Langobardische Gräberfelder in Mähren I 4. Grüne Glasperle. 024 mm. Taf. 28:109/2. 5-6. Zwei rote Glasperlen. 0 5, 8 mm. Taf. 28: 109/4-5. 7-8. Zwei schwarze Glasperlen. 08 mm. Taf. 28:109/ 6-7. 9. Blaue gekantete Glasperle. L. 10 mm. Taf. 28: 109/8. 10. Zwei Bruchstücke einer EisennadeL L. 19,49 mm. 11. Feuerstein. L. 15 mm. Taf. 28:109/9. Grab 110 Befund: Rechteckiger Grabschacht, schwarze Verfüllung. Auf dem Boden im östlichen Teil lagen Bruchstücke von Knochen der unteren Gliedmaße, weitere Knochen waren in der Verfüllung. D.: L. 240, 224 B. 70, T. 25 cm. Orientierung: W-O (265°). Abb. 50. Funde: Grab 111 Befund: Rechteckiger Grabschacht, schwarze Verfüllung. Teile des Skelettes wurden zerstreut. D.: 1. 240, B. 80, T. 60 cm. Orientierung: W-O (255°). Funde: In der Verftillung lagen Teile des Skelettes und ein Eisenmesser (1), im östlichen Bereich an der Nordwand circa 20 cm über dem Grabboden eine Eisenlanze (2). 1. Eisenmesser. 1. 131 mm. Taf. 28:11112. 2. Eisenlanze. 1. 264 mm. Taf. 28:111/1. IV. DAS LANGOBARDISCHE GRÄBERFELD VON LUZICE (BEZ. HODONfN) ZDENEK KLANICA SONA KLANICovA Einleitung Im Frühling 1981 ist man beim Ausheben eines Gasleitungsgrabens in der nordwestlichen Ecke des Katasters von Luzice, Flur "U stareho" (Katastralgemeinde Luzice u Hodonina, Bez. Hodonfn) auf einige Körpergräber gestoßen. Die nachfolgende archäologische Ausgrabung, von dem Archäologischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Brno unter der Leitung von Zdenek Klanica durchgeführt, zeigte, dass die gestörten Gräber zu einem ausgedehnteren völkerwanderungszeitlichen Gräberfeld gehörten (Klanica 1983, 43; derselbe 1984, 139-149; derselbe 1989, 145-162). Die Untersuchungsfläche erstreckt sich aufdem rechten Ufer des Flusses Kyjovka, etw<1. 500 m von der Stelle seines Zusammenlaufes mit Prusanka. Das Gräberfeld befand sich auf einem sanften Hügel am nördlichen Rand eines niedrigen Hügellandes mit der höchsten Kote von 191,6 m westlich der Gemeinde Luzice. Gegenwärtig befindet sich das Gräberfeld entlang der Straße Luzice - DoInf Bojanovice. Andex-Feldar:bejj_tlnd O()klUl1entation beteiligten sich im Laufe mehrerer Grabungskampagnen die Angestellten der Abteilung in Mikulcice: Z. Kvasnickova, O. Marek, J.Markova, R. Rutar, R. Skop~l, S. Tomanova. Im ersten Grabungsjahr erforschte man 37 Gräber, im Jahre 1982 5 Gräber. Wegen Bedrohung der FundsteIle durch geplante Bauaktivitäten hat man die Erforschung des Gräberfeldes im Jahre 1986 mit Freilegung weiterer 17 Gräber fortgesetzt und ein Jahr später wurden 25 Gräber freigelegt. Weitere 23 Gräber dokumentierte man im Jahre 1988 und in 1989 sind noch 11 Gräber dazu gekommen. Die Ausgrabung wurde im Frühling 1990 beendet, man erfasste aber nicht genau die Ränder des Gräberfeldes, das höchstwahrscheinlich in alle Richtungen in die unerforschte Fläche fortsetzt. Während der sechs Grabungsjahre entdeckte man auf einer Fläche von ungefähr 0,4 ha insgesamt 120 Gräber (Abb. 1). 116 Menschenbestattungen und 2 Pferdebestattungen gehören einem Gräberfeld aus dem 6. Jahrhundert an. Es handelt sich um ein birituelles Gräberfeld, obwohl hier nur ein einziges Brandgrab (Grab 86) l1achgewiesen wurde. Fragmente von verbrannten Knochen waren hier in einer Urne deponiert. Zu diesem Zweck diente ein sehr schlecht gebranntes schüsselformiges Gefäß. Verbrannte Grabbeigaben, die sich auf keinerlei Weise von den Gegenständen in Körpergräbern unterschieden haben, waren nicht nur in das Gefäß eingelegt, sondern auch um seine Außenwand herum verteilt. Die Grabgruben mit Körperbestattungen waren vorwiegend rechteckig, in Richtung W-O orientiert. Die Grabwände waren schräg, die Grube verjüngte sich in der Regel zum Boden hin und manchmal war sie mit einer Stufe versehen. Die Verstorbeneh lagen entweder in Baumsärgen, oder in verschiedenen Holzkonstruktionen. Außer der völkerwanderungszeitlichen Gräber entdeckte man im zentralen Teil des Gräberfeldes auch ein Kindergrab mit abweichender Orientierung in Richtung N-S, dasanhand der Grabausstattung in die Burgwallzeit fällt (Grab 36) und im westlichen Teil des Gräberfeldes wurde in einer Grabgrube ein bronzezeitliches Depot gefunden (Grab 109). Obwohl ein Teil der reichen Kollektion von Artefakten aus dem Gräberfeld in Luzice bereits in mehreren Fachstudien publiziert wurde (Tejral 2005, 103-200 hier weitere Literatur), noch immer bedarf es einer komplexen Veröffentlichung der Fundumstände und Grabverbände und einer Gesamtauswertung, die einen umfassenden Blick auf diese äußerst bedeutende Nekropole aus dem 6. Jahrhundert werfen würde. Der Großteil der Grabungsdokumentation der Ausgrabung in Luzice ging leider bei einem Feuerbrand in der Forschungsbasis in Mikulcice im Jahre 2007 zugrunde. Einen Ka- 225 Langobardische Gräberfelder in Mähren I ---- Abb 1: Die Lage des Gräberfeldes Luzice (Ortofoto: http://geoportaLcuzk.cz) talog aufzustellen und Grabpläne aufzuzeichnen konnte man bloß anhand der Notizen und Kopien, die der Grabungsleiter Z. Klanica zur Verfügung stellte. Die unerset'l.liche Photodokumentation einzelner Phasen der Freilegung der Grabgruben und des ganzen Verlaufs der Ausgrabungen ist jedoch unwiderbringlich verloren gegangen. In der ersten Etappe der Veröffentlichung des Gräberfeldes in Luzice wird man den Katalog und das umfangreiche unkommentierte Fundgut des Gräberfeldes samt Fundumstände publizieren. Eine ausführliche Analyse und archäologisch-historische Auswertung des Gräberfeldes sind für die zweite Etappe als ein selbständiger Teil der Publikation geplant. Im Rahmen der Untersuchungsfläche ist man unter Anwendung der Flächengrabung bis zu der Ebene des gewachsenen Bodens vorgegangen und die Unversehrtheit des Untergrunds zwischen einzelnen Gräbern wurde zusätzlich durch dicht angelegte Sondierschnitte nachgeprüft. Dank dem unweit der Untersuchungsfläche durchgefiihrten Schlämmen der Grabverfüllungen konnte man eine möglichst hohe Menge an Funden erfassen, vor allem Kleinartefakten, die sonst beim Freilegen der Gräber der Aufmerksamkeit entgehen konnten. An der Auswertung des Gräberfeldes in Luzice beteiligten sich schon früher viele spezialisierte naturwissenschaftliche Fächer, mit denen auch weiterhin zusammengearbeitet wird, denn aus dem Fundmaterial des Gräberfeldes in Luzice wurden noch nicht ausreichend Informationen herausgeholt. Während der Ausgrabung sind von den Grabverfüllungen palynologische Proben und Proben von organischen Stoffen entnommen worden, die oft dank der Korrosion der Metallgegenstände erhalten blieben. Die erhaltenen anthropologischen Funde befinden 226 -----.......'. ••I I I:··.·.·c , ~~ b ~O '" EI :=~ Luzice .. 227 Langobardische Gräberfelder in Mähren I sich in verschiedenem Zustand und werden gegenwärtig in Depositorien des Nationalmuseums in Prag aufbewahrt. Die Knochenanalyse wurde von M. Svenssonova im Rahmen ihrer Dissertation im Jahre 20?2 durchgeführt (Svenssonova 2002; die Ergebnisse der anthropologischen Analyse sind im. Katalog Immer am Anfang der Beschreibung einzelner Gräber unter den Initialen M. S. angefiihrt). Von d~r Gesamtzahl :ron 120 Gräbern konnte man Skelettreste aus insgesamt 108 Gräbern analysieren. DIe anthropologIsche Bewertung umfasste außer der Grundbestimmung der Knochen aus einzelnen Gräbern auch eine metrische und morphologische Analyse. Die Skelettreste werden gegenwärtig auch im Rahmen des Projektes BMBF-Langobarden (RGK Frankfurt) untersucht. Im Laufe dieser Untersuchungen wird man Isotopenanalysen (Sr, 0) an menschlichen Knochen durchführen. deren Ergebni.sse in ~roßem Maße zur Entschlüsselung der Frage nach Migration der in Luzice best~tteten PopulatIOn beItragen werden. Die aufgefundenen Münzen wurden von J. Militky identifiziert, die Spektralanalyse der Gegenstände aus Edelmetallen wird von M. HloZek durchgeführt, fiir die Bestimmung der Schneckengehäuse (Molluskenfauna) und der Herkunft einiger Gegenstände aus Tierknochen war M. NYvltova-Fis:!kova zuständig. Der Katalog hätte nicht ohne die Zeichnungen einzelner Fund~ ents~ehen k~~ne~, die ;:orwiegend von ~. ~kopal und L. DvoMkova angefertigt wurden. DIe meIsten Gra~er 111 LUZIce wurden bereits 111 der Vergangenheit sekundär geöffnet und ausgeraubt und uns steht 111folge dessen nur ein Torso der reichen Grabbeigaben, mit denen die Verstorbenen für i~ren.Weg in~.Jenseits ausgerüstet waren, zur Verfugung. Dennoch erlaubt das gewonnene Fundmatenal .~les~s Grabe~fel~ zu den Nekropolen von wesentlicher Bedeutung im mitteleuropäischen Raum nordlich und ost11ch der Alpen zuzuordnen. Unweit des Gräberfeldes befindet sich ein ~.iedlu~gs~ebiet mit der.Keramik vom Prager Typ. Bemerkenswert ist, dass keine bedeutungsvollen Ubere111stlmrnungen ZWIschen dem Fundmaterial der Siedlungen auf Zbrod bei Mutenice und demjenigen aus Luzice festgestellt wurden. Wer.waren also eigentlich die Menschen, die bei Luzice bestatte.t wurden und wer hat ihre Gräber ausgeraubt? In der Grabausstattung erkennt man eine bunte MIschung kultureller Einflüsse. Die meisten Funde können wir ohne Weiteres dem Bereich der Langobarden und der ihnen nahestehenden Thüringer zuordnen und deutlich erkennbar sind auch die c~arakteristischen. Züge der Merowingerkultur. Neben den Gegenständen mit typischen Charakterzugen der Merow111gerkultur identifiziert man jedoch auch andere, weniger häufige Kulturelernente aus fremde.~ ?ebieten, z. B. mediterrane, byzantinische, gepidische und skandinavische. Ungelöste Fr~gen bezughch.der Her~unft, des Alltagslebens und Todes der in Luzice bestatteten Menschen gibt es Immer noch VIele. Es s111d Fragen, die wir auch weiterhin versuchen werden, in Zusammenarbeit mit den sich ständig entwickelnden naturwissenschaftlichen Methoden zu beantworten. Die Funde aus Luz.ice repräsentieren zweifellos ein Material von erstrangiger historischer Bedeutung, das uns neue Bltcke au~ d~ geheimnisvolle 6. Jahrhundert, also auf eine Zeit, als sich die heutige ethnische Karte Europas 111 Ihren Grundrissen ausgeformt hat, vermitteln kann. 228 Katalog Grab 1- 1981 (Taf 29) Kind, Inf. III (ungefahr 7 Jahre) (M. S.). Das Grab wurde durch einen Leitungsgraben gestört. Erhalten blieb das nördliche Profil der Grabgrube mit den Ausmaßen von: L. 190 cm, Br. 30 cm, T. 120 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche. Vermutliche Orientierung des Grabs: WNW-OSO. Funde: Ein Eisenmesser an der vermutlichen Stelle des linken Arms, erh. L. 11,5 cm (1). Grab 2 - 1981 (Abb. 3; Taf. 30; Taf. 123:5) Mann, über 50 Jahre (Körpergröße 157,7 cm). Der Schädel ist ziemlich unvollständig, von dem postkranialen Skelett fehlen vor allem die Knochen im Oberteil des Brustkorbs. Starke Zahnabrasion, intravitale Zahnverluste, Hypoplasie. Pathologie des Hüftgelenks. Eine frische, noch nicht vollständig verheilte Fraktur. Die linke Tibia ist grün verfärbt. Der Körperbauist nicht sehr robust, das Muskelreliefgut ausgeprägt (M. S.). Der Südwestteil der Grabgrube wurde durch einen Leitungsgraben gestört. Die Verfüllung der Grabgrube mit den Ausmaßen von: L. 290 cm, Br. 120 cm verjüngte sich durch einen ungefahr 50 cm großen stufenartigen Absatz auf die Ausmaße von: L. 220 cm, Br. 70 cm. Orientierung der Grabgrube: w-o. Die festgestellte Tiefe des Grabs betrug 290 cm. Das Skelett wurde beim Grabraub gestört und die meisten Knochen wurden dadurch disloziert., Funde: Aufdem Schädel ein sehr schlecht erhaltener eiserner Schildbuckel, Dm. 15 cm, erh. H. 9 cm (1). Auf der Brust ungefähr in der Linie der Ellbögen 5 Feuersteine (2-6), unter ihnen ein teilweise erhaltener eiserner Feuerstahl, 1,. 6,8 cm (7) und eine eiserne Klammer, L. 3,8 cm (8). Am unteren Ende des rechten Oberschen-. kelknochens ein am Umfang mit getriebenen Halbbögen verzierter Bronzebeschlag, max. Br. 1,9 cm, L. 3,3 cm (9). An der Außenseite des linken Knies 'feile eines anderen Bronzebeschlags mit derselben Verzierung, max. Br. 1,7 cm (10). An der ursprünglichen Stelle der Lendenwirbel ein bronzener Gegenstand, erh. L. 1,9 cm (11). Neben dem Becken, an der Stelle der linken Hand ein Eisenmesser mit Überresten eines KnochengriffS, erh. 1. 