stark werde. Aber ehe das geschah, bekam er Streit .ml und wurde von einem dicken Schwamm von Menseln i Bei diesem schimpflichen Kampf nahm seine Seele Nrlil wurde niemals ganz so wie früher, und es war lau , I ein Leben ohne alle Hoffnung werde ertragen können 111 ihn ein großer Omnibus. Er wurde zufällig Zeuge, wie l || hafter Omnibus einen athletisch gebauten jungen Mann und dieser Unfall, so tragisch für das Opfer, gestalten ili zum Ausgangspunkt eines neuen Lebens. Der Athlet WUI sagen vom Dasein abgeschält wie ein Span oder eine t\p| wogegen der Omnibus bloß peinlich berührt zur Seih | henblieb und aus vielen Augen zurückglotzte. Es war ein Anblick, aber unser Mann nahm rasch seine Chance waln im terte in den Sieger hinein. Das war nun so, und von Stund an blieb es auch so: f'in In Pfennige durfte er, wann immer er wollte, in den Leib i in sen kriechen, vor dem alle Sportsleute zur Seite springe n ..... 1 Der Riese hieß Agoag. Das bedeutete vielleicht All schätzte-Omnibus-Athleten-Gescllschaft; denn wer heul« im.li 1 chen erleben will, darf mit der Klugheit nicht ängstlich um Unser Held saß also auf dem Verdeck und war so j,i i alles Gefühl für die Zwerge verlor, die auf der Straße wumm Ii Unvorstellbar wurde, was sie miteinander zu besprachen Ii,1111 11 1 freute sich, wenn sie aufgeschreckt hopsten. Er schoß, wenn Fahrbahn überquerten, auf sie los wie ein großer Kölei .ml , zen. Er sah auf die Dächer der schmucken Privatwafn 11 1 früher immer durch ihre Vornehmheit eingeschüchtert halle 11 |i im Bewußtsein der eigenen Zerstörungskraft, ungefäln in hu il wie ein Mensch, mit einem Messer in der Hand, auf ein IuIm Hühner in einem Gcfliigclhof blickt. Es brauchte abei clinil nicht viel Einbildung dazu, sondern bloß logisches Denk' 11 1 wenn es richtig ist, was man sagt, daß Kleider Leute niai In 11 halb sollte das nicht auch ein Omnibus können? Man hat ■..... geheuerliche Kraft an oder um, wie ein anderer einen l'an 1 ■ legt oder ein Gewehr umhängt; und wenn sich die rittet In Im i i denschaft mit einem schützenden Panzer vereinen läßt, ■ ■ 1 dann nicht auch mit einem Omnibus? Und gar die großen kiittl naturen der Weltgeschichte: war denn ihr schwacher, von den l1 quemlichkeiten der Macht verwöhnter Leib das Fluchlb.111 ihnen, oder waren sie unüberwindlich durch den App.inil Macht, mit dem sie ihn zu umgeben wußten? Und was isl ri il • unser Mann, in seinem neuen Gedankenkreis thronend, mit iilUit den Edelleuten des Sports, welche die Könige des Boxens. I i"' und Schwimmens als Höflinge umgeben, vom Manager und I irtl 298 Iiis zum Mann, der die blutigen Eimer wegträgt oder den Bade-utcl um die Schultern legt; verdanken diese zeitgenössischen Ii folger der alten Truchsessen und Mundschenken ihre persön-e Würde ihrer eigenen oder den Strahlen einer fremden Kraft? II sieht, er hatte sich durch einen Unfall vergeistigt. Ir benutzte nun jede freie Stunde nicht mehr zum Sport, son- III zum Omnibusfahren. Sein Traum war ein umfassendes Strek-liabonnement. Und wenn er es erreicht hat, und nicht gestorben, iickt, überfahren worden, abgestürzt oder in einem Irrenhaus , so fährt er damit noch heute. Allerdings, einmal ging er zu rit und nahm auf seine Fahrten eine Freundin mit, in der Erwar-k, daß sie geistige Männerschönheit zu würdigen wisse. Und da Jg in dem Riesenleib ein winziger Parasit mit dicken