjamin Disraeli (1804-1881) urteilte am 9. 2. 1871: „Dieser Krieg bedeutet die deutsche Revolution, ein größeres politisches Ereignis als die Französische Revolution des vergangenen Jahrhunderts. [...] Wir stehen vor einer neuen Welt, neue Einflüsse sind am Werk; neuen und unbekannten Gegenständen und Gefahren muss man sich gewachsen zeigen [...]. Was ist jetzt wirklich geschehen? Das Gleichgewicht der Macht ist völlig zerstört, und das Land, welches am meisten darunter leidet und welches die Wirkungen dieses großen Wandels am meisten zu spüren bekommt, ist England.“ 4. Der deutsche Historiker Golo Mann (1909-1994) urteilte bereits 1958: „Nichts, gar nichts ist von dem geblieben, was Bismarck den Kräften des Umbruchs, der revolutionären Veränderungen seiner Zeit in Widerstand und Entgegenkommen abgetrotzt hat: den kleindeutschen Nationalstaat, den Fortbestand der Macht der preußischen Krone in einem ganz neuen politisch-institutionellen Rahmen, die Sicherung der Stellung der traditionellen Eliten und ihrer materiellen Basis, die Machtposition des neuen Reiches im Kreis der europäischen Mächte. [...] Es ist ein eigenartiger Vorgang, die Gründung diese s neuen Deutschen Reiches, für den man in der Geschichte vergebens nach Vergleichen sucht. Hier ist alles unrein, nichts eindeutig zu benennen. Es war das Volk, das die Einigung in irgendeiner Form wollte und längst gewollt hatte. Aber es war nicht das Volk, das die Einigung vollzog. Sie wurde unter Staaten vollzogen, indem der eine große Staat, Preußen, die kleinen zwang; dieser Zwang blieb dadurch verborgen, dass große Teile des Volkes mitmachten. Mit dem Resultat waren die wenigsten voll zufrieden. Die einen beklagten die gewalttätige preußische Führung, die anderen die Sonderrechte, welche Bismarck den Süddeutschen zugestanden hatte; glücklich waren selbst die Vertreter und Träger der preußischen Macht nicht, die zuletzt alles entschied. Die preußischen Machthaber hatten sich wohl oder übel zum `Reich ́ entschlossen, aber sie wollten es derart, dass sie selber im Sattel blieben – ein Widerspruch, der nur unter gewalttätigen Verrenkungen vorläufig erfüllt werden konnte.“ Cloze Test (Distribution der Synonymen) Eine offene Frage Der preußische König Wilhelm wollte „Kaiser von Deutschland“ heißen, während Bismarck diesen Wunsch mit Rücksicht auf die süddeutschen Fürsten ablehnte und stattdessen „Deutscher Kaiser“ vorschlug. Wie hat der Großherzog Friedrich I. von Baden dieses Dilemma am 8. Januar 1871 in Versaille entschieden? Der Akt war keine Krönung, sondern nur ein feierlicher Beitrit der süddeutschen Staaten zum Norddeutschen Bund und damit Gründung des Deutschen Reichs, einer Monarchie unter dem Präsidium des Königs von Preußen. Definierte Begriffe den Definitionen zuordnen A) Kontribution B) Reichsdeputationshauptschluss C) Mainzer Republik D) Freikorps a) ein kurzlebiger Freistaat auf dem linksrheinischen Gebiet unter dem Schutz der französischen Revolutionstruppen. b) ein in den Befreiungskriegen für nichtpreußische Freiwillige aufgestellte irreguläre Einheit, die als eine Art Guerillatruppe kämpfen sollte, und nicht selten nicht auf den König, sondern auf das Vaterland vereidigt worden. c) das letzte bedeutende Gesetz des Heiligen Römischen Reiches. Es wurde auf der letzten Sitzung des Immerwährenden Reichstags 1803 in Regensburg verabschiedet, um die weltlichen Fürsten durch Säkularisation kirchlicher sowie durch Mediatisierung kleinerer weltlicher Herrschaften bisheriger Reichsstände zu entschädigen, denen im Rahmen der Revolutionskriege Besitz verloren gegangen war. d) eine von der Bevölkerung eines besetzten Gebietes erhobene Geldzahlung oder früher für den Unterhalt der Besatzungstruppen erhobener Beitrag im besetzten Gebiet.