19,3 cm (12). Im Bekkenbereich ein eiserner Gegenstand, an einem Ende rund im Querschnitt und zugespitzt, an dem anderen Ende spachtelfcirmig L. 17 cm (13). Ein zweites Eisenmesser auf dem rechten Oberschenkelknochen, . Luzice erh. L. 12,5 cm (14). Zwischen den durcheinandergeworfenen Waden- und Schienbeinen ein Bronzebeschlag, erh. L. 3,2 cm (15). In der Nähe, unter einem Beckenfragment ein Teil des Rahmens einer ovalen Eisenschnalle, erh. L. 2,8 cm (16). Am Fersenbein ein Eisennagel, H. 1,2 cm, Br. 1,7 cm (17). Bei der östlichen Grabwand stand ein schüsselfcirmiges Gefäß aus grobkörnigem, schlecht gebranntem Ton mit geglätteter Oberfläche, braungrau, unter dem Hals mit zwei horizontalen RiHen und an der größten Bauchweite mit einer Tupfenreihe verziert, H. 15 cm, Dm. Mündung 19 cm, Dm. Boden 12 cm (18). Innerhalb des Gefaßes wurden Eierschalen gefunden. Grab 3 - 1981 (Abb. 3; Taf. 29; Taf. 125:5) Mann, 24-30 Jahre (Körpergröße 166,7 cm). Relativ vollständiges und gut erhaltenes Skelett. Karies und entzündete Wurzel bei LM, leichte Hypoplasie, starker Zahnstein. Verwachsung zweier Rippen. Der Körperbau ist eher robust, das Muskelrelief sehr gut ausgeprägt. In der Verfüllung fand man Schulterblattfragmente von einem erwachsenen Individuum mittelrobuster Statur, die das männliche Skelett aus dem Grab Nr. 3 ergänzen und einige Fragmente wurden nachweisbar von den Knochen dieses Skeletts abgebrochen (M. S.). Ein Teil der Verfüllung wurde in einem Gasleitungsgraben erfasst. Die Grabgrube mit dunkler Verfüllung besaß die Ausmaße von: 246 cm, Br. 110 cm. In einer Tiefe von 180 cm verjüngte sieh die Grube ihre ganze Länge entlang auf die Br. von 70 cm. Orientierung der Grabgrube: W-O. Die Gesamttiefe des Grabs betrug 250 cm. Das Skelett eines erwachsenen Individuums lag in gestreckter Rückenlage. Der Schädel war mit der Gesichtsseite nach oben gedreht. Der rechte Arm war entlang des Körpers gestreckt (mit der Handfläche nach unten), der linke Arm war im Ellbogen scharfWinklig gebogen, mit der Hand auf der rechten Seite der Rippen. Das Becken und die Beine befanden sich in anatomischer Lage. Über den Füßen fand man einige Schweinknoehen. Das Grab war allem Anschein nach ausgeraubt. Funde: Fragmente von einem Keramikgefaß lagen neben dem Becken über dem linken Ellbogen und Gefaßscherben waren ebenfalls über die ganze Fläche der Verfüllung unmittelbar über dem Skelett verstreut. Das rekonstruierte Gefaß ist schüsselfcirmig, aus feinem und gut gebranntem grauem Ton gefertigt, am Bauch mit einem Band von schrägen Rillen verziert, 229 1'1 I: lJi !' j I I :1 !_. Gräberfelder in Mähren I H. 11 cm, Dm. Mündung 20 cm, Dm. Boden 13 cm (1). In der Grabverfüllung ungefähr über dem Becken fand man einen Feuerstein (2). Grab 4 -1981 (Taf. 29) Erwachsener. Erhalten blieben nur 2 Diaphysen von langen Knochen, ein Mandibulafragment und IP mit minimaler Abrasion, etwa Juv.lAd. (M. S.). Das Grab wurde durch Baggerarbeiten stark beschädigt. Ausmaße der Grabgrube: L. 150 cm, Br. 25 cm, 1: 170 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. Funde: In der Nähe des Schädels ein rechteckiger Bronzebeschlag mit Niet, Ausm. 1,5xO,9 cm (1). Grab 5 - (Abb. 3; Taf. 29) Erwachsener, 35-40Jahre. Von dem Schädel erhielten sich nur die postmortal leicht deformierte Calvaria und Fragmente beider Kiefer, von dem postkranialen Skelett dann die Schulterblatt-, Oberarmknochenund Schienbeinreste. Im Allgemeinen ist das Skelett grazil, die Schädelmorphologie weist eher einen weiblichen Charakter auf (M. S.). Die Grabgrube mit dunkler Verfüllung hatte die Ausmaße von: L. 220 cm, Br. 80 cm, 1: 80 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. Die Grabwände waren senkrecht, der Boden flach. Das Grab wurde beim Grabraub gestört. In anatomischer Lage befand sich bloß der Schädel. Die anderen Knochen waren disloziert. Funde: Ein Eisenmesser im Brustkorbbereich, erh. L. 15,5 cm (1). Grab 6 - 1981 (Abb. 4; Taf. 29) Frau, 25-30 Jahre (Körpergröße 159,9 cm). Gut erhaltenes Skelett, graziler Körperbau, unausgeprägtes Muskelrelief. Beruflich bedingte Abrasion bei LIl und LI1 - leichte Einsenkung der Okklusionskanie der beiden Zahnkronen (M. S.). Eine Grabgrube mit steilen Wanden und abgerundeten Ecken mit einer Tiefe von 185 cm. Der obere Rand der Grube hatte die Ausmaße von: L. 230 cm, Br. 1.30 cm. 60 cm über dem Skelett verjüngte sich die Grube auf die Ausmaße von:. L. 185 cm, Br. 60 cm. Orientierung der Grabgrube: w-o. Das Grab wurde ausgeraubt und das Skelett gestört, vor allem im Brustkorb- und Beckenbereich. Funde: In der Nähe der Halswirbel 3 Glasperlen (1). Beim linken Ellbogen ein mit Kreisaugenmuster verzierter 230 einreihiger Beinkamm, L. 17,2 cm, Br. 1,1 cm (2). Über dem rechten Handgelenk ein tönerner graufarbener Spinnwirtel, H. 1,5 cm, Dm. 3 cm (3). Zu Schuhen gehörten vermutlich zwei Bronzeschnallen (max. Ausm. 2,3x1,4 cm), die an der Innenseite der beiden Fußknöchel gefunden wurden (4-5). Neben dem linken Fersenbein lag ein kleiner Bronzebeschlag, Ausm. I,3xl,1 cm (6). Grab 7 -1981 (Abb. 4; Taf. 31) Mann, 30-35 Jahre. Der erhaltene Schädel ist vor allem auf der linken Seite beschädigt, wo einige Teile völlig fehlen. In der Mitte der Sdrnbeinschuppe sind 2 seichte runde Einsenkungen zu sehen. Schaufelförmige Schneidezähne, leichte Hypoplasie. Das postkraniale Skelett ist nicht ganz vollständig, die erhaltenen Knochen sind stellenweise beschädigt. Verwachsung und Deformation zweier Lendenwirbel. Robuster Körperbau, deutlich geformte Knochen (M. S.). Im oberen Teil der Grabverfüllung befand sich eine Gruppe von Holzkohlestücken mit einer Brandschicht. Die Grabgrube mit steil abfallenden Wanden war in den Unterboden eingetieft (I 162 cm). Die Ausmaße am oberen Rand· der Grube betrugen: L. 270 cm, Br. 108 cm. Die östliche Hälfte des Grabs wurde durch einen Sekundäreingriff auf 160 cm erweitert, der Eingriffwar trichterförmig. Orientierung der Grabgrube: W-O. Beim Grabraub wurde vor allem die obere Hälfte des Skeletts beschädigt. Der Brustkorb, die Armknochen und das Becken waren disloziert. Ein Teil des Beckens lag auf dem linken Oberschenkelknochen. Die Beinknochen befanden sich in anatomischer Lage. Funde: Gruppe von sieben Gegenständen (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche) in der Linie der Ellbögen ungeHihr an der Stelle der Wirbelsäule: eine Bronzepinzette, L. 6,7 cm (1), ein Eisenrnessel', erh. L. 11,8 cm (2), 5 Feuersteine (3-7). An der linken Schädelseite ein Fragment der Griffplatte mit Nieten von einem Beinkamm (8). Ungefahr in der Mitte der Außenseite des rechten Schienbeins eine Eisenaxt, L. 15 cm, L. Schneide 13 cm (9). 20 cm unterhalb der Fußknochen bei der östlichen Grabwand stand ein unverziertes schüsselformiges GeHiß mit eingezogenem Rand. Es ist aus grob bearbeitetem Ton gefertigt, sehr schlecht gebrannt, die Oberfläche ist dunkelgrau bis graubraun, H. 13,3 cm, Dm. Mündung 18,2 cm, Dm. Boden 10,5 cm (10). In der rechten unteren Ecke der Grabgrube, 10 cm über dem Skelett war eine eiserne Lanzenspitze eingestochen, L. 25,5 cm , (11). Rechts von dem Gefaß, 25 cm über dem Bo- ,.'....--.--.....1------ If •I I ·II I •I It I I , •I ,, I I I I,,, :I ,I I I , I I I , II I .I I I I ,, ··\ ····I ·I I I ••I I :I ·•••I Abb. 3: Luiice. Gräber 2, 3, 5. den fand man Hühnerknochen (12). Grab 8 -1981 (Abb. 5;Taf. 32) 2 Mann, 24-30 Jahre (Körpergröße 187,2 cm). Unvollständiges Skelett mit abradierter Oberfläche. Von dem Schädel blieben nur die linke Seite der Calvaria und die unkompletten Kiefer erhalten, das postkraniale Skelett ist relativ vollständig, an der Oberfläche stark abradiert (M. S.). Die rechteckige Grabgrube mit abgerundeten Ekken besaß am Boden die Ausmaße von: L. 260 cm, BI'. 90 cm und 1: 150 cm unterhalb der Unterbodenebene.Orientierung der Grabgrube: w-o. Beim Grabraub wurde das Skelett vor allem im Bereich des Brustkorbs und des linken Arms beschädigt. Die anderen Skelettteile befanden sich in anatomischer Lage. Funde: In der östlichen Hälfte der Grabgrube, 35 cm über dem Skelett (über dem Sargumriss) war eine eiserne Lanzenspitze eingestochen, L. 30 cm (la, 1b). Um o O,5m!"""SOM__ __ 3 Luzice 5 den Schädel und Hals herum 58 verstreute Spielsteine aus Flussgeröll, Dm. etwa 1,6-2,6 cm (2). Über der rechten Hälfte des Beckens Fragmente einer Eisenschnalle, erh. L 2,9 cm (3). Eine Gruppe von Gegenständen an der linken Seite des Brustkorbs: ein Feuerstein (5), ein Eisenmesser, erh. L. 12, 3 cm (6), ein Bronzenagel, H. 1 cm, Br. 1,4 cm (7). Ein weiterer Bronzenagellag am linken Fuß, H. 0,8 cm, Br. 1,6 cm (4). Grab 9:- 1981 (Abb. 5; Taf. 33; Taf. 34) Mann, 26-30 Jahre (Körpergröße 168,7 cm). Von dem Schädel blieb nur ein Teil der Gesichtsseite erhalten. Ungewöhnliche Beschädigung des Zahnschmelzes bei LP3 an der labialen Seite. Schwache Hypoplasie, Zahnstein. Sehr deutliche Ausformung. Das postkraniale Skelett ist in der oberen Körperhälfte überraschend gut erhalten, die Knochen der unteren Körperhälfte sind zum Großteil beschädigt. Pathologische Veränderungen am distalen Teil des rechten 231 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 6 Abb. 4: Luiice. Gräber 6, 7 Unterschenkels eine spindelförmige Verdickung des distalen Drittels der Fibula. Der Körperbau ist robust, das Muskelrelief deutlich ausgeprägt. Etwas abseits des Skeletts fand man die Calvaria eines erwachsenen Mannes, höchstwahrscheinlich desjenigen aus dem Grab Nr. 9, mit mäßigen Cribra orbitalia und einem grünen Fleck auf dem rechten Scheitelbein (M. S.) Ausmaße der Grabgrube: L. 320 cm, Br. 130 cm und T. 135 cm unterhalb der Unterbodenebene. 70 cm unterhalb der Unterbodenebene befand sich in der Wand eine Stufe und die Grube verjüngte sich weiter nach unten bis zu den Ausmaßen von: L. 270 cm, Br. 65 cm am Boden. Orientierung der Grabgrube: W-O. Beim Grabraub wurde die obere Körperhälfte durcheinandergeworfen, die Beinknochen befanden sich in anatomischer Lage. An den Füßen des Verstorbenen lag ein Hundeskelett. Funde: Entlang der re~hten Körperseite ein eisernes Schwert, L. 90 cm (1). Die Knochen der rechten Hand lagen ungefähr an der halben Länge der Schwertklinge, der Verstorbene hat das Schwert mit seiner Hand gehalten. Etwa 8 cm von dem Schwertgriff ein einteihiger Beinkamm, aufden Seitenplatten mit Kreisaugen und 232 Ritzlinien verziert, L. 16,7 cm, Br. 1,1 cm (2). Rechts von dem Schwert, etwa in seiner halben Länge eine Eisenaxt, L. 12,3 cm, L. Schneide 4 cm (3). In der Südostecke der Grabgrube, 15 cm über dem Skelett war eine eiserne Lanzenspitze eingestochen, L. 27,5 cm (4). Zwischen den Knochen des rechten Fußes ein Eisenniet, H. 0,8 cm, Br. 1,4 cm (6). Unter dem Becken eine Eisenschnalle ohne Dorn, erh. L. 3,8 cm (5). (5). Etwa 30 cm über dem Schädel ein Eisenniet, H. 1,8 cm, Br. 1,4 cm (7). In der rechten oberen Ecke hinter dem Schädel neben den dislozierten Rippen ein kleines Bronzeblech mit Nieten, L. 5,5 cm (8) und ein Drähtchen (9). 20 cm hinter dem Schädel, 5 cm oberhalb der Knochen zwei Fragmente von einem einfachen unverzierten Eisenring, Dm. 4 cm (10). In der Südwestecke der Grabgrube, 35 cm über dem Skelett, zwei Fragmente von einem Eisenmesser (11) und ein Eisenniet, H. 1,6 cm, Br. 1,8 cm (12). Über dem Becken eine Gruppe von Gegenständen (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche): Teil von einem klammerartigen eisernen Gegenstand, L.6,5 cm (13), leil eines Eisenstäbchens von rundem Querschnitt, L. 4,2 cm (14), ein eiserner Gegenstand, L. 9,9 cm (15), ein scheibenformiges Bronzegewicht mit glatter Oberfläche, Dm. 1,19 cm und St. 0,41 cm, Gew. 2 g (16), ein zweites, größeres Bronzegewicht von derselben Form mit glatter Oberfläche, Dm. 1,34 cm, St. 0,43 cm, Gew. 3 g (17), Fragment eines Latenearmrings aus blauem Glas, erh. L. 1,3 cm (18), 2 Feuersteine (19-20), Fragmente einer Bronzewaage (21), eine Bronzepinzette mit Hängeöse, L. 7,5 cm (22), Fragmente eines Eisenmessers (23a, b). Rechts oben von der Gruppe von Gegenständen befand sich ein Stück Eisen mit Nieten (24a, b) und Fragmente von eisernen Gegenständen mit Geweberesten (25a, b, c). Im linken Teil des Grabs, ungefihr in seiner Hälfte, fand man Fragmente von einem schüsselförmigen, s-förmig profilierten Gefäß alts feinem, gut gebranntem Ton. Die Oberfläche ist geglättet, braungrau. Unter dem Hals ist das Gefäß mit einem durch zwei horizontale Rillen begrenzten Band von dreieckigen Einstichen verziert, auf dem Dreiecke aus doppelten Ritzlinien aufgehängt sind, ebenfalls mit dreieckigen Einstichen ausgefüllt, Dm. Mündung 20 cm (26). Grab 10 - 1981 (Abb. 5; Taf. 35) Mann, 27-30 Jahre (Körpergröße 175,1 cm). Relativ vol1st~ndiges Skel~tt:mit abradierter Oberfläche, einige Teile fehlen. Metopismus, Hyperdontie (zusätzlicher Zahn zwischen den Schneidezähnen im Oberkiefer). Die Knochen des postkranialen Skeletts sind lang und schlank, der Körperbau ist grazil, doch mit einem sehr gut ausgeprägten Muskelrellef Verwachsung zweier Brustwirbel (2+3?). Beigemischte Zähne von einem anderen älteren Individuum (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: L. 248 cm, Br. 90 cm, T. 80 cm. Orientierung der Grabgrube: W-O. Beim Grabraub wurden die Knochen disloziert, beschädigt wurde vor allem die obere Körperhälfte. Funde: 30 cm rechts vom Becken ein kleines unverziertes schüsselförmiges Gefaß mit eingezogenem Rand aus feinem geglättetem Ton, gut gebrannt, dunkel braungrau, H. 13,5 cm, Br. 19 cm, Dm. Mündung 16,5 cm, Dm. Boden 9,5 cm (1). 15 cm von dem rechten Schienbein 3 eiserne Tüllenpfeilspitzen: 1. L. 12,4 cm, Br.Blatt 2,6 cm (2), 2. L. 10,1 cm, Br. Blatt 2,9 cm (3), 3. L. 10,5 cm, Br. Blatt 2,3 cm (4). Unmittelbar unter dem Becken eine Gruppe von Gegenständen: 5 Feuersteine (5-9), ein Teil der Klinge eines Eisenmessers, erh. L. 7,9 cm (10), der ovale Rahmen einer Eisenschnalle, Ausm. 3,4xl,8 cm (12) und Fragment eines eisernen Feuerstahls, erh. L. 7,1 cm (11). Luzice Grab 11-1981 (Taf 31) Frau, über 50 Jahre {Körpergröße 157 cm). Von dem Schädel blieb vor allem die Gesichtsseite fragmentarisch erhalten, die Alveolarfortsätze sind größtenteils absorbiert. Das postkraniale Skelett ist unvollständig und abradiert. Der Körperbau ist grazil; das Muskelreliefausgeprägt. Frakturen? der Clavkula (M. S.). In der westlichen Hälfte der untegelmäßigen dunklen Verfüllung (Verfüllung des Grabs N r. 14) erfasste man das Skelett des Grabs Nr. 11. Die Verfüllung der Grabgtube unterschied sich von derjenigen des Grabs Nr. 14 durch eine dunklere Farbe. Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: L. 178 cm, Br. 68 cm, T. 90 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. Das Skelett war unvollständig, einige Knochen sind vermodert, man konnte keine Spuren von einem Grabraub feststellen. Funde: In der Verfüllung etwa 30 cm über den Füßen ein Feuerstein (1). Grab 12 - 1981 (Abb. 6; Taf 36) Mann, ungefähr 50 Jahre (Körpergröße 174,9 cm). Unvollständiges beschädigtes Skelett. Von dem Schädel ist die Calvaria erhalten, die Überreste der Gesichtsseite sind nur fragmentarisch. Im Bereich der Schädelnaht von Ala major o. sphenoidalis sin. befindet sich ein ovales Loch und im Bereich der Foramina parietalia eine runde Abplattung. Die Zahnabrasion ist sehr stark, an zwei Stellen in der Nähe der Wurzel befinden sich Entzündungsherde. Der Schädel ist robust und deutlich geformt. Die erhaltenen Knochen des postkranialen Skeletts sind an der Oberfläche zum Großteil absorbiert. Unterhalb der Ackerkrume fand man etwa 30 Fragmente eines langen Knochens, höchstwahrscheinlich eines Femur von nicht sehr robustem Bau, und RP4 ~ohne Hypoplasie und mit minimaler Abrasion Alter bis zu 20 Jahren. In der Grabverftillung entdeckte man einen unvollständigen grazilen Schädel (Frau, 40-50 Jahre) und eine Zahnschmelzperle bei RM2 (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube am oberen Rand: L. 264 cm, Br. 124 cm. Ausmaße am Boden: L. 210 cm, Br. 50 cm, T. 230 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierun~. der Grabgrube: w-o. Gefunden wurden hier die Uberreste einer Holzschalung, die den Grabboden kopierten. Das Grab wurde ausgeraubt, gestört wurde vor allem die obere Körperhälfte. Im Bereichder unteren Extremitäten war bloß der rechte Oberschenkelknochen disloziert. In der Grabverfüllung fand man einen Schädel. 233 1 1. , ;1 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 8 Abb. 5: Luzice. Gräber 8, 9, 10. Funde: In der Südostecke der Grabgrube, 18 cm vom Schädel ein Beinkamm mit den Zähnen nach oben gedreht, erh. 1. 19,6 cm, Br. 1,1 cm (1). 20 cm links von dem Schädel und über seiner Ebene eine eiserne Lanzenspitze, L. 28,5 cm (könnte auch zum Grab 14 gehären) (2). An der linken Seite des Skeletts, vom Schädel bis zu den Knien hin, ein eisernes Schwert, L. 90 cm (3). Eine Gruppe von Gegenständen 25 cm über dem Becken (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche): 4 Feuersteine (4-7), ein Wetzstein, erh. L. 10,3 cm (8), eine Eisenpinzette mit Überresten von Silbertauschierung, L. 12,5 cm (9), Teil eines Eisenmessers, erh. 1. 7,8 cm (10), ein eiserner Feuerstahl, erh. L. 8,7 cm (11). In der Südostecke des Grabs etwa 32 cm oberhalb der Knochen eine eiserne Lanzenspirze in . der Grabwand, L. 20 cm (12). An der Außenseite des 234 ....... - _..~------------ 9 ° 0,5 mr----~ 10 linken Schienbeins ein Bronzenagel, H. 1,4 cm, Br. Kopf 1,5 cm (13). In der Verfüllung über dem Skelett Bronzefragmente (l4a, b). Grab 13 - 1981 (Ahb. 7; Taf. 37; Taf. 124:2) Mann, 40-50 Jahre. Dürftige und stark abradierte Skelettreste. Von dem Schädel erhielten sich ein Teil der Calvaria und ein Mandibulafragment, das postkraniale Skelett ist sehr beschädigt. Der Körperbau ist eher robust. Eine Anomalie bildet die nicht verschmolzene distale Humerusepiphyse (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: 228 cm, Br. 90 cm, T. 80cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Die Grabgrube besaß senkrechte Wände und flachen Boden. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Sekundäreingriffe wurden nicht festgestellt. Das Skelett schien in anato- T··..···•·.········ I mischer Lage zu liegen. Funde: 15 cm rechts von dem Schädel eine eiserne Lanzenspirze, L. 38,5 cm (1). An den Füßen ein scheibengedrehtes Miniaturgefäß aus feinem glattem Ton, gut gebrannt, braungrau, mit Überresten von eingeglätteter Verzierung, H. 8,4 cm, Dm. Hals 5,7 cm, Dm. Boden 4,4 cm (2). An der Innenseite des linken Ellbogens eine Gruppe von Gegenständen: vier Bronzeniete (3), ein Wetzstein, L. 11,2 cm (4), ein Feuerstein (5), Teil eines Bronzerings (6), Teil eines Eisenmessers, erh. L. 3,1 cm (7). Grab 14 -1981 (Abb. 6; Taf. 29) Mann, ungefahr 35-39 Jahre (Körpergröße 185,3 cm). Erhalten sind bloß einige Knochen des postkranialen Skeletts, im Allgemeinen stark abradiert. Die langen Knochen sind ziemlich lang und deutlich geformt. Ein weiterer Teil des Skeletts wurde in der Verfullung gefunden, die Überreste gehören höchstwahr- Luzice scheinlich demselben Individuum an - die Skelettteile ergänzen einander und deren Gesamtmorphologie ist sehr ähnlich (M. S.). Etwa 10 cm unterhalb des Skeletts im Grab Nr. 11 (im Bereich der unteren Extremitäten des Skeletts aus dem Grab 11) wurden Knochen gefunden - ein Oberschenkelknochen, ein Teil des Beckens, das Steißbein u. a. In der ganzen Grabverfüllung fand man Knochenfragmente sowie ganze Knochen. Ausmaße der Grabgrube: L. 244 cm, Bi'. 55 cm, T. 220 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Von dem Skelett erhielten sich ein auf dem Boden quer über die Grabachse liegender Oberarmknochen mit einem Teil des Schulterblatts (in anatomischer Lage - das Schulterblatt neben dem Schultergelenk) und die Unterschenkel- und Fußknochen (in anatomischer Lage). Das Grab war holzverschalt. Funde: Fragment eines Beinkamms an der rechten Grabo 0,5 m ~ '---------------~ Abb. 6: Luzice. Gräber 12,14. , .,, •, \ :I \ I l l .....,,1' .f .3,1' .2 ..._r'" () 12 14 235 Langobardische Gräberfelder in Mähren I wand ungefahr im Bereich der ursprünglichen Lage des Beckens, erh. L 9,4 cm (1). An der Außenseite des linken Fußes ein Eisenniet, Br. 1,2 cm, H. 0,9 cm· (2). An der Innenseite des rechten Fußes ein weiterer Eisenniet, Br. 1,5 cm, H. 0,8 cm (3). 15 cm über dem rechten Knie ein Feuerstein (4). Grab 15 - 1981 (Abb. 7; Taf. 35) Kind, Inf. II (ungefahr 3 Jahre). Erhalten sind nur die Diaphysen von langen Knochen mit abradierter Oberfläche, deren Länge einem Kind im Alter von ungefähr 3 Jahren entspricht. Beigemischt wurde 1 mittelmäßig abradierter bleibender unn!rer Schneidezahn (M. S.). Ausmaße .der regelmäßig rechteckigen Grabgrube: L. 166 cm, Br. 86 cm, T. 120 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Der Grabraub wurde durch dislozierte Fragmente langer Knochen im mittleren Teil der Grabgrube angedeutet. In der Verfüllung konnte man jedoch keinen Sekundäreingriff feststellen. Funde: Ungefähr in der Grabmitte 3 verstreute Bronzeniete (1). In der Grabverfüllung ein Stück Hüttenlehm (2). 13 Abb. 7: Luzice. Gräber 13, 15, 16. 236 Grab 16 - 1981 (Abb. 7; Taf. 37) Frau, 30-40 Jahre (Körpergröße 157,6 cm). 'Unvollständiges Skelett. Der, Schädel ist zum GroßteiLfragmentiert. Intravitale Zahnverluste. Das postkraniale Skelett ist ziemlich unvollständig, viele Kno~hen fehlen und diejenigen, die erhalten blieben, sind stark gestört (M. S.). ' Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerun.deten Ecken: L. 230 cm, Br. 115 cm, T. 145 cm unterhalb der ursprünglichen 9eländeoberfläche. Sargreste mit einer Breite voll, 45 cm, die östliche Schmalseite des Sargs blieb nicht erhalten, die Länge konnte nicht bestimmt werden. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Das Grab wurde ausgeraubt. In einer Tiefe von 110 cm lag außerhalb des Sargumrisses der Schädel. Die anderen erhaltenen Knochen waren dis- loziert. Funde: In der Nähe der linken eine Eisenschnalle, Ausm. 2,5xl,9 cm (1). Zwischen den Knien ein konischer tönerner Spinnwirtel von hellbrauner Farbe, Dm. 2,6 cm (2). Grab 17 -1981 (Abb. 8; Taf. 38) Erwachsener. Erhalten sind etwa 20 Fragmente von 15 16 I fangen Knochen, das größte unter ihnen stammt von dem proximalen Teil einer Femurdiaphyse mit ziemlich gur ausgeprägtem Pilaster, die Kompakta, ist dicht (M. 5.). " ',. t ' Das seichte Grab in der Ostecke des 60 / Fragmente einer Eisenschnalle (5). Im Beckenbereich und zwischen den Köpfen der beiden Oberschenkelknochen 7 Glasperlen (6). ~_?' . Grab 62 - 1987 (Abb. 27; Taf. 56) Kind, ungefahr 7 Jahre. Erhalten blieb nur eine Handvoll Fragmente von Schädelknachen einschließlich einiger Zähne (M. S.). Ausmaße der r~~hteckigen Grabgrube: L. 213 cm, Br. ern. Die Grabwände waren beinahe senkrecht und der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 87 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. In der Grabverfüllung wurde kein $ekundäreingriff im Zusammenhang mit einem Grabraub festgestellt. Von dem Skelett erhielten sich nur einige Fragmente. Funde: In der östlichen Hälfte, auf einer dunklen Lehmschicht, die den Grabboden bedeckt hat, zwei Fragmente von einer Eisenschnalle (l). In der Grabverfüllung etwa 1~ cm über dem Boden eine Keramik- scherbe. Grab 63 - 1987 (Abb. 28; Taf. 58; Taf. 59) Mann, über 50 Jahre (Körpergröße 180,3 cm). Relativ vollständiges, wenn auch beschädigtes Skelett. Von dem Schädel erhielt sich die Calvaria, Fragmente des Gesichtsschädels und die komplette Mandibula. Starke Zahnabrasion, zahlreiche intravitale Zahnverluste, Zahnstein. Das postkraniale Skelett ist nur stellenweise beschädigt, die Oberfläche der Knochen ist abradiert. Der Körperbau ist eher robust, die Knochen deutlich geformt. Im rechten Teil der Stirnbeinschuppe befinden sich in der Nähe der Sut. coronalis 2 Einsenkungen. Spondylolyse am Übergang vom Lenden- zum Sakralbereich des Achsenskeletts - der dorsale Bogen L5 ist von oben durch den Bogen des Wirbels IA und von unten durch den besonders ossifizierten Wirbelbogen SI ersetzt; der Wirbelkanal ist trotz dem defekten L5 seine ganze Länge entlang geschlossen (M. S.). Ausmaße der Grabgrube: L. 252 cm, Br. 100 cm, T. 138 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W'NW-OSO. Der Ostteil war regelmäßig rechteckig (die ursprüngliche Form der Grabgrube), der restliche größere Teil der Grabverfüllung wurde durch einen Sekundäreingriff erweitert, auf der Nordseite leicht abgerundet. Unmittelbar über dem Skelett zeichnete sich sehr deutlich der Umriss eines Sargs (oder eines Holzkastens) ab: L. 218 cm, Br. 42 cm. In den Überresten des relativ schmalen Sargs entdeckte man ein gut er- Luzice haltenes Skelett in gestreckter Rückenlage. Alle Knochen befanden sich in anatomischer Lage. An dem Skelett wurde kein Sekundäreingriff beobachtet. Funde: Unter den Knochen des linken Handgelenks, unmittelbar hinter dem oberen Rand des Beckenknochens (im Bereich der Taille) eine Gruppe von Gegenständen: 9 Feuersteine (1-9), ein Bronzeblech, L. 2,2 cm, Br.l,6 em (10), eine Bronzepinzette, L. 7,6 cm (11), Fragmente eines eisernen Feuerstahls? (12), ein Fragment von einem flachen eisernen Gegenstand, L. 4,3 cm (13), ein eiserner Gegenstand mit Überresten eines Holzgriffs, L. 10,1 cm (14), eine im Holzgriff eingesetzte eiserne Spitze, L. 5,3 em (15), ein Tierknochen und ein Eisenmesser, erh. L. 10,5 em (16). Entlang des rechten Schienbeins ein Wetzstein, L. 16,3 cm (17). Unmittelbar neben dem Wetzstein ein Ring aus tordiertem Stäbchen, Dm. 4,1 cm (25). Ein Bündel von fünf Eisengeräten, quer über die obere Hälfte des rechten Schienbeins gelegt, die Griffdorne mit Überresten der Holzbeläge ~nach Westen gerichtet, in fragmentarischem Zustand erhalten (20-24). An der Außenseite des rechten Fußrückens eine eiserne Schere, parallel zu dem linken, Schienbein gelegt, mit der Spitze nach Osten, L. 18,7 cm (19). Bei der Feder der eisernen Schere, unter der Gruppe von Eisengeräten die Überreste von einem Beinkamm (31). Zwischen der eisernen Schere und den kleinen Knochen des rechten Fußrückens einEisennagel mit Holzresten, L. 1,4 cm, Dm. Kopf 0,95 cm (18). An der Außenseite des linken Fußknöchels ein Kupferring, Dm. 2,8 cm (26) und Teil einer Eisenschnalle, erh. L. 2,5 cm (27). An der Innenseite des rechten Fußknöchels eine Eisenschnalle, L. 4,3 cm (28). Über dem Fußknöchel an der Innenseite des Schienbeins ein Eisengerät mit Tülle, erh. L. 7,7 cm (29), daneben . ein bronzener Gegenstand, L. 6,2 cm, Dm. Kopf 2,1 cm (30). In der Grabverfüllung ein Eisenfragment, erh. L. 1,9 em (32) und Keramikscherben. Grab 64 - 1987 (Abb. 27; Taf. 57; Taf. 121:9) Juvenis/Adultus. Sehr dürftige Skelettreste, von dem Schädel blieben'nur einige wenige ungroße Fragmente von relativ dicken Knochen erhalten, von dem postkranialen Skelett bloß 2 Fragmente von Diaphysen langer Knochen. Die Abrasion der erhaltenen, relativ großen Zähne ist sehr schwach. Alle Fragmente sind sehr zerbrechlich und zerbröckeln ständig (M. S.). Ausmaße der seichten rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: L. 212 cm, Br. 75 cm. Orientierung der Grabgrube: WSW-ONO. Die Grabwände waren beinahe senkrecht, der flache Boden befand 265 Langobardische Gräberfelder in Mähren I sich in einer Tiefe von 68 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Sargreste wurden nicht festgestellt, nur im Bereich um das Skelett herum war die sandige Verfüllung dunkler. In der Grabverfüll~'ng wurde kein Sekundäreingriff festgestellt. Auf dem Grabboden entdeckte man menschliche Skelettreste. In anatomischer Lage befand sich nur der linke Oberarmknochen. 