Schnurrbart-jültzen, der lächelte die Freundin einigemal frech an, und sie lä-tclte kaum merklich zurück; ja, als er ausstieg, streifte er sogar Cfischentlich an sie und schien ihr dabei etwas zuzuflüstern, wäh-ffiul er sich vor allen ritterlich entschuldigte. Unser Held kochte Vi» Wut; er hätte sich gerne auf den Nebenbuhler gestürzt, aber Iii klein dieser neben dem Riesen Agoag ausgesehen hätte, so groß Hiid breit erschien er darin. Da blieb unser Held sitzen und über-(itiufte nur später seine Freundin mit Vorwürfen. Aber, siehe, ob-(Irich er sie in seine Anschauungen eingeweiht hatte, erwiderte sie nicht: Ich mache mir nichts aus starken Männern, ich bewundere Kraftomnibusse! sondern sie leugnete einfach. Seit diesem geistigen Verrat, der auf die geringere Verstandes-kiilinheit der Frau zurückzuführen ist, schränkte unser Held seine r'ulirten etwas ein, und wenn er sie antrat, so geschah es ohne weibliche Begleitung. Ihm ahnte ein wenig von der männlichen Hchicksalswahrheit, die in dem Ausspruch liegt: Der Starke ist am mächtigsten allein! Ein Mensch ohne Charakter Man muß heute Charaktere wohl mit der Laterne suchen gehn; I und wahrscheinlich macht man sich noch dazu lächerlich, wenn man lici Tag mit einem brennenden Licht umhergeht. Ich will also die (leschichte eines Mannes erzählen, der immer Schwierigkeiten mit »rinem Charakter gehabt hat, ja, einfach gesagt, der überhaupt nie einen Charakter hatte; doch bin ich in Sorge, daß ich vielleicht hlciß seine Bedeutung nicht rechtzeitig erfaßt habe und ob er nicht mn Ende so etwas wie ein Pionier oder Vorläufer ist. Wir waren Nachbarskinder. Wenn er irgendeine der Kleinigkeiten angestellt hatte, die so schön sind, daß man sie nicht gern 199 erzählt, pflegte seine Mutter zu seufzen, denn die Prügel, die V ihm gab, strengten sie an. «Junge», jammerte sie «du hast nldhl die Spur von Charakter; was mag aus dir noch werden!?» In scliw* reren Fällen wurde aber der Herr Vater zu Rate gezogen, und ditllli hatten die Prügel eine gewisse Feierlichkeit und eine ernste Will de, ungefähr wie ein Schulfest. Vor Beginn mußte mein Fi mm dem Herrn Oberrechnungsrat eigenhändig einen Rohrstab holall, der im Hauptberuf dem Ausklopfen der Kleider diente und \m der Köchin verwahrt wurde; während nach Schluß der Solin .1. Vaterhand zu küssen und, mit Dank für die Zurechtweisung U| Verzeihung für die Sorgen zu bitten hatte, die er seinen lieben II tern verursachte. Mein Freund machte es umgekehrt. Er bettalK und heulte vor Beginn um Verzeihung, und setzte das von eitttjfe Schlag zum andern fort; wenn alles aber einmal vorbei war, brai hll er kein Wort mehr hervor, war blaurot im Gesicht, schluckte Tri' nen und Speichel und suchte durch emsiges Reiben die Spuren ml« ner Empfindungen zu beseitigen. «Ich weiß nicht», — pflegte diimi sein Vater zu sagen — «was aus dem Jungen noch werden soll; il> i Bengel hat absolut keinen Charakter!» So war in unserer Jugend Charakter das, wofür man Prügel b| kommt, obgleich man es nicht hat. Es schien eine gewisse Ungli rechtigkeit darin zu stecken. Die Eltern meines Freundes behaUB teten, wenn sie von ihm Charakter verlangten und ausnahmsw. i ■ einmal zu Erklärungen griffen, Charakter sei das begriffliche (Ii genteil von schlechten Zeugnissen, geschwänzten Schulstunden, 10 Hundeschwänze gebundenen Blechtopfen, Geschwätz und heim liehen