Gender Studies Butler, Judith: Das Unbehagen der Geschlechter [als Gender Trouble, 1990], Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1991 Cixous, Hélène: Weiblichkeit in der Schrift [1979], Berlin: Merve, 1980. Kroll, Renate (Hg.): Metzler Lexikon Gender Studies - Geschlechterforschung: Ansätze, Personen, Grundbegriffe. Stuttgart: Metzler, 2002 Felman, Shoshana: Weiblichkeit wiederlesen [1981], in: Vinken, Barbara (Hg.): Dekonstruktiver Feminismus. Literaturwissenschaft in Amerika, Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1992 W. Erhart / B. Herrmann: Feministische Zugänge - >Gender studies<, in: H. L. Arnold / H. Detering (Hg.): Grundzüge der Literaturwissenschaft, München 1996, S.498-515. Feministische Literaturtheorie viele heterogene Ansätze, die zeitweise unter dem Oberbegriff "Feminismus" zusammengefaßt wurden. Dabei reichen die methodischen Vorlieben und Anknüpfungspunkte von der Psychoanalyse über die historische Diskursanalyse bis zum Poststrukturalismus. Mary Ellmann (Thinking About Women 1968, Vertreterin der ”Images-of-Women”-Kritik, Untersuchung von weiblichen Stereotypen im Werk männlicher Schriftsteller und in den von männlichen Rezensenten gegenüber weiblichen Werken benutzten Kriterien. Gegen den Strich lesen. Das Prinzip der Gegen-Kanonisierung Virginia Woolf, 1882-1941 l1929: Essay Ein Zimmer für sich allein genannt / A Room of One’s Own l„fünfhundert (Pfund) im Jahr und ein eigenes Zimmer“ (S. 113). lOrlandos heitere Androgynität; mehrere Leben in aufeinander-folgenden Epochen, von Zeitalter zu Zeitalter das Geschlecht ändern Virginia Woolf lein eigener Raum innerhalb des Hauses im Sinne von Privatbesitz; materielle Unabhängigkeit l persönliche Privatsphäre; geistige Unabhängigkeit l die Seele l ein eigener diskursiver Raum in der Geschichte; das Recht auf Kulturproduktion lCampus von „Oxbridge“ (aus Cambridge und Oxford): Man hindert sie, über den Rasen zu gehen, und man gewährt ihr keinen Zugang zur Bibliothek. lein fiktives Frauencollege „Fernham“ und „die schändliche Armut unseres Geschlechts“ (S. 25) A Room of One’s Own Judith Shakespeare, eine fiktive begabten Frau im 16. Jahrhundert hätte man verspottet, am Theater abgeweisen, vielleicht geschwängert und sie sich hätte aus Verzweiflung das Leben genommen. lUnterhaltungsroman Judith Shakespeare (2 Bde., Leipzig: Tauchnitz 1884) von William Black (1841–1898) lFrauen sollten „schreiben, wie Frauen schreiben, nicht, wie Männer schreiben“, über Frauen, wie sie wirklich sind, ihre alltäglichen Handlungen, Gedanken und Beziehungen untereinander. Androgyn androgyn sein: im Geiste eine „natürliche Verschmelzung“ der männlichen und weiblichen Seite erreichen. „Als ob es im Geist zwei Geschlechter gäbe, die den zwei Geschlechtern im Körper entsprechen, und ob auch sie vereinigt werden müssen, um vollkommene Befriedigung und Glückseligkeit zu erlangen“ (S. 98). Rein „männliche“ Schreibweisen seien langweilig; die großen Schriftsteller, angefangen bei Shakespeare, seien alle androgyn gewesen. Radclyffe Hall lQuell der Einsamkeit (Titel der Originalausgabe: The Well of Loneliness), 1928. Er erzählt das Leben der lesbischen Stephen Gordon, einer englischen Frau aus einer Oberschichtfamilie. l„und diese Nacht waren sie nicht getrennt“ von einem britischen Gericht als obszön eingestuft, weil es „unnatürliche Praktiken zwischen Frauen“ verteidige. Simone de Beauvoir 1949, Das andere Geschlecht / Le Deuxième Sexe lin literarischen Texten von Stendhal bis Lawrence die spezifischen Frauenbilder untersucht. Die Frau stets als das Andere imaginiert. Die Frau ist im Gegensatz zum männlichen Kulturmenschen ein Naturwesen, frönt einer bedrohlichen Sinnlichkeit oder ist ein schlechtes Beispiel, von dem sich der dargestellte Mann positiv abhebt. Simone Beauvoir „On ne naît pas femme, on le devient.“ l„Man ist nicht als Frau geboren, man wird es.“ lFrauen werden von den Männern zum „Anderen Geschlecht“ gemacht. lDie Idee, dass es das „Ewig-Weibliche“ gebe, sei ein Instrument der Unterdrückung durch das Patriarchat. Konventionelle Ehe und Familie werden als Institutionen zur Unterdrückung der Frauen dargestellt, die es zu überwinden gelte. Hélène Cixous, Luce Irigaray und Julia Kristeva Écriture féminine eine Auseinandersetzung mit dem Logozentrimus und Phalozentrismus der westlichen Kultur. lan den weibilchen bzw. mütterlichen Körper gebunden lAuflösung der Gattungsgrenzen, unabgeschlossen, nicht lineares Erzählen lnicht nur von Frauen geschrieben