5 cm davon in Richtung zu der Grabmitte lag der Unterkiefer. Im mittleren Teil des Grabs war schräg der andere Oberarmknochen gelegt und bei ihm in östlicher Richtung einer der Oberschenke1knochen. Die anderen Knochen wurden nicht gefunden. Die.. dislozierten Knochen deuten auf einen Grabraub hin. Funde: In der oberen Hälfte der Brust und um den Schädel herum 14 Glasperlen, zusammen mit einer Bernsteinperle (1). Unter dem Unterkiefer ein Silberanhänger, Dm. 1,4 cm, H. 17,5 cm (2). Ungefahr in der Grabmitte ein Eisenfragrnent, L. 1,2 cm (3). Grab 65 - 1987 (Abb. 29; Taf. 60) Mann, über 50 Jahre. Relativ komplettes, aber stellenweise stark beschädigres Skelett. Auf der linken Seite des Schädels fehlt ein Teil der Knochen. Starke Zahnabrasion, Hypoplasie, Anomalie im Durchbruch der Schneidezähne die beiden rechtsseitigen sind nicht durchgebrochen, an der Stelle des oberen befindet sich der Rest einer kleinen Alveole de? Arthrose bei L1 und an der Basis des Kreuzbeins, Anfangsstadien der Arthrose an der Lendenwirbelsäule. Der Körperbau ist robust, das Muskelrelief deutlich ausgeprägt (M. S.). Ausmaße der ursprünglich rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: L. 280 cm, Br. 91 cm. Orientierung der Grabgrube: W-O. Das Grab wurde ausgeraubt. Der Westteil (Sekundäreingriff) wurde zu einer ovalen Form auf die Br. von 170 cm erweitert, den Ostteil bildete die ursprüngliche intakte Grabverfüllung. In Richtung zum Boden verjüngte sich die trichterförmige Verfüllung auf der Westseite und endete erst an der Stelle, wo der scharfe Umriss eines rechteckigen Sargs erschien: L. 205 cm, Br. 44 cm. Wegen der Einheitlichkeit der Sargverftillung kann man nicht entscheiden, ob der Sarg gestört wurde. Die Grabwände waren senkrecht, in der östlichen Hälfte bildeten sie einen mäßigen Überhang. Auf dem 130den des Sargs entdeckte man ein relativ gut erhaltenes Skelett in gestreckter Rückenlage. Alle Knochen befanden sich in anatomischer Lage, man konnte keine sekundäre Beschädigung des Skeletts feststellen. Zwischen dem Sarg und der südlichen 266 Grabwand entdeckte man in der rein sandigen Verfüllung ein Hundeskelett. Es lag aufdem Rücken, mit dem Kopf nach Osten gerichtet und die gebeugten . Beine ragten entlang der Grabwand hinauf. . Funde: An der Außenseite des linken Oberarmknochens, im Bereich des linken Schulterblatts, ein Eisenmesser, erh. L. 12,2 cm (1). Eine Gruppe von Gegenständen unter der rechten Speiche: ein Eisenmesser, erh. L. 12,5 cm (2), Teil eines eisernen Feuerstahls, erh. L. 6,2 cm (3), ein eiserner Gegenstand, L. 8,3 cm (4), 7 Feuersteine (5-11). Etwa im Bereich des linken Schambeins eine Eisenschnalle, Ausm. 2,3x2,6 cm (12). In der Mitte zwischen den Oberschenkelknochen eine ovale Eisenschnalle, Ausm. 3,3x1,6 cm (13). In der Grabverfüllung an der Oberfläche des Unterbodens ein Feuerstein (14). Grab 66 - 1987 (Abb. 27; Taf. 59) Erwachsener. Von dem Schädel erhielten sich nur kleine Fragmente, die Zahnabrasion ist mittelmäßig. Das postkraniale Skelett ist sehr unvollständig, zerbröckelt, sehr zerbrechliche Fragmente. Der Körperbau ist relativ robust (M. S.). Die sehr seichte rechteckige Grabgrube mit abgerundeten Ecken hatte die Ausmaße von: L. 230 cm, Br. 78 cm, T 53 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSo. Die Grabwände waren senktecht, der Boden flach. Man konnte keine Überreste eines Sargs oder einer Holzschalung erfassen. Spuren von einem Grabraub wurden nicht festgestellt. Auf dem Grabboden entdeckte man nur Überreste eines Skeletts in gestreckter Rückenlage. Erhalten blieb nur der stark beschädigte, auf dem Hinterhaupt liegende Schädel, die Oberarmknochen, die dicken Knochen der gestreckten Beine und Fragmente des Beckens. Funde: Unmittelbar an der Kante der nördlichen Grabwand, gegenüber dem Becken, 14 cm über dem Boden, eine Gruppe von 7 blattförmigen eisernen Pfeilspitzen mit den Spitzen nach Osten gerichtet: eine eiserne Pfeilspitze mit unvollständigem Blatt, erh. L. 8 cm, Dm. Tülle 1,2 cm (1), eine eiserne Pfeilspitze, L. 10,5 cm, Dm. Tülle 1,2 cm (2), eine fragmentierte eiserne Pfeilspitze, erh. L. 10 cm, Dm. Tülle 1,1 cm (3), eine eiserne Pfeilspitze mit unvollständiger Tülle, L. 12 cm (4), eine fragmentierte eis~rne Pfeilspitze, Dm. Tülle 1,3' cm (5), eine fragmentierte eiserne Pfeilspitze, Dm. Tülle 1,3 cm (6), eine eiserne Pfeilspitze mit unvollständiger Tülle, L. 10 cm, Dm. Tülle 1,3 cm (7). Bei den eisernen Pfeilspitzen fand man organi- ; ... - - _.........~..- - - _.....~_ ..- - - -- _......~---_.-------_. sehe Stoffreste. An der Innenseite des rechten Ellbogens, etwa im unteren Teil der rechten Brusthälfte eine Gruppe ~on Gegenständen: 2 Feuersteine (8-9)2. eine Eisenpiri~ette, L. 9,5 cm (10), ein zugespitztes Eisenstäbchen, erh. L. 7,7 cm (11), ein kleines Kupferstäbchen, erh. L. 1,9 cm (12), zwei Fragmente von einem Eisenstäbchen, L. 2,1 cm, 1,4 cm (13). Am Kopf des linken Oberschenkelknochens Fragmente einer Eisenschnalle, erh. L. 2,8 cm (14). Grab 67 - 1987 (Abb. 29; Taf. 60) Frau, ungefahr 35 Jahre (Körpergröße 165,4 cm). Relativ gut erhaltenes Skelett. Der Körperbau. ist eher grazil. Os incae. Metopismus. Intravitaler Verlust von RMl, mäßige Hypoplasie. Eine unvollständige Entwicklung der Gelenkfläche, Fades lunata im Acetabulum; extreme Belastung? Starke Femora, Trochanter tertius (M. S.). Ausmaße der Grabgrube: L. 303 cm, Br. 142 cm. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Der westliche Teil des Grabs wurde durch einen Sekundäreingrifferweitert, die Grabwände im nordwestlichen Teil waren abgeschrägt. Der Boden der trichterf'ormigen Grube des Sekundäreingriffs befand sich imBrustbereich des Skeletts. Vor dem Grabraub besaß die recht- 62 Abb. 27: Luzice. Gräber 62, 64, 66. Luzice - - _......_ - - - - eckige Grabgrube die Ausmaße von: L. cm, Br. 90 cm. Die senkrechten Grabwände waren 25-30 cm über dem Boden nach innen abgeschrägt. Der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 160 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Überreste einer Holzkonstruktion wurden nicht erfasst. Auf dem Grabboden entdeckte man ein Skelett in gestreckter Rückenlage. Beim Grabraub wurde vor allem die obere Hälfte des Skeletts gestört, der Schädel wurde bis zu den Knien disloziert. Die oberen sowie unteren Extremitäten befanden sich in anatomischer Lage. Funde: Unter der westlichen Grabwand, 12 cm über dem Boden, zwei kupferne Holzgefaßbeschläge. Beide lagen so, als wären sie an einem Gefäß angenietet: ein Kupferbeschlag, an der Oberfläche mit getriebenen Dreiecken und Kreisen verziert, L. 11,7 cm, max. Br. 3,2 cm (1), ein Kupferbeschlag, mit getriebenen Kreisen verziert, Br. 3 cm, H. 2,2 cm (2). Im Bereich der Taille, auf dem Oberteil der rechten Hälfte des Beckenknochens eine ovale Eisenschnalle, Ausm. 3, lx2,5 cm (3). Unter der oberen Hälfte des linken Oberschenkelknochens ein Teil eines Beinkamms, erh. L. 14,2 cm (4). An der Außenseite des linken Oberschenkelknochens ein Eisenmesser, erh. L. 1l,5~cm (5). An 64 66 267 Langobardische Gräberfelder in Mähren I der Außenseite des linken Knies ein deformiertes KupferbJech, Ausm. 4,5x3,7 cm (6). Im Bereich der linken Hand ein konischer Spinnwirtel, Dm. 3,2 cm, H. 1,9 cm (7). Im oberen Teil der Brlj.st 5 Glasperlen (8). In der Grabgrubenverfiillung Keramikscherben. Grab 68 1987 (Abb. 28; Taf. 61) Frau, 35-40 Jahre (Körpergröße 162,1 cm). Dürftige und zerbrechliche Skelettreste. Der Körperbau ist eher grazil, das Muskelrelief undeutlich (M. 5.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: 1. 242 cm, Br. 116 cm. Orientierung der Grabgrube: WNW- 050. Die westliche Hälfte deutete mit ihrer dunkleren Verfüllung auf einen Grabraub hin. Beim Abtrage~ der dunkleren Verftillung wurde die Abschrägung der Wände des Sekundäreingriffs ersichtlich. Der Boden dieser trichterfärmigen Verfüllung reichte nur in die verjüngte Grabgrube hinein, d. h. in eine Holzkammer. Die rechteckige Grabgrube hatte senkrechte Wände, die auf den Längsseiten in einer Tiefe von 63-70 cm unterhalb der Unterbodenebene bis zu 20 cm breite horizontale Stufen bildeten. Dadurch ......_-------' 61 Abb, 28: Luiice, Gräber 61, 63, 68, 268 ° O,5m ~-- ~ verjüngte sich die Grabgrube auf 48 cm. Der flache Grabboden befand sich in einer Tiefe von 135 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Anhand der Farbe der Verfüllung b~i den Grabwänden unterhalb der Stuf;~ I. '. \ '. '. \ \ '. '. '. ~ \ Abb, 29: Luzice, Gräber 65, 67. I i / i i { , / I I i i ! ! 65 Luzice lässt sich behaupten, dass der untere Teil des Grabs holzbeschalt war und einen Kasten für die Einlegung des Leichnams bildete. Der Deckel des Kastens wurde beim Grabraub im westlichen Teil durchgebrochen. ° O,5m ~-- ...,..., 269 i'd I I \' Langobardische Gräberfelder in Mähren I Nach dem Grabraub ist die abgeschwemmte Erde durch den offenen Trichter bis in die Kastenhöhle eingestürzt. Schon 50 cm über dem Boden, in der Ver- . füllung des Sekundäreingriffs, erfasste man das B;ustskelett. Es handelt sich um die rechte Hälfte der Brust zusammen mit langen Knochen des rechten Arms in anatomischer Lage. Bei der nördlichen Grabwand lagen unmittelbar übereinander die beiden Oberschenkelknochen und die linke Hälfte des Beckens. Auch in diesem Fall handelte es sich um die anatomische Lage der Knochen (der linke Oberschenkelknochen war in der Hüftgelenkgrube eingesetzt). Die beiden Schienbeine lagen, quer übereinander unmittelbar über dem Boden im mittlerenTeil des Grabs. Die anderen Knochen - der Unterkiefer, die Schlüsselbeine, einige der Kleinknochen - fand man meistens vereinzelt um die Brustteile herum, im westlichen Teil des Grabs. Auf dem Grabboden lag auf der rechten Schläfe der Schädel und dicht an dem Hinterhaupt befanden sich sechs Lendenwirbel in anatomischer Lage. Funde: Unter der östlichen Grabwand, bei den Überresten der kleinen Fußknochen, ein auf der Seite liegender Holzeimer mit Bronzebeschlag, Dm. Mündung 13,5 cm, Dm. Boden 16~5 cm, max. Höhe 16,7 cm (1). Etwa 8 cm über dem Boden, bei der Nordwand in der Grabmitte ein Eisenmesser, erh. 1. 7,1 cm (2). Unter der Nordwand, gegenüber den Schienbeinen eine große Perle, weiß, max. Dm. 2,5 cm (3). Unter den Oberschenkelknochen ein Teil von einem Eisenmesser, erh. 1. 6 cm (4). Unmittelbar bei der nördlichen Grabwand, gegenüber der Gruppe von Knochen im westlichen Teil, etwa 17 cm über dem Boden ein konischer Spinnwirtel, Dm. 3,7 cm, H. 1,8 cm (5). 13 Glasperlen und 1 Bernsteinperle waren in der Verfüllung um die Gruppe von Knochen im westlichen Teil des Grabs verstreut (6). Beim Auseinanderbauen des Brustskeletts fand man ein Eisenfragment, erh. 1. 1,8 cm (7). Grab 69 - 1987 (Abb. 30; Taf. 62; Taf. 125:1) Mann, ungefähr 40 Jahre (Körpergröße 171,6 cm). Unvollständiges und abradiertes Skelett. Von dem Schädel erhielten sich vor allem die Gesichtsknochen und auf der linken Seite auch ein Teil der Calvaria. Intravitale Zahnverluste, zystoser Canalis incisivus. Ein ungewöhnlicher Gegenstand von unregelmäßiger Form, zum Großteil kugelförmig, mit einem Durchmesser von 1 cm, knöchern, anhand des Charakters des Knochengewebes stammt er höchstwahrscheinlich von dem Schädel. Von dem postkranialen Skelett erhielten sich nur die mehr oder weniger beschädig- 270 ten Arm- und Beinteile. Das Muskelrelief ist deutlich ausgeprägt. Radius ein Diaphysenfragment mit Schwellung, wegen der Abrasion ist es nicht klar, ob es Um eine Fraktur oder eine andere Pathologie geht (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: 1. 238 cm, Br. 100 cm. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Ein trichterförmiger Sekundäreingriff war auf den Brustbereich abgezielt. Der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 159 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Die Grabwände waren senkrecht, die östliche Wand bildete einen mäßigen Überhang. Der untere Teil der Längswände war 30-42 cm über dem Boden nach innen abgeschrägt. Spuren eines Sargs oder einer Holzkonstruktion wutden nicht erfasst. Auf dem Grabboden entdeckte man ein sehr schlecht erhaltenes Skelett in gestreckter Rückenlage. Beim Grabraub wurde vor allem der Brust- und Beckenbereich beschädigt, die anderen Knochen befunden sich in anatomischer Lage. Funde: Über den Füßen ein gut gebranntes Keramikgefaß mit schwarzer Oberfläche, unter dem Hals mit zwei horizontalen Rillen und darunter mit scharfen unregelmäßigen Einstichen und schrägen Rillen verziert, Dm. Mündung 18 cm, Dm. Boden 11 cm, H. 12,5 cm (1). In der südöstlichen Ecke der Grabgrube, 9 cm über dem Grabboden, eine eiserne LanzenspkLe, mit der Tülle nach Westen gerichtet, 1. 22,1 cm, Br. Blatt 4,1 cm, Dm. Tülle 2,9 cm (2). Ungefähr im Bereich der Taille ein quer gelegtes Eisenmesser, in Fragmenten erhalten, erh. 1. 9,7 cm (3). Unmittelbar an dem Griffdorn des Messers lag eine Eisenschnalle, L. 3,6 cm (4). Grab 70 - 1987 (Abb. 31; Taf. 61; Taf. 126:5 ) Kind, 3-4 Jahre. Erhalten blieb eine Handvoll winziger Fragmente, darunter einige Zähne (M. S.). Ausmaße der rechteckigen ~rabgrube mit abgerundeten Ecken: 1. 