C1-HD-TOP.png C1-HD-BTM.png GLIEDERUNG VON DAS UND ES C1-HD-TOP.png •Im Text schreitet die Information vom Bekannten zum Unbekannten voran. Die bekannte Information ist in der Regel wegen ihrer Bekanntheit unauffällig, die unbekannte Information meistens auffällig. •Die bereits bekannte Information nennen wir Thema. •Die neue, bisher unbekannte Information nennen wir Rhema. TOPIC VS. FOCUS (THEMA VS. RHEMA) C1-HD-TOP.png THEMATISCHE PRONOMINALISIERUNG •Thematische Pronominalisierung (er/sie/es) •Wenn ein Nomen im Text durch ein Pronomen vertreten wird, so ist es schon bekannt und unauffällig -> daher sind Referenz-Pronomina in der Mehrzahl der Fälle THEMATISCH •Der Junge war klein, die Berge waren riesig. Von einem der schmalen Wege zum anderen kletterte er durch die Wälder, die ihn schützten,wenn er sich erholen muss. •„Die Bedeutung von Textualität in Form von thematischer Konstanz im Text durch wörtliche Rekurrenz oder semantische Variation eines Nomens ist verhältensmäßig aufwendig. Einfacher und ökonomischer hält ein Sprecher die Thematik eines Textes dadurch konstant, dass er ein Nomen pronominalisiert.“ (Zitat von wem? Was bedeutet das?) C1-HD-TOP.png •Als Rhema bezeichnen wir eine auffälige Information, die sich von einer unauffäligen Information (Thema) abhebt. •Die auffällige ist meistens die neueste Information. •Es wird also eine rhematische Referenz-Pronomina verwendet. Mit Hilfe dieser Pronomina weist der Sprecher den Hörer an, einerseit die Bedeutung eines nominalen Referentem im Text weitergelten zu lassen, andererseits gleichwohl deren Auffälligkeitswert nicht verfallen. •Das Paradigma der rhematischen Referenz-Pronomina lautet: •Wenn Sie in Berlin gewohnt haben, kennen Sie natürlich auch den Wannsee. Ja, den kenne ich von vielen Ausflügen. •/Wissen Sie auch,wo die Pfaueninsel liegt? Na klar, die liegt in der Havel. •/Haben Sie schon das Nationaltheater besucht? Nein, das ist so selten geöffnet. •/Können Sie mir sagen, wo die meisten Museen zu finden sind? Die findet man auf der Museuminsel. RHEMATISCHE PRONOMINALISIERUNG C1-HD-TOP.png REFERENZ (IM TEXT) •Pronominale Referenz •Pronominalisierung heisst Stellvertretung und semantische Fortführung eines Nomens durch ein referenzidentisches Pronomen. Dem Pronomen kommt daher das semantische Merkmal zu. Mehrere Pronomen= so spricht man von einer Pronominalisierungskette. •Vertretung eines Nomens durch ein Pronomen = Anweisung des Sprechers an den Hörer. •Diese Referenz-Identität einer Pronominalisierung gilt jeweils für das Nomen mit der besonderen Bedeutung, die es im TEXT hat (nicht im Lexikon!) •1) /Der Leipziger Dirigent/ Kurt Masur/ Der dirigent des Orchesters / er •Diese 3 verschiedene Nominalgruppen können in gleicher Weise durch das Referenz-Pronomen er vertreten werden. • •Die Bedingung für diese und für jede Art von Pronominalisierung ist, dass das Pronomen mit dem Nomen, das es im Text vertritt und semantisch fortführt, nach Genus und Numerus übereinstimmt. C1-HD-TOP.png NEUTRALISIERUNGEN IN DER REFERENZ: ES UND DAS •Im Bereich der Gesprächsrollen kennt die deutsche Sprache zwei verschiedene Formen der Neutralisierung. •Sie unterscheiden sich im Umfang. Die erste umfasst alle drei Gesprächsrollen (Sprecher, Hörer, Referenzrolle) im Singular und Plural und benutzt als neutrale form das Pronomen MAN. •Die zweite is im Umfang beschränkter und umfasst nur die Referenzrolle mit ihren Oppositionen des Genus (Maskulin vs. Feminin vs. Neutrum) und Numerus (Singular vs. Plural). Der Kasus wird hier nicht neutralisiert. Als neutralen formen dienen die Pronomina es und das. •Diese beiden Neutral-Pronimna unterscheiden sich ebens,wie sich die thematischen und die rhematischen Referenz-Pronomina unterscheiden. •Die Form es = ein