Ich lief in Richtung des Waldes. Als ich ein Kind war, kannte ich eine Abkürzung durch den Wald. Der Pfad könnte nach einem Regen gefährlich sein, weil der Bach dann aus den Ufern steigt, das Wasser den Pfad rutschig macht, ja manchmal kann er wegen dem tiefen Schlamm unpassierbar sein. Aber in diesem Frühlings regnete es kaum. Ich dachte nur an die wetterbedingte Gefahr, aber nicht an andere Bedrohungen. Als ich die ersten Bäume erreichte, ging ich langsamer und schaute mir die bunten Blätter an, die in der Dämmerung raschelten. Der Horizont war noch zu erkennen, bald danach verschwand auch er und ich konnte fast nichts sehen. Ich dachte, ich kenne hier auch bei der Dunkelheit jeden Stein. Es war jedoch schwierig, dem Pfad zu folgen. Ich wurde ängstlich und von jedem Geräusch gestresst. Aber dieser Pfad war um so viel kürzer als die Straße, dass mir keine andere Wahl übrig blieb. Ich werde gleich zu der Station kommen. Auf der Straße müsste ich eine Dreiviertelstunde länger gehen. Blätter raschelten unter meinen Stiefeln und außer diesem Geräusch war alles ganz ruhig. Die Vögel gingen alle schon schlafen, zwitscherten nicht mehr. Als ich die friedliche Stille genoss, hörte ich Schritte hinter mir. Mich ergriff Panik und ich fing wieder zu laufen an. Warum würde jemand anderer auch im Wald am Abend nach dem Sonnenuntergang sein?