Spielen während des Unterrichts, verstockten Ausreden, ztt* streutem Gedächtnis und unschuldigen Vögeln, die ein gemcn» | Schütze mit der Schleuder geschossen hat. Aber das natürliche (l| genteil von alledem waren doch schon die Schrecknisse der Straft die Angst vor Entdeckung und die Qualen des Gewissens, weldhl die Seele mit jener Reue peinigen, die man empfinden köniili wenn die Sache schief ginge. Das war komplett; für einen Charnk' ter ließ es keinen Platz und keine Tätigkeit übrig, er war vollkoin* men überflüssig. Dennoch verlangte man ihn von uns. Vielleicht hätte es uns einen Anhaltspunkt bieten sollen, was m weilen während der Strafen erläuternd zu meinem Freunde i ■ sprochen wurde, wie: «Hast du denn gar keinen Stolz, Bube?!» m oder: «Wie kann man bloß so niederträchtig lügen?!» — Aber lili muß sagen, daß es mir auch heute noch schwer fällt, mir vorzuslfl* len, daß einer stolz sein soll, wenn er eine Ohrfeige bekommt, odjj wie er seinen Stolz zeigen soll, während er übers Knie gelegt winl Wut könnte ich mir vorstellen; aber die sollten wir ja gerade mihi haben! Und ebenso verhält es sich mit dem Lügen; wie soll mdtl 300 denn lügen, wenn nicht niederträchtig? Etwa ungeschickt? Wenn 11I1 darüber nachdenke, kommt es mir selbst heute noch so vor, als man damals am liebsten von uns Buben gefordert hätte, wir muten aufrichtig lügen. Das war aber eine Art doppelter Anrechnung: erstens, du sollst nicht lügen; zweitens, wenn du jedoch schon lll(rst, dann lüge wenigstens nicht verlogen. Vielleicht müssen erwachsene Verbrecher so unterscheiden können, da man es ihnen in den Gerichtssälen immer als besondere Bosheit ankreidet, wenn )le ihre Verbrechen kaltblütig, vorsichtig und mit Überlegung beuchen; aber von Buben war das entschieden zuviel verlangt. Ich liirchte, ich habe bloß deshalb keine so auffallenden Charakter-B&ngel gezeigt wie mein Freund, weil ich nicht so sorgfältig erdigen wurde. Am einleuchtendsten von allen elterlichen Aussprüchen, die sich mit unserem Charakter befaßten, waren noch die, welche sein bedauerliches Fehlen mit der Warnung in Zusammenhang brachten, diiß wir ihn einst als Männer vonnöten haben werden. «Und ein midier Junge will ein Mann werden!?» hieß es ungefähr. Sah man davon ab, daß die Sache mit dem Wollen nicht ganz klar war, so licwies das übrige wenigstens, daß Charakter etwas sei, das wir erst später brauchen sollten; wozu also dann jetzt schon die überlasteten Vorbereitungen? Dies wäre ganz das gewesen, was auch wir meinten. Obzwar mein Freund also damals keinen Charakter besaß, so vermißte er ihn doch nicht. Das kam erst später und begann Zwilchen unserem sechzehnten und siebzehnten Jahr. Da fingen wir an, ins Theater zu gehen und Romane zu lesen. Von dem Gehirn meines Freundes, das die irreführenden Verlockungen der Kunst lebhafter als das meine aufnahm, ergriffen der Intrigant der städtischen Theater, der zärtliche Vater, der heldische Liebhaber, die komische Person, ja sogar die teuflische Salonschlange und die bezaubernde Naive Besitz. Er redete nur noch in falschen Tönen, hatte aber plötzlich alles an Charakter in sich, was es auf der deutschen llühne gibt. Wenn er etwas versprach, konnte man nie wissen, ob man sein Ehrenwort als Held oder als Intrigant besaß; es geschah, daß er heimtückisch begann und aufrichtig endete, wie auch umgekehrt; er empfing