156 cm, Br. 82 cm, T. 66 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Die einheitliche Farbe der Verfüllung lässt auf keinen Sekundäreingriff - Grabraub - schließen. Die Grabwände waren nach innen abgeschrägt, die Südwand war senkrecht, der Boden flach. Ungefähr in der Mitte der westlichen Grabhälfte, 8 cm über dem Boden, entdeckte man nur Fragmente des Unterkiefers und Überreste einiger der dikken Knochen. In der Mitte des Grabbodens fand man Überreste von dicken Knochenlder gestreckten Beine. Andere Knochen wurden nicht gefunden. !I I j j I I I Funde: Im Ostteil der Grabgrube ein sehr schlecht erhaltenes Keramikgefäß,braunrot. ,Die Gefäßoberfläche ist ge- . glättet, über dem Bauch mit zwei Stichbändern und am Bauch mit vertikalen Rillen verziert, Dm. Mündung 7,8 cm, Dm. Boden 3 cm, H. 5,2 cm (1). Grab 71-1987 (Abb. 30; Taf. 63) Mann, ungefähr 35 Jahre (Körpergröße 159,4 cm). Relativ gut erhaltenes Skelett. Der Schädel ist bis auf einige Ausnahmen vollständig, robust gebaut, aber deutlich geformt. Über der linken Augenhöhle befindet sich die Spur einer verheilten Wunde. Die Knochen im Rumpfbereich sind völlig ausbleibend, oder beschädigt. Der Körperbau ist eher robust, die Knochen deutlich geformt. Beigemischt waren 3 Tierknochen (M. 5.). Ausmaße der Grabgrube: 1. 320 cm, Br. 162 cm. Orientierung der Grabgrube: W-O. In der östlichen Hälfte war die Grabverfüllung intakt, der westliche Teil der Verfülluhg wurde durch einen trichterförmigen Sekundäreingriff erweitert. Die trichterförnüge, in die Grabverfüllung eingetiefte Grube stand vermutlich eine längere Zeit offen und nach der Zuschüttung des unteren leils ist sie allmählich mit dem Abschwemmungsmaterial aus der Umgebung verfüllt worden. Der Boden des trichterförmigen Eingriffs war rechteckig, hatte die Ausmaße von: L. 45 cm, Br. 63 cm und traf den Brustbereich des Verstorbenen. Überreste eines Sargs oder einer Holzkonstrukrion wurden nicht erfasst. Die ursprüngliche Grabgrube hatte einen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken mit den Ausmaßen von: 1. 301 cm, Br. 119 cm. Die beinahe senkrechten Wände waren im unteren Teil nach innen abgeschrägt und der flache Boden befand sich 200 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Die Skelettreste entdeckte man aufdem Boden. Das relativ gut erhaltene Skelett wurde beim Grabraub gestört. In anatomischer Lage befand sich bloß der untere Teil des Skeletts: das Becken und die Knochen der nebeneinander gestreckten Beine. Funde: In einer Tiefe von 20 cm südlich des Schädels, etwa 12 cm über dem Boden, ein Beinkamm, erh. 1. 17,2 cm (1). Eine Gruppe von Gegenständen in der unteren Hälfte des Brustkorbs: ein Eisenmesser, erh. 1. 11,2 cm (2), Teil von einem Eisenmesser, erh. L. 7,1 cm (3), ein Eisenstäbchen, 1. 5,5 cm (4), ein Feuerstein (5). Im Bereich der Taille eine Eisenschnalle, 1. 3,5 cm (6). Neben dem linken Fuß ein kleiner Eisenniet, Dm. Kopf 1,5 cm, H. 0,9 cm (7). In der nordöstlichen Ecke der Grabgrube ein unverziertes Luzice schüsselförmiges Gefaß mit eingezogenem Rand, aus schlecht gebranntem feinkörnigem Ton gefertigt, graubraun bis dunkelgrau, Dm. Mündung 15,7 cm, Dm. Boden 11, 2 cm, max. H. 13,3 cm (8). In der südöstlichen Ecke der Grabgrube, 13 cm über dem Boden, eine eiserne Lanzenspitze, 1. 31,1 cm, Dm. Tülle 3 cm (9). Die Spitze war teilweise in die östliche Grabwand eingestochen (die ganze Lanze einschließlich des Schafts lag unmittelbar an der südlichen Grabwand). In der Verfüllung des Sekundäreingriffs, 60 cm unterhalb der Unterbodenebene fand man Eisenblechfragmente, 1. 2,5 cm und 1,8 cm (lOa, b). In der Grabgrubenverfüllung über dem Brustskelett waren kleine Tierknochen verstreut - schon 35 cm über dem Boden befanden sie sich nur in der Verftillung des Sekundäreingriffs. In der trichterförmigen Verfüllung an der östlichen Grabwand Keramikscherben. In einer Tiefe von 85 cm unterhalb der Unterbodenebene eine Gruppe von Holzkohlenstücken. Grab 72 -1987 (Abb. 31; Taf. 64; Taf. 121:17; Taf. 123:4) Erwachsene Frau (Körpergröße 163,7cm). Erhalten blieben nur sehr dürftige und abradierte Überreste der unteren Körperhälfte. Der Körperbau ist sehr graziL Die Femora und 2 Wirbelfragmente tragen grüne Verfärbungsspuren (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: 1. 216 cm, Br. 81 cm. Orientierung der Grabgrube: w-o. Die Grabwände waren abgeschrägt, der flache Boden befand sich 78 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. In der Grabverfüllung konnte man keinen Sekundäreingriff feststellen. Auf einen Grabraub verweist nur die völlig zerstörte obere Hälfte des Skeletts und die Verstreuung der Funde (insbesondere der Perlen) im westlichen Teil der Grabverfüllung. Von dem Skelett in gestreckter Rückenlage fand man in .der östlichen Hälfte des Grabs (unmittelbar über dem Boden) die Knochen der nebeneinander gestreckten Beine. Die anderen Knochen wurden im Grab nicht gefunden. Funde: Ungefähr im Brustbereich etwa 5 cm über dem Boden eine ovale Eisenschnalle, Ausm. 4,9x3,2 cm (1). Beim Abtragender Verfüllung unmittelbar unter der Unterbodenebene in der südwestlichen Ecke des Grabs ein röhrchenförmig zusammengerolltes Silberblech, 1. 2,3 cm (2). In der westlichen Hälfte der Verfüllung 17 verstreute Glasperlen zusammen mit einer BernsteinperIe; sie erschienen in der Verfüllung schon von der Unterbodenebene herunter, einige von ihnen wurden unmittelbar über dem Boden gefunden (3). 271 \ Langobardische Gräberfelder in Mähren I Zwischen den Oberschenkelknochen ein Fragment der Terra Sigillata - durchbohrt und zu einem Anhänger umgestaltet, Ausm. 3,4x2,4 cm (4). Eine Gruppe von Gegenständen an der Außenseite des linken Oberschenkelknochens: ein Eisenstäbchen, L. 8,2 cm (5), ein Eisenmesser, erh. L. 12,6 cm (6), ein Eisenring, Dm. 5,2 cm (7), ein kleiner Bronzebeschlag aus dünnem Blech, 1. 2,5 cm, Br. 2,4 cm (8), zwei kleine Eisenschnallen mit Riemenplatte, erh. L. 2,5 cm, und 2,1 cm (9-10), ein fragmentiertes Eisenstäbchen (11), Eisenfragmente und Textilreste an eisernen Gegenständen. Eine Gruppe von Gegenständen ungefähr zwischen don Knien: ein Beschlag Riemenverteiler, Ausm. 7,8x3,3 cm (12), darunter ein bronzener dmchbrochener Zierrat mit organischen Stoffresten, Dm. 5 cm (13), unter dem Beschlag Fragmente einer Eisenschnalle (14). Über dem rechten Fuß ein Keramikgef:iß aus gut gebranntem feinkörnigem Ton, Abb. 30: Luzice. Gräber 69,71. 272 69 o O,5m ~-~ braungrau mit Ockerflecken, am Bauch mit vertikalen Rillen, mit Bündeln von gekreuzten feinen Ritzli_ nienund dazwischen mit verstreuten Einstichen verziert~Dm. Mündung 9,4 cm, Dm. Boden 5,8 cm, H. 10,3 cm (15). Etwa 15 cm über dem Boden, im westlichen Teil des Grabs, ein kleiner Bronzebeschlag mit Überresten eines Eisenniets, Ausm. 1,2xl,6 cm (16). Grab 73 -1987 (Abb. 31; Tat: 63) Kind, 12,....14 Jahre. Sehr fragmentarisches Skelett, in kleinen Fragmenten erhalten (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: L. 192 cm, Br. 72 cm. Die Grabwände waren schräg und der relativ flache Boden befand sich in einer Tiefe von 58 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube:-W-O. Sekundäreingriff wurde nicht festgestellt. Das schlecht erhaltene Skelett befand sich in anatomischer Lage. 11 71 j j I I I.~ I j I 1J _-r----a; j J Luzice , ~ 72 73 '--------_..__._----- --------------_.._-~----~---' Abb. 31: Luzice. Gräber 70,72,73. Funde: Unmittelbar unter den Rippen auf der linken Seite eine Gruppe von Gegenständen: 2 Feuersteine (1-2) und Fragmente von einem eisernen Gegenstand, erh. L. 3,2 cm (3). An der linken Seite der Taille Fragmente einer Eisenschnalle (4). In der Grabverfüllung eine Keramikscherbe. Grab 74 - 1987 (Abb. 32; Tat: 62) Mann, 40-50 Jahre (Körpergröße 174,7 cm). Unvollständiges Skelett, viele Knochen fehlen. Von dem Schädel erhielten sich nur die abradierte Calvaria und die beschädigten Gesichtsknochen. Das postkraniale Skelett ist unvollständig, das linke Bein und einige weitere Knochen sind völlig ausbleibend. Der Körperbau ist sehr robust, das Muskelrelief gut ausgeprägt, die .. Knochen sind deutlich geformt. Mäßige Arthrose im unteren Bereich der Wirbelsäule. Spina bifida. Beigemischt waren 4 Tierknochen (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: L. 248, Br. 90 cm. Die Grabwände waren beinahe senkrecht, der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 134 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Unmittelbar über dem Skelett zeichnete sich in der VerfLillung der Umriss eines Sargs ab: L. 208 cm, Br. 46 cm. Die Längsseiten waten 1,5-3 cm breit, die Schmalseiten bis zu 10 cm verstärkt. Mit Hilfe eines Querschnitts identifizierte man das trogförmige Profil des Sargs. In der westlichen Hälfte des Sargs wurde die stark durcheinandergeworfene obere, Hälfte des Skeletts von einem erwachsenen Individuum entdeckt. In der ursprünglichen anatomischen Lage befand sich nur der auf dem Hinterhaupt liegende Schädel. Obwohl das Grab ausgeraubt wurde, konnte man die genauen Ausmaße des Sekundäreingriffs nicht erfassen. Funde: Bei der rechten Schulter eine ovale Eisenschnalle, 1. 18,6 cm (1). Im Bereich des linken Arms, parallel zu der Sargwand, ein massives Eisenmesser, erh. L. 18,6 cm (2). Unter dem Kreuzbein ungefahr in der halben Länge des Grabs eine Gruppe von Gegenständen: ein Eisenmesser, erh. L. 7,4 cm (3), ein zugespitztes Eisenstäbchen, ursprünglich in einem Holzgriff eingesetzt, 1. 12,2 cm (4), Fragment von einem flachen eisernen Gegenstand, erh. 1. 5,2 cm, Br. 1,9 cm (5), ein Teil der Klinge eines Eisenmessers, erh. 1. 5,3 cm (6), ein Wetzstein, L. 8,2 cm (7), 2 Feuersteine (8-9), ein Eisenfragment, erh. 1. 3,9 cm (10). In der GrabverfLillung und in der Nähe der Brust verstreute Tier- 273 Langobardische Gräberfelder in Mähren I und Vogelknochen. Beim Abtragen der Verfüllung wurden Kerarnikscherben gefunden. Grab 75 - 1987 (Abb. 33; Taf. 65) Frau, ungefähr 30 Jahre (Körpergröße 159,7 cm). Relativ vollständiges Skelett. Der Schädel war vor allem dorsal beschädigt. Entzündung? der Alveole RP3. Mäßige Hypoplasie. Das postkraniale Skelett ist stellenweise beschädigt und im Allgemeinen abradiert, der Körperbau ist sehr grazil. Am linken Beckenknochen befindet sich ein Rostfleck (M. S.). Die Grabgrubenverfüllung schien zuerst ovalformig zu sein, mit den Ausmaßen von: L. 262 cm, Br. 215 cm. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Es handelte sich um einen Sekundäreingriff, der beim Grabraub entstand. Das Profil bestätigte einen trichterformigen Eingriff in die ursprüngliche Verfüllung, der sich in Richtung zum Westteil der Grabgrube hin verjüngte. Der obere Teil der Grube von dem Sekundäreingriff stand vermutlich eine längere Zeit offen (nach dem Grabraub wurde der Schacht nicht zugeschüttet) und wurde allmählich mit dem Abschwemmungsmaterial aus der Umgebung verft.i.llt, was auch durch'die Funde von prähistorischen Scherben in der Verfüllung belegt ist. In einer Tiefe von 125 cm unterhalb der Unterbodenebene verjüngte sich der Trichter zu einem Oval mit den Ausmaßen von: L. 80 cm, Br. 65 cm. Der Boden des Sekundäreingriffs reichte in den Brustbereich hinein. An dieser Stelle erfasste man über dem Skelett eine Gruppe von kleinen Holzkohlestücken. Der untere Teil der trichterförmigen Verfüllung wurde kurz nach dem Grabraub mit dem Material der Grabverfüllung zugeschüttet. Ausmaße der ursprünglich rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: L. 236 cm, Br. 125 cm. In einer Tiefe von 110 cm unterhalb der Unterbodenebene bildeten die senkrechten Längswände der Grabgrube unregelmäßige, bis zu 24 cm breite Stufen. Dadurch verjüngte sich die Grabgrube auf 70 cm. Der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 184 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Spuren von einer Holzkonstruktion oder einem Sarg wurden nicht festgestellt. Auf dem Grabboden entdeckte man ein relativ gut erhaltenes Skelett in anatomischer Lage. Das Skelett wurde beim Grabraub nicht beschädigt. Nur die Fingerglieder der beiden Hände haben gefehlt. Funde: Unter den -Beckenknochen eine Gruppe von Gegenst~nden: ein eiserner Schlüssel mit Hängering, L. 16,9 cm, Dm. Ring 33 cm (1), ein kleinerer eiserner Schlüssel, L. 7,8 cm (2), ein Eisenring mit lextilresten, Dm. 2,7 cm (3), ein fragmentierter Beinkarnm, 274 erh. L. 16,7 cm (4). Im Bereich der linken Hälfte der Taille eine weitere Gruppe von Gegenständen: ein eiserner Gegenstand mit Textilresten, L. 5,4 cm, Br. 3,4 cm (5), der ovale Rahmen einer Eisenschnalle, Ausm. 3,6x2,5 cm (6). Um den Schädel herum 8 Glasperlen (7). In der Verfüllung des Sekundäreingriffs ein Feuerstein (8) und ein Eisenfragment (9). In der Grabverfüllung fand man Keramikscherben. Grab 76 - 1987 (Abb. 32; Taf. 66; Taf. 122:9, 11) Frau, ungefähr 21 Jahre (Körpergröße 164,8 cm). Relativ gut und vollständig erhaltenes Skelett, die Mandibula fehlt. Cribra orbitalia. Ein kleiner Osteophyt am kraniodorsalen Rand des Meatus acusticus externus, beidseitig. Der Körperbau ist mittelrobust. Beigemischt waren 2 Tierknoehen (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: L. 246 cml Br. 105 cm. Orientierung der Grabgrube: w-o. Der westlicheTeil wurde durch einen Sekundäreingriffauf eine Breite von 116 cm erweitert. Die Grenze zwischen der ursprünglichen Grabverfüllung und der VerfUllung des trichterformigen Sekundäreingriffs war relativ scharf. Die Grabwände waren senkrecht, der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 142 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Auf der Ebene des dislozierten Skeletts erfasste man unscharfe Umrisse eines Sargs mit den Ausmaßen von: L. 200 cm, Br. 37 cm. Alle Knochen des dislozierten menschlichen Skeletts befanden sich nur im Bereich des Sargs, d. h. dass das Grab noch zu der Zeit ausgeraubt werden musste, als der Sarg hohl war. In anatomischer Lage befanden sich nur das rechte Schienbein, die kleinen Knochen der beiden Füße und der linke Oberschen- kelknochen. Funde: Eine Gruppe von Gegenständen an der Außenseite des linken Oberschenkelknochens, der sich vermutlich in seiner ursprünglichen Lage befand: eine silberne vergoldete Zangenfibel mit Kerbschnittverzierung, L. 4,4 cm (1), ein kleiner rechteckiger Silberbeschlag, L. 1,9 cm, Br. 0,8 cm (2), ein Fragment der Terra Sigillata, L. 2 cm (3), ein Eisenfragment, L. 2,8 cm (4). Eine weitere Gruppe von eisernen Gegenständen lag unter dem Beckenknochen bei der Mitte der nördlichen Längswand des Sargs: ein Eisenring, Dm. 3,3 cm (5), ein kleiner Eisenbeschlag, L. 2,3 cm (6), ein Teil von einem eisernen Kettenpanzer, Dm. einzelner Ringe erwa 1,6 cm (7). Neben der Gruppe von Gegenständen befand sich eine Knolle von organischem Stoff (11). Unmittelbar über dem Boden, ungefähr in der Mitte des Sargs eine silberne vergoldete Fibel mit Kerbschnittverzierung und Vergoldungsresten, I 1 1 Luzice - - - ..... __.__._-------------,---------------'----..... __.-.L. 6,2 cm (8). In der südwestlichen Ecke des Sargs zwei Kupfernägel (einer von ihnen fragmentiert), L. 1,2 cm, Br. Kopf 0,5 cm(9-10). An der rechten Seite__ des Schädels ein Eisenn'iet, L. LI cm, Br. Kopf 1,2 cm (12). Beim Auseinanderbauen der durcheinandergeworfenen Knochen arn Boden des Sargs fund man 21 verstreute Glasperlen (13). In der Grabverfullung Keramikscherben. Grab 77 - 1987 (Abb. 33; Taf. 63) Frau, 30--40 Jahre. Erhalten blieb der unvollständige Schädel größtenteils der Hirnschädel, und Fragmente von einem Arm. Der Körperbau ist ziemlich I I I I \ ..I i j I Abb. 32: Luzice. Gräber 74,76. 74 grazil, das Mu~kelrelief undeutlich (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: L. 230 cm, Br. 92 cm. Die Grabwände waren steil, stellenweise sogar senkrecht und der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 118 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. Die östliche Hälfte des Grabs war ungestört. Die westliche Hälfte bildete ein dunklerer lehmig-sandiger Fleck, ein Sekundäreingriff in die Grabverft.i.llung. Die Längswände waren im oberen Teil im Bereich des Sekundäreingriffs abgeschrägt, die Breite der Grabgrube an dieser Stelle erreichte 114 cm. Überreste einer Holzkonstruktion oder eines 76 275 ! !, I Langobardische Gräberfelder in Mähren I Abb. 33: Luzice. Gräber 75, 77. 276 75 o O,5m -~- IJIIIIIII'II Q I ~!, . '2 I 77 Sargs wurden nicht erfasst. Von dem Skelett erhielten sich nur der Schädel im westlichen Teil der Grabgrube, ein Fragment des Unterkiefers und im Mittelteil , des Grabs verstreute grÖßere leile der dicken Kno- chen. Funde: In der nordöstlichen Ecke der Grabgrube ein konischer Spinnwirtel, Dm. 3,3 cm, H. 2,3 cm (1). Im westlichen Teil der Verfüllung, unmittelbar über dem Boden 4 Glasperlen (2). Ungefähr in der Mitte des Grabbodens, näher zu der Nordwand, Fragmente einer Eisenschnalle (3). In der Verfüllung des Sekundäreingriffs Keramikscherben und ein Tierzahn. Grab 78 - 1987(Abb. 34; Taf. 66) Jugendlicher, 17-18 Jahre (Mann). Relativ vollständiges Skelett, der Körperbau ist robust, die Knochen deutlich geformt, die Morphologie weist in einigen Fällen einen deutlich männlichen Charakter auf. Cribra orbitalia. Ungewöhnliche Abrasion am oberen LC (M. S.). In einer Tiefe von 35 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche erfasste man die Grabverfüllung mit den Ausmaßenvoi1: L 266~crh, Br. 160 cm. Orientierung der Grabgrube: W-O. Im westlichen Teil der VerHillung befand sich, ebenso wie in den anderen ausgeraubten Gräbern, eine trichterförmige Grube des Sekundäreingriffs. Der Boden der VerfüHung des Sekundäreingriffs reichte in die westliche Grabhälfte hinein. In der Verfüllung wurden keine Überreste von einer Holzkonstruktion oder einem Sarg festgestellt. Ausmaße der ursprünglichen rechteckigen Grabgrube: L. 244 cm, Br. 100 cm. Die Tiefe des Grabs betrug 164 cm, die senkrechten Grabwände bildeten an einigen Stellen einen mäßigen Überhang. Von einer Tiefe von 48 cm über dem Boden herunter verjüngten sich die Wände bis zu dem flachen Boden auf eine Breite von 58 cm. Auf dem Grabboden mit den Ausmaßen von: L. 230 cm, Br. 58 cm entdeckte man ein relativ gut erhaltenes Skelett in gestreckter Rückenlage. Alle Knochen befanden sich in anatomischer Lage. Das Skelett wurde dutch den Grabraub nicht beschädigt, das Grab wurde vermutlich kurz nach der Beisetzung des Leichnams ausgeraubt. Funde: In der Verftillung um den Schädel herum verstreute Keramikscherben von einem unverzierten Gefäß, eine der Scherben unmittelbar an der nördlichen Grabwand, etwa 35 cm über dem Boden (1). An der Außenseite des linken Fußknöchels, näller zu der nördlichen Grabwand eine Eisenaxt, L. 18,2 cm, L. Schneide 5,9 cm (2). Luzice Grab 79 - 1987 (Abb. 35; Taf. 66) Frau, 35-40 Jahre (Körpergröße 162,9 cm). Unvollständiges, abradiertes Skelett. Der Schädel ist vor allem im Gesichtsbereich beschädigt, die Mandibula fehlt, von dem postkranialen Skelett blieben nur die Überreste der Oberarmknochen und der unteren Extremitäten erhalten. Der Körperbau ist grazil (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: L. 258 cm, Br., 79 cm. Die Grabwände waren steil, stellenweise sogar senkrecht, der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 123 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. Der westliche Teil der Verftillung wurde durch einen Sekundäreingriffauf eine Breite von bis zu 110 cm erweitert. Der Ostteil der Verfüllung blieb intakt. Der Boden des trichterförmigen Sekundäreingriffs reichte von der westlichen Grabwand bis zu den Knien des Skeletts hinein, wo eine scharfe Grenze zu der ursprünglichen ungestörten Grabverfüllung zu sehen war. Spuren eines Sargs oder einer Holzkonstruktion wurden nicht erfasst. Auf dem Grabboden entdeckte man ein sehr schlecht erhaltenes Skelett in gestreckter Rückenlage. Funde: Bei der nördlichen Grabwand, gegenüber de~ linken Schulter der Verstorbenen, ein konischer Spinnwirtel, Dm. 3,7 cm, H. 1,9 cm (1). Bei der linken Hälfte des Beckens zwei Fragmente von einem Eisenmesser, L. 9,7 cm und 2,4 cm (2). Zwischen den Oberschenkelknochen, 4 cm von der Spitze des Eisenmessers zwei Fragmente von einem Eisenring, Dm. 4,1 cm (3). In der Grabverfüllung um den Schädel herum und im' Brustbereich 35 verstreute Glasperlen (4). An der linken Seite des Schädels ein massiver Kupferring, Dm. 2,9 cm (5). In der Verfüllung des trichterförmigen Eingriffs Keramikscherben. Grab 80 - 1987 (Abb. 36; Taf. 67) Mann, 40-50 Jahre (Körpergröße 186,2 cm). Unvollständiges, beschädigtes Skelett. Von dem Schädel erhielten sich nur die Calvaria, Fragmente der Gesichtsknoehen und die Mandibula. Anomalien im Bereich der oberen Eckzähne (auf beiden Seiten nicht durchgebrochen). Einsenkungen in der Lamina interna über der rechten Augenhöhle und auf dem rechten Os parietale, der linke Condylus mandibulae trägt ebenfalls ein Grübchen. Das postkraniale Skelett ist sehr stark beschädigt, von vielen langen Knochen blieben nur die Diaphysen erhalten. Periostitisehe Auflagerungen an den beiden Unterschenkeln, insbesondere im distalen Teil. Ein beigemischter Tierknochen (M. S.). In einer Tiefe von 35 cm unterhalb der Geländeober- 277 Langobardische Gräberfelder in Mähren I fläche erfasste man eine dunkle lehmig-sandige Verfüllung von beinahe rundem Grundriss mit einem Durchmesser von etwa 187 cm. Auf der Ostseite dieser Verfüllung zeichnete sich die ursprüngliche sandige Grabverfüllung mit einer Breite von 98 cm ab. Die Gesamtlänge der Verfüllung betrug 314 cm. Zwei Drittel der Grabverfüllung wurden beim Grabraub gestört. Ausmaße der ursprünglich rechtekkigen Grabgrube: L. 287 cm, Br. 98 cm. Die Grabwände waren senkrecht und der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 190 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Orientierung der Grabgrube: W-O. Das östliche Grittel der Grabgrube war ungestört, die anderen zwei Drittel der Grablänge wurden ungefähr bis zu einer Tiefe von 80 cm durch einen Sekundäreingriff trichterformig erweitert. Der untere Teil der Grabgrube - von einer Tiefe von 80 cm unterhalb des Unterbodens bis zum Grabboden - war ungestört. Unmittelbar über dem Skelett erfasste man einen dunkleren Umriss von einem rechteckigen Sarg mit den Ausmaßen von: L. 224 cm, Br. 48 cm. Der Sarg mit dem Leichnam wurde dicht an die nördliche Grabwand gelegt, so dass in der südlichen Hälfte des Grabbodens eine bis zu 25 ein breite Lücke entstand. In der Verfüllung des Sargs entdeckte man ein relativ gut erhaltenes Skelett in gestreckter Rückenlage. Der Schädel befand sich in anatomischer Lage. Der rechte Arm war entlang des Körpers gestreckt, der linke Arm war im Ellbogen gebogen und zu der Mitte des Bekkens gerichtet. Der Brustbereich war disloziert, das Becken fragmentiert. Das Kreuzbein war bis über den rechten Ellbogen verschoben. Die unteren Extremitäten befanden sich in anatomischer Lage. Funde: Eine Gruppe von Gegenständen in der südwestlichen der Grabgrube, außerhalb der Sargverfüllung, etwa 10 cm über dem Grabboden: ein kleiner Bronzebeschlag aus dünnem Blech, Ausm. l,4xO,7 cm (I), ein rechteckiger Silberbeschlag, L. 1,9 cm, Br. 0,4 cm (2), ein kleiner Silberbeschlag von demselben Typ wie das vorige Exemplar, L. 1,9 cm, Br. 0,45 cm (3). Eine Gruppe von Gegenständen (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche) unter der rechten Hüfte: ein Eisenmesser, erh. L. 15,3 cm (4), ein fragmentiertes Eisenstäbchen, L. etwa 14,5 cm (5), ein fragmentiertes' Eisenstäbchen, ursprünglich in einem Holzgriff eingesetzt, L. etwa 9 cm (6), ein eiserner Feuerstahl, L. 7,3 cm (7), ein quadratischer Eisenbeschlag mit Bronzenieten in den Ecken, Ausm. 3,lx3,3 cm (8), ein Eisenblechfragment, erh. L. 2,7 cm (9), 2 Feuersteine (10-11). Aufdem rechten Hüftgelenk eine ovale Eisenschnalle, Ausm. 3,3x2,4 cm (12). An der Au- 278 ßenseite des rechten Knies ein Bronzebeschlag, Ausm. . 1,45xO,85 cm (13). Entlang der südlichen Grabwand ein gekrümmter Ango, die Tülle nach Westen gerich~ tet und die Spitze mit Widerhaken 20 cm tief in die südöstliche Ecke der Grabgrube eingestochen, 23 cm über dem Grabboden, L. 96 cm, max. Dm. Tülle 2,8 cm (14). Im unteren Teil der GrabverfUllung ein Feuerstein (15). In der Grabverfüllung fand man Vogelknochen und Eierschalen. In der nordöstlichen Ecke der ursprünglichen Verfüllung, etwa 40 cm über dem Grabboden, entdeckte man dicke Knochen. In der Verfüllung des Sekundäreingriffs befanden sich Keramikscherb~n und Fragmente von menschlichem Schädel. In der Verfüllung des 1Hchters (in der Mitte etwa 30 cm unterhalb der Unterbodenebene) eine Holzkohlenschicht. Grab 81 1987 (Abb. 34; Taf. 65) Mann, ungefahr 40 Jahre (Körpergröge 181,1 cm). Relativ vollständiges, aber beschädigtes Skelett. Von dem Schädel blieb nur die unvollständige Calvaria erhalten, separat dann noch ein weiterer Teil des Hirnschädels und der Großteil der Gesichtsknochen. Sehr deutlich geformt. Starker Zahnstein, auf der rechten Seite doppelter Foramen mentale. Das postkraniale Skelett ist nur stellenweise beschädigt. Der Körperbau ist robust, das Muskelrelief deutlich ausgeprägt. Der Vorderrand der Cavitas glenoidalis sin. ist pathologisch verändert - Arthrose?, genauso wie der Rand des rechten Acetabulum. Sakralisierung eines überzähligen Lendenwirbels (alle 5 freien Lendenwirbel blieben erhalten) (M. S.). Ausmaße der ursprünglichen rechteckigen Grabgrube: L. 292 cm, BI'. 120 cm. Die Grube wurde im Westteil durch einen Sekundäreingriff auf eine Breite von bis zu 190 cm erweitert. Die trichterförmige Grube mit dunkler VerfUllung wurde ins Grab beim Grabraub ausgeschachtet. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Der Boden des trichterformigen Eingriffs reichte etwa bis zu der halben Länge des Grabs hinein. Beim Grabraub wurde der Deckel im westlichen Teil des Sargs durchgebrochen. Die Längswände wurden beim Grabraub im oberen Teil schräg erweitert. Etwa 80 cm über dem Boden waren die Längswände nach innen abgeschrägt. Ausmaße des Grabbodens: 236 cm, Br. 68 cm. Der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 214 cm unterhalb der Unterbodenebene. Erst beim Freilegen des Skeletts erfasste man einen undeutlichen Überrest von einem länglichen Sarg mit den Ausmaßen von: L. 210 cm, Br. 55 cm. Am deutlichsten war die Schmalseite hinter dem Schädel. Ungefähr 40 cm über dem Boden, dicht an der Längswand des Grabs, entdeckte man Überreste von einem etwa 1 m langen und 6 cm breiten flachen Holz, aufdie Nordseite der Verfüllung de~. Sekundäreingriffs gestüt'lt. In der Verfüllu~g des Sargs lag ein sehr gut erhaltenes Skelett in gestreckter Rükkeniage. Alle Knochen befanden sich in anatomischer Lage. An dem Skelett konnte man keine Beschädigungsspuren feststellen, das Grab wurde vermutlich kurz nach der Beisetzung des Leichnams ausgeraubt. Funde: Beim rechten Schlüsselbein eine Knolle von leichtem organischem Stoff, Ausm. 3x2,4 cm (1). Eine Gruppe von Gegenständen (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche) am unteren Rand der linken Brusthälfte: ein fragmentiertes Eisenmesser (2), ein Kupferstäbchen, L. 5,6 cm (3), Fragment von einem Bronzebeschlag?, erh. L. 1,4 cm (4), eine Bronzepinzette mit organischen Resten an der Oberfläche, L. 7,2 cm (5), Fragmente von einem eisernen Feuerstahl (6), 3 FeuersteiAbb. Luziee. Gräber 78, 81. 