Die Montagsdemonstrationen und das Ende der DDR Ohne den Widerstand der Bevölkerung der DDR gegen das Regime wäre es kaum zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gekommen. Am 4. September 1989 findet in Leipzig die erste Montagsdemonstration nach einem der traditionellen Friedensgebete statt. Sie ist der Anfang der so genannten Herbstrevolution in der DDR, die nach der Kundgebung auf dem Alexanderplatz am 4. November schließlich am 9. November zum Fall der Mauer führt. Als Beginn der so genannten Montagsdemonstrationen gilt der 4. September 1989, als es nach einem der traditionellen Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche zu einer großen Menschenansammlung auf dem Kirchenvorplatz kommt. Etwa 1000 Menschen fordern "Stasi raus" und "Reisefreiheit statt Massenflucht". Seitdem versammeln sich jeden Montag mehr und mehr Menschen zu Demonstrationen, die von den Sicherheitskräften beobachtet, behindert und gewaltsam aufgelöst werden. Textové pole: Am 11. und 18. September versuchen die Sicherheitskräfte, mit brutaler Gewalt und Verhaftungen weitere Montagsdemonstrationen zu verhindern. Dennoch beteiligen sich am 25. September etwa 8000 Menschen an der Demonstration nach dem Friedensgebet. Dieser Protest überfordert die Sicherheitsbehörden. Als am 2. Oktober etwa 20.000 Menschen demonstrieren, kommt es erneut zu brutalen Ausschreitungen, die allerdings die Demonstranten nicht aufhalten können. Am 9. Oktober wird vor der Montagsdemonstration in den Kirchen und im Leipziger Stadtfunk zu Gewaltlosigkeit aufgerufen. Über 70.000 Menschen ziehen nach Friedensgebeten in vier Leipziger Kirchen über den gesamten Innenstadtring. Statt "Wir wollen raus!" skandieren sie "Wir bleiben hier!". Mit Parolen wie "Wir sind das Volk", "Keine Gewalt", "Freiheit, freie Wahlen", Demokratie jetzt oder nie“ oder "Lasst die Gefangenen frei" fordern die Demonstranten Meinungsfreiheit und politische Reformen. Das massive Aufgebot an Sicherheitskräften greift angesichts der Menschenmassen nicht ein. Eine Woche später nehmen bereits 120.000 Menschen aus der ganzen DDR an der Montagsdemonstration teil. Erneut halten sich die Sicherheitskräfte zurück, obgleich Vorbereitungen für ihren massiven Einsatz getroffen sind. Zwei Tage später, am 18. Oktober, tritt Honecker nach 18jähriger Regierungszeit, offiziell aus "gesundheitlichen Gründen", von seinen Posten zurück.