uns Freunde polternd, um uns plötzlich mit dem eleganten Lächeln des Bonvivants Platz und Schokoladebonbons imzubieten, oder umarmte uns väterlich und stahl dabei die Zigaretten aus unserer Tasche. Doch war das harmlos und offen im Vergleich mit den Wirkungen des Romanelesens. In den Romanen finden sich die wundervollsten Verhaltungsweisen für unzählige Lebenslagen beschrie- 301 ben. Der große Nachteil ist aber der, daß sich die Lebenslagi 11 Ii die man gerät, niemals ganz mit denen decken, für die in den Nu manen vorgesehen ist, was man zu tun und zu sagen hat. Die Welt literatúr ist ein ungeheures Magazin, wo Millionen Seelei...... Edelmut, Zorn, Stolz, Liebe, Hohn, Eifersucht, Adel und Gci...... heit bekleidet werden. Wenn eine angebetete Frau unsere Gefühlt mit Füßen tritt, so wissen wir, daß wir ihr einen strafend seclril vollen Blick zuzuwerfen haben; wenn ein Schurke eine Waise inll handelt, so wissen wir, daß wir ihn mit einem Schlag zu Hoden schmettern müssen. Aber was sollen wir tun, wenn die angeln Ii Frau unmittelbar, nachdem sie unsere Gefühle mit Füßen gdi» ten hat. die Tür ihres Zimmers zuschlägt, so daß sie unser sei Ich voller Blick nicht erreicht? Oder wenn zwischen dem Schurken, dl die Waisen mißhandelt, und uns ein Tisch mit kostbaren Glíisi n steht? Sollen wir die Tür einschlagen, um dann durch das LtvM einen sanften Blick zu werfen; und sollen wir sorgfältig die tciuni Gläser abräumen, ehe wir zum empörten Schlag ausholen? In »nl chen wirklich wichtigen Fällen läßt einen die Literatur immci Iii Stich; vielleicht wird es erst in einigen hundert Jahren, wenn .....| mehr beschrieben ist, besser sein. Einstweilen entsteht daraus aber jedesmal eine geradezu bei..... ders unangenehme Lage für einen belesenen Charakter, wenn nr sich in einer sogenannten Lebenslage befindet. Ein gutes Dutiiciid angefangener Sätze, halb erhobener Augenbrauen oder geballt*) Fäuste, zugekehrter Rücken und pochender Brüste, die alle nldll ganz zu dem Anlaß passen, und doch auch nicht unpassend wärcil, kochen in ihm; die Mundwinkel werden gleichzeitig hinauf- uml hinabgezerrt, die Stirn finster gerunzelt und hell beglänzt, i er war damals ein liebenswürdiger Mensch, bescheiden, schüchlcII <• ehrfürchtig; und manchmal war er auch das Gegenteil von all dflltl aber man blieb ihm schon aus Neugierde gewogen. Als ich ihn wiedersah, besaß er ein Auto, jene Frau, die nun ..... Schatten war, und eine angesehene, einflußreiche Stellung. Wie das angefangen hatte, weiß ich nicht; aber was ich vermute, Iii daß das ganze Geheimnis darin lag, daß er dick wurde. Sein eingeschüchtertes, bewegliches Gesicht war fort. Genauer gesehen, war noch da, aber es lag unter einer dicken Hülle von Fleisch. Sri ne Augen, die einst, wenn er etwas angestellt hatte, so rührall sein konnten wie die eines traurigen Äffchens, hatten eigentlich ihren aus dem Innern kommenden Glanz nicht verloren; aber zwl« sehen den hoch gepolsterten Wangen hatten sie jedesmal Mühl", wenn sie sich nach der Seite drehen wollten, und stierten dartlfl mit einem hochmütig gequälten Ausdruck. Seine Bewegungen f'uli ren innerlich immer noch umher, aber außen, an den Beugen UM Gelenken der Glieder, wurden sie von stoßdämpfenden Fettpol' stern aufgefangen, und was herauskam, sah wie KurzangebundoB« heit und entschlossene Sprache aus. So war nun auch der Mcnnll