Test zur Hermeneutik 080303 Ergänzen Sie die Lücken: 1. Die schrittweise Erschließung des Textsinns im sog. ›………………………… ……………..‹, also in einem Wechselspiel von Gesamt- u. Detailverständnis, Textanalyse u. Kontextwissen, mündet schließlich in der Überwindung der ›………………… ………………….‹, d. h. des Abstands zwischen Interpreten und dem zu Verstehenden und macht gegebenenfalls die ›Applikation‹, also die Anwendung des richtig verstandenenTextes auf eine konkrete lebenspraktische Situation – z. B. in einem Gerichtsurteil oder einer Predigt – möglich. 2. Während die Naturwisssenschaften die physische Welt erklären, sollen die von …………… ……………………. (1833-1911) so genannten Geisteswissenschaften die menschliche Welt ……………….., und zwar "sofern menschliche Zustände erlebt werden, sofern sie in Lebensäußerungen zum Ausdruck gelangen und sofern diese Ausdrücke verstanden werden." Der Dreischritt von Erleben, Ausdruck, Verstehen ist das Basismodell seiner Hermeneutik. Dieses stark psychologisierende, die historischen ………………………. überspielende Konzept des Verstehens hat auf verschiedene Geisteswissenschaften, darunter auch die germanistische Literaturwissenschaft (besonders die geistesgeschichtliche Schule der zwanziger und die werkimmanente Interpretation der fünfziger Jahre) außerordentlich stark eingewirkt. 3. In …………………………………s Vorlesung in der katholisch-theologischen Fakultät in Freiburg Ontologie. Hermeneutik der Faktizität vom Sommer 1923 gab er auch eine Geschichte der Hermeneutik seit Platon u. Aristoteles. Schleiermachers u. Diltheys Universalisierung der Hermeneutik zu einer neutralen Methode hat er dabei kritisiert, da sie die vorher wichtige Frage nach der Anwendung auf das Leben ausließ. 4. Das Seiende (jsoucí), das Dasein (pobyt1 ), das Sein (bytí) Das ………………………….. (der Mensch) ist derjenige Teil der Welt, indem diese selbst zur Sprache kommt, in dem diese ein Bewusstsein von sich selbst bildet, indem sie sich zu sich selbst verhält. Der Mensch wird zum Spiegel – nicht eines christlichen Gottes, sondern eines Aristotelischen Seins. Das Denken als Sagen des ………….. sucht Strukturen einer seinsgeschichtlichen Konstellation, wie das Verhältnis von Technik und Kunst, zu erfassen. Doch dem Menschen geht es nicht nur um die Offenheit dessen, was ist; er sucht in dieser Offenheit jenes Sinngebende und Rettende, das als das Heilige die Menschen verbindet. In diesem Heiligen kann sich das Göttliche zeigen; dem Anspruch des Göttlichen sucht das Nennen des Dichters zu entsprechen. Sein und Zeit sprach aus der Nähe zur Theologie vom Ruf, der im Wissen aufgenommen wird. Mit Hölderlin fand Heidegger dann die Sprache der Götter2 im Wink, der vom Dichter weiterzuwinken ist in sein Volk. 1 specifické jsoucno, jímž je člověk ve své existenci. Způsob, jakým se pobyt projevuje navenek a k sobě samému, nazývá Heidegger existencí. 2 Nach Hölderlins Elegie Brot und Wein müssen die Dichter auch in dürftiger Zeit die Spur des Göttlichen halten. 5. …………………………….. vertritt die Auffassung, dass es ein standpunktfreies Denken nicht geben kann. Diese These hat er dahingehend konkretisiert, als dass jedes Verstehen auf ein tragendes ……………………………………. angewiesen ist, welches den Autor und den Interpreten über historische Zeiten und soziale Räume hinweg verbindet. An sich heißt ……………………………ein Urteil, das vor der endgültigen Prüfung aller sachlich bestimmenden Momente gefällt wird, was nicht gleichbedeutend sein muss mit einem falschen Urteil, da ja nicht ausgeschlossen ist, dass auch ungeprüfte Urteile wahr sein können. 6. In literaturwissenschaftlicher Sicht sind drei verschiedene Varianten oder Komponenten der …………………………………. ………………………. von besonderem Gewicht. Zunächst die linguistische ……………………………….: Verstehen und Auslegung setzten die Zugehörigkeit zur Sprachgemeinschaft der jeweiligen Äußerung bzw. die spezifische Sprachkompetenz voraus. Deshalb ist die Übersetzung von Werken in eine andere Sprache einerseits Voraussetzung der Interpretation, aber auch selbst schon ein interpretierender Akt. Sodann die historische …………………………………. Sie gerät oft als erste in den Blick und bringt erhebliche Schwierigkeiten für Textverständnis und Interpretation dar: Jeder einmal fixierte Text altert unaufhaltsam - die historische …………………………… zwischen ihm und dem (gegenwärtigen) Interpreten wächst also. Verständnisschwierigkeiten entstehen in sprachlicher Hinsicht (z.B. veraltete Wörter und Ausdrucksformen, Bedeutungsveränderungen) wie in sachlicher (z.B. erklärungsbedürftige Fakten, Namen, Zusammenhänge). Diese Erklärungen bereitzustellen ist traditionell Aufgabe des philologischen Kommentars. Schließlich ist, besonders für die literaturwissenschaftliche Hermeneutik, auch eine poetologisch/rhetorische ………………………….. zum üblichen Sprachgebrauch relevant: die Tatsache also, daß besonders (aber nicht nur) dichterische Texte 'künstliche' Ausdrucksformen, z.B. rhetorische Mitteln benutzen. Deren Funktion und Bedeutungspotential muß erkennen, wer den Text verstehen und angemessen interpretieren will. 7. Gadamers Formulierung, dass die Sprach uns spricht, [eher] als wir sie sprechen meint nicht nur die über uns hereinbrechende Welt von Zeichen und Texten, sondern die Erschließung einer Tiefendimension, in die Geschichte zurück. Odo Marquard behauptet, dass die moderne Welt die Vergänglichkeit radikalisiert. So entgleitet immer schneller … jene geschichtliche Herkunft, die die Menschen doch sind, in die Unverständlichkeit. Hermeneutik hat um so mehr Konjunktur, je mehr sich der Wirklichkeitswandel beschleunigt und dadurch immer mehr Vertrautheitsverluste d. h. Fremde produziert. Gadamer hat den Gesiteswissenschaften aber mehr als nur eine kompensatorische Funktion zugesprochen (zugeschrieben). Gadamers Hauptwerk ……………………………………. lehnt sich das Bild des unendlichen Gesprúcjs úber die Jahrhunderte hinweg bei Hölderlin: Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander.3 3 Friedensfeier