78 o~ Luzice ne (7-9), ein fragmentiertes Eisenstäbchen, in einem Holzgriffeingesetzt (10), eine Knolle von ockerfarbener Substanz (11). Unter den kleinen Knochen des linken Fußes ein Eisennagel, H. 0,4 cm, Br. Kopf 1,7 cm (12). In der Verfüllung des Sekundäreingriffs ramikscherben. Grab 82 - 1987 (Abb. 35; Taf. 67) Doppelbestattung: Frau 30-35 Jahre (Körpergröße 155,9 cm), Kind Jahre. Von dem Kind erhielten sich bloß 2 Mandibulafragmente, eine Rippe und die rechte Femurdiaphyse. Das Frauenskelett ist ebenfalls ziemlich unvollständig, erhalten blieben ein Mandibulafragment und beschädigte lange Knochen der Extremitäten. Der Körperbau ist sehr grazil (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: L. 244cm, Br. 120 cm. Orientierung der Grabgrube: w-o. Der westliche Teil der Grabgrube wurde durch einen Sekundäreingriff auf eine Breite von 162 cm trich- O,5m ~ 279 Langobardische Gräberfelder in Mähren I terförmig erweitert. Die Grabwände waren beinahe senkrecht, die westliche Kurzwand bildete im unteren Teil einen mäßigen Überhang. Der flache Bod~n befand sich in einer Tiefe von 158 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. In der westlichen Hälfte der Grabgrube erfasste man einen sehr undeutlichen Überrest von einem Sarg, 53 cm breit und von unbestimmbarer Länge. Auf dem Grabboden innerhalb Sargs lagen die Skelettreste in gestreckter Rückenlage. In ursprünglicher Lage befanden sich nur die Beckenreste und die dicken Knochen der gestreckten Beine. Die anderen Knochen waren disloziert oder blieben gar nicht erhalten. Funde: Unter dem rechten Hüftgelenk der eiserne Rahmen einer ovalen Schnalle, Ausm. etwa 2,4x1,4 cm (1). An der Außenseite des linken Oberschenkelknochens ein fragmentiertes Eisenrnessel', 1.. etwa 19 cm (2). Im Bereich über dem linken Fuß, etwa 10 cm über dem Grabboden, ein konischer Spinnwirtel, Dm. 3,2 cm, H. 2,1 cm (3). Gruppe von Gegenständen unterhalb der östlichen Grabwand: eine Muschel (4), ein Glasfragment, Ausm. 3,5x2,2 cm (5), ein Feuer- 005 1 0 ~ Q ~'". '4 " ~ ff ~ ?~ \1{:I (/ .". 79 --~ Abb. 35: Luzice. Gräber 79,82. 280 stein (6). In der nordöstlichen Ecke Grabgrube ein ockerfarbener konischer Spinnwirtel, Dm. 3 cm, H. 2,1 cm (7). Im Brustbereich 6 Glasperlen, zum Großteil fragmentiert (8). Ungefähr im Bereich der Taille zwei Fragmente von einem Eisenstäbchen, 1.. 1,2 cm und 1,9 cm (9). In der Verfüllung des Sekundäreingriffs, etwa 35 cm unterhalb der Unterbodenebene, ein menschlicher Knochen. Grab 83 - 1987 (Abb. 37; Taf. 64) Kind, ungefähr 6 Jahre. Unvollständiges Skelett, der Schädel ist fragmentarisch erhalten, von dem postkranialen Skelett erhielten sich vorwiegend die Beinknoehen. Kielförmiger Schädel, deutliche Cribra orbitaHa, Hypoplasie und Störungen der Zahnschmelzentwicklung (M. S.). Ausmaße der regelmäßig rechteckigen Grabgrube: 1.. 192 cm, Br. 90 cm. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Der westliche Teil der Verfüllung deutete mit seiner abweichenden Farbe auf einen Sekundäreingriff hin. Seine trichterförmige Verfüllung war von der ursprünglichen Grabverfüllung nicht scharf abgetrennt, deswegen konnte man ihn nicht genau I I t I I I I I I I I I •I •I I I I \ I,I \ \ 82 verfolgen. Auf einen Grabraub verweist jedoch der gestörte Brustbereich des Skeletts. Die Grabwände waren abgeschSägt. Ausmaße des Grabbodens: 1.. 134. cm, Br. 56 cm. Die Ti~fe des Grabs betrug ungefähr 100 cm unterhalb der Geländeoberfläche. Auf dem Grabboden entdeckte man ein sehr schlecht erhaltenes Skelett. Der Schädel, ursprünglich auf dem Hinterhaupt gelegt, war zerdrückt. Der Brustbereich wurde beim Grabraub zerstört. Die anderen Knochen befanden sich in anatomischer Lage. Funde: Unmittelbar über dem zerdrückten Schädel ein Beinkamm, 1.. 13,9 cm (1). Auf dem rechten Oberarmknochen ein Teil von einer Eisenschnalle, 1.. 2,6 cm (2). In der Grabverfüllung Keramikscherben. Grab 84 - 1987 (Abb. 36; Taf. 68) Mann, ungefähr 40 Jahre (Körpergröße 187,3 cm). Relativ vollständiges, nur teilweise beschädigtes Skelett. Der Schädel ist beinahe vollständig, ipsbesondere dorsal abradiert, deutlich keilförmig. Mäßige Hypoplasie und Das postkraniale Skelett ist teilweise beschädigt, die Oberfläche im Allgemeinen abradiert. Der Körperbau ist ziemlich robust, das Muskelrelief deutlich ausgeprägt. Eine Behinderung am rechten Ellbogen die proximale Epiphyse der Ulna sin. ist allem Anschein nach separat ossifiziert, ungewöhnlich ist die Ausformung des linken Radiuskopfes, man sieht eine deutliche Asymmetrie des Radius gegenüber der rechten Seite. Beginnende Arthrose der Wirbelsäule, Schmorl-Knorpelknötchen (M. S.). Die Grabvel'füllung erfasste man beim Feinputz an der Oberfläche des prähistorischen Objektes Nr. 4. Das Grab war quer über das zugeschüttete Objekt eingetieft und zeichnete sich durch eine dunkelgraue sandige Verfüllung ab..Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten 1.. 304 cm, Br. 140 cm. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. In der Verfüllung wurde kein Sekundäreingrifffestgestellt. Ein kleiner Teil der nördlichen Grabwand hat sich vermutlich schon beim Ausschachten des Grabs losgerissen (mäßige Erweiterung der Grube). Der flache Grabboden befand sich in einer Tiefe von 264 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Holzreste erfasste man etwa 35 cm über dem Grabboden. Der genaue Sargumriss wurde auf der Ebene des Skeletts festgestellt. Es handelte sich um einen rechteckigen, relativ schmalen Baumsarg (?) mit den Ausmaßen von: L. 216 cm, Br. 50 cm, die Kurzwände waren bis zu 10 cm verstärkt. Das sehr gut erhaltene Skelett passte sich mit seiner Position dem Sargboden an. Alle Knochen befanden sich in anatomischer Lage. Luzice Funde: In der nordwestlichen Ecke des Grabs, 28 cm über dem Boden, ein Eisenniet, Dm. Kopf 2,2 cm, Dm. Unterlage 1,1 cm, H. 1,4 cm (1). Ein weiterer Eisenniet befand sich etwa 6 cm südlich des ersteren, in derselben Dm. Kopf 2 cm, Dm. Unterl~ge t,1 cm, H. 1,2 cm (2). Bei den Eisennieten lag ein Eisenfragment. Neben der nordwestlichen des Sargs, 18 cm über dem Grabboden eine ovale Eisenschrfalle, 1.. 3,8 cm, Br. 2,3 cm (3). An der linken Seite des Skeletts ein eisernes Schwert, der Griff auf der linken Schulter gelegt und der linke Arm im Ellbogen so gebogen, dass das Handgelenk auf dem Schwert und die Fingerglieder auf dem Hüftgelenk lagen (4). Eine Gruppe von Gegenständen (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche) unter den Wirbeln im unteren Teil der Brust: ein eiserner Feuerstahl, 1.. 8,5 sm ,(5),ein Feuerstein (6), ein fragmentiertes Eisenmesser (7). In der Verfüllung zwischen der Sargwand und der nördlichen Grabwand, gegenüber dem linken Ellbogen, ein Holzgefaß mit zwei ßlechbeschlägen am Mündungsrand (8-9). 1. ein Blechbeschlag mit 9 Nieten am Rand, 1.. 7,8 cm (8), 2. ein kleiner Beschlag aus dtinnem Blech mit drei Nieten, 1.. 3,4 cm (9). Von den organischen Überresten des Holzgefaßes blieb nur ein grau verfarbter Sandstreifen erhalten: Dm. Mündung 16 cm, max. Bauchweite 19 cm, H. 5,2 cm. Die Gefäßform war höchstwahrscheinlich durch den Druck der Sandrnasse deformiert. In die östliche Grabwand war eine eiserne Lanzenspitze eingestochen, 1.. 35 cm (10). Beim rechten Fuß befand sich ein Eisenniet, H. 1,6 cm, Br. Kopf 1,2 cm (11). Grab 85 - 1987 (Abb. 37) Erwachsener Mann (Körpergröße 172,7 cm), Erhalten blieben nur die Beinknoehen von den Knien nach unten, der Körperbau ist relativ robust. Die Geschlechtsbestimmung geht von der Metrik der vorhandenen Tarsalknochen aus (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube: 1.. 202 cm, Br. 82 cm. Orientierung der Grabgrube: WSW-ONO. Der westliche Teil der Verfüllung war deutlich dunkler und deutete auf einen Grabraub hin. Die Grabwände waren steil, an einigen Stellen beinahe senkrecht und der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 68 cm unterhalb der heutigen Geländeoberfläche. Im westlichen Teil der Verfüllung ist man bereits 10 cm über dem Boden auf einige kleine Knochenfragmente gestoßen. Ungefähr in.der Grabmitte, etwa 5 cm über dem Boden, wurden Rippenfragmente gefunden, In anatomischer Lage befanden sich bloß die Unterschenkel der nebeneinander gestreckten Beine. 281 Langobardische Gräberfelder in Mähren I o O,5m ,.....---~ Abb. 36: LuZice. Gräber 80, 84. 282 80 I f 1~~)? ~ .'~ !'..:"';1...::;;:1~"'~.~i~ ~ 10 \ ........ j " ! ~,, 84 Die anderen Knochen blieben nicht erhalten. Fundios. Grab 86 - 1988 (Taf. 69) - Brandbestattung In der nordwestlichen Ecke der Untersuchungsfläche wurde in einer braunen sandig-lehmigen Schicht unmittelbar unter der Ackerkrume ein Brandgrab erfasst. In einer länglichen Grube mit den Ausmaßen von etwa 40x40 cm entdeckte man in einer Tiefe von 30 cm unterhalb der ursprünglichen Geländeoberfläche (l) ein zerdrücktes, sehr schlecht gebranntes Keramikgefaß, mit vertikalen Rillen zwischen vertikalen Ritzlinien und mit kleinen Einstichen verziert, Dm. etwa 22 cm (16). In dem Gefaß befanden sich kleine verbrannte Knochen. Isolierte verbrannte Knochen fand man auch außerhalb des Gefwänden, 13 c~ über dem Boden, befanden sich längliche Stufen. Dadurch verjüngte sich die Grabgrube aufdie Ausmaße von: L. 210 cm (die Ostwand bildete einen Überhang), Br. 63 cm. Ungefahr 35 cm über dem Boden erfasste man einen Sargumriss mit den Ausmaßen von: L. 190 cm, Br. 44 cm (aufder Ebene des Skeletts gemessen). Im oberen Teil waren die Längswände des Sargs nach innen eingestürzt. Auf dem Boden des Sargs entdeckte man ein beinahe völlig vermodertes Skelett in Rückenlage. Der Schädel erhielt sich nur in Form von sehr kleinen Fragmenten. Von den anderen Skelettresten blieben nur kleine Fragmente von dikken Knochen der gestreckten Arme erhalten. Funde: Im Bereich der Taille drei Bronzeaufnäher, zu einem Dreieck mit 1,5 cm Seitenlänge angeordnet: 1. Dm. Kopf 0,9 cm, H. 0,9 cm (1), 2. Dm. Kopf 0,9 cm, H. 0,9 cm (2),3. Dm. Kopf 0,8 cm, H. 0,9 cm (3). Unter den Zierraten eine fragmentierte Eisenschnalle (4). Über dem Kopfdes rechten Schienbeins ein Bündel von eisernen Pfeilspitzen(10 St.) mit den Spitzen nach Osten gelegt, die meisten von ihnen fragmentiert (5-14). Eine Gruppe von Gegenständen ungefähr im Bereich der Taille (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche): ein Kupferblech, L. 2,1 cm, max. Br. 1 cm, St. 0,15 cm (15), 11 Feuersteine (16-26), eine kleine Bronzekugel, Dm. 4,5 cm (27), Fragmente Grab 119 - 1989 (Abb. 52; Taf. 85; Taf. 121:10, '11; Taf. 126:2) Frau, 20-24 Jahre. Erhalten blieb der beinahe vollständige Schädel und das unvollständige, im Allgemeinen abradierte postkraniale Skelett. Der Körperbau ist grazil, die Knochen undeutlich geformt. Os frontale und die Halswirbel sind grün verfarbt. Cribra orbitalia. Bei C7 auf beiden Seiten nicht angewach- / sene ventrale Teile um das Foramen proc. transversi, Asymmetrie in der Ausformungdes Canillis proc. transversi bei den erhaltenen Halswirbeln (M. S.). Auf dem freigelegten Unterboden erfasste man die dunlde Verfüllung von einem Sekundäreingriff mit den Ausmaßen von: L. 260 cm, Br. 180 cm, nach WNW-OSO orientiert. Die ursprüngliche Grabverfüllung wurde aufder Unterbodenebene nichterf~sst. Beim Feinputz an der Oberfläche entdeckte man im südöstlichen Teil einen stark beschädigten menschlichen Knochen. In der Grabverfüllung erkannte man die trichterförmige Verfüllung von ,einem Raubschacht. Diese hat beinahe zwei Drittel der ursprünglichen Grabgrube ausgefüllt. Sie reichte bis zu der halben Tiefe des Grabs hinein, dann verjüngte sich die Verfüllung in Richtung zur westlichen Grabhälfte, ähnelte der ursprünglichen Grabverfüllung, war aber scharf von ihr abgetrennt. Der Schacht, dur~h welchen die Räuber ins Grab eingedrungen sind, hat fast die ganze westliche Hälfte des Grabs eingenommen. Ausmaße der ursprünglich rechteckigen Grabgrube: L. 220 cm, Br. 101 cm. Ab einer Tiefe von 16 cm über dem Boden verjüngten sich die Grabwände allmählich bis zu dem Grabboden mit den Ausmaßen von: L. 215 cm, Br. 82 cm. Etwa 40 cm über dem Boden, noch bevor die Sargreste erfasst wurden, war der Umriss des Sargs an einer unterschiedlichen VerfülIung erkennbar. In diesem Horizont entdeckte man in der westlichen Hälfte, unmittelbar an der nördlichen Grabwand, einen auf dem Scheitel liegenden Schädel mit dem Gesicht nach Südwesten gedreht. Unter dem Schädel lagen durch Kupfergrün verfärbte Halswirbel. Der Scheitel des Schädels befand sich 36 cm über dem Grabboden. Etwa 25-30 cm über dem Boden erfasste man vermoderte Holzreste (ein dunkel graubrauner bis grauer, 1-3 cm breiter Streifen). 307 Langobardische Gräberfelder in Mähren I Der Schädel lag also am Rande des in den Sargdek- . kel durchgebrochenen Lochs. Der rechteckige Sargumriss mit abgerundeten Ecken besaß die Ausmaße von: 1. 198 cm, Br. 57 cm. Der Boden des Sargs war trogförmig mit vermoderten Holzresten. Ungefahr 10 cm unter dem Schädel fand man in der nordwestli- , \ i \\ \ ., \ \ 1l Ii § I f'('-2 tj i ~ Abb. 50: Luzice. Gräber 113, 1.18. 