geworden. Sein irrlichternder Geist hatte feste Wände und diikc Überzeugungen bekommen. Manchmal blitzte noch etwas in ihm auf; aber es verbreitete keine Helligkeit mehr in dem MenscheHi sondern war ein Schuß, den er abgab, um zu imponieren oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Er hatte eigentlich viel gegen früher verloren. Von allem, was er äußerte, ging jetzt zwölf auf ein Dutzend, wenn das auch ein Dutzend guter, verläßlicher Ware w«f> Und seine Vergangenheit behandelte er so, wie man sich an alW Jugendtorheit erinnert. Einmal gelang es mir, ihn auf unseren alten GesprächsgegtB» stand, den Charakter, zurückzubringen. «Ich bin überzeugt, dfl die Entwicklung des Charakters mit der Kriegführung zusammen" hängt», legte er mir in atemknapper Sprache dar, «und daß er darum heute auf der ganzen Welt nur noch unter Halbwilden ■ 304 linden ist. Denn wer mit Messer und Speer kämpft, muß ihn haben, um nicht den kürzeren zu ziehen. Welcher noch so entschlossene (Iharakter hält aber gegen Panzerwagen, Flammenwerfer und Giftwolken stand!? Was wir darum heute brauchen, sind nicht Charaktere, sondern Disziplin!» Ich hatte ihm nicht widersprochen. Aber das Sonderbare war — und darum erlaube ich mir auch, diese Erinnerung niederzuschreiben —, daß ich, während er so sprach und ich ihn ansah, immerdar das Empfinden hatte, der alte Mensch sei noch in ihm. Er stand in ihm, von der fleischigen größeren Wiederholung der ursprünglichen Gestalt eingeschlossen. Sein Blick stach im Blick des andern, «ein Wort im Wort. Es war fast unheimlich. Ich habe ihn inzwi-»chen noch einigemal wiedergesehen, und dieser Eindruck hat sich jedesmal wiederholt. Es war deutlich zu sehen, daß er, wenn ich no sagen darf, gerne einmal wieder ganz ans Fenster gekommen wäre; aber irgend etwas verhinderte ihn daran. Eine Geschichte aus drei Jahrhunderten 1729 Als der Marquis von Epatant den Raubtieren vorgeworfen wurde - eine Geschichte, die leider in keiner einzigen Chronik des achtzehnten Jahrhunderts erwähnt wird, — sah er sich plötzlich in eine 10 peinliche Lage versetzt, wie es ihm noch nie widerfahren war. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen und ging lächelnd, mit einem Blick, der aus zwei matt geschliffenen Edelsteinen zu kommen schien, aber nichts mehr sah, dem Nichts entgegen. Doch es löste ihn dieses Nichts nicht ins Ewige auf, zog sich vielmehr sehr gegenwärtig zusammen; mit einem Wort, nicht das Nichts, sondern nichts ereignete sich, und als er sich seiner Augen wieder zum Sehen zu bedienen begann, gewahrte er ein großes Raubtier, das ihn unschlüssig betrachtete. Dies wäre dem Marquis, wie man annimmt, weiter nicht peinlich gewesen — er hatte Angst, wußte aber, wie man sie zu tragen habe —, wenn er nicht im gleichen Augenblick inne geworden wäre, daß es ein weibliches Raubtier sei, das er vor sich habe. Strindberganschauungen gab es damals noch nicht; man lebte und starb in denen des achtzehnten Jahrhunderts, und Epa-tants natürlichste Regung war es, mit Anmut den Hut zu lüften und eine galante Verbeugung zu machen. Dabei sah er aber, daß die Handgelenke der ihn betrachtenden Dame beinahe so breit waren wie sein Oberschenkel, und die Zähne, die in dem lüstern und neugierig geöffneten Mund sichtbar geworden, gaben ihm ein Bild des Massakers, das ihm bevorstand. Diese Person vor ihm war furcht- J°5