thematisches Pronomen – thematische Funktion - Horizont Pronomen •Die Form das = ein rhematisches Neutral-Pronomen – rhematische Funktion = Fokus-Pronomen C1-HD-TOP.png DAS HORIZONT-PRONOMEN ES •es ist eine Neutralisierungsform •Neutraliesiert die Genus und Numerus-Opposition •Darf nixht verwechselt werden mit der gleichlautenden Form ES,die als thematisches Referenz-Pronomen einen Referenten im Neutrum/Singular bezeichnet. •Horizont-Pronomen: /Es ist bekannt, dass R.Wagner selbser die Pläne fur das Bayeritjer Festspielhaus entworfen hat. •(neutrale Form von es, ohne Genus und Numerus-Kongruenz => dahin handelt es um das Horizont-Pronomen es.) •Referenz-Pronomen: /Von wem stammt das Festspielhaus in Bayeruth? Es ist von R.W. selber entworfen. •(Es ist in Form eines Referenz-Pronomen – das mit seinem Referneten das Festspielhaus durch eine Kongruenz im Neutrum/Singular verbunden ist.) C1-HD-TOP.png •Das Horizont-Pronomen es: •kommt nur im Singular und in den Kasus Nominativ und Akkusativ vor. Die Form lautet in beiden Fällen es. •kann enklitisch zu ´s verkürzt werden. •unbetonbar •Zur Unterscheidung: •Nominativ: /Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. • /Nun ist es (enklitisch: ist´s) Zeit, an deinen Beruf zu denken./ •Akkusativ: /Man hat es (enklitisch: hat´s) nicht leicht in der Lehrzeit./ •/Ich bin es (enklitisch: bin´s) leid, immer nur zu studieren./ • •In diesen Beispielen ist der Kasus des Pronomens es nur dem Kontext yu entnehmen. C1-HD-TOP.png TEXTUELLER UND SITUATIVER HORIZONT •1) textueller Horizont: /Er war schon immer ein erfolgreicher Geschäftsmann und wird es auch bleiben (es = ein erfolg. Geschäftsmann) •Manchmal arbeitet er auch am Wochenende,aber er tut es nicht gern (es = am WE arbeiten) •Er liest nicht, er spielt nicht, er geht nicht ins Kino, er treibt keinen Sport: es ist gany schrecklich mit ihm. (es = Reihung negativer Prädikationen) • •2) Situativer H: A) Natur-Horizont: es regnet,chneit,hagelt,blitzt,donner, ist warm,friert, stürmt,ist schön (Wetter), ist kalt, zieht (am Fenster), blüht (im Garten) = die Natur- und Witterungserscheinungen. Sie werden weder dem Sprecher noch einem Hörer als Handlungen zugeschrieben werden können. •B) Zeit-Horizont: es ist früh,schon spät,tiefe Nacht, Mittag, bald Weihnachten, bald Ferien, 7 Uhr, zehn nach acht, hat eben drei geschlagen, dauert lange, ist höchste Zeit, ist schon lange her .. • •X Bei einer anderen Vorfeldbesetzung kann das Horizont-Pronomen es entfallen: •Bald ist Frühling, morgen ist Sonntag C1-HD-TOP.png •C) Leiblich-seelischer Horizont: (vor allem in dem stereotypen Frage-Antwort-Spiel, Befindlichkeit des Individuums, innere Wahrnehmung) •/Wie geht es (geht´s) Ihnen? Danke, es geht mir gut./ •/Tut es Ihnen noch weh? Ja,ich habe es im Hals./ •/ Wie steht es mit deiner Examen? Mir steht es bis zum Hals./ • •D) Sinnes-Horizont (äussere Sinneswahrnehmung): •Gesichtssinn: es blendet, glänzt, ist (wird) hell, dunkle, flimmert mir vor den Augen •Gehörsinn: es klopft, schellt, klappert, dröhnt, pfeift, knallt, lärmt, rachelt, läutet •Geschmackssinn: es schmeckt (gut,schlecht, süss, salzig) •Geruchssinn: es riecht (gut,schlecht,nach..), duftet (nach..), stinkt •Tastsinn: es drückt, juckt, kribbelt, läuft mir kalt über den Rücken C1-HD-TOP.png •E) Gesellschafts-Horizont ( Das Ingesamt einer komplexen gesellschaftlichen Situation (die Zustände, Verhältnisse): •/Seid ihr gerne an der Ostsee? Ja,es ist immer recht nett hier./ • •/wie steht es? Es steht jetyt 4:2. / In der Fachsprache des Sports,Spielstand) •/Es ist so, wie es ist/ •/was macht´s schon,wenn´s nur nicht so bleibt!