308 113 ehen des Sargs ein Schulterblatt und eine Rippe, ebenfalls durch Kupfergrün verfärbt. Die Knochen wurden beim Grabraub verschoben. Auf dem Boden des Sargs entdeckte man ein unvollständiges Skelett in gestreckter Rückenlage. Die entlang des Körpers gestreckten Armknochen erinnerten an eine anatomio,...,.., O,5m - 118 r I .. Luzice sehe Lage, doch die leichte Verschiebung der Ober- cm (17). An der Außenseite des rechten Schienbeins armknochen deutet aufeine vermutliche Dislokation eine zweite kleine bronzene Schilddornschnalle mit beim Grabraub. hin. Die gestreckten Beine waren " beweglicher Riemenplatte und Bronzenieten, Ausm. schräg in die südöstliche Ecke des Sargs gerichtet. In 1,9xl,5 cm'(18). Unmittelbar an dem linken Schiender rechten Hälfte der Brust lag der umgekippte Un- bein eine halb zerfallene weiße zylindrische Perle, terkiefer. Im Bereich der Brust fand man nur einige Dm. 2,3 cm, H. 1,9 cm (19). Im Bereich des linken kleine Rippen- und WirbeJfragmente, außerdem er- Fußes eine silberne vergoldete Riemenzunge, mit eihielten sich auch die Überreste der Lendenwirbelsäule ner Almandincinlage und drei Nieten verziert, 1. 4,7 in anatomischer Lage und die Beckenreste. cm (20). 8 cm nordöstlich davon eine zweite derartige Funde: silberne vergoldete Riemenzunge, mit einer AlmanSchräg unter der westlichen Grabwand, 24 cm über dineinlage und drei Nieten verziert, 1. 4,65 cm (21). dem Boden zwei Holzgefäfsbeschläge aus versilber- Zwischen dem unteren Ende des rechten Schienbeins tem Bronzeblech - 1. ein Holzgefäßbeschlag aus dün- und der nördlichen Sargwand ein Miniaturgefäß, nem versilbertem Bronzeblech, an die Gefäßwand am Bauch mit horizontalen Ritzlinien und unregelursprünglich durch sieben lange, auf der Innenseite mäßigen Stichbändern verziert, Dm. Mündung 7,1 gebogene Kupferniete befestigt, 1. 10,4 cm, max. Br. cm, Dm. Boden 5 cm, H. 6,2 cm (22). Zwischen 2,6 cm (1), 2. ein Holzgefäßbeschlag aus dünnem dem Gefäß und der östlichen Sargwand ein kleiner Bronzeblech, an die Gefäßwand ursprünglich durch Bronzebeschlag aus dünnem gefaltetem Blech, mit zehn dünne Kupferniete befestigt, 8,7 cm, max. Br. zwei Nietlöchern versehen, Ausm. L4xO,9 cm, St. 0,2 2,1 cm (2). Unter diesem Beschlag ein weiterer Be- cm (23). In der Grabverfüllung ein Bronzeniet, Dm. schlag aus vergoldeter Bronze, mit getriebenen Halb- Kopf 2 cm (24) und ein menschlicher Knochen. bögen verziert, 1. 5,3 cm (3). Im Bereich der rechten Hälfte der Brust 20 verstreute Glasperlen (4). Unter Grab 120 -1989 (Abb. 50; Taf 75) , dem Kopf des rechten Oberarmknochens ein kleiner Zierrat aus silbernem Draht, spiralf'ormig zusammengerollt, Dm. 1,9 cm (5). In der rechten Hälfte der Brust ein kleiner Silberanhänger, 1. 1,5 cm (6). Ungefahr im Bereich der Taille ein Bronzebeschlag mit organischen Stoffresten, Ausm. 3x2,1 cm (7). An der Innenseite des linken Oberschenkelknochens kleine Fragmente von einem Eisenring oder einer Eisenschnalle (8). Eine Gruppe von Gegenständen beim unteren Ende des linken Oberschenkelknochens (vermutlicher Inhalt einer Gürteltasche): ein Kupferblech, zu einem Röhrchen zusammengerollt, 1. 1,6 cm, Dm. 0,8 cm (9), ein Bronzebeschlag aus dünnem, zu einem Röhrchen' zusammengerolltem Bronzeblech, in das Loch an .einem seiner Enden ist eine kupferne Drahtöse eingesteckt,L. 1,2 cm, Dm. 0,9 cm (10), die Überreste eines Zierrats aus zwei dünnen flachen verwickelten Bronzedrähten (11), ein gegossener bronzenerWulstring, Dm. 7,8 cm, im oberen Teil in einer Länge von 13 cm verjüngt und an dieser Stelle auch unterbrochen (12), ein sehr schlecht erhaltener Knochenring, Dm. 12,8 cm, St. 1,2 cm (13), ein zu dem Knochenring ankorrodierter glatter Bronzering, Dm. 3,05 cm, St. 0,64 cm (14), ein Eisenring, größtenteils von Textilresten überdeckt, Dm. 4,2 cm, St. 0,8 cm (15) und ein Bronzeniet mit flachem Kopf, Dm. 2,1 cm (16). An der Außenseite des linken Knies eine kleine bronzene Schilddornschnalle mit beweglicher Riemenplatte und Bronzenieten, Ausm. 1,85x1,5 Erwachsener. Sehr fragmentarische Skelettre?J;e: Erhalten blieben einige kleine Fragmente des Schädels und des postkranialen Skeletts, vor allem der Beine. In der Grabverfüllung fand man sehr fragmentarische Überreste von langen Knochen (M. S.). Ausmaße der rechteckigen Grabgrube mit abgerundeten Ecken: 1. 235 cm, Br. 84 cm. In der westlichen Hälfte des Grabs erfasste man einen dunkleren Fleck, der vermutlich bei einem Sekundäreingriff entstand. Orientierung der Grabgrube: WNW-OSO. Die Grabwände waren senkrecht, der flache Boden befand sich in einer Tiefe von 55 cm unterhalb der Unterbodenebene. Die Tiefe des Grabs unterhalb der Geländeoberfläche betrug 85-90 cm. unmittelbar über dem Skelett erfasste man an der Außenseite des linken Oberschenkelknochens einen sehr dünnen Streifen von vermodertem Holz, der von einem Holzsarg stammen könnte. Zwischen den Fußresten und der östlichen Grabwand entdeckte man vermoderte Holzreste (es wurde nicht nachgeprüft, ob es sich um einen Sarg handelte). Beim Abtragen der Verfüllung etwa 10 cm über dem Boden erfasste man einen Teil des Sargumrisses ohne Holzreste, der sich als ein deutlicher Unterschied zwischen dem Sarg und der Grabwand zeigte. Die Breite des Sargs betrug etwa 55 cm, die Länge wurde nicht festgestellt. Unmittelbar über dem Grabboden entdeckte man sehr dürftige Überr~ste von einem Skelett in gestreckter Rückenlage. Anhand der Knochenreste lässt sich vermuten, 309 Langobardische Gräberfelder in Mähren I f"*'\iM.~~t.{""""l'~ ~ tI t~ .1"t-'( " 5 i ;02 \1 I ~3· '\[6-8 :./ l' o'l. ib, 1~,4 .~ 1 , 12-13- 1 11 "».( I? ~ ~ ~J i ! f, , j j f r ! ~"~ 1 It \ o 0 \I ~ ?P iI jI \ \ \ 1I ~\ \\ '" l.>"'*>'-~W''''''-'''''_ri''''I>''~'''''',<:' ".....-.....- .. 1 1 1 1 1 1 1 Abb. 51: Luzice. Gräber 117, 120. 310 !, ---------------- 117 \ 0g 0~ I \10'01/ rl~ ~~ 01> .,. .~". '" o O,5m1"""Söiiö__.......... Luzice 120 t\ 119\ .. Abb. 52: Luzice. Grab 119. 311 Langobardische Gräberfelder in Mähren I dass die entlang des Körpers gestreckten Armknochen und die Knochen der gestreckten Beine nach dem Grabraub in anatomischer Lage liegen blieben. Im Becken-, Brustkorb- und Fußbereich befanden sich nur einige wenige Knochenfragmente. In der Grabverfüllung 14 cm über dem Boden lag ein sehr beschädigter Schädel ohne Gesichtsseite, in Richtung zwischen die Schultern verschoben. Der Unterkiefer wurde im Bereich der rechten Hälfte des Beckens gefunden. Beim Abtragen der Verfüllung, unmittelbar 312 unter dem Südrand der Grabgrube fand man einen sehr schlecht erhaltenen Oberschenkelknochen, der jedoch vermutlich von einem anderen Grab stammte. Der Knochen war so gelegt, dass er die Wand des Raubschachts respektierte. Funde: In der Mitte zwischen den Hüftgelenken eine ovale Eisenschnalle, L. 4,3 cm, Br. 2,3 cm (l). In der Grabverfüllung eine Keramikscherbe. 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Gräber 33, 38. 0.' ; , ' ",.' 1 - 5 '11 Sem i 1 3 4 7 - 8 I~I , I 13 Luzice ~ @ ~ a ,~ 3 ~~ 5 , 2 14 10 .. ~ .y....,\ ~"'" 1\ 9 o Sem r---""!i - ~ 3311,12 377 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 35 o 4 o Ta! 45: Luzice. Grab 35. 378 Sem 3 7 g----~~ ,~ ~ ._~ I ' ...= I I I 11 1 6 o Sem ~ ;;;;;;..-, 1,2,5,6 8 ..i. 9 • 10 39 ~ ~ ~ .~ ~ ~f:&'ro~; 4 ~ ~..Z Qj ~I ~ ~ ©>3 ~ ~ ~ ~~e ~'.. (I~. I <;jS 9a 12 44 (jj S Ta! 46: Luzice. Gräber 39,44. W 10 ~ 2 ~',. ~~. '1 2 ij'" ~ o L... 5 I I ~?d'~ Sem Ta! 49: Luzice. Gräber 42, 46, 48, 50. 382 , 4 48 , 5 6 o Sem 46/41,42 48/1,2 3 53 51 o ; 1 4 4 , ~~11 12 13 ~ Sem Ta! 50: Luzice. Gräber 49,51,53. 2 8 6 o Luzice 49 • • 10 1 • .~- U ~3 7 0 2 Sem o Sem - ;.-., 5~/3 49/1 51/2,9 383 Langobardische Gräberfelder in Mähren I I I (§)4 1 Q16 ([~'~ I I ~. 15 n···········..··*' @J~ !~.. I _ ·~11 !.. e .. __' f ' '~I 1" =-r., I 'f;'. ("'\~ , \ j~ \, ..,(;J/ '........ ' 3 9 o Sem s Ta! 51: Luzice. Grab 52. 384 o 13 fit:• •~ { 11&.:fj;, S [E;)~ ~J l15a~ .cl] 21 ,c ;;~ I,;.r--- 6 - " 12 11 lOem 52 54 o ES Ta! 52: Luzice, Gräber 52, 54. 1 Sem Luzice 2 o 20cm 52/22 I Langobardische Gräberfelder in Mähren I 54 o I Ta! 53: Luzice. Grab 54. 386 3 11 Sem ~ ~23 18 20 ~ ~. 27 -~.:.. \(jJ- 26 21 8 25 I 28 12 o Se,m e--w;;;;~, 10,11 7 55 ~7a .m o L.. 8 ~7b ~ 9 18 Ta! Luzice. Grab 55. 11: 7e c;l1O ] Sem I !l. 7d ~1l 19 o I 6 63 1........,. '. 5 C9~ I,~ ....~ ..... 1 I ~4a LT 14b 6 ~A",.,r.:y,::-./'9 16a Wv~.At1 , , 11 • 16c I G 16e h:w~":3J.1 Luzice 16b 16d 16f I I ::::t= I! 16g 16h Sem I 16j o Seme"""""-__ ....P"'""""! 2,3 12 387 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 55 ",., 26 .- o E Taj 55: Luzice. Grab 55. 388 ---------------------------- 33 21 • o E""m. 34 27 31 ~ 38 39 20em I ~35 29 57 59 [O,..-'lq/- 0') '~'17 JO'Y,lt,'i'/t,':·3 I I ~7 9 G}1 I I 11==r 10 ,tal!:. • J '#-.,:~I '-==! 10 '--"'{' 12 o i Taj 56: Luzice. Gräber 59,62. '~l c8dl Sem i o i 1 57/3,4 62 ~ "-, :.", -. -I '\ \ :. 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Gräber 69, 74. 91 (.c;:;~"~~;;;.~'ii;:r. 4 Luzice f10 , , &.:::JJI Sem i 6 7 , o Sem ~mm'~ 69/1,2 3 I 2 395 barOlscne Gräberfelder in Mähren I Luzice 73 71 e1 114 3 1 2 77 1 ~ - lOa ~ lOb 4 • ~O"""""iiiiiiiiiiiiii""""lIIIIIjjjiiiiiiii~5~em~i TaJ63: Luzice. Gräber 71,73,77 396 - 2 I 4f'7 • ~ iI ~ , " - o o Sem I"""""""-~ 71/8,9 9 72 - -~4 ij~ ~. 3 ~ r L 83 ; Ta! 64: LuZice. Gräber 72, 83. 1~". :.\ll.'" /Jt . "" 0 2 _~8 9 14 10 5 .... ,] 16 - 6 o Sem I"""""""I-~ 72/15 2 397 1- Langobardische Gräberfelder in Mähren I 75 81 1 Ta! 65: Luzice. Gräber 75, 81. 398 o i 3 8 6 Sem i 9 7 9 11 .. I 2 3 6 1 76 78 • J/!'." ~ 11 o I ~"....f .",,, I ~r.12 0I.. / Taf 66: Luzice. Gräber 76, 78, 79. Sem I I ~ ..-~ p. o • 1.~. ~. ":~fi 3 4, _ 2 L 10 79 1 o Sem ~----, 78/1 Luzice 399 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 80 (~ 1 - 7 r+J 13 2 •..., ,r 12 .... • 5 82 ~6 ___ 4 6 ~5 3 o Sem o 20em 80/14 Ta! 67 Luzice. Gräber 80, 82. 400 84 I j. ~. ~:.. ~'f" 1: ~ t.~ ~ ~ ".t,:. ~ !~ ; !J. f". < -: ~., •V· '. ~ " o 4 Sem 0 Ta! 68: Luzice. Gräber 84, 87. - 7 87 84/4 Luzice 8 6 2 3 5 20em 0 lOem 0 Sem ~,,",,",",,"""'iiiiiiiii~~iiiiiiiii"';',,",,",",,~ 8711,4~"""""riiiiiil8~4~/1~0iiiiiiii~"'l 401 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 88 ® 1 86 1[.11: 3 o i 13b Be 13d (j ~~CO® Sem i 14 15 Ta! 69: LuZice. Gräber 86, 88, 90, 98. 402 98 90 5 -- _. ® ~12 I®I 2 o Sem ~----., 86/16 16 89 92 o c Ta! 70; LuZice. Gräber 89, 92. Sem ___5 6 , ',111. j .':: 9 Luzice 3 ~ 64 9 7 .. 4 o Sem r--w-~ 8917,8 92/10 5 3 5 403 I Langobardische Gräberfelder in Mähren I 91 ~ ."""I~\ , .,.... '"'% ,', )! I 3 94 o i Ta! 71: LuZice. Gräber 91,94, 404 ~ ' t~ " ~~' .- 9 Sem 22S ~ =:::, 7"- 8 10 o Sem -91;-;~ 94 23 25 ~ "'...- : .. @ 6 o, I ~12 Luzice -----_.._-~ ..~.. _ - - - - - - - - - - - - .~.',~, ~ .. , 18 Q(-:::1 7 ~ .. (/)~ 'I. \'Q Sb 5c 16b -~_._.._ .._~_...-,-------------------------------' o Ta! 72: Luzice. Grab 94, Sem 5 405 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 95 17a ~t1 18 t· o Ta! 73: Luzice. Grab 95. 406 Sem i 22 ~ "'1i:i' ~1 , ; : ; \ 71 I ' :I , I 1 I I I , \ I I I I I , 11 -'-·--/24 I 97 99 95 1). - -la o i ~' ~'., . ~ " ..~:'''..... "!.'~ ••: , • I 1 .JJ-C)) Ib cr. ~. • le Sem i :a• Id 1474; LuZice. Gräber 95, 97, 99. o • 4 o ) I "~} ~. Scm 95/25 99/2,3 Luzice 407 96 o 11 ~V2 3 ~ 4 100 {@, ~ ~~ ~4 120 o E=L 3 Ta! 75: Luiice. Gräber 96. 100 101, , , 114, 120. 408 D9b ..... 5 S cm 114 ~l ". 2 3 . I g"..., . tr;,,1It ~1 102 o [ Ta" 76: L ,. G "b'J' . uztce. ra er 102, 103, 1 Sem Luzice 9 1 5 409 .. Langobardische Gräberfelder in Mähren I 104 • 4 16 5 ~~~fÄ o .....\- , I.V(i ,e J rf I, 8 la] 77: LuZice. Grab 104. 410 17a-e 2 Sem ~9 7 I. 9 15 6 12 o lOem 8,6 Luzice 105 104 , "IIJ~I ~o 2 19 22 5 '~4 12a -12b 7 C 1 I 12c 12d 8 9 10 e 11 o Sem 1478: Luiice. Gräber 104, 105. 411 ri L~ Langobardische Gräberfelder in Mähren I ._------- .-_.~_ .... - - - .~-- --~- .~--- 110 6 2 .. 12 o 106 .' ~ . . t?""). I 10 ~I..' Sem ; 8 Ta! 79: Luzice. Gräber 106, 110. 412 I3 .. 4 9 o Sem. ~~ II 1 8 Ö 4 3 1 2 12 ! i •• r (o)00c:jM--= __:= o; 3 GA·... Q).:;"•.•.::::- ~.v"'. , '"1 •• f TrIO Sem J Ta! 80: Luzice. Gräber 108, 113. rm= ....... ii't'4'> 8 I -==:~ 4 6 o Sem r--- ....----, 108/7 11315 Luzice 9 413 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 111 112 , f). :. t 4, ~ . • ~;; ~ " I ~ .. I.. $/ ~'0t ~11, ~ ", t L0, , .~ .•;~~ 1(1/ .~..t' ; ~".r, ~1 ,i 0(';;~. ~.... ,.I"~/ ;;. " /, -;:;.., ~ o i I I ~11 9 .,-;:1 Jl 5 1 9 Sem i Ta! 81: Luzice. Gräber 111, 112. 414 6 ---=~8 - trrl rt l~ ~ . 4 7 I(';";-~1fr'~'-~ 10 12 .. T, 8 -- _12 o Sem ~ 111/13 11216 3 5 116 .4 o i Ta! 82: Luzice. Grab 116. 2 Sem ~ ~ @,,;.Z1t ~4flH:I I I I I ::iS I~: 17 15 10 8 ~ I~~~~~.~-~~~~ Luzice • 1 5 14 415 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 115 ,;;.~nw,~$'f.ijlJ~' ~. Ql ..,:;:. ;.~ ~I,J/" ~,,11, - 2 .._:. 5 117 7 10 Ta! 83: Luzice. Gräber 115, 117. 416 ''' uuth • I ff'".. 16 11 15 (J '~., ,\ 26 - 15 .el). • 27 ~12 ~t~, 30b 9 ~·32 @I I 2 T I , I \ I , , \"~!.''''11'.' '1'- ,_ • 1110 • o Sem Ta! 84: Luzice. Grab 118. 417 Langobardische Gräberfelder in Mähren I 119 o I 20 Ta! 85: Luiice. Grab 119. 418 21 Sem ...J a;. G).~' 1$J ~'1 I~ I 1 ~ I ',,-:Ir' ~~ 18 &~®.®<>0 I I I I ~\\\' ~i; ";1"- '" I .~ I ' '®.U', ~ 11; 17 23 8 7 Q~ o Sem ~--~ 22 11 1 Borotice - - - -..... ~---------------'------- .~--~~-- -------------..::.._----------~--_.._.._--~ 1 2 3 4 5 Ta! 86: Borotice. 1 Die Schnitte zwischen Grabhügeln 10 und 27; 2 S. Stuchlik bei der Dokumentation des Grabes 13/XVIJ; 3 Grab 13/XVII; 4 Grab 27/X1; 5 Grab 13/XVIL 419