/ •/Es kommt ja doch immer anders, las man denkt./ •/Es ist mir alles egal./ • •Korrelat: Es ist bekannt, Es steht in der Zeitung, Es leuchtet mir ein, Es versteht sich von selbst C1-HD-TOP.png DAS HORIZONT-PRONOMEN ES ALS PLATZHALTER DES SUBJEKTS •Es ist noch nie ein Toter zurückgekehrt •Es ist nicht alles Gold, was glänzt. •Es war einmal ein König, der hatte.. •Es wurde früher viel weniger telefoniert als heute. •Jetzt wir aber endlich mit dem Telefonieren Schluss gemacht. • •Das Präsentativ-Syntagma es gibt: •/Na, was gibt es (gibt´s Neues? Das gibt´s doch gar nicht. Also, so etwas (so was) hat es ja noch nie gegeben! •Das kann es nicht und das darf es nicht geben! •Es ist ja unglaublich, es gibt anscheinnd nichts, was es nicht gibt! C1-HD-TOP.png DAS HORIZONT-PRONOMEN ES IM TEXT •Textbeispiel: Ein Hungerkünstler von Franz Kafka • •In den letzten Jahrzenten ist das Interesse an Hungerkünstlern sehr zurückgegangen. Während es sich früher gut lohnte, grosse derartige Vorführungen in eigener Regie zu veranstalten, ist die heute völlig unmöglich. Es waren anderen Zeiten. Damals beschäftigte sich die ganze Stadt mi dem Hungerkünstler, von Hungertag zu Hungertag stieg die Teilnahme, jeder wollte den Künstler zumindest einmal täglich sehn, an den späteren Tagen gab es Abonennten…. C1-HD-TOP.png DAS FOKUS-PRONOMEN DAS •Das auffälige Gegenstück zum unauffälligen Horizont-Pronomen es. •Die Bedeutung des fokus-Pronomens das ist mit den semantischen Maerkmalen (AUFFÄLLIHKEIT) und (BÜNDELUNG) zu beschreiben. •Betonbar •Kann selber Deternminanten bei sich haben. •/Was ist den das da schon wieder!/ •/Also das,was sie da sagen, das glaube ich niemals!/ •/Ach, weisst du, das von gestern, das wollen wir heute vergessen./ •Das wird mit gleicher form im Nominativ und Akkusativ gebraucht. •keine Genitivform, Dativform nur in wenigen archaischen Ausdrücken (dem ist nicht so, das ist nich an dem). C1-HD-TOP.png GEBRAUCH DES FOKUS-PRONOMENS DAS •Oft für auffällige Identifikationen gebraucht •Z.B. Anschauen eines Fotoalbums: /Das da bin ich, und das bist du/ •/das hier seid ihr, und das sind wir/ •/das ist der Dom, das Ulmer Münster/ •Unauffällige Identifikation: (das Telefon läutet, Maria meldet sich:) / Maria Müller. Ich bin´s, (die) Suzanne/ •Auffälige Identifikation: /we hat den da schon wieder angerufen? Das war die Maria/ C1-HD-TOP.png •/Wir sind hier alle in bisschen verrückt, das könnt ihr euch ja denken/ •/Er schläft am Tage und arbeitet nachts. Also, das kann doch nicht wahr sein!/ •Oft im Dialog gebraucht: •/Was ist das? Das ist ein Plan des Münsters. •/Was heißt das: Münster? Das ist ein Dom. •Gilt das auch für ein Schloss? Das nicht, wenigstens nicht direkt./ ??? C1-HD-TOP.png •Situative Fokusbildung •Relativ selten findet mand das Fokus-Pronomen das bei Ausdrücken, die sich auf die natürliche Umwelt beziehen. Doch kann das Weter – unter den Bedingungen besonderer Auffälligkeit und emotionaler Besetzung verbunden werden. Zum Vergleich: •Unauffälliges Wetter: /Es regnet heute wieder./ •(eine blosse sachliche Feststellung) •Auffälliges Wetter: /wie das heute wieder regnet!/ •Eine auffällige Beobachtung, Exklamation die Aufmerksamkeit und Emotion des Hörers auf sich ziehen soll. C1-HD-TOP.png OBJEKT VS. SUBJEKT •Wichtige Fragen: Wie übersetzen wir das uns es in Tschechische? Geben Sie Beispiele! to, ono, Ø vs. das, es, Ø C1-HD-TOP.png REFERENZ: DEIXIS VS. ANAPHER •Ich frage dich: „Hast du zu ihm „Ich liebe dich!“ gesagt?“ • •Das erste Ich ist deiktisch, das erste dich ist auch deiktisch. Beide Pronomina verweisen auf Personen außerhalb des Textes. • •Aber das jeweils zweite ich und dich sind nicht deiktisch. (Ausnahme) • •Welche anderen Wörter sind deiktisch? C1-HD-TOP.png DAS ODER ES ? •ES = ein themtatisches Pronomen – thematische Funktion - Horizont Pronomen •Das = ein rhematisches Neutral-Pronomen – rhematische Funktion